Honda XL750 Transalp 2025 im Offroad Test
Gelungene Modellpflege - verbesserte Offroad-Performance!
Bei den 1000PS Offroad-Testtagen 2025 im Red Stag Gelände zeigte die überarbeitete Honda XL750 Transalp, wie viel Potenzial in ihr steckt. Mit neuem Fahrwerk und überarbeiteten Details überzeugt sie im Gelände.

Offroad-Fahren ist im deutschsprachigen Raum oft mit Einschränkungen verbunden, vor allem wenn alles legal ablaufen soll. Doch hier, im Alpenvorland südwestlich von Wien, öffnet sich ein wahres Paradies für Enduristen: das Red Stag Endurogelände. Mit über 50 Kilometern Offroad-Strecke und rund 33 Kilometern an anspruchsvollen Hard-Enduro-Sektionen bietet das Gelände alles, was das Geländeherz begehrt. Die Trails sind farblich markiert - von grün bis blau - und somit für Einsteiger wie Fortgeschrittene gleichermaßen geeignet. Auch große Reiseenduros sind hier ausdrücklich willkommen. Immer wieder wagen sich Fahrer mit vollbepackten Dickschiffen auf die mal mehr, mal weniger technisch fordernden Abschnitte, um ihre Maschinen an der Belastungsgrenze zu erleben. Betrieben wird das Gelände von Enduro Extreme, das acht Events pro Jahr veranstaltet - von Mai bis Ende Oktober. Wer dabei sein will, findet alle Infos unter www.enduro-extreme.com. Der perfekte Ort also, um die überarbeitete Honda XL750 Transalp des Modelljahres 2025 auf Herz und Nieren zu prüfen. Gemeinsam mit McGregor und Offroad-Experte Busty Wolter stellten wir uns der Herausforderung, die Mittelklasse-Reiseenduro unter realen und schonungslosen Bedingungen zu testen. Schon beim ersten Losfahren wurde klar: Hier ist etwas anders als bei der alten Version. Die Transalp fühlt sich jetzt direkter an, straffer in ihrer Reaktion auf Unebenheiten und mit mehr Substanz in der Dämpfung.
Ähnliche Reiseenduros
Technisches Konzept und Positionierung der Honda Transalp
Honda bleibt seiner Linie treu: Die Transalp ist kein radikaler Sportler und auch keine Hardcore-Enduro. Mit 210 Kilogramm fahrfertig und 850 Millimeter Sitzhöhe (optional 820 mm) bleibt die Transalp zugänglich. Gerade für kleiner gewachsene Fahrer ist sie eine gute Wahl. Der Tank fasst 16,9 Liter, genug für längere Touren. Sie ist eine durch und durch vernünftige, äußerst vielseitige Reiseenduro, die sich nun durch gezielte Überarbeitungen noch besser in Szene setzt. Der neu gestaltete LED-Scheinwerfer verleiht ihr ein modernes Gesicht, die überarbeitete Verkleidung sorgt für besseren Windschutz. Und auch das neue Display samt verbesserter 4-Wege-Bedienung bringt das Motorrad technisch auf einen zeitgemäßen Stand. Das wichtigste Update für unseren Testeinsatz war aber mit Sicherheit das Fahrwerkt, welches von vielen Fans der Transalp bereits sehnlichst erwartet wurde.

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40 Jahre Abenteuer: Der Continental TKC 80 als Einheitsreifen bei den Offroad Testtagen 2025
Bei den diesjährigen Offroad-Testtagen setzt 1000PS auf einen echten Klassiker: den Continental TKC 80. Dieser Reifen hat 2025 ein bemerkenswertes Jubiläum zu feiern - 40 Jahre ist er nun schon im Einsatz, auf Expeditionen und Reisen rund um die Welt. Und obwohl die Gummimischung über die Jahrzehnte immer wieder modernisiert wurde, blieb die Grundkonstruktion samt ikonischem Blockprofil weitgehend unangetastet. Ein Beweis für zeitlos gutes Design - das sich auch heute noch bewährt. Der TKC 80 bietet genau das, was im Gelände zählt: satten Grip, hohe Traktion auf losem Untergrund und gute Selbstreinigung bei matschigen Passagen. Gerade in den gröberen Sektionen des Red Stag macht der Reifen richtig Laune. Unsere Testcrew war sich schnell einig: Der TKC 80 ist nach wie vor ein verlässlicher Partner, wenn es ins Unwegsame geht. Ein verdienter Platz als Einheitsreifen für die Offroad Testtage.
Produkttipps
Honda XL 750 Transalp Motor: Bewährter Antrieb mit Charakter
Der 755 cm³ Parallel-Twin bleibt in seiner Charakteristik unverändert. Er hängt extrem sauber am Gas und leistet 92 PS bei 9500 U/min bzw. 75 Nm bei 7250 U/min. Damit bringt er im mittleren und oberen Drehzahlbereich ordentlich Schub, benötigt aber Drehzahl, um richtig in Fahrt zu kommen. Im unteren Bereich verläuft der Antritt etwas zahm und unspektakulär, überschreitet man dann aber die Schwelle von rund 5000 Umdrehungen zieht der Antrieb sportlich und energisch Richtung Drehzahlbegrenzer. Im harten Offroad-Betrieb empfiehlt sich ab und an mit der Kupplung arbeiten, um bei langsamer Fahrt Hindernisse sauber zu überwinden.
Fahrwerk und Handling der Honda Transalp: Spürbare Verbesserungen im Modelljahr 2025
Hier hat Honda ganze Arbeit geleistet. Das vorher allzu weiche Fahrwerk wurde gezielt überarbeitet. Die 43mm Showa Upside-Down-Gabel und das Showa-Zentralfederbein mit 200 mm bzw. 190 mm Federweg wurden neu abgestimmt. Vor allem das Heck ist nun deutlich straffer und arbeitet präziser. In Kombination mit der ebenfalls neu abgestimmten Front ergibt sich ein harmonisches Zusammenspiel, das für mehr Fahrstabilität sorgt. Gerade bei schnellen Offroad-Passagen mit tiefen Wellen und Unebenheiten zeigt sich die neue Reservestärke. Die Transalp bleibt nun auch bei höherem Tempo gut kontrollierbar und sackt nicht mehr durch. Das Setup ist allerdings nicht voll einstellbar, was ambitionierte Fahrer vermissen könnten.
Elektronik und Bedienkonzept: Fortschritt mit kleinen Schwächen in der Offroad Praxis
Das neue Bedienkonzept wirkt aufgeräumter und intuitiver. Das große 5-Zoll-Display ist hervorragend ablesbar und bietet alle relevanten Informationen auf einen Blick. Die Konfigurierbarkeit der Fahrmodi, Traktionskontrolle, Engine Brake und ABS ist umfangreich. Im User-Mode kann man sich ein individuelles Setup zusammenstellen etwa mit deaktivierter Traktionskontrolle und abgeschaltetem ABS hinten für Offroad. Kritik verdient allerdings die Tatsache, dass diese Einstellungen nach jedem Ausschalten der Zündung verlorengehen. Gerade bei einem Adventure-Bike, welches man auf längeren Offroadtouren bewegen möchte, ist das leider etwas umständlich.

Bremsen der Honda XL750 Transalp: Komfortabel und dosierbar
Die Bremsanlage verzichtet auf große Namen und eine allzu üppige Dimensierung, funktioniert aber einwandfrei. Der Druckpunkt vorne ist klar definiert, aber nicht aggressiv ideal für den Einsatz im Gelände. Auch hinten lässt sich die Verzögerung fein dosieren. Wer mit Gefühl fährt, wird mit der Bremsperformance rundum zufrieden sein. Die Verbindung zwischen Hebelweg und Verzögerung ist gut abgestimmt, was vor allem im losen Untergrund Vertrauen schafft.
Honda Transalp 750 - Wartung und Alltagstauglichkeit im Gelände
Positiv hervorzuheben ist das umfangreiche Bordwerkzeug unter der Sitzbank. Damit lassen sich kleinere Schrauberarbeiten am Straßenrand gut bewerkstelligen. Negativ: Der Luftfilterwechsel erfordert viel Aufwand, da man sich durch mehrere Verkleidungen und sogar das Display arbeiten muss. Auch der verschweißte Heckrahmen ist ein Nachteil im Falle eines Sturzes.
Honda Transalp 2025 im Vergleich mit der Konkurrenz
Im Vergleich zu Yamaha Ténéré 700, Aprilia Tuareg 660, Suzuki V-Strom 800 oder KTM 790 Adventure positioniert sich die Transalp als "runder Alleskönner". Sie ist nicht radikal sportlich, nicht ultraleicht, aber in Summe sehr stimmig. Die Yamaha ist puristischer, die Tuareg technischer, die KTM bissiger, die Suzuki schwerer. Die Honda hingegen erscheint sehr ausgewogen, einfach zugänglich und robust.
Leatt ADV-Kombis im Offroad-Test: Zwei starke Lösungen für jedes Wetter
Bei den Offroad Testtagen 2025 überzeugen die beiden Adventure-Kombis von Leatt mit Funktionalität, Schutz und Tragekomfort. Die MultiTour 5.5 ist der wetterfeste Allrounder mit 3-lagigem Aufbau, 20.000 mm wasserdichter Innenjacke und durchdachter Belüftung - ideal für 10 bis 20 °C und wechselhafte Bedingungen. Die FlowTour 5.5 punktet mit großflächigen Mesh-Einsätzen, sportlichem Schnitt und ebenfalls wasserdichter Außenjacke - perfekt für aktive Fahrer bei 25 °C+. Beide bieten hochwertige Level-2-Protektoren, clevere Details wie Trinksystemvorbereitung und variable Weitenverstellungen. Wer kompromisslose Touring-Funktion sucht, greift zur MultiTour. Wer Leichtigkeit, Luft und Flexibilität schätzt, liegt mit der FlowTour richtig.
Fazit: Honda XL750 Transalp 2025
Unterm Strich ist die XL750 auch nach dem gelungenen Modell-Update eine Transalp, wie eine Transalp sein soll, die ja schon immer als laufruhiger, komfortabler Alleskönner galt. Die Kombination aus bewährter Technik, verbesserten Komfortfeatures und modernen Assistenzsystemen macht das Motorrad zu einem attraktiven Begleiter für Abenteuerlustige und Alltagsfahrer gleichermaßen. Ob für den täglichen Weg durch den Großstadtdschungel zur Arbeit, auf der flotten Afterwork-Runde oder auf der großen Reise, die selbstverständlich auch auf unbefestigte Wege führen darf.- zugänglicher, doch spaßiger Motor mit viel Power
- verbessertes Fahrwerk
- gut geeignet für kleinere Piloten, doch gleichzeitig auch Platz genug für große Fahrer
- tolle Verarbeitung
- präzises Getriebe, top Quickshifter (optional)
- gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- niedriges Gewicht
- leichtes Handling in allen Situationen
- niedriger Verbrauch
- intuitive Elektronik, hochwertige Schalter
- kein Tempomat, auch nicht im Zubehör
- Windschild nicht verstellbar
- relativ wenig Schräglagenfreiheit
- vorsichtig abgestimmte Fahrassistenzsysteme, die ohne IMU auskommen müssen
Bericht vom 06.06.2025 | 1.404 Aufrufe