Yamaha schaut nach vorne: Viel Arbeit bis Estoril

Yamaha schaut nach vorne: Viel Arbeit bis Estoril

Es war nicht der Sonntag von Yamaha in Misano. Valentino Rossi schied aus und Colin Edwards kam über den achten Platz nicht hinaus. Während man nach dem Rennen noch versuchte, die eigenen Wunden zu lecken, unternahm man gleichzeitig den Versuch, alles irgendwie aufzuarbeiten. Rossi ging zunächst einmal chronologisch an die Sache heran und erinnerte sich als erstes an die kalten Reifen nach dem Start, die ihn etwas zurückfallen ließen. "Abgesehen davon fühlte ich mich recht gut, hatte einen guten Rhythmus und war zuversichtlich, dass die Dinge besser werden würden, wenn die Temperatur in den Reifen anstieg. In Runde fünf habe ich dann hart gebremst und habe plötzlich gespürt, dass etwas ausging und das war das Ende meines Rennens", beschrieb der Italiener.

Warum der Motor ausging, wusste Rossi aber noch nicht, nur dass es bis zu dem Zwischenfall noch keine Probleme damit gegeben hatte. "Es wäre gut und nützlich gewesen, hier und heute ein gutes Ergebnis zu holen. Ich mag die Strecke sehr und ich wollte vor all meinen Fans gut abschneiden. Es war sehr aufregend für mich, so viele Menschen in Gelb zu sehen", sagte Rossi.

Doch es sprang kein gutes Ergebnis heraus und Rossi akzeptierte zwar noch nicht seine Niederlage in der WM, nannte den Kampf aber sehr, sehr schwierig. "Wenn man nach fünf Runden stehen bleibt, dann ist das frustrierend und unglücklich, vor allem weil wir heute große Erwartungen hatten und in den Trainings schnell waren. Wenn aber solche Dinge passieren, dann hat man nur zwei Möglichkeiten: aufgeben oder gleich zurückkommen und härter Arbeiten als zuvor. Das Zweite werden wir bei Yamaha tun; ich, mein Team, die Ingenieure - alle, die involviert sind", betonte Rossi. Denn in den letzten fünf Rennen will er das Ergebnis holen, das er seiner Meinung nach verdient. Allerdings sagte er auch, dass Casey Stoner den Sieg verdient hatte und gratulierte ihm. Rossis Blick ging aber nach vorne. "Wir haben vor Estoril noch viel Arbeit.

Dem konnte sich Colin Edwards nur anschließen. Zwar sah er das Ziel, doch wirklich zufrieden war er mit seinem neunten Platz nicht. Immerhin den Unfall am Start konnte er vermeiden. "Dann hat mich aber Checa ein paar Mal beinahe raus gehauen. Beim zweiten Mal musste ich nach außen und West und einige andere kamen innen durch. Sobald ich wieder alles auf der Reihe hatte, gab es genug Arbeit, um wieder an West vorbei zu kommen. Danach nahm ich einfach nur den Kopf runter und bin gefahren", erzählte der Texaner. Doch so einfach war sein Tag dann auch noch nicht zu Ende. Die linke Seite seines Reifens wurde schwächer und er verlor dort den Grip. Das bereitete ihm vor allem bei den schnellen Richtungsänderungen wie zwischen Kurve eins und zwei oder vier und fünf Probleme. "Ich musste meine Pace anpassen und von da an ging es nur ums Überleben und darum, so viele Punkte wie möglich mitzunehmen. Ehrlich gesagt, war das heute kein Spaß da draußen."

Das war es auch nicht für Davide Brivio, der das ganze von der Box aus beobachtete. Auch er konnte noch nicht sagen, was bei Valentino Rossis Motor schief gelaufen war und verwies darauf, dass sich das die Ingenieure erst genauer ansehen müssen. "Es kann sein, dass es gar nichts mit der neuen Technologie zu tun hatte. Wir müssen das überprüfen, aber das kann passieren und das ist Racing. Es ist aber für alle einfach nur enttäuschend, vor allem für die tausenden Fans, die gekommen waren, um Valentino anzufeuern", sagte der Team Direktor. Da auch Edwards Probleme hatte, machte es Brivio wie Rossi und blickte in Richtung Estoril, wofür nun alle bei Yamaha ihre volle Energie aufwenden wollen, damit es besser läuft. Brivio meinte: "Danke an alle für die harte Arbeit; wir wissen, wir können gewinnen und deswegen werden wir es einfach weiter versuchen."