Honda Africa Twin vs KTM 1090 Adventure R

Die harten Reiseenduros im Gelände

Die Honda CRF 1000 L Africatwin hat uns 2016 gezeigt wie viel Spaß eine Reiseenduro im Gelände machen kann. Für 2017 hat KTM mit der 1090 Adventure R einen würdigen Gegner im Gelände an den Start geschoben. Welche fährt die steileren Hänge? Antwort auf der Enduro ÖM Strecke.

Das kann nun nicht sein ernst sein. Mein Tourguide Toni Doppler ist der Mastermind hinter der Enduro ÖM in Kirchschlag. Gemeinsam mit dem engagierten MSC Kirchschlag und zahlreichen Grundbesitzern hat er hier einen phantastischen Staatsmeisterschaftslauf durchgeführt. Nun 2 Monate später fahren wir einige Streckenabschnitte mit den beiden Reiseenduros. Doch als ich ihm bat mir als Scout und Tetspilot zur Seite zu stehen dachte ich an Schotterpisten und keine Steilhänge.

Toni sah die Sache anders und trieb uns mit den beiden Enduros richtig steile Waldauffahrten hoch. Die Überraschung: Die KTM 1090 Adventure R und die Honda CRF 1000 L Africatwin tuckerten mit Hilfe die Traktionskontrolle gemächlich aber beständig den rutschigen Hang empor. Die TKC80 Pneus von Conti bewirkten dabei echte Wunder.

Africa Twin und Adventure 1090 R Preise

Vergleich Technische Daten

-1090 Adventure R1090 AdventureCRF 1000 LCRF 1000 L DCT
Gewicht230 kg228 kg232 kg242 kg
Leistung125 PS125 PS95 PS95 PS
Sitzhoehe890 mm850 mm850 mm / 870 mm850 mm / 870 mm
Federweg vorne220 mm185 mm230 mm230 mm
Federweg hinten220 mm190 mm220 mm220 mm
Vorderrad21 Zoll19 Zoll21 Zoll21 Zoll
Hinterrad18 Zoll17 Zoll18 Zoll18 Zoll
Bodenfreiheit250 mm220 mm250 mm250 mm

Africa Twin vs. KTM 1090 Adventure

Das Video: KTM 1090 Adventure R im Vergleich mit Honda Africatwin CRF 1000 L

Am 20. Juni bringen wir auf unserem YouTube Kanal das Video vom Test der beiden Reiseenduros online.

Produkttipps

Honda CRF 1000 L und KTM 1090 Adventure - 2 Ansätze, gleiches Ergebnis

Im Sattel der beiden Motorräder wurde klar, dass beide wirklich das hielten was die Prospekte versprachen. Die KTM gab sich im Test etwas aggressiver, ungestümer und wilder. Die Honda war der treue und unerschütterliche Begleiter. Erstaunlich: Beim Ergebnis schenkten sich beide Modelle nichts. Beide erklommen alle Steilhänge, beide machten alle Streckenabschnitte mit. Die Honda vermittelte bei niedrigen Geschwindigkeiten mehr Sicherheit. Die KTM auf der anderen Seite fühlte sich bei hohem Speed durch das straffere Fahrwerk besser an.

Welche ist besser? KTM oder Honda?

Schwere Wahl. Je weiter die Reise und je mehr Wert auf Komfort gelegt wird, umso eher sollte man zur Africatwin greifen. Wer das DCT Getriebe schätzt, hat ohnehin keine andere Wahl. Die KTM bringt mehr Punch mit und ist das richtige Motorrad für verspielte Fahrer oder solche die auch gerne zu zweit mit viel Gepäck fahren. Sie punktet beim Händler auch mit einer riesigen Auswahl an Zubehör- und Ausstattungsvarianten. Beide bieten auch im Gelände einen robusten und praxistauglichen Auftritt. Sie können mehr als man realistischerweise mit ihnen fahren möchte. Doch das macht vermutlich gerade den Reiz dieser beiden Modelle aus. Sie stellen nie das Limit dar und sind bereit für viele Abenteuer. Viele Eindrücke vom Test haben wir schon jetzt in der Bildergalerie online, der ganze Test am 20. Juni auf YouTube.

Fazit: Honda CRF1000L Africa Twin 2017

Immer noch sensationell. Sie punktet mit den bekannten Honda Tugenden, wird aber trotzdem nie fad. Ein Motorrad das mit Dir durch dick und dünn geht und auch auf extralangen Touren nicht müde macht. Sehr robust im Gelände, fährt auch wirklich harte Passagen problemlos mit. Auch 2017 immer noch die Benchmark bei den Reiseenduros.


  • Komfortabel aber nicht langweilig
  • Angenehmer und perfekt dimensionierter Motor
  • Sitzhöhe einen Tick niedriger als bei der KTM- ab Körpergröße 175cm könnte es klappen
  • Federelemente machen im Gelände alles mit, sind bei hohen Geschwindigkeiten aber zu komfortabel abgestimmt
  • Traktionskontrolle nervt im Gelände - muss nach jeder kurzen Pause immer wieder neu eingestellt werden.

Fazit: KTM 1090 Adventure R 2017

Genau so muss eine KTM sein. Sie fühlt sich sportlich an, bietet aber auch viel Komfort. Im Gelände war so robust, zuverlässig und schnell. Das Fahrwerk macht alles mit, die Bremserei ebenso. Die elektronischen Fahrhilfen ermöglichen für diese Gewichtsklasse ganz neue Streckenabschnitte. Wäre da nicht die gewaltige Sitzhöhe, wäre sie ein grandioser Tipp für viele Enduristen.


  • kräftiger sportlicher Motor
  • praxistaugliche Modi für Onroad und Offroad welche Traktionskontrolle und Spitzenleistung perfekt regeln
  • robustes und offroadtaugliches Fahrwerk
  • riesige Zubehörauswahl und Ausstattungsauswahl von KTM
  • Sitzhöhe ist gewaltig. Körpergröße 180cm ist Minimum
  • Ansprechverhalten vom Motor auf langen Touren etwas zu sportlich
  • Schwerfällig bei niedrigen Geschwindigkeiten

Bericht vom 05.06.2017 | 73.977 Aufrufe

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