Honda X-ADV 2025 Test

Der Adventure Roller mit mehr Ausstattung

Mit dem X-ADV hat Honda im Jahr 2016 eine neue Kategorie geschaffen: Den Adventure-Roller. Mit der kommenden Saison geht das Crossover-Modell in die dritte Generation - wir haben sie auf Sizilien getestet.

Das Erfolgsmodell geht in die nächste Runde

Ein Roller, der gerne ein Adventure-Bike wäre - wer will sowas? Scheinbar sehr viele, denn der X-ADV hat sich als echtes Erfolgsmodell entpuppt. Seit dem Marktstart konnte Honda knapp 76.000 Exemplare verkaufen. Eine Zahl, die mit dem 2025er Jahrgang wohl deutlich wachsen wird. Das Modell wurde für das Jahr 2025 mit einem Facelift und neuen technischen Funktionen ausgestattet. Besonders auffällig ist das überarbeitete Frontdesign, das nun mit einem Doppel-LED-Scheinwerfer, integriertem Tagfahrlicht (DRL) und Blinkern ausgestattet ist.

Der neue Honda X-ADV mit mehr Ausstattung

Zu den neuen technischen Features gehört ein serienmäßiger Tempomat, der besonders auf längeren Fahrten nützlich ist und dank Zwei-Knopf-Bedienung leicht zu aktivieren ist. Seine Funktion beginnt jedoch erst ab 50 km/h aufwärts. Der 5-Zoll-TFT-Bildschirm wurde verbessert und zeigt neu strukturierte Informationen, die auch bei Sonneneinstrahlung gut lesbar sind. Das System unterstützt zudem die Honda RoadSync-Konnektivität, die eine Sprachsteuerung und die einfache Bedienung der Turn-by-Turn-Navigation ermöglicht.

Auch der Komfort wurde weiter optimiert: Eine neu gepolsterte Sitzbank und ein einhändig verstellbares, fünffach regulierbares Windschild tragen zur verbesserten Ergonomie bei. Honda setzt beim X-ADV 2025 zudem verstärkt auf nachhaltige Materialien wie DURABIO, einen biobasierten Kunststoff, der unter anderem aus recyceltem Polypropylen hergestellt wird.

Das aktuelle 5 Zoll TFT-Display findet nun auch im X-ADV Einzug.
Das aktuelle 5 Zoll TFT-Display findet nun auch im X-ADV Einzug.

Honda X-ADV 2025: Motor und DCT-Getriebe

Was für ein Spaßgerät! Wir sind den Honda X-ADV hauptsächlich auf den Landstraßen Siziliens gefahren, und dort hat er wirklich brilliert. Der altbekannte Reihen-Zweizylinder-Motor, jetzt angepasst auf Euro5+, hat dabei nichts an Leistung verloren. Mit 59 PS und 69 Nm Drehmoment geht der X-ADV in jeder Drehzahllage gut voran und lädt geradezu ein, den Motor voll auszudrehen. Das überarbeitete DCT-Getriebe funktioniert hervorragend, auch bei niedrigen Drehzahlen. Im Stop-and-Go-Verkehr lässt sich der X-ADV schön auf Zug halten, was das Fahren im langsamen Verkehr sehr angenehm macht. Sobald man jedoch auf die Landstraße kommt, zeigt das ganze Paket seine Stärken, insbesondere durch die Auswahl an verschiedenen Fahrmodi.

Vier Fahrmodi regeln den Fahrspaß

Standardmäßig sind vier vorgefertigte Fahrmodi an Bord: Rain, Standard, Sport und Gravel. Diese Modi passen die Gasannahme, die Schaltzeiten des Getriebes, die Traktionskontrolle und die Engine Brake (Motorbremse) an. Es macht wirklich Sinn, diese Modi im Alltag gezielt zu verwenden. Den Rain-Modus kann man auch in der Stadt gut nutzen, da er eine sanfte Gasannahme bietet. Auf der Landstraße hingegen ist der Sport-Modus ideal, um die Gänge lange ausdrehen zu können und die volle Power des Motors zu nutzen. Zusätzlich gibt es noch zwei frei konfigurierbare User-Modi.

Fahrendes Motorrad

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Ergonomisch bleibt sich der X-ADV treu - zu Ungunsten großer Schuhe

Auch ergonomisch überzeugt der X-ADV: Man sitzt auf 820 mm Sitzhöhe zwar wie auf einem Roller, aber der breite Lenker gibt einem echten Hebel - wie auf einem Adventure-Bike - in die Hand. Dadurch lässt sich das Fahrzeug wunderbar durch die Kurven dirigieren, was beim Fahren eine echte Freude bereitet und dem X-ADV eine Wendigkeit verleiht, die man auf einem Roller selten findet.

Apropos Ergonomie: Alle mit großen Fußen, die gerne in ausgestreckter Sitzposition sitzen, müssen leider mit den unveränderten Trittbrettern Vorlieb nehmen. Mit größeren Schuhen kann man die langen Trittbretter vorne nicht wirklich nutzen und bleibt somit auf der standardmäßigen Sitzposition. Hier bietet es sich an, die optionalen Offroad-Fußrasten zu bestellen, um eine variablere Position zu erreichen.

Honda X-ADV 2025 Windschutz

Dafür kann man sich bei der Fahrt über das neue Windschild freuen, das nicht nur aus nachhaltigen Materialien gefertigt ist, sondern auch einfach zu verstellen ist. Die Verstellung erfolgt mit einer einfachen und einhändigen Bedienung, sodass man es sogar während der Fahrt über fünf verschiedene Stufen anpassen kann. In der höchsten Position bietet das Windschild einen guten Schutz für den Helm - zumindest bei meiner Größe von 1,75 m spürt man den Wind ausschließlich auf den Schultern.

Mit der neuen Arretierung lässt sich das Windschild auch während der Fahrt verstellen.
Mit der neuen Arretierung lässt sich das Windschild auch während der Fahrt verstellen.

Der SUV auf zwei Rädern - das kann auch Offroad!

Honda rühmt sich selbst mit dem Spitznamen "SUV auf zwei Rädern". Doch während diese Fahrzeuge in der Autowelt nur meist schick aussehen, aber sofort in die Knie gehen, wenn befestigte Straßen enden, ist das auf dem X-ADV nicht der Fall. Denn natürlich haben wir den X-ADV auch abseits des sizilianischen Asphalts bewegt. Allerdings nur auf einer kurzen Schotterpassage für die Foto- und Videoaufnahmen. Da ich nicht der erfahrenste Offroadfahrer bin, möchte ich hier kein finales Urteil abgeben, wie gut der X-ADV im Offroad-Bereich tatsächlich fährt. Aus der kurzen Schotterpassage kann ich aber sagen, dass er sehr zugänglich ist und gut funktioniert - denn schließlich hat sich beim Fahrwerk nichts im Vergleich zum Vorgänger geändert. Mit den montierten Offroad-Fußrasten lässt sich ein ordentlicher Knieschluss erzielen, und der breite Lenker sowie der Gravel-Fahrmodus helfen dabei, den X-ADV unter Kontrolle zu halten. Wer erste Offroad-Versuche machen möchte, kann sie also durchaus mit dem X-ADV wagen.

Die Pendlerroute kann mit dem X-ADV auch geschottert ausfallen.
Die Pendlerroute kann mit dem X-ADV auch geschottert ausfallen.

Stauraum war noch nie seine Stärke... und das wird sie auch 2025 nicht

Maxiscooter für 13.990 Euro. Da erhofft man eigentlich umfangreichen Stauraum. Doch da der X-ADV weiterhin auf der NC-Motorradplattform baut (was ihm seine Sportlichkeit verleiht) bleibt der Stauraum gering. Zugegeben: Unter die Sitzbank passt ein Vollvisierhelm, doch für alles Weitere braucht es Honda Originalzubehör. Davon gibt es glücklicherweise reichlich, von Smart-Topbox, über Seitenkoffer bis zu einer Tasche für den hohen Durchstieg. Auch das Handschuhfach bietet da wenig Trost, denn mehr als Kleinzeug passt da nicht rein. Auch kein modernes Smartphone.

Mehr als ein Integralhelm passt leider nicht unter die Sitzbank.
Mehr als ein Integralhelm passt leider nicht unter die Sitzbank.

Honda X-ADV 2025 Farben und Preis

Für das Modelljahr 2025 sind drei neue Farbvarianten verfügbar: Graphite Black, Pearl Glare White und Matte Deep Mud Gray. Die von uns gefahrene Sonderedition mit einer zweifarbigen Lackierung in Matte Gold Finch Yellow und speziellen Grafik-Dekors ist ebenfalls erhältlich. In Österreich beginnt der Preis bei 13.990 Euro.

Fazit: Honda X-ADV 2025

Was für ein einzigartiges Spaßgerät! Mit dem Honda X-ADV setzt man auch 2025 ein echtes Statement, denn in dieser Hubraumklasse ist er weiterhin konkurrenzlos. Mit dem neuen Facelift hat Honda an den richtigen Stellen angesetzt und ihm mehr Style und Komfort spendiert. Einzig die Trittbretter sind weiterhin begrenzt und auch das Handschuhfach bietet nicht den meisten Stauraum. Doch wer ein Schweizer Messer der Motorradwelt sucht, sollte den X-ADV unter die Lupe nehmen - der kann einfach alles! Ein Fahrzeug für wahre Connaisseure.


  • ausreichend Leistung
  • komfortable Sitzposition
  • überarbeitetes DCT Doppelkupplung mit G-Mode
  • Tempomat
  • neues TFT-Display
  • einhändig verstellbares Windschild
  • einzigartige Optik
  • Staufach reicht nur für einen Integralhelm
  • Trittbretter etwas schmal
  • Kettenantrieb für Roller-/Adventurebetrieb wartungsintensiv

Bericht vom 31.10.2024 | 5.262 Aufrufe

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