Trios mit Liebe zum Gasgriff

Drei Oberösterreicher, ein Salzburger, ein Steirer und ein Wiener am Weg zur Enduro-Mannschafts-Weltmeisterschaft in Brasilien

Wenn drei YAMAHA-Piloten (die beiden Oberösterreicher Joe Lechner und Rene Gantner sowie der Salzburger Roland Ennsmann) und drei KTM-Reiter (der Wiener Paul Schrank, der Steirer Günther Schopohl und der Oberösterreicher Fritz Reinthaller) am 26. Oktober in München in den Flieger steigen, haben sie nicht nur Sturzhelm und Motorradbekleidung im Gepäck, sondern auch jede Menge Enthusiasmus. Den brauchen sie auch, um die rund 1.400 harten Geländekilometer bei der 78. Auflage der SIX DAYS, der Mannschaftsweltmeisterschaft der Endurofahrer, von 3. bis 8. November in Fortaleza im Nordosten Brasiliens zu überstehen. Sechs Tage lang geht es dort bei höchsten Schwierigkeitsgraden durchs Gelände. Die beiden Teams werden von den Spezialisten des MSC Mattighofen professionell betreut.

Die "International Six Days Enduro (ISDE)" ist die Königsklasse im Endurosport. Rund 500 Endurofahrer, darunter die besten der Welt, werden die SIX DAYS in Brasilien in Angriff nehmen. Lechner, Ennsmann und Schopohl waren schon bei den ISDE 2002 in Tschechien am Start. Mit wenig Geld aber umso mehr Engagement und der Betreuung durch den MSC Mattighofen ist das Team in der gut besetzten Clubwertung lange Zeit ganz weit vorne zu finden. Nach Technikpech schaute immer noch der hervorragende 20. Platz heraus.

Die führenden Enduronationen bringen bei den SIX DAYS mehrere Teams an den Start. Österreich ist heuer erstmals mit zwei Teams in der Clubwertung vertreten: Das Team "MSC Mattighofen" startet auf KTM, das Team "AUNER HELTEN RACING Gunskirchen" setzt auf die blauen YAMAHA-Renner.

SIX DAYS 2003
Fortaleza, Brasil
TEAM BLAU

Joe Lechner (Yamaha WR 250 F)

Der 33-jährige Oberösterreicher war ein Spätberufener - mit 19 Jahren das erste Motorrad, mit 20 das erste Moto Cross-Rennen im Rahmen des OÖ Cups. Das war Ende der 80er Jahre. Seither ist Lechner überall dort Dauergast, wo es eine Moto Cross-Piste und vor allem Pokale gibt.

Seit drei Jahren ist der Endurosport seine zweite sportliche Heimat. Heuer fuhr er in der Staatsmeisterschaft auf Rang 3.

Große Ziele gibt's für 2004: Der Weg soll Lechner in die Enduro-Europameisterschaft führen.

Auch über SIX DAYS-Erfahrung verfügt der Innviertler bereits. Er war im Vorjahr in Tschechien mit dabei und konnte mit mehreren Spitzenplatzierungen aufzeigen. Das Team landete auf dem hervorragenden 20. Platz.

Hauptberuflich werkt Lechner beim Motorrad- und Zubehörspezialisten AUNER/HELTEN in Gunskirchen. Der Oberösterreicher ist verheiratet, Sohn Marco ist drei Jahre alt.

 

Roland Ennsmann (Yamaha WR 250 F)

Der 31-jährige Halleiner ist in der Enduroszene bekannt wie Ferrari bei den Italienern.

Enduromäßig hat Ennsmann vom Erdäpfelacker in Hallein bis zur Weltmeisterschaftsstrecke alles gesehen. Er fährt bereits seit 1994 wettbewerbsmäßig Enduro.

Einsätze bei der Enduro-Weltmeisterschaft wurden 1999 mit dem 12. Platz in der kleinen 4-Takt-Klasse (bis 250 ccm) belohnt. In der Enduro-Staatsmeisterschaft 2003 landete er auf dem 11. Rang. Roland Ennsmann ist ledig und der SIX DAYS-Erfahrenste des blauen Teams: Er war schon 1997 in Italien mit dabei und heimste dort eine Silbermedaille ein. Die holte er sich gemeinsam mit Joe Lechner und Günther Schopohl auch im Vorjahr bei den ISDE in Tschechien.

Mit Verbrennungskraftmaschinen hat Ennsmann auch beruflich zu tun: Er ist Entwicklungsingenieur bei der Bombardier-Rotax in Gunskirchen.

 

Rene Gantner (Yamaha 450 F)

Als einziger setzt der jüngste im "Team BLAU" auf die brachiale Power der 450er YAMAHA. Dies ist auch im OÖ Moto Cross Cup das Arbeitsgerät des 29-jährigen Oberösterreichers aus Ansfelden.

Seit 1987 ist Gantner in den verschiedensten Klassen Fixstarter im OÖ Cup. Und er hat dabei auch eine besondere Vorliebe für Stockerlplätze, insgesamt sechs Titel stehen bislang zu Buche.

Mit Enduro war bis jetzt nicht wirklich viel. Aber als Gantner von Joe Lechner zum ersten Endurostart vergattert wurde, schoss er bei den Profis gleich auf den 9. Platz.

Beruflich werkt der fest vergebene Ansfeldener als Servicetechniker bei der Fa. Compair.


 

SIX DAYS 2003
Fortaleza, Brasil
TEAM ORANGE

Paul Schrank (KTM 525 EXC)

Der 28-jährige Wiener ist seit seinem 14. Lebensjahr auf motorisierten Geländefahrzeugen unterwegs.

Nach drei Jahren Moto Cross wechselte er bereits mit 17 in den Endurosport und ist seither eine fixe Größe im österreichischen Starterfeld. Platz 2 in der diesjährigen Enduro-Staatsmeisterschaft beweist dies einmal mehr.

Auch Schrank hat schon SIX DAYS-Erfahrung: Gemeinsam mit Roland Ennsmann hat er 1997 an der SIX DAYS in Italien teilgenommen und sich dort die erste Silbermedaille geholt.

 

Günther Schopohl (KTM 450 EXC)

Mit 36 Jahren der Senior unter den österreichischen Teilnehmern. Doch Alter schützt vor Geschwindigkeit nicht.

Schopohl holte sich heuer den Gesamtsieg im Offroad-Challenge Eurocup.

Im Vorjahr war der Steirer erstmals bei den Six Days dabei und pfeilschnell - bis der Defektteufel in Form einer streikenden Benzinzufuhr zuschlug. Er will sich daher heuer die erste Six Days Medaille holen.

 

Fritz Reinthaller (KTM 450 EXC)

Der einzige "Local" im Team des MSC Mattighofen. Der 34-jährige Trafikant mit dem bezeichnenden Spitznamen "Tschik-Fritz" fährt seit 1995 in der Enduro-ÖM.

Der 2. Platz im Jahr 2002 in der Klasse 4Takt im Österreichischen Enduro Cup war sein bisher größter Erfolg.

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Bericht vom 23.10.2003 | 4.778 Aufrufe

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