Bilder: KTM 1090 Adventure R vs. Honda CRF1000L Africatwin
Vergleich der harten Reiseenduros im Gelände. Wald, Wiese und Schotter. Welche fährt die steilsten Hänge? Das Testvideo zur Story geht am 20. Juni online!
Gute Aussichten! Für den Test der beiden Reiseenduros hatten wir den wohl besten Streckenscout des Landes als Partner! Toni Doppler aus Kirchschlag! Er organisiert gemeinsam mit dem MSC Kirchschlag und engagierten Grundbesitzern alle 2 Jahre das "Stang the Race". Gefahren wird dort im klassischen Enduromodus auf einer unvorstellbaren 70-80km langen Runde.
Zu Beginn gingen wir mit den Reiseenduros noch etwas zaghaft ans Gas. Die Wiesen machten einen rutschigen Eindruck und die beiden Enduros fühlten sich zuerst mal schwer an.
Doch im Laufe des Tests wurde schnell klar. Die beiden Motorräder sind nur im Stand schwer und behäbig. Erstmal in Fahrt glänzen sie mit Souveränität und Fahrkomfort. Die KTM braucht etwas höheren Speed um das Gefühl von Leichtigkeit zu vermitteln. Eventuell liegt das an der höheren Sitzbank oder am etwas direkteren Ansprechverhalten des Motors.
Die Africatwin hat beim Test den guten Namen verteidigt und mit ihren bekannten Tugenden geglänzt. Der Motor hat einen seidenweichen Lauf, die Traktionskontrolle regelt sanft und das Fahrwerk ist komfortabel. Alles fühlt sich ruhig und unspektakulär an. Trotzdem kommt Freude im Sattel auf. Ein Meisterstück!
Die KTM auf der anderen Seite ist so wie eine KTM sein muss. Sie gibt sich wilder und sportlicher bietet aber auch phantastischen Fahrkomfort. Ebenso wie die Honda hat die Adventure R ein 21" Vorderrad. Im Vergleich zu Honda hat sie um 10mm weniger Federweg. Im Gelände fühlt sich das Setup der KTM sportlicher an. Sie punktet dann, wenn man Speed und Schwierigkeitsgrad steigert.
Trotz des unterschiedlichen Charakters absolvierten beide Motorräder alle Streckenabschnitte großartig. Die Honda meisterte die Auffahrten mit weniger Hektik. Am Ende standen aber immer beide oben am Gipfel.
Nervig: Nach jedem Fotostopp mussten wir die Traktionskontrolle der Honda erneut in Stufe "1" stellen. Andererseits waren der ABS Button und der Traktionsmodus-Schalter immer direkt mit einem Click erreichbar. Bei KTM musste man dazu mit der linken Hand ins Menü des Bordcomputers einsteigen.
Bei KTM hat man ja im eigenen Haus eine wirklich starke Konkurrenz. Die Adventure gibt es in unterschiedlichsten Hubraum und Ausstattungsvarianten. Die Adventure R war für uns die optimale Wahl für den Vergleich im Gelände. Im Offroad Modus bietet sie eine vergleichbare Spitzenleistung wie die Africatwin. Im Road Modus hat sie 30PS mehr wie die Africatwin.
Beim Offroadtest fühlte sich die Africatwin nicht schwächer als die KTM an. Eh klar - denn die KTM hat im Offroadmodus auch nur knapp 95 PS. Erstaunlich ist was die Traktionskontrolle sowohl auf der Honda als auch auf der KTM leistet. Damit fällt driften leicht und man fährt damit steilere Auffahrten als je zuvor.
Die Africatwin Sitzbank ist einen Tick niedrigerer als jene der KTM. Unsere Schätzung: Honda Africatwin kann man ab Körpergröße 175cm fahren, KTM Adventure sinnvollerweise ab 180cm.
Der härteste Knabe im Feld war jedoch der Kameramann. Er fuhr einige Streckenabschnitte mit dem Honda X-ADV mit. Unglaublich was das Teil mitgemacht hat. Ein wirklich beeindruckendes Fahrzeug.
Großer Pluspunkt für die KTM: Schon bei der Bestellung vom Fahrzeug kann man verschiedene Ausstattungsoptionen für das Fahrzeug wählen und danach kann man sich auch noch im Powerparts Katalog austoben. Die Möglichkeiten zur Individualisierung sind bei der KTM deutlich höher als bei der Honda.
Großer Pluspunkt für die Honda: Wer möchte kann die Maschine mit DCT ordern. Wer es einmal probiert hat wird nie mehr ohne fahren. Ermöglicht noch mehr Konzentration auf die wesentlichen Dinge und nahtlose Beschleunigung im Gelände vom 1. bis zum letzten Gang. Funktioniert wirklich gut. Beim Vergleichstest fuhren wir jedoch eine Maschine ohne DCT Getriebe.
Die Katalogbilder der Adventure R sind keine Mogelpackung. Wer möchte kann die KTM radikal und sportlich fahren. Die Maschine präsentierte sich bei den bisherigen Tests sehr robust und ist eine echte Adrenalinmaschine.
Ganz andere Welt. Das KTM Aggregat ist rauer und radikaler als das der Honda. Je länger der Weg umso mehr erfreut man sich an der Geschmeidigkeit vom Honda Triebwerk. Je größer die Sucht nach dem Kick umso mehr Freude hat man am Triebwerk der KTM.
Galerie von: 1000PS Internet GmbH
hochgeladen am 04.06.2017