IDM Supersport: Penzkofer und Ivanov triumphieren

Siege für Rico Penzkofer (Böhlen) und Vladimir Ivanov (RUS) in der Klasse IDM Supersport .

IDM Supersport: Penzkofer und Ivanov triumphieren

Der Triumph-Pilot Rico Penzkofer (Samstag) und sein Yamaha-Konkurrent Vladimir Ivanov (Sonntag) holten sich am Wochenende (31. August - 2. September) im tschechischen Most vor 7.500 Zuschauern die Siege in der Klasse IDM Supersport. Bei spätsommerlichen warmen Temperaturen und durchgängig trockenen Bedingungen erlebten die Fans wieder einmal packende Rennaction in der Supersport-Klasse.

Die Zeittrainings standen wie schon beim vorangegangenen Lauf in Schleiz im Zeichen von Rico Penzkofer (G-LAB Racing). Der Pirelli-Pilot sicherte sich die Pole-Position mit 0,3 Sekunden Vorsprung auf Philipp Hafeneger (Wilbers Racing), der mit Continental-Reifen unterwegs ist. Günther Knobloch (Team Yamaha Sebring Austria) stellte sich als Meisterschaftsmitfavorit auf den dritten Startplatz und besiegte damit den Russen Vladimir Ivanov (Vector Racing Team) und den Gaststarter auf Ghisbert van Ginhoven (Ducati). Erst auf Trainingsrang sechs folgte der Franzose Sebastien Diss (BMR/Kawasaki Racing Team). Der Meisterschaftsführende Herbert Kaufmann lag nach dem Training gar nur auf Rang 10.

Das erste Rennen am Samstagabend wurde von einigen Fahrern sicher anders geplant, als es dann tatsächlich ablief. Penzkofer, Knobloch und Ivanov wollten die Flucht nach vorn antreten. Aber daraus wurde nichts. Denn in die Spitzengruppe mischten sich außer dem Newcomer Sascha Hommel (Honda HKM Racing Team) auch noch van Ginhoven und Diss ein.

Philipp Hafeneger musste die Segel in der siebenten Runde mit einem technischen Defekt streichen. Vorne ging es weiterhin heiß her. Die Führung wechselte insgesamt vier Mal, die Positionen dahinter noch ein paar Mal mehr. Der junge Sachse Sascha Hommel hielt ordentlich mit. "Ich liebe diese Strecke hier schon immer", erklärte der Reichenbacher. "Hier habe ich auch zum ersten Mal auf einer 125-er gesessen."

Nach 15 Runden hieß der Sieger schließlich Rico Penzkofer. Vladimir Ivanov, der wegen seiner Einsätze in der Supersport-WM nicht alle IDM-Läufe absolvierte und deshalb mit dem Ausgang der IDM-Meisterschaft nichts mehr zu tun hat, wurde Zweiter. Sebastien Diss machte mit seinem dritten Rang Boden auf die Meisterschaftskonkurrenten gut.

Riesenpech hatte der Österreicher Günther Knobloch. In aussichtsreicher Position war der Grazer in der vorletzten Runde gestürzt, konnte aber weiter fahren und sicherte als 13. noch drei wichtige Zähler. Auf dem Rängen vier und fünf folgten die beiden Überraschungen des Samstagabends: Ghisbert van Ginhoven, als Gaststarter nicht punktberechtigt, kam vor Sascha Hommel (5.) ins Ziel. Titelkandidat Herbert Kaufmann musste sich mit Platz sieben, hinter Pascal Eckhardt (RZT Racing), begnügen.

Eine bemerkenswerte Leistung lieferte Rigo Richter ab. Der Teamkollege von Sascha Hommel musste nach der Besichtigungsrunde einen kurzen Boxenstop einlegen und so als 37. dem Feld hinterher eilen. Am Ende wurde der Hohenstein-Ernstthaler noch Zwölfter.

Das Sonntagsrennen wurde erst mit Verzögerung gestartet. In der Besichtigungsrunde stürzten Lars Reichelt und Tobias Tettweiler und reklamierten Öl auf der Fahrbahn. Die Strecke musste erst gesäubert werden, ehe die Ampel auf grün springen konnte.

Am Besten kam Philipp Hafeneger vom Start weg. Auch Sebastien Diss flog aus Reihe zwei förmlich nach vorn. Die erste Runde sah allerdings einen "flüchtenden" Vladimir Ivanov. Mit 1,1 Sekunden Vorsprung auf Hafeneger und Steven Michels (Team Heuerbau-Schäfer Motorsport) kam er über die Zielgerade. Doch ganz kam Ivanov nicht weg. Vier Runden später hieß der neue Leader Rico Penzkofer. Die Führung hatte der Triumph-Pilot aber nur zwei Runden lang inne, bis der St. Petersburger Yamaha-Pilot erneut konterte. Sascha Hommel lag zu jenem Zeitpunkt auf Rang zwei. Eine Runde später übernahm der Supersport-Neuling sogar die Führung.

Doch der Tatendrang des jungen Honda-Piloten wurde sogleich gestoppt. Das Rennen musste wegen eines Sturzes von Chris Spiecker (Race-Point-Berlin) abgebrochen werden. Seine Honda lag mitten auf der Piste und verlor dazu noch Öl. Im Sinne der Sicherheit handelte die Rennleitung schnell und richtig mit einem Abbruch. Der Zieleinlauf wurde mit dem Stand eine Runde vor dem Abbruch gewertet.

Nur wenige Minuten nachdem die Piloten in die Boxengasse gerollt waren, informierte die Rennleitung darüber, dass das Rennen nicht wieder gestartet werde. Da jedoch mit nur 7 der geplanten 15 Runden keine 50% der Renndistanz gefahren waren, fordert das Reglement, dass nur halbe Punkte in der Meisterschaft vergeben werden.

So erhielt der Sieger Vladimir Ivanov statt 25 nur 12,5 Punkte, für Rang zwei von Sascha Hommel gab es nur 10 statt 20 Zähler. Für Ivanov, Hommel oder auch den Dritten Rico Penzkofer war diese Regelung zwar bedauerlich, aber kein größeres Problem, da alle drei mit dem Ausgang der Meisterschaft nichts mehr zu tun haben. Doch für den Vierten des Rennens, Günther Knobloch, bedeutete die Entscheidung vermutlich das Ende seiner Titelträume. Entsprechend sauer war der Österreicher nach dem Rennen.

So liegt in der Meisterschaft Herbert Kaufmann (172 Punkte) weiter in Front, obwohl er in Most nur auf die Ränge sechs und acht kam. Kaufmann nach wie vor dicht auf den Fersen ist Sebastien Diss (169 Punkte), der nach Rang drei im Samstagsrennen am Sonntag mit Rang sechs vorlieb nehmen musste. Günther Knobloch als Dritter kommt nach seinem vierten Rang im Sonntagsrennen auf 159,5 Punkte, hat aber wohl seine Titelchancen bereits mit seinem Sturz am Samstag verspielt. Aber wer weiß schon, was beim Saisonfinale auf dem Hockenheimring noch geschieht. Obwohl nur noch ein Rennen aussteht, ist in der Supersport-Klasse in dieser Saison wohl alles möglich.

©adrivo Sportpresse GmbH
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Foto: ©IDM

Bericht vom 03.09.2007 | 1.899 Aufrufe

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