KTM 1390 Super Adventure S EVO 2025 inkl. Prototypen-Test

173PS und Automatik, aber das ist noch nicht alles!

Die KTM 1390 Super Adventure S EVO 2025 stellt die Verkörperung des aktuell technisch Machbaren in der Super Adventure-Reihe dar und bringt eine Vielzahl neuer technischer Lösungen, die das Bike-Segment auf eine neue Stufe heben sollen.

KTM 1390 Super Adventure S EVO Design und Ergonomie – Durchdachte Anpassungen versprechen mehr Komfort

Das Äußere der KTM 1390 Super Adventure S EVO 2025 wurde überarbeitet, um sowohl ästhetischen als auch funktionalen Anforderungen gerecht zu werden. Die Sitzbank und die Ergonomie des Motorrads wurden so gestaltet, dass sie längere Fahrten angenehmer machen. Breitere Fußrasten und eine um 8 mm niedrigere Fußrastenposition sorgen für einen entspannteren Kniewinkel, was insbesondere auf langen Touren zu noch weniger Ermüdung führen soll. Das Design der Verkleidung verspricht eine noch bessere Aerodynamik, während ein neu gestalteter Windschild, der nun um 70 statt 55 mm in der Höhe verstellbar ist, den Schutz vor Wind verbessern soll.

KTM 1390 Super Adventure S EVO Fahrwerk und Handling – Verbesserte Kontrolle durch neue WP-E-Dämpung SAT

Das Fahrwerk der KTM 1390 Super Adventure S EVO wurde in Zusammenarbeit mit WP weiterentwickelt. Die semiaktive Dämpfungstechnologie (SAT) wurde überarbeitet und soll jetzt eine noch feinere Abstimmung ermöglichen. Neue Sensoren für die Pulsweitenmodulation und eine optimierte Gabelkonstruktion kombinieren Elemente aus offenen und geschlossenen Systemen, was die Anpassung an verschiedene Fahrbedingungen weiter verbessern dürfte. Diese Änderungen zielen darauf ab, das Fahrverhalten sowohl auf der Straße als auch im Gelände stabiler und vorhersehbarer zu gestalten.

Die Rahmensteifigkeit wurde ebenfalls erhöht, um das Handling bei höheren Geschwindigkeiten und auf anspruchsvollem Terrain zu verbessern. Damit bietet das Motorrad eine ausgewogene Mischung aus Stabilität und Wendigkeit, was es für unterschiedlichste Fahrbedingungen geeignet macht.

Die Radgrößen bleiben mit 120/70/19 vorne und 179/60/17 hinten ident zur Vorgängerin, jedoch wurde der immer wieder in Kritik geratene Erstausrüstungsreifen der 1290 Adventure S durch den bewährten straßenorientierten Dunlop Trailmax Meridian ersetzt.

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KTM 1390 Super Adventure S EVO Motor – Mehr Hubraum für eine noch mehr Leistung und Drehmoment

Im Zentrum der KTM 1390 Super Adventure S EVO steht ein vergrößerter Motor. Der Hubraum wurde wie bei der 1390 Super Duke auf 1.350 cm³ erhöht, was in einer gesteigerten Leistung resultiert. Das Aggregat liefert nun 173 PS bei 9.500 U/min und ein noch massiveres Drehmoment von 145 Nm das jedoch erst bei 8.000 U/min also über 1000 Touren später als bei der 1290er anliegt. Dennoch ist hier mehr als genug Kraft auch aus tiefen Drehzahlen vorhanden, wie ich bei der Probefahrt mit dem Prototypen erfahren durfte, aber dazu unten mehr.

Die Einführung der CAMSHIFT-Technologie soll zudem eine verbesserte Kontrolle über die Ventilsteuerung bringen. Bei niedrigen Drehzahlen wird der Anhub der Einlassnocken reduziert, um eine sanftere Leistungsentfaltung zu gewährleisten, während bei höheren Drehzahlen die Ventile länger und weiter geöffnet werden, um die maximale Motorleistung zu erreichen. Dieser Ansatz kombiniert Effizienz mit der Möglichkeit, die volle Leistung des Motors auf Abruf bereit zu haben.

Automatisiertes Schaltgetriebe – Neue Optionen für den Fahrer

Eine bereits vor der Ankündigung der Super Adventure bekannt gewordene technische Neuheit bei KTM ist das automatisierte Schaltgetriebe (AMT), das in der KTM 1390 Super Adventure S EVO 2025 den ersten Praxisauftritt haben wird. Diese Technologie erlaubt es dem Fahrer, zwischen manuellem Schalten und einem vollautomatischen Fahrmodus zu wählen. Im manuellen Modus können die Gänge entweder per Fußschalthebel oder über Schaltwippen am Lenker gewechselt werden. Der automatische Modus übernimmt das Schalten vollständig und bietet damit eine unkomplizierte Fahrweise, ohne dass das Fahrerlebnis darunter leidet.

Das AMT, das seine Ursprünge im Prototypen für Johnny Aubert beim Red Bull Erzbergrodeo hat, erweitert die Optionen für den Fahrer, insbesondere bei langen Fahrten oder im dichten Stadtverkehr, wo häufiges Schalten erforderlich ist. Diese Technologie ermöglicht es, die Fahrt je nach Situation zu vereinfachen, ohne dass dabei auf die Kontrolle über das Motorrad verzichtet werden muss. Dass diese Automatik nicht gleichbedeutend mit Langeweile ist, zeigen die Wheelie-Orgien am KTM-Instagramkanal deutlich.

8 Zoll-TFT-Touchscreen im Hochformat – noch mehr Platz für Informationen

Eine weitere Neuerung ist das V80-TFT-Kombiinstrument (mit 32 GB Speicher und 3 GB RAM unterstützt eSim, GPS, Bluetooth und Wi-Fi), das in einem hochformatigen, 8 Zoll großen Touchscreen integriert ist. Dieses Display wurde so gestaltet, dass es auch mit Handschuhen leicht bedienbar ist und selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen gut ablesbar bleibt. Anti-Reflex-, Anti-Fingerprint- und Anti-Glare-Beschichtungen tragen dazu bei, dass die Anzeige auch bei starker Sonneneinstrahlung klar bleibt.

Über das TFT-Display können Fahrer auf eine Vielzahl von Einstellungen und Informationen zugreifen, darunter Fahrmodi, Connectivity-Optionen (darunter ein Offline Navi) und die adaptive Geschwindigkeitsregelung (ACC).

Adaptive Cruise Control bis zum kompletten Stillstand und andere Sicherheitsfeatures

Letztere ist bereits aus der 1290 Super Adventure S bekannt, bietet aber nun in Verbindung mit dem AMT eine Funktion zur Abstandshaltung im Verkehr, die das Motorrad bei Stop-and-Go-Verkehr selbstständig anhalten und wieder in Bewegung setzen kann. Wie das in der Praxis funktionieren wird, etwa ob ein Warnhinweis im Display Fuß jetzt auf den Boden stellen erscheint, bleibt abzuwarten. Die KTM 1390 Super Adventure S EVO 2025 ist mit der neuesten Generation der adaptiven Geschwindigkeitsregelung (ACC) ausgestattet, die durch einen neuen Frontradarsensor der fünften Generation von Bosch unterstützt wird und einen Bremsassistenten, die Kollisionswarnung und die Abstandswarnung beinhaltet. Dieses System kann den Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen automatisch regulieren und soll dadurch eine erhöhte Sicherheit bieten, insbesondere auf längeren Autobahnfahrten.

Zu den weiteren Sicherheitsfunktionen sollen eine verbesserte Lkw-Erkennung sowie verschiedene Modi für dynamische Fahrten oder Gruppenfahrten gehören. Diese Funktionen zielen darauf ab, das Fahren auf unterschiedlichsten Strecken sicherer und entspannter zu gestalten.

KTM 1390 Super Adventure S EVO - Verfügbarkeit und Preis

Die KTM 1390 Super Adventure S EVO 2025 wird ab Saisonstart 2025 bei autorisierten KTM-Händlern erhältlich sein. Preislich wird das neue Topmodell vermutlich nördlich der aktuellen KTM 1290 Super Adventure S angesiedelt sein, die in Österreich derzeit 23.990 Euro und in Deutschland 21.599 Liste kostet, wobei KTM in beiden Märkten auf das auslaufende Modell einen Rabatt in Höhe der Mehrwertsteuer gewährt. Ein guter Zeitpunkt um zuzuschlagen, zumindest für all jene die auf die Mehrleistung, - ausstattung und das automatisierten Schaltgetriebe AMT verzichten können.

KTM 1390 Super Adventure S EVO AMT - erster Test mit Prototyp

Mitte September lud KTM ausgewählte Journalisten zu einem speziellen Event ins Hauptwerk in Mattighofen. Neben einer intensiven Tour durch alle Werke (inkl. Forschung und Entwicklung!) stand an Tag zwei eine Ausfahrt mit diversen Prototypen am Programm. Darunter befand sich auch eine KTM 1390 Super Adventure S EVO mit dem AMT. Die halbe Stunde die ich im Sattel der mächtigen Reiseenduro verbringen durfte, war äußerst vielversprechend. Der Motor - was für eine Wucht! Selbst bei niedrigen Drehzahlen zeigt er ein sanftes, Ansprechverhalten, das jedoch schon ankündigt welches Potenzial für, in dieser Klasse, unglaubliche Kraftentfaltung in dem Aggregat steckt. Die Display-Animationen sind flüssig und die Informationen detailliert. Das semiaktive Fahrwerk spricht so gut an, dass man sich auf dem großen Motorrad sofort zuhause fühlt. Auch die ersten Eindrücke des AMT waren positiv, die Gangwechsel gehen schnell und sanft von statten zumindest im Automatikmodus. Greift man manuell ein, ist das Gefühl mit dem Fuß-Schalthebel gut, bei den Tasten am linken Lenkerende beim getesteten Prototypen noch etwas gewöhnungsbedürftig hat. Zudem fehlt dem AMT aktuell noch eine Kickdown-Funktion.

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Bericht vom 22.10.2024 | 12.923 Aufrufe

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