Triumph Tiger 800 XC vs. Tiger Sport 1050

Zwei Triumph Tiger-Enduros im direkten Vergleich

Triumph bietet bei seinen Enduros für jeden das richtige Modell. Kot und Vauli klären, was die Tiger 800 XC Special Edition besser kann als die Tiger Sport 1050 - und umgekehrt.

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Dreizylinder-Motoren haben schon einen ganz besonderen Reiz. Ich liebe zwar das dumpfe Bollern eines potenten Zweizylinders und mag den seidigen Lauf eines kultivierten Vierenders, die "Dinger" genau dazwischen haben aber ebenfalls eine herrliche Aura. Schon der Klang ist so eigen, dass er aus dem 2- und 4-Zylinder-Brei stark heraussticht - denn selten sind die Dreizylinder-Modelle obendrein. Außer Triumph tummeln sich seit einigen Jahren lediglich MV Agusta und neuerdings auch Yamaha in dem exklusiven Teich, die Vorreiterrolle in der jüngeren Geschichte hat aber eindeutig Triumph gepachtet.

Dementsprechend reichhaltig ist das Angebot bei den Engländern, vom quirligen Naked Bike bis zum Tourenbomber wird fast alles mit Reihen-Dreizylinder-Triebwerken befeuert. Vor allem bei den Enudros hat Triumph ein umfangreiches Sortiment - wie Tiger 800 XC Special Edition und Tiger Sport 1050 beweisen. Obwohl sie sich abgesehen von den jeweils drei Zylindern bei Kubatur, Gewicht, Reifengröße und Design stark voneinander unterscheiden, passen beide doch sehr gut in die Kategorie der Enduros.

Gelungene Abgrenzung der Reviere

Triumph macht mir die Zuordnung der beiden Tiger-Modelle einerseits sehr leicht - schon die Optik verrät, dass die Tiger 800 XC Special Edition mit dem kantigen Outfit und ihren großen Rädern wohl eher abseits der Straße bewegt werden kann, während die rundlichere, mit Straßenreifen ausgestattete Tiger Sport 1050 wohl eher oder besser nur auf befestigten Wegen daheim ist. Ganz so einfach ist es aber doch nicht, die Sitzpositionen sind nämlich bei beiden Engländerinnen sehr ausgewogen und erlauben eine gute Kontrolle der Maschinen auf und neben der Straße. Bei der Tiger Sport ist sie - wie der Name schon sagt - ein bisserl sportlicher, taugt aber dennoch für gemütliches Touren. Auf der Tiger 800 XC sitzt man noch aufrechter und ist, wie schon erwähnt, bestens für die Kontrolle im Gelände gerüstet.

Das Konzept der 800 XC Special Edition (wegen der schwarz-rötlich schimmernden Metallic-Lackierung und des roten Rahmens) hat aber auch Nachteile, die großen und schmalen Reifen geben am Asphalt weniger Halt als die breiteren 17 Zoll-Pneus der Tiger Sport und die Zweikolben-Bremsanlage an der Front kommt bei weitem nicht an die Leistung der Vierkolben-Anlage auf der Tiger Sport heran. Auch in Sachen Leistung gerät die 800er stark ins Hintertreffen gegenüber der 1050er: 95 PS und 79 Newtonmeter Drehmoment können nicht viel gegen 125 PS und 104 Newtonmeter ausrichten. Da kann auch der Gewichtsvorteil der 800 XC von rund 20 Kilo nichts ändern, allerdings wirken sich diese paar Kilo und die geringeren rotierenden Massen sehr positiv auf das Handling aus. Kurven gehen somit auch wegen der schmäleren Reifen viel leichter von der Hand. Wird es also ganz eng, hat die Tiger 800 XC Special Edition eindeutig die Nase vorn.

Hier geht´s zum Tiger 800 XC Special Edition vs. Tiger Sport-Bericht von Kot:

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Fazit: Triumph Tiger Sport 2014

Im direkten Vergleich mit ihrer kleinen Schwester Tiger 800 XC kann die Tiger Sport 1050 nur in einem Kapitel voll punkten: Die Bremsen sind extrem ausgewogen und packen ordentlich zu, wenn man es braucht. In den meisten anderen Disziplinen kann sie sich aber nicht durchsetzen. Vor allem beim Handling benimmt sich die große 1050er viel störrischer als die kleine Schwester. Da sie auch nicht wirklich Offroad nutzbar ist, engt sich ihr Aktionsradius gegenüber der Tiger 800 XC stark ein. Geht es aber um einen universellen Partner für die Straße, der neben einer angenehmen Sitzposition auch ein gewisses Maß an Sport bieten soll, ist die Tiger Sport 1050 gewiss nicht die falsche Wahl.


  • Sportliches und eigenständiges Design
  • kräftiger Dreizylinder-Motor
  • guter Klang
  • bequeme Sitzposition
  • ausgezeichnete Bremsen
  • stabiles Fahrwerk
  • Störrisches Handling im engen Winkelwerk
  • nicht geländetauglich

Fazit: Triumph Tiger 800 XC Special 2014

Insgesamt ist die Tiger 800 XC Special für mich das schlüssigere Konzept: Die größeren sowie schmäleren Reifen und die aufrechte Sitzposition erlauben sowohl Ausflüge ins Gelände als auch weitere Reisen. Zusätzlich ist die 800 XC äußerst handlich und macht damit auch im engen Kurvengewirr sehr viel Spaß. Die geringere Leistung gegenüber der Tiger Sport 1050 stört mich dabei weniger, die typischen Charakteristika wie der dumpfe Sound und die kräftige Drehmomentmitte sind auch mit 95 PS spürbar. Die Special-Version müsste es aber nicht unbedingt sein, der rote Rahmen ist zwar ein Eyecatcher, das rötliche Schimmern des Lecks kommt aber viel zu wenig zur Geltung und sieht eher wie ein normales und meiner Meinung nach langweiliges Schwarz aus.


  • Kantig, zeitlose Optik
  • toller Dreizylinder-Motor
  • cooler Sound
  • gemütliche Sitzposition
  • sehr handlich
  • dank langer Federwege geländetauglich
  • komfortables Fahrwerk
  • Schmale Reifen bieten weniger Grip am Asphalt
  • kippeliges Einlenkverhalten
  • schwache Bremsleistung

Bericht vom 09.10.2014 | 15.643 Aufrufe

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