Red Bull Romaniacs 2016 Prolog - Die Ergebnisse

Gomez dominiert den spektakulären Prolog im Herzen von Sibiu

Hermannstadt / Sibiu, Rumänien, 12. Juli 2016 - Traditionellerweise reagieren die Red Bull Romaniacs Teilnehmer mit gemischten Gefühlen auf den alljährlichen Auftakt der Hardenduro-Rallye, manche sprechen sogar von Albträumen und Bauchkrämpfen beim Gedanken an die legendäre Schinderei. Der spektakuläre Rundkurs in der Innenstadt von Sibiu gilt nicht nur als das „Tor zu den Red Bull Romaniacs“ sondern wird von den meisten Teilnehmern vor allem wegen seiner anspruchsvollen Streckenführung gefürchtet. Für die tausenden Zuseher ist der Prolog allerdings die perfekte Gelegenheit, den Extreme Enduro Sport hautnahe zu erleben und die Stars der Szene quasi vor der Haustüre bewundern zu können. Für die Fahrer bedeutet der Prolog die Entscheidung über die Startaufstellung und die Strafzeiten für den ersten Offroad-Renntag.

Der Prolog startete unter blauem Himmel bei hochsommerlichen Wetterbedingungen und vor einem begeisterten Publikum aus tausenden Fans. Schon beim Qualifikations-Zeitfahren wurde den Teilnehmern schnell klar, daß das Layout der diesjährigen Prologstrecke im Gegensatz zu den vergangenen Jahren deutlich flüssiger und schneller gestaltet wurde und mit weniger extremen Herausforderungen aufwartete. Besonders ein Fahrer schien den spektakulären Parcours zu genießen und ließ seine Kontrahenten ziemlich alt aussehen: Red Bull Romaniacs Rookie Billy Bolt (UK, KTM) dominierte die Qualifikation und war auf der knapp 1,5 Minuten langen Runde ganze 6 Sekunden schneller als sein Landsmann Paul Bolton, der hinlänglich als der Prolog-Meister gilt. Hinter Bolt platzierten sich mit Jonny Walker, Manuel Lettenbichler, Graham Jarvis und Alfredo Gomez die weiteren Podiumsfavoriten in Sekundenabständen und ließen keinen Zweifel offen, dass das abendliche Prologfinale Hochspannung bieten wird.

Das Finale

Das Finale startete mit der Entscheidung in der Bronze-Klasse, in der sich Toomas Triisa (1ster, EST), Miroslav Culka (2ter, CZE) und Tönu Kallast (3ter, EST) mit einer Performance auf Augenhöhe die Podiumsplätze sicherten. Auch in der Silver-Klasse war die Entscheidung spannend und knapp, die Top-3 lagen nach 15 Minuten Renndauer und 7 Runden allesamt innerhalb einer Minute Zeitdifferenz: Chris Perry (1ster, AUS), Angus McDonald (2ter, NZL) und Andrew Noakley (3ter, UK).

Das heiß erwartete Finale der Gold-Klasse dominierte ein entfesselter Alfredo Gomez (ESP), der sich nach 11 Runden mit über 1,5 Minuten Vorsprung einen klaren Sieg holte. Gomez traf in den selektivsten Streckenteilen immer die beste Linienwahl und fuhr schlichtweg in einer eigenen Liga. Die wohl spektakulärsten Szenen lieferte aber die rein britische Schlacht um die weiteren Top-5 Platzierungen. Jonny Walker (2ter, UK), Graham Jarvis (3ter, UK), Billy Bolt (4ter, UK) und Paul Bolton (5ter, UK) bekämpften sich Runde für Runde des spannenden Finales und lagen schlussendlich nur wenige Sekunden auseinander. Besonders Walker und Rookie Bolt lieferten den enthusiastischen Zusehern ein sensationelles Rad-an-Rad Rennen mit ständigen Positionswechseln und atemberaubender Action. Walker konnte sich erst in Runde 10 von Bolt absetzen, während Jarvis seine Chance nutzte und kurz vor Rennende Billy Bolt überholte und sich den letzten Platz am Podium sicherte. Prologsieger Alfredo Gomez kann sich seinen morgigen Startplatz aussuchen und wird daher als Dritter in den ersten Offroad-Renntag gehen.

Alfredo Gomez: Ich habe nicht wirklich gegen einen bestimmten Fahrer gekämpft, ich habe mich nur auf mein Rennen konzentriert und versucht, nicht zu stürzen!

Graham Jarvis (vom Moderator auf sein Alter angesprochen): Ich werde solange weitermachen bis es nicht mehr geht. Wenn ich denken würde, dass ich nicht gewinnen kann, wäre ich nicht hier. Die Wasserdurchfahrt hat die Strecke heuer etwas rutschig gemacht und es gab an manchen Hindernissen kurzes Chaos, die Strecke war aber trotzdem sehr fahrbar

Jonny Walker: An einigen Stellen war es etwas hektisch und ich konnte nicht wirklich erkennen welcher Fahrer vor oder hinter mir lag. Im Ziel dachte ich, ich hätte gewonnen weil ich Alfredo nicht an mir vorbeifahren sah!

Martin Freinademetz: Ich bin froh das Andy Fazekas und seine Crew nach 5-jährigem Betteln den Prolog etwas entschärft und weniger furchteinflössend gebaut haben speziell zum Vorteil der Iron- und Bronze-Teilnehmer. Und selbst die Topfahrer, die manche Hindernisse im Motocross-Style attackiert haben, hatten jede Menge Spaß. Wir hatten heute einen flüssigen, flott fahrbaren Prolog und ich bin froh, dass wir den Auftakt der Red Bull Romaniacs 2016 ohne ernstzunehmende Unfälle über die Bühne gebracht haben!

Prolog-Manager Andy Fazekas: Mein Ziel für dieses Jahr war, den Prolog fahrbarer für die Teilnehmer aller Klassen zu gestalten. Wir haben ein flüssigeres Streckenlayout entwickelt, auf dem die Fahrer zwar fahrtechnisch gefordert werden, aber auch weniger Angst haben müssen. Das Motto lautete: mehr Fahrspaß, weniger Todesangst!

Was die Teilnehmer noch erwartet

Im Gegensatz zum Prolog wir die erste Hälfte des ersten Prolog-Renntages für alle Teilnehmer bis auf die Iron-Klasse sehr wohl albtraumhafte Charakterzüge tragen. Bereits kurz nach dem Start dürfen sich die Gold-Fahrer auf ein kerniges Aufwärmprogramm freuen, denn schon vor dem ersten Checkpoint warten mit The Impossible und The Appetizer zwei sehr harte Streckenteile. Danach wird am Weg zum Servicepunkt mit Sektionen wie The Sherwood forest und 125 Killer weiteres Adrenalin serviert. Die Teilnehmer der Silver-Klasse werden mit dem neuen Abschnitt Empty yourself ebenfalls optimal aufgewärmt und dürfen sich in der zweiten Tageshälfte über nicht minder selektive Aufgaben freuen. In Streckenteilen wie 600cc, The Tuica trail und Vodka Red Bull treffen die Silver-Rider sogar auf die Kollegen der Gold-Klasse.

Die Bronze-Klasse startet wiederum mit einem langen und sehr selektiven Single-Trail in den Tag, wobei vor allem die ersten Rennstunde besonders hart und kräftezehrend ausfallen wird. Danach werden die Bronze-Fahrer aber mit herrlichem Panorama und einigen atemberaubenden Single-Trails belohnt bevor es kurz vor dem Tagesziel mit der Sektion Turbo Cow noch einmal sehr kernig wird...

Die Iron-Klasse darf sich auf einen herrlichen Hardenduro-Renntag freuen und auf eine spektakuläre Abfahrt vor dem Servicepunkt und vor den Augen der zahlreichen Zuseher!

Autor

Bericht vom 13.07.2016 | 4.007 Aufrufe

Empfohlene Berichte

Pfeil links Pfeil rechts