Eröffnungspressekonferenz in Brünn: Stoner will weiter kämpfen

Obwohl Casey Stoner und Jorge Lorenzo momentan die Protagonisten sind, ließ es sich Valentino Rossi nicht nehmen, in Erinnerungen zu schwelgen.

Eröffnungspressekonferenz in Brünn: Stoner will weiter kämpfen

Zur Pressekonferenz am Donnerstag vor dem Tschechischen Grand Prix trafen Casey Stoner, Jorge Lorenzo, Valentino Rossi, Karel Abraham und Alvaro Bautista erstmals nach der Sommerpause wieder aufeinander. "Es war definitiv eine kurze Pause zum Erholen, ich habe mich sowieso die meiste Zeit auf die zweite Saisonhälfte vorbereitet. Das letzte Ergebnis vor der Pause war schon überragend und bisher läuft die Saison auch fantastisch", äußerte Stoner, der sich nun auf die zweite Saisonhälfte freut.

"Ich habe es immer sehr genossen, hier zu fahren. Die Strecke gehört definitiv zu meinen Top-3, denn ich hatte hier immer eine Menge Spaß. Ich mag die Landschaft und ich bin wirklich bereit für dieses Rennen", ergänzte er. Zudem sei der Australier überzeugt, dass das Rennen für ihn auf seiner RC212V ein gutes wird. Doch auch mit seinen 20 Punkten Vorsprung vor Lorenzo, ist die Meisterschaft in diesem Jahr noch lange nicht gelaufen. "Es gibt viele Piloten in der MotoGP, die sehr konstant fahren. Ich muss definitiv Rennen gewinnen, es ist in diesem Jahr so eng, dass es nicht unbedingt reicht, konstant an der Spitze mit zu fahren, man muss Rennen gewinnen, wenn man um den Titel mitreden will", weiß Stoner, der sich vorgenommen hat, bis zum Ende der Saison alles zu tun, was in seiner Macht steht und dann einfach zu sehen, ob das zum zweiten MotoGP-Titel reicht.

Spannende zweite Saisonhälfte

Lorenzo hingegen hat an diesem Wochenende und in den verbleibenden Rennen natürlich ein wichtiges Ziel: "Punkte auf Casey gut zu machen." Der amtierende Weltmeister sagte aber auch: "Wir wissen, dass es ein harter Kampf wird, denn er ist so konstant und hat ein gutes Motorrad. Aber auch wir verbessern uns immer mehr, jetzt haben wir ein siegfähiges Bike und ich denke, wir müssen das Motorrad von jetzt an immer mehr verbessern. Ich bin überzeugt, dass es eine spannende zweite Saisonhälfte wird."

Yamaha feierte als Hersteller auf der tschechischen Strecke bisher die meisten Siege, das weiß auch Lorenzo. "Brünn ist eine gute Strecke für uns, für die Yamaha und meinen Fahrstil Es könnte für uns gut werden. Aber das ist alles immer Wunschdenken, wir müssen abwarten, was passieren wird."

Beste Erinnerungen

Rossi verbindet ein ganz besonderes Erlebnis mit Brünn. "Mein erster Sieg hier war vor 15 Jahren, dadurch habe ich natürlich großartige Erinnerungen an diese Strecke und das schon seit 1996. Trotzdem genieße ich es noch immer, Motorrad zu fahren", lacht er und erklärt weiter: "Es war großartig, am Samstag hatte ich die erste Pole-Position und am Sonntag kämpfte ich gegen Martinez bis zur letzten Runde. Es war ein großartiges Rennen, ist noch immer eine großartige Erinnerung und etwas, an das man sein ganzes Leben lang zurückdenkt."

Neben den guten Erinnerungen hat der Italiener noch ein weiteres Ass im Ärmel, denn schon in Laguna Seca war Jeremy Burgess nach zwei Rennen Auszeit wieder zurück. "Wir haben ihn in Mugello und auf dem Sachsenring sehr vermisst", gab Rossi zu. Nun sei es mit Chefingenieur wieder an der Zeit, die GP11.1 weiterzuentwickeln. Rossi erhofft sich eine wirkliche Verbesserung. Er ergänzte: "Wir müssen auf diesem Weg weiterarbeiten und auch Ducati arbeitet sehr hart, besonders wenn wir ein Problem haben. Ich mag diese Strecke, aber sie ist immer wieder neu. Wir müssen jetzt unsere Leistung hier herausfinden und starten Morgen damit."

Schon in Laguna Seca habe es eine Besserung gegeben. Nach dem Start aus der dritten Reihe fuhr Rossi "ein für unsere momentane Leistung normales Rennen." Zudem habe der neunfache Weltmeister festgestellt, dass er gegen Rennende auf abgefahrenen Reifen nicht langsamer wird und dass es an den Anfangsrunden hapert. "Also müssen daran arbeiten und besonders auf Samstagnachmittag hin, um eine bessere Startposition zu ergattern."

Keine Prognosen

Für Lokalmatador Abraham sind die kommenden Tage von größter Bedeutung. "Das Wochenende ist sehr wichtig für mich, denn es ist mein Heim-Grand-Prix, aber auf mir lastet auch eine Menge Druck von den Sponsoren, meinen Freunden und Fans natürlich. Keiner meint es schlecht, aber alle wollen bei mir sein und mich sehen und das ist schon ziemlich anstrengend", gab er zu.

Der Rookie schlägt sich in seinem ersten MotoGP-Jahr bisher ganz passabel mit regelmäßiger Punkteausbeute. Er sagte: "Ich denke, wir brauchen noch mehr Erfahrung, aber jede Runde, die wir mit den anderen zusammen fahren bringt noch mehr Erfahrung ein. Bisher sind wir alle mit der Saison zufrieden, obwohl wir einige böse Stürze hatten und Rennen beenden mussten. Aber wir versuchen einfach, unser Limit zu finden und dabei passieren solche Dinge."

Doch schon im letzten Jahr setzte sich Abraham in der Moto2-Klasse auf der Heimstrecke zu sehr unter Druck, er stürzte in der Qualifikation und konnte das Rennen nicht starten. "Natürlich versuchen wir es in diesem Jahr besser zu machen, aber der Druck beim Heimrennen ist natürlich trotzdem da." Auf die Frage nach seinen realistischen Erwartungen vom Rennen antwortete der Tscheche: "Jeder fragt mich das, aber ich will einfach keine Ziele festlegen. Ich möchte ein gutes Wochenende mit ein paar Zweikämpfen haben und nachdem ich die schwarz-weiß-karierte Flagge gesehen habe, kann ich sagen, ob es ein gutes oder schlechtes Rennen war."

Neue Situation

Bautista fasste zunächst seine erste Hälfte zusammen: "Es ist nicht meine beste Saison in diesem Jahr, aber nach dem Sturz zu Anfang des Jahres, bin ich jetzt wieder auf einem Topniveau. Ich habe Spaß auf dem Bike, ich kann ans Limit gehen, auch wenn ich da ab und an noch stürze. Das Motorrad ist aber mittlerweile viel besser als zu Beginn der Saison. Ich genieße es jetzt und kann gegen Valentino [Rossi] und Nicky [Hayden] kämpfen." Zudem freue sich der Spanier auf dieses Wochenende und hofft, so weiter zu machen wie zuvor und erneut das Maximum herauszuholen.

Im letzten Jahr war Bautista allerdings in Brünn gestürzt. "Ich habe keine guten Erinnerungen an das letzte Jahr, denn ich bin im zweiten Training gestürzt. Das Rennen war demnach sehr schwer für mich, weil ich nicht fit war und immer nur mit mir selbst gekämpft habe. Aber in der 125er und der 250er holte ich hier immer gute Ergebnisse, also bin ich zuversichtlich für dieses Wochenende."

An diesem Wochenende steht der Suzuki-Pilot jedoch vor einer weiteren Herausforderung. John Hopkins wird an seiner Seite in der blauen Box stehen. "Ich hoffe, dass ich nicht langsamer bin als er", gibt Bautista lächelnd zu. Trotzdem weiß der Spanier natürlich, dass ein zweiter Fahrer im Team sehr nützlich sein kann. "Zwei Motorrädern auf einer Strecke sind gut für die Zuschauer und dann können wir auch die Daten von zwei Fahrern vergleichen und mehr Teile testen. Das wird auf jeden Fall gut für unser Team."

©adrivo Sportpresse GmbH
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Foto: ©Honda

Bericht vom 12.08.2011 | 1.863 Aufrufe

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