Hofmanns Genugtuung: Sieg über Guintoli - und über den Schmerz
Hofmanns Genugtuung: Sieg über Guintoli - und über den Schmerz |
Nach dem Training zum Motorrad-Grand Prix von San Marino fürchtete Alex Hofmann noch, im Rennen einsam dem ganzen Feld hinterher zu fahren. Doch dann bewies Pramac-Ducati-Pilot sein Kämpferherz, biss auf die Zähne und stürmte auf den elften Platz. Dabei besiegte er nicht nur den Franzosen Sylvain Guintoli, der ihn sechs Wochen zuvor in Laguna Seca vom Sattel torpediert und schwer an der linken Hand verletzt hatte, sondern auch den eigenen Schmerz. "In den letzten Runden konnte ich kaum mehr den Lenker festhalten", schilderte der einzige deutsche MotoGP-Pilot nach seinem Husarenstück. Schon im Warm-Up am Vormittag hatte Hofmann viel versprechende Rundenzeiten vorgelegt und demonstriert, dass er bei seinem Comeback nach der Verletzungspause mehr vor hatte, als nur eine Statistenrolle zu übernehmen. "Wir haben noch ein paar Kleinigkeiten am Fahrwerks-Setup geändert und damit konnte ich sofort schneller fahren als im Abschlusstraining tags zuvor. Das stimmte mich zuversichtlich", verriet Hofmann. Und tatsächlich stürmte er vom Start weg in die Punkteränge. Als 15. in den ersten vier Runden profitierte er zunächst vom Ausfall des Superstars Valentino Rossi, der Tausende aus der näheren Umgebung und seinem nur 15 Kilometer entfernten Heimatdorf Tavullia angepilgerte Fans mit einem Motorschaden enttäuschte. Zu Rennmitte überholte Hofmann den japanischen Yamaha-Piloten Makoto Tamada, zwei Runden später war es dann um Tamadas Teamkollegen und Hofmanns Unfallgegner Sylvain Guintoli geschehen. "Ich habe ihn freundlich mit dem Finger gegrüßt und in der nächsten Kurve noch befürchtet, mir könne wieder eine unliebsame Überraschung zustoßen. Doch dann hatte ich genügend Abstand zwischen uns gebracht und konnte die Fahrt ohne Zwischenfälle fortsetzen, " grinste Hofmann. Nach dem Sieg über Guintoli wurde der Schmerz zum größten Gegner. Mit jeder Runde fiel es Hofmann schwerer, seine Maschine zu kontrollieren. "Kurz vor Schluss hatte ich Shinya Nakano bereits überholt und wäre fast vor dem Honda-Piloten als Zehnter ins Ziel gekommen. Doch ich hatte keine Kraft mehr und bin beim Anbremsen übers Ziel hinaus geschossen. So kam Nakano wieder vorbei, " schilderte Hofmann das große Finale. Trotzdem war er mehr als zufrieden mit seinem Rennen - ebenso wie der offizielle Marlboro-Ducati-Werkspilot Casey Stoner, der der italienischen Marke einen überlegenen Heimsieg bescherte. Der 22jährige Australier fuhr seinem Landsmann Chris Vermeulen auf Suzuki um fast fünf Sekunden davon und liegt jetzt mit satten 85 Punkten Vorsprung einsam an der Spitze der Weltmeisterschaftswertung. |
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Bericht vom 03.09.2007 | 1.897 Aufrufe