Honda SH125i & SH150i 2017 Test

Small Honda mit viel Technik

Adrenalin pur. Rechts eine Wand, links schließt ein verbeulter Fiat die letzte Lücke, in der man sich gerade befindet. Gleichzeitig sitzen einem Italiener auf ihren Rollern im Nacken, deren Finger ungeduldig auf der Hupe ruhen. So lässt sich der Morgenverkehr in einer italienischen Großstadt beschreiben. Wer den Kick des Lebens sucht, braucht nicht Fallschirmspringen gehen, eine Fahrt durch Florenz hat circa denselben Effekt. Genau dort befindet sich eine Meute Journalisten auf Hondas neuen Stadtflitzern SH125i und SH150i.

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Leistung Honda SH125i & SH150i

Motorisch hat sich bei der Small Honda (SH) nicht sehr viel getan. Die größte Änderung zum Vorjahresmodell ist hier wohl der Sprung von Euro3 auf Euro 4, wofür die eSP (enhanced Smart Power) Motoren nur leicht überarbeitet werden mussten. Die Elektronik wurde überholt und die Airbox umgedreht, sodass die Ansaugung nun hinten, statt vorne am Motor sitzt. Wahre Kraftbrocken sind die Einzylinder nicht. Der SH125i leistet 11PS, der SH150i genau 15PS. Wer aber glaubt, man würde mit diesen Werten kein Rennen gewinnen, liegt aber falsch. Willig beschleunigt der SH125i auf 50 km/h, mehr benötigt man in der Stadt so oder so nicht. Aber auch auf der Landstraße kann man problemlos mithalten, ab 80km/h braucht man nur etwas mehr Geduld.

Hier spielt der SH150i seinen Vorteil im Hubraum aus. Das Aggregat ist spürbar potenter, auch über 50km/h zieht der 150er Motor noch kräftig an. Einen Unterschied von Welten darf man jedoch nicht erwarten, dazu wird man zum großen Bruder, dem SH300i, greifen müssen.

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Verbrauch Honda SH125i

Durchaus positiv fällt der Verbrauch aus, der sich bei jeglicher Fahrt in Grenzen hält. Knapp über 2l/100km gönnt sich der SH, damit soll eine Reichweite von 350km möglich sein. Im Stadtverkehr wird das Trinkverhalten nochmals durch das Start-Stopp System von Honda gesenkt. Steht der Roller für 3 Sekunden, stoppt der Motor und startet verzögerungsfrei beim nächsten Zug am Gashahn. Manuell kann man auf das Feature verzichten, indem man einen Schalter am Dashboard umlegt. In unserem Test stieg der Verbrauch selbst nach minutenlangen Vollgastiraden maximal auf 2,8 Liter an.

Fahrverhalten Stadt & Land

Dass der SH-Roller ein beliebtes Modell ist, lässt sich nicht bestreiten. Europaweit ist der SH125i der meistverkaufte Roller und selbst im Vespa-Land Italien belegt die SH-Modellreihe alle Podiumsplätze bei den Zulassungszahlen. Ein Grund dafür ist das Fahrverhalten, dass sich am besten mit einem maßgeschneiderten Handschuh vergleichen lässt. Schlängelt man sich durch die Blechkolonnen im Frühverkehr, hat man nicht das Gefühl ein einspuriges Kraftrad zu bewegen. Viel mehr ist der SH eine Erweiterung des Körpers, die einen einfach und gemütlich ans Ziel bringt. Zu verdanken ist das selbstverständlich der Dimension der Räder. 16 Zoll drehen sich in der Front und im Heck, umzogen mit Michelin City Grip. Selbst bei einem Tempo, bei dem selbst Schildkröten schnell aussehen, bleiben SH125i und SH150i stabil und beginnen nicht zu kippen. Auch mit Schlaglöchern, die den Großteil der italienischen Straßen formen, gehen die größer dimensionierten Reifen leicht um. Man fährt einfach darüber und bleibt dabei stabil - im Großen und Ganzen das Geheimrezept des SH-Rollers.

Für Pendler, die täglich in die Städte pilgern, haben 16 Zoll Reifen auch einen deutlichen Vorteil. Fegt man über kurvenreiche Landstraßen, bauen die Räder höhere Kreiselkräfte auf sprich mehr Stabilität in der Kurve. Man kann also wirklich von Fahrspaß sprechen und den SH125i und SH150i als sportliche Roller bezeichnen.

Hübsche Form mit hohem Nutzen

Im Design ist sich der SH über die Jahre treu geblieben. Das zierliche Gesicht und der tiefe Durchstieg sorgen für die eigenständige Optik. Scheinwerfer und Heckleuchten folgen dem Honda-Trend in Richtung LED und werten den Auftritt somit deutlich auf. Die Frontverkleidung wird durch dünne LED-Streifen definiert, welche eine Hommage an den ersten Honda SH125i aus dem Jahre 2001 bilden.

Stauraum bieten Honda SH125i und SH150i zu Genüge. Unter der Sitzbank findet ein Vollvisierhelm Platz, im originalen Honda-Topcase ist nochmals Platz für eine Vollschale. Neu ist jedoch ein kleines Handschuhfach, das sich vor dem linken Bein des Fahrers befindet. Leider ist es nicht verschließbar und auch das Öffnen benötigt etwas Geschick. Selbst wenn man denkt, man hat den Dreh raus, will das Fach nicht und nicht aufgehen. Das Highlight ist aber im Handschuhfach versteckt. Eine 12V-Steckdose ist serienmäßig an Bord und sorgt unterwegs immer für genügend Akku am Handy.

Das smarte Design spiegelt sich auch in den Anzeigen des SH-Rollers wieder. Der analoge Tacho ist leicht ablesbar und bildet das Zentrum des Displays. An den Seiten befinden sich eine Wassertemperatur- und eine Tankanzeige, viel Bewegung darf man sich von den Zeigern nicht erwarten zum Glück. Unter dem Tacho liegt noch ein kleines Digitaldisplay, auf dem man zwei Tripzähler, Momentanverbrauch und Durchschnittsverbrauch gut ablesen kann.

Smart Key für SH125i und SH150i

Der Smart Key ist bei Honda kein neuer Begriff, aber trotzdem noch ein Exklusiver. Neben dem SH300i hat bis jetzt nur das Superbike RC213V-S davon profitiert, nun ist es aber auch in den kleineren SH125i und SH150i verbaut. Das bedeutet Superbiketechnik im leistbaren Stadtroller… so ungefähr. Wie der Smart Key funktioniert ist aber sehr interessant und äußert praktisch für den alltäglichen Gebrauch. Sobald sich der Schlüssel in 2 Meter Reichweite vom Fahrzeug befindet, kann über einen Drehschalter die Zündung aktiviert werden und der Roller folglich gestartet werden. Ohne dass der Schlüssel die Hosentasche auch nur einmal verlassen hat. Das macht schnelles Auf- und Absteigen sehr simpel, weil man den Roller ohne langem Schlüsselsuchen starten und abstellen kann. Mag anfangs wie ein Luxusfeature wirken, im Alltag will man aber nicht mehr darauf verzichten.

Als weitere Funktion befindet sich auf dem Schlüssel ein Knopf, der die Blinker doppelt aufleuchten lässt. Praktisch, wenn man seinen SH am überfüllten Parkplatz nicht mehr findet, oder man aus der Distanz mit seinem Roller kommunizieren möchte.

Farben und Zubehör Honda SH125i & SH150i

Erhältlich sind der SH125i und der SH150i in Schwarz, Weiß, Silber und einem wunderschönen Rot, wie ihr es auch in unserer Galerie seht. Das Zubehör umfasst unter anderem ein Topcase und Windschild, auf gewissen Märkten kommen diese Teile sogar als Standard. Über Preise und Austattungsvarianten informiert ihr euch am besten gleich bei eurem Honda Händler.

Fazit: Honda SH125i 2017

Der neue SH125i ist keines Falls die Revolution in Sachen Stadtroller, sondern eine sehr zeitgemäße Evolution eines großartigen Konzepts. Das Erfolgsrezept aus leichter Fahrbarkeit verbunden mit einem spritsparenden Motor ist selbstverständlich so präsent wie nie zuvor, nur kommt es 2017 in einem noch schickeren Paket. Mit Euro4 tauglichem Motor, LED-Lichttechnik und Smart Key Access geht Honda mit der Zeit und verteidigt zurecht seinen Thron in der Rollerklasse.


  • Einfaches Fahrverhalten
  • LED Lichttechnik
  • Viel Stauraum
  • Start-Stopp Automatik
  • Honda Smart Key
  • Verarbeitung hochwertig
  • Handschuhfach lässt sich schwer öffnen

Fazit: Honda SH150i 2017

Der SH150i liegt zwar nur knapp über dem 125er Roller, hat aber trotzdem seinen Reiz. Ist man gesetzlich nicht an eine Hubraumbeschränkung gebunden, zahlt sich der geringe Aufpreis für ein merkbares Mehr an Leistung aus. Mit Euro4 tauglichem Motor, LED-Lichttechnik und Smart Key Access geht Honda mit der Zeit und beweist, dass mit einem sportlichen Fahrzeug wie dem SH150i Rollerfahren viel Spaß machen kann.


  • Einfaches Fahrverhalten
  • Geringer Aufpreis für spürbar mehr Leistung
  • LED Lichttechnik
  • Viel Stauraum
  • Start-Stopp Automatik
  • Honda Smart Key
  • Verarbeitung hochwertig
  • Handschuhfach lässt sich schwer öffnen

Bericht vom 11.02.2017 | 109.187 Aufrufe

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