Guareschi probierte alle Ducatis: Kurze, Lange, mit und ohne Bremshebel

Was macht man wenn man nicht testen darf? Man baut einfach mehrere Prototypen und entscheidet sich dann. Guareschi ritt diese heute ein.

Guareschi probierte alle Ducatis: Kurze, Lange, mit und ohne Bremshebel

Es herrscht ein Testverbot in der MotoGP - wie es in vielen anderen Motorsport-Arten auch üblich ist. Doch immer wieder gibt es Lücken in den Regularien. Diese heißt es zu finden und zu nutzen. Ob andere Hersteller dabei aber auch den Weg der italienischen Edel-Motorradschmiede von Ducati einschlagen werden, steht zu bezweifeln. In Bologna wurden halt einfach mal mehrere Prototypen gefertigt. Nicht baugleich, alle anders. Nun liegt es an den Piloten, das beste Motorrad für 2010 herauszufinden - die Desmosedici GP10a, GP10b, GP10c…

Testfahrer und Teammanager Vittoriano Guareschi war am heutigen Mittwoch der Erste, der diese neuen Ducatis ausprobieren durfte. "Ich war der einzige, der heute die Ducati fuhr und ich fuhr alle von ihnen. Und kein Bike gleicht dem Anderen. Eines ist lang, eines ist kurz, eines hat einen Bremshebel - die Steuerungen sind komplett anders. All diese Motorräder wurden im letzten Monat bei Ducati gebaut, aber keines davon wurde getestet. Daher bin ich auf jedem von ihnen zwei Runden gefahren um sicher zu gehen, dass die Bremsen, Kupplung, Elektronik und alles andere in Ordnung ist", schilderte der Italiener seinen Arbeitstag und den immensen aufwand, der in Bologna betrieben wurde gegenüber Crash.net.

Dass Guareschi auf seiner schnellsten Runde von 2:08 Minuten runde acht Sekunden hinter der Sepang-Pace lag, störte ihn nicht. "Es war das erste Mal, dass ich auf dieser Strecke gefahren bin. Ich bin hier zwar schon den Zweisitzer gefahren, aber das ist etwas ganz anderes. Und es macht Spaß. Es ist eine technische Strecke und es ist schwer die Linien zu verstehen, da man das Ende der Kurve kaum sehen kann. Meine beste Rundenzeit war eine 2:08-Minuten-Runde. Nicht schlecht, da ich auf jedem Bike nur eine schnelle Runde fuhr und dann die Box ansteuerte. Ich habe auch nur einen Satz Reifen benutzt, denn das Testteam hat über das Jahr nicht viele Reifen zur Verfügung."

Der neue Big-Bang-Motor

Ducati wird in der Saison 2010 nachziehen und ebenfalls mit einem Big-Bang-Motor ins Rennen gehen. Guareschi beschrieb die Vorteile dieses Aggregates wie folgt. "Der Big-Bang ist fahrbarer und die Leistung ist einfacher 'zu verstehen'. Der alte Motor hat auf Schlag viel mehr Leistung abgegeben, wie ein Turbo. Der neue Motor ist viel freundlicher und es ist viel einfacher den Motor mit dem Gas zu kontrollieren." Dass mit der Motoren-Limitierung die Rundenzeiten wieder steigen werden, darüber macht sich Guareschi keine Sorgen. Er meint, dass es keine großen Unterschiede geben wird. Jedoch weiß er, wo der Vorteil des Big Bangs liegt. "Während eines Rennens, wenn der Grip der Reifen nachlässt, hat der Big-Bang einen Vorteil. Ich denke, dass alle im MotoGP jetzt das Big Bang-Prinzip nutzen."

Auf seine zwei Werkspiloten Casey Stoner und Nicky Hayden kommt morgen sehr viel Arbeit zu. Der Teammanager und Testfahrer in Personalunion verriet, was die zwei auszuprobieren haben. "Nicky hat zwei verschiedene Verkleidungen zu testen - eine größere und eine kleinere. Casey bekommt zwei verschiedene Schwingen aus Karbon und Aluminium. Aber es gibt noch weitere verschiedene Schwingen-Designs, ebenso wie verschiedene Materialien."

©adrivo Sportpresse GmbH
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Foto: ©Ducati

Bericht vom 04.02.2010 | 2.043 Aufrufe

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