Sind 160 nackte PS zuviel für eine Reise durch die Schweiz?

Mit der Yamaha MT-10 SP & Tracer 9 GT on Tour

Wie viel Leistung braucht es zum Reisen? Und kann es irgendwann auch zu viel des Guten werden? Mit insgesamt 279 PS mache ich mich auf die Reise durch eins der strengsten Länder Europas.

Ja, Power ist geil, aber kann man auch zu viel davon haben? Ist massig Leistung gerade auf Reisen nicht nur eine Bedrohung für den Führerschein, sondern auch anstrengend oder gar gefährlich? Um das herauszufinden, treibe ich das Dilemma auf die Spitze, schnappe mir Yamahas mächtigste Nackte und entfessle sie ausgerechnet in der Schweiz, einem Land, wo schon kleine Geschwindigkeitsübertretungen ein teures Nachspiel haben können. Hier wird die MT-10 SP zeigen, ob neben einem sportlichen Naked-Bike, auch eine handzahme Touren-Maschine in ihr steckt.

Comeback in die Schweiz

Dies ist nicht meine erste Reise in die Schweiz. Schon letzten September durfte ich das Alpenland drei Tage lang unsicher machen und sowohl die Yamaha Tracer 700, als auch die Yamaha Niken GT im Hochgebirge ausprobieren. Heuer soll es erstmals auf einem Naked-Bike von Sursee in der mittleren Schweiz bis zum Grimselpass gehen. Dazwischen warten spektakuläre Straßen, atemberaubende Aussichten und hohe Pässe auf mich. Wie gut lässt sich so eine Reise auf einem Power-Naked-Bike bewältigen?

Die Reise beginnt - Mit der MT-10 SP auf den kleinen Nebenstraßen der Schweiz

Die Tour führt von Sursee aus in Richtung Südosten. Die gesamte Route des ersten Tages der Reise mit der MT-10 SP findet ihr hier verlinkt und bereit zum Download. Nach den ersten Metern durch ein paar Ortschaften südlich von Sursee biege ich bald auf kleinere Wege ab. In Ermangelung hoher Gipfel und Pässe, kann man in diesem Teil der Schweiz den meisten Fahrspaß auf den kleinen, einspurigen Straßen entlang der grünen Hügel haben. Mir geht hier inmitten der idyllischen Landschaft und zwischen den urigen Bauernhöfen das Herz auf. Selbst bei über 30 Grad Außentemperatur genieße ich die Fahrt. Das liegt aber nicht nur an der Schweiz, sondern auch am Gerät unter mir. Die MT-10 ist Yamahas mächtigste Nackte und gerade in der SP-Variante ein sehr edles Geschoss. Ein elektronisches Fahrwerk von Öhlins, umfangreiches Elektronikpaket und das exklusive Blau/silberne SP-Design machen Eindruck und obendrauf gibt es noch den 160 Pferdchen starken CP4 Reihen-Vierzylinder mit 998 cm3 Hubraum, der sich dank ungleichmäßiger Zündfolge anders als andere Reihen-Vierer anfühlt und auch anhört.

Mit dem Motorrad durch das Entlebuch in der Schweiz
Im ruralen Entlebuch regieren grüne Hügel und urige Bauernhäuser

Nur wenig südlich von Sursee durchfahre ich, wie auch schon bei meiner ersten Tour, die UNESCO Biosphäre Entlebuch. Hier kommt der rurale Charakter der Schweiz sehr schön zur Geltung. Wie kleine Dominosteine liegen die urigen Bauernhöfe verstreut zwischen den grünen und waldigen Hügeln. Von der Bundesstraße 10 biege ich schon in Wolhus nach Westen in die Hügel hinauf ab. Nicht nur braucht man sich hier auf den kleinen Straßen nicht vor allzu viel Verkehr oder Radarfallen fürchten, man bekommt auch die schönsten Aussichten freiraus geliefert. Große Höhen erklimme ich hier im Westen des Entlebuchs nicht, die höchsten Gipfel mit knapp über 2000 Metern Höhe liegen weiter im Süden der Region. Meine in Bögen verlaufende Route führt mich in nicht enden wollenden, engen Kurven nach Südwesten in Richtung des Emmentals. Auf diesen Nebenstraßen ist man 90 Prozent der Zeit allein unterwegs, doch hin und wieder kann doch ein Auto hinter der nächsten uneinsichtigen Kurve lauern, deshalb ist etwas Vorsicht angesagt. Auch der Straßenbelag ist teilweise in recht dürftigem Zustand. Schmale Straßen, schlechter Asphalt, Schmutz und enge Radien - Klingt jetzt nicht gerade nach einem Heimspiel für ein 160 PS Naked Bike.

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Erster Eindruck der Yamaha MT-10 SP im Reise-Betrieb

Die Mini-Straßen des Entlebuchs sind vielleicht kein Heimspiel für die MT-10, doch der Schein trügt! Die 160 Pferdchen werden schon ab den niedrigsten Drehzahlen dermaßen sanft und fein dosiert ans Handgelenk geliefert, dass selbst die sehr gemächlichen Tempos der Schweiz und auch gemütliches Gecruise auf kleinen Nebenstraßen absolut mühelos gelingt. Samtig weich, doch mit schön kräftigem Druck schiebt der Reihen-Vierzylinder an. Der Motor scheint nie wirklich in Bedrängnis zu kommen und wird auch niedertourig nicht unrund, sondern dreht schon ab ca. 2000 U/min sauber hoch. So genieße ich noch einige Zeit ganz entspannt zwischen den grünen Hügeln die Power der MT-10 und biege schließlich für ein kurzes Stück ins Emmental ab. Dort finde ich auch ein paar breitere Kurven mit gutem Asphalt.

Die Sportlichkeit der Yamaha MT-10 SP

In der Schweiz bedeutet die breitere Straße vielleicht nicht höhere Geschwindigkeiten, dafür aber doch zumindest höhere Schräglagen und mehr Raum, um die Dynamik der MT-10 etwas besser zu erfahren. Das elektronisch verstellbare Öhlins-Fahrwerk ist zwar auf Racing ausgelegt, dafür aber erstaunlich komfortabel. Man merkt, dass es sich hier um feine Ware handelt, denn die Federung schaffte es sowohl auf den schmalen, oftmals welligen Straßen die Unebenheiten schön auszubügeln, als auch bei flotterer Gangart präzise zu bleiben und so eine stabile Kurvenlage zu ermöglichen. Im Emmental reize ich dieses sportliche Potential, soweit auf der öffentlichen Straße möglich, etwas aus. Ein leichter Dreh am Gashahn und schon werden massiv Leistung und Drehmoment entfesselt. Das Vorderrad wird sofort leicht, durch den Hubzapfenversatz ertönt ein Vierzylinder-untypisches, bassiges Röhren und mit dem Quickshifter ballert es sich fröhlich durch die Gänge hoch. Die MT-10 SP ist ein Hyper-Naked durch und durch, doch um das festzustellen reicht eigentlich ein Blick auf die technischen Daten. Aber mich interessiert eher die Tourentauglichkeit der MT-10. Das beste Gebiet zur Überprüfung dieser ist aber nicht mehr fern.

Die Panoramaroute um den Thuner- und Brienzersee

Ich muss südwärts in Richtung des Thunersees, will aber die dicht befahrenen Hauptstraßen nach Bern und Thun vermeiden. In wilden S-Kurven folge ich wieder den schmalen Verbindungsstraßen zwischen den Dörfern und erreiche so auf Schleichwegen das Berner Oberland, eines der touristischsten Gebiete der Schweiz. Nur kurz touchiere ich die Garnisonsstadt Thun, die neben dem nach der Stadt benannten, türkis blauen See auch Sehenswürdigkeiten, wie das im 12. Jahrhundert erbaute und sehr imposante Schloss Thun, zu bieten hat. So schnell es geht fahre ich aber wieder hinauf in die Berge. Von meiner letzten Tour weiß ich, dass die Strecke direkt am See zwar malerisch, doch durch endlose Ortschaften und Touristenmassen schon auch recht mühsam ist. Stattdessen nehme ich diesmal die höher gelegene Route, welche sich als echtes Highlight der Reise entpuppt. Aussichtspunkte gibt es hier am laufenden Band. Immer wieder ziehen sich die Häuser und Vegetation zurück und geben den Blick auf die türkise Scheibe der Seen ca. 500 Meter unter mir frei. Reichen die Ausblicke während der Fahrt nicht, gibt es zum Beispiel auch noch die Panoramabrücke bei Sigriswil.

Die Panoramaroute über dem Thunersee in der Schweiz
Statt am dicht befahrenen Ufer geht es auf einer abenteuerlichen Strecke hoch darüber am Thunersee entlang

Wenig später wird die Strecke noch spektakulärer. Die Straße wird enger, windet sich unterhalb des Niederhorn an der Felswand entlang und erzeugt ein bisschen Abenteuer Flair. Links der blanke Fels, rechts ein hunderte Meter tiefer Abgrund und jenseits davon schimmert wieder der Thunersee. Auch eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 40 km/h ist auf der engen Straße nicht wirklich störend und das Stück ist richtig leiwand! Bald wird es aber wieder zivilisierter und ich steige langsam herab vom Berg. Interlaken und der Brienzer See erwarten mich. Interlaken ist ein großes Tourismuszentrum mit allem, was das Besucherherz begehrt. Der Brienzersee bildete einmal einen großen See mit dem benachbarten Thunersee, doch die umliegenden Berge schoben über die Jahrtausende Erdmassen in die Mitte und bildeten so das Schwemmgebiet mit dem herzigen Namen Bödeli, auf dem Interlaken heute steht.

Die Tourentauglichkeit der Yamaha MT-10 SP

Auf dem abenteuerlichen Stück, voller Schlaglöcher, Verunreinigungen, engen Kurven und langsamer Passagen, zeigt die MT-10 SP, wie tourentauglich sie wirklich ist. Das Touring-Kit, welches man in der Schweiz jetzt beim Kauf einer MT-10 oder MT-10 SP einfach geschenkt bekommt, gibt ihr die für Touren notwendige Ausstattung (Softe Seitenkoffer, hohe Sportscheibe, Handguards, Komfortsitz & eine Halterung für das Navi), doch der echte Star im Touring-Betrieb sind wieder einmal Motor und Fahrwerk. Sie schaffen den Spagat zwischen sportlicher Präzision und notwendigem Komfort. Einzig der Kniewinkel bleibt etwas spitz und die Seitenkoffer sind recht klein, aber nichts was etwas Gewöhnung und eine Hecktasche, wie mein SW-Motech Drybag, nicht richten würden. Dermaßen gut fühlt sich das Touring auf der MT-10 SP an, dass ich sie mit dem Touring-Kit als ernsthafte Konkurrenz für Sporttourer sehe. Aber der echte Prüfstein, die mächtigen Pässe mit über 2000 Metern Höhe, stehen ihr noch bevor.

Yamaha MT-10 SP mit dem Touring Kit
Ausgestattet mit dem Touring Paket ist die MT-10 SP eine unfassbar gute Reisemaschine mit massiv sportlichem Potenzial

Um den Brienzersee gibt es leider keine abenteuerliche Panoramaroute. Ich nähere mich dem Hochgebirge und so schießen auch die Alpengipfel immer höher und höher gen Himmel, unpassierbar für Fahrzeuge. Es geht also recht ruhig durch die Ortschaften am Seeufer bis nach Brienz, wo ich bei Sabrina und Christoph im Moto Center Beo unterkomme. Die Schweizerin und der Österreicher haben einen Yamaha Showroom, Werkstatt und Zimmer für Reisende unter einem Dach vereint und bieten direkt am See und in unmittelbarer Nähe zu den großen Pässen nette Zimmer für Reisende an. Die abendliche Grillerei fällt zwar leider ins Wasser, doch nach dem heißen Tag bringt das Gewitter die ersehnte Abkühlung.

Hoch hinauf auf den Grimselpass!

Vom Moto Center Beo aus ist es nur noch ein Katzensprung zu den mächtigen Alpenzügen der Schweiz, denn nur ca. 10 km entfernt reiht sich mächtiger Pass an mächtigen Pass. Mein Ziel: Der Grimselpass. Es ist recht früh am morgen, anfangs tut sich wenig auf den Straßen, aber schnell wird es immer betriebsamer. Obwohl es schon der 19. Juni ist, wurde der Grimselpass erst eine Woche früher wieder aus der Winterpause entlassen. Dementsprechend machen sich vom Radfahrer bis zum Porsche-Piloten alle Pass-Enthusiasten auf den Weg. Aber mit der MT-10 reicht ein kleiner Schlenker des Handgelenks und die dahinkriechenden Bürgerkäfige sind nur mehr ein verschwommener Fleck im Seitenspiegel.

Grimselpass Schweiz
Der Grimselpass bietet ein atemberaubendes Panorama

Die Nordrampe des Grimselpasses ist breit ausgebaut und führt in meist langgezogenen Kurven, durch ein paar Tunnel und Kehren hinauf auf 2164 Meter. Schon die Römer sollen hier über die Berge gezogen sein, allerdings wurde mit dem Bau der Stauseen in der Mitte des 20. Jahrhunderts auch die Straße neu angelegt und ausgebaut. Von Norden kommend schieben sich die Staumauern der Seen auch bald markant in das Blickfeld. Zwischen den schroffen Gipfeln und kargen Felswänden fühlt man sich im Angesicht dieser Kolosse aus Stahlbeton fast wie Frodo vor den Mauern von Mordor. Doch statt Feuer und Lava wartet dahinter Schnee, Eis und eine unfassbare Aussicht. Und so sehr ich die Fahrt auf den Grimselpass mit der MT-10 SP auch genieße, heißt es oben angekommen leider Abschied nehmen.

Ein Ende und ein Beginn - Umstieg vom Naked-Bike zum Sporttourer

Mehrmals im Jahr packt Yamaha Schweiz seine Motorradpalette zusammen und besucht damit verschiedene schweizer Pässe und Städte. Die Termine zu den Roadshows verteilen sich auf den ganzen Sommer und Herbst (Mehr dazu erfahrt ihr hier), zur Zeit meiner Reise hält der bunte Zug auf der Passhöhe des Grimselpasses. Hier kann man sich über die neuesten Yamaha-Modelle informieren, sich mit Gleichgesinnten unterhalten, probesitzen und sogar probefahren. Auch ich soll hier auf ein neues Bike steigen, aber mir fällt der Abschied von der MT-10 SP schwer. Mit dem Touring-Kit wandelt sich die sportliche Nackte zu einer famosen Power-Tourerin. Der seidige, doch bärenstarke Motor macht süchtig, das agile Handling ist eine Freude in den Radien und trotzdem ist der Reisekomfort mehr als gegeben. In der Aufmachung braucht die Yamaha MT-10 SP auch den Vergleich mit Sporttourern nicht scheuen.

Mit der Yamaha Tracer 9 GT am Furkapass
Als nächstes muss die Tracer 9 GT auf den umliegenden Pässen zeigen, was sie drauf hat.

Apropos Sporttourer - Wie gut die MT-10 war, kann ich gleich überprüfen, indem ich auf einen echten Sporttourer umsteige. Nachdem die FJR1300AE von Yamaha ausläuft, nimmt die Tracer deren Platz als größte Straßen-Tourenmaschine von Yamaha ein. Es gibt zwar noch die Niken, welche ebenfalls eine grandiose Reisemaschine ist, aber durch ihre drei Räder bleibt sie für die meisten wohl eher eine Kuriosität, als eine ernsthafte Option. Zu unrecht wie ich finde, aber darüber spreche ich eh im Niken Video ausführlich. Die Tracer 9 GT will mit ihrem 119 PS 890 cm³ CP3-Reihen-Dreizylinder Motor, einer tourentauglichen Ergonomie und üppiger Ausstattung überzeugen. Als Reisemaschine muss sie sich beim Thema Touren und Reisen besonders hohen Erwartungen stellen. Dazu wurde sie 2021 auch groß überarbeitet. Neben massig Elektronik wurde auch ihr Fahrwerk und der Heckrahmen überarbeitet. Die nun höhere mögliche Zuladung von 193 kg reize ich nicht mal ansatzweise aus, aber Fahrwerk und Elektronik fallen mir sehr wohl auf.

Mit der Yamaha Tracer 9 GT am Pass

Ich nutze den Tag, um die Tracer ordentlich am Grimselpass und den umliegenden Passstraßen auszuprobieren. Während der Belag am Grimsel echt top ist, schüttelt es mich am Furkapass ordentlich durch. Wobei, eigentlich auch nicht. Obwohl ich, wenn es der Verkehr zulässt, doch etwas flotter durch die Kurven zische, bleibt das semiaktive Fahrwerk gut ausbalanciert. Weder beutelt es mich auf der welligen Oberfläche auf Teufel komm raus durch, noch wirkt das Fahrwerk schwammig oder schaukelt sich auf, und das obwohl ich mit der weicheren Stufe der elektrisch verstellbaren Gabel unterwegs bin.

Yamaha Tracer 9 GT im Alpentest
Das Fahrwerk der Tracer hält die Balance zwischen Komfort und Sportlichkeit nahezu perfekt

Nur gut, dass die Tracer einen stabilen Eindruck gibt, denn mit einem instabilen Gerät möchte man eher nicht auf die hinter einigen wenigen Grenzsteinen liegenden Abgründe zufahren. Diese sind alles, was mich von einem langen Flug in Richtung Talboden trennt. Mit einer Höhe von 2429 Metern hätte ich wahrscheinlich sogar noch Zeit über meinen Fehler nachzudenken, bevor ich unten einschlage. Dort unten fährt übrigens auch heute noch eine historische Dampfbahn entlang, welche Realp durch den Furka-Basistunnel mit Oberwald verbindet.

Vom Grimselpass nach Sursee - Keine Zeit für Umwege

Auf so einem spaßigen Gerät wie der Tracer 9 GT und der atemberaubenden Kulisse der schweizer Alpen kann man schon mal die Zeit vergessen. Der CP3-Triple der Tracer, wenngleich nicht so potent wie der CP4, schafft es auch mir ein Grinsen unter den Helm zu zaubern. Spritzig, druckvoll aus der Mitte und sowohl sportlich, als auch entspannt gut fahrbar. Als ich die Dreharbeiten am Pass schließlich beende, wird es langsam spät und ich komme in Stress. Die Tracer und ich müssen zurück nach Sursee. Sie zu Yamaha, ich zu meinem Hotel. Der Check in bei meinem Hotel ist aber nur bis 20 Uhr möglich und die Fahrt vom Grimselpass nach Sursee dauert laut Google Maps 1 Stunde 40. Die Uhrzeit als mir das alles bewusst wird: 18:15. Jetzt aber schnell. Fürs gemütliche Cruisen auf schönen Umwegen bleibt jetzt keine Zeit mehr.

Eigentlich hätte ich nicht nur eine, sondern gleich zwei schöne Routen-Varianten für den Rückweg gehabt, doch so bleibt mir nur die Autobahn. Die geplanten Routen könnt ihr euch hier näher ansehen und herunterladen. Aber in der Schweiz bietet selbst die Autobahn noch schöne Ausblicke und dank Tempomat und 100 km/h Geschwindigkeitsbegrenzung hab ich auch genug Zeit, um sie mir anzuschauen. Gerade noch rechtzeitig schaffe ich es nach Sursee, checke ein und bringe die Yamse nach Hause. Auf der Schwelle von Yamaha Schweiz erlaube ich mir noch ein kurzes Fazit zur Reise.

Fazit zur Tour - Wie viel PS braucht es zum Reisen?

Wie viel PS es auf einer Reise braucht, hängt natürlich von jedem Einzelnen ganz individuell ab. Manche fahren auf ihrem 5 PS Puch-Moped Tausende Kilometer, andere brauchen mindestens 150 Pferde unter dem Hintern. Meine Reise hat aber doch gut gezeigt, dass viele PS nicht gleich unkomfortabel sein müssen. Natürlich ist die Tracer 9 GT das bessere Tourenfahrzeug, sie bietet mehr Platz, mehr Komfort und einen besseren Windschutz. Doch die MT-10 SP liegt mit dem Tourenpaket in Sachen Komfort und Windschutz nicht weit hinten und obendrauf trumpft sie mit ihrem mächtigen Motor und gigantischem sportlichen Potenzial auf. Beide können extrem souverän und von sportlich bis gemütlich bewegt werden. Doch während ich das bei der Tracer 9 GT erwartet habe, hätte ich nie gedacht wie problemlos sich die mächtigen 160 PS durch die Schweiz kutschieren lassen. Nur zu Schade, dass die MT-10 aufgrund der Euro 5 Norm nicht mehr in Mitgliedstaaten der EU verkauft wird. PS-affine Touringfans aus der Schweiz sollten aber auf jeden Fall eine Probefahrt mit ihr unternehmen. Für den Rest und auch mich selbst wünsche ich mir, dass Yamaha vielleicht in den kommenden Jahren noch eine aktualisierte Euro5-Version der MT-10 auf den Markt bringt. Dann aber UNBEDINGT mit Touring-Paket!

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Bericht vom 13.08.2021 | 23.014 Aufrufe

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