GH Moto Slovakia

Mehr geht kaum! Volle Starterfeld, starke Rennen. IOM Siege für Zemsauer und Gangl.

GH Moto Slovakiaring 2013

Der Asphalt brannte - Beeindruckendes Event, beeindruckende Racer

 


Harte Fights in der 600er Klasse ums Podest

Beim Slovakiaring Event vom GH-Moto Event begeisterte Quantität und Qualität der Starterfelder gleichermaßen. Wir machten uns vor Ort ein Bild von der 2013 bestimmt am besten laufenden österreichischen Rennserie und waren schon bei der Einfahrt ins Fahrerlager überwältigt - Mehr geht kaum.
Auch bei den Rennen dann wurde uns allen einiges geboten. In der 600er Klasse zum Beispiel war vor allem der Kampf um die Plätze 2-4 eine Sensation. Vorne fuhr Hannes Zemsauer mit seiner Lietz R6 ein starkes Rennen und konnte sich absetzen, dahinter wirbelte Adi Kernstock, von Chattering geplagt, immer wieder die Rangordnung durcheinander. Überholt wurde in beinahe jeder Kurve, am Ende trennten die 3 Helden gerade mal 2 Zehntel.

Andreas Gangl pokert und brennt alle her

In der 1000er IOM Klasse ging "Autschi" Auer optimistisch ins Rennen. Er war mit seiner Lietz-BMW S 1000 RR das ganze Wochenende über der schnellste Pilot gewesen. Seine Maschine hat am schnellen Slovakiaring einen Leistungsvorteil gegenüber dem überaus stark fahrenden Andreas Gangl und Klaus Grammer kam nach einem Defekt am Nockenwellensensor nur sehr wenig zum Fahren. Beim Start war Auer schnell, Grammer langsam doch Gangl war das wohl irrste Schlitzohr an diesem Wochenende. Am Freitag schrottete er seine Gixxer Nummer eins und flickte seine Gixxer Nummer zwei, wo er Bremsprobleme hatte, zusammen. Die K7 Suzuki GSX-R 1000 hat am Papier absolut keine Chance gegen die Armada von BMWs und Kawasakis. Doch er beobachtete das Treiben der Gegner in der Boxengasse genau und zog als einziger Pilot in der Spitzengruppe einen härteren Dunlop Pneu hinten auf. Gangl: "Ich musste riskieren und irgendwas anders machen als die Anderen. Ich setzte alles auf den Reifenjoker und pokerte hoch. Die Sache ging voll auf. Autschi hatte einen bösen Rutscher und musste gegen Ende des Rennens in den schnellen Kurven Gas rausnehmen, ich konnte kontrolliert aus den Ecken sliden."
War ein irrer Sieg von Gangl auf seiner "Underdog - Maschine" der vielen Leuten im Fahrerlager sehr getaugt hat. Harter Hund! Nicht so gut lief das Rennen für einen weiteren Tüftler im Feld: Klaus Grammer hat gerade noch rechtzeitig für das Rennen seine BMW fertig gebracht, startete schlecht und fuhr dann mit der Brechstange in Richtung Spitzengruppe. Der Husarenritt endete leider im Kies - die BMW ist stark beschädigt, seine Motivation am Boden. Bleibt nur zu hoffen, das Motivationskünstler Herbert Obermair das Ruder im Team Ratezi wieder rumreissen kann und seinen Lieblingspiloten wieder zur Höchstform anstacheln kann.

Edler Productionracer von Pölzleitner


Beim Spaziergang durch die Boxengasse sprang aber natürlich der Auftritt von Herbert Pölzleitner ins Auge. Schwer zu sagen was geiler ist - Sein Auto, sein Wohmobil oder sein Motorrad. Einfach irre! Gibt nicht viele Menschen die mit solch verrückten Männerspielzeugen aufkreuzen dürfen ohne im Fahrerleiger Neid und Missgunst zu ernten. Er ist immer gut drauf, fröhlich und fühlt sich bei den Benzingesprächen mit allen anderen Kollegen pudelwohl. Mit seiner BMW Production Racer ist er für die "GP" Klasse (Hier dutzende Bilder vom Rennen online) eigentlich gewaltig übermotorisiert. Das Teil wiegt mit 4 Kilo Sprit 157 Kilo und stellt damit alles in den Schatten was sonst so in den Fahrerlagern herumschwirrt. Doch leider enden solch funkelnde Geschichten oft mit einem unwürdigen Ende. Nach Runde 3 im Rennen hebt Pölzleitner die Hand und rollt mit der edlen Carbonfuhre ins Out. Kopf hoch! Wir freuen uns auf den nächsten Auftritt!

Fritz vs. Unger bei den Ducs - Grabner brennt Panigales her

Knapp dahinter in Sachen Geilheitsfakter waren die die Ducatis in der DDC (Ducati Desmo Challange). Wirklich grandios aufgebaute Panigales waren da vor Ort aber auch liebevoll aufgebaute "alte" 999er, 996er und 1198er waren am Start. Das Starterfeld war OK, aber offen gesagt wäre das Potential größer. Es schwirren noch deutlich mehr herrliche Ducatis auf den Rennstrecken rund um Österreich rum. Die sollten sich eigentlich auch hier versammeln. Beim Rennen dann gab es aber sehenswerte Duelle zwischen den "Underdogs" und den Panigale-Reitern. Besonders heroisch der Auftritt von Ernstl Grabner. Mit seinem nackten Streetfigher rang er auf der Speedstrecke hier am Slovakiaring zum Beispiel Piloten wie Kurt Wogowitsch auf der Panigale nieder. War ein toller Auftritt. Doch auch an der Spitze gab es Rennsport pur. Hier waren die Männer mit der feinen Klinge unterwergs. Sepp Unger mit einer superscharf aufmagazinierten Ducati der letzten "vor-Panigale" Zeit. Natürlich inklusive Traktionskontrolle und Leistung ohne Ende - auch aus dem Drehzahlkeller - schmunzelt Unger. Doch genau das wurde ihm beim Duell mit Panigale Racer Christian Fritz zum Verhängnis. Beim Beschleunigen aus den Kurven konnte Unger selten voll am Gas bleiben, da sein Drehmomentmonster immer aufs Hinterrad ging. Fritz an der Spitze ließ immer voll stehen und konnte am Ende siegen. Die beiden waren mehrmals nebeneinander, doch hier fuhr niemand mit der Brechstange. Coole Jungs die mit viel Herz aber auch viel Hirn zu Werke schreiten. Insgesamt machten die Starterfelder hier einen sehr vernünftigen Eindruck. Jeder möchte punkten, aber nicht um jeden Preis. Draufgänger die ganze Startreihen in der ersten Kurve niedermähen findet man hier nicht.

Das nächste GH-Moto Event findet von 19.-21. Juli in Rijeka statt, das übernächste Event eine Woche später im Rahmen der Ducati Speeddays am RedBull Ring in Spielberg.

Zum Niederknien! Die PR12 BMW von Pölzleitner. Unendlich schön. Natürlich eine fahrende Motivation für alle Gegner auf alten ausgelutschten alten Billigeisen.
Egal wie die Rennen ausgehen - Die Reifenindustrie gewinnt immer. Warm up war am Slovakiaring eigentlich nicht nötig: 30 Grad und mehr.

Viele Geschichten kursieren um seine heldenhaften Tage im Honda Cup. Jetzt genießt er die etwas ruhigeren Hobbyklassen bei GH-Moto und hat Tipps für die jungen Racer parat. Reinhold Gutzelnig. Fährt selber in mehreren Klassen, betreut zig Fahrer in seinem MPU Team, hat aber trotzdem immer Zeit wenn im Fahrerlager Hilfe von höchster technischer Instanz benötigt wird: Sepp Unger.
Der Sepp Unger Fuhrpark: Selten die neuesten Modelle, denn dafür würde es all die edlen Tuningteile gar noch nicht geben. Doch meistens jene mit den irrsten Spielereien. Könnte WM-Teams jederzeit mit Material aushelfen.

Heinz Graf hat die Serie mit viel Hirn und einem guten Rechenstift schlau aufgesetzt. Er schaffte es, alte Hasen wie Heli Scherz zu begeistern und hält sich beim Event selbst im Hintergrund.
 

IOM 1000
<<hier 73 Bilder online in der Slideshow>>


Grammer schraubt! Bis knapp vor dem Start werkt er noch an Gutzelnigs ZX-10R, dann wird doch seine eigene S 1000 RR fit. Im Rennen dann Sturz. Ein Wochenende zum abhaken. Klare Ansagen ständig im Blickfeld des Fahrers!
Startaufstellung in der 1000er Klasse. Auer auf Pole will siegen - doch Gangl brannte von Startplatz 2 kommend mit seiner GSX-R 1000 alle her.
Doch das Wochenende brachte für Andreas Gangl nicht nur Edelmetall in Form von Pokalen sondern auch Altmetall. Zum Glück hat er immer 2 Gixxer mit dabei.
Das Podium der IOM Klasse 1000.

IOM 600
<<48 Bilder hier online in der Slideshow>>

Harte Fights ums Podest. Am Ende trennten die Plätze 2-4 nur 2 Zehntel.
Euphorie im Fahrerlager. Die Helden werden gefeiert.
IOM 600 Podest.

DDC
<<39 Bilder hier online in der Slideshow>>

Gibt wohl keinen schnelleren Streetfighter Fahrer westlich und östlich vom Mississippi: Ernstl Grabner.
Gibt wohl keinere schöneren Motorräder als im Fahrerlager bei der DDC.
Harte Rennmaschine: Ducati Streetfighter
Podest DDC Klasse Supersport.
Podest DDC Klasse SBK.


Hier alle Ergebnisse vom GH-Moto Event und weitere Fotos aus der Boxengasse

Bericht vom 24.06.2013 | 5.175 Aufrufe

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