Triumph Tiger 1200 neu 2022 in fünf Versionen!

Die großen Tiger - stärker, leichter und handlicher als je zuvor

Auf der EICMA 2021 durften wir bereits die fertige Triumph Tiger 1200 für 2022 bewundern, dort aber noch in extravaganter Tarnlackierung und vorerst ohne Informationen über die technischen Daten. Nun ist die (Groß-)Katze aber aus dem Sack - wir liefern Euch alle Infos über Motor, Technologie, Elektronik, Preise und Farben der fünf verschiedenen Versionen!

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Einerseits war es schon höchste Zeit, die angegraute Triumph Tiger 1200 zu erneuern. Andererseits war das alte Modell gar nicht mal so veraltet, wie man glauben würde. In Sachen Elektronik war eigentlich alles drin und dran, was man auf einer modernen großen Reiseenduro braucht (oder auch nicht) - also Kurven-ABS und -Traktionskontrolle, elektronisches Fahrwerk, Quickshifter, Keyless-System, LED-Beleuchtung sowie ein Farb-TFT-Display. Als Alleinstellungsmerkmal besaß die (nunmehr alte) Tiger 1200 sogar einen elektrisch verstellbaren Windschild! Damit ist es nun aber bei der neuen Tiger 1200 vorbei, immerhin sollte das neue Modell nicht nur stärker werden, sondern vor allem auch handlicher - was am einfachsten mit weniger Gewicht funktioniert. Und da lässt der neue große Tiger schon mal ordentlich aufhorchen, eine vergleichbare Tiger 1200 für 2022 wiegt fahrfertig mit 90 Prozent Sprit weniger als die Vorgängerin trocken!

Der neue T-Plane-Dreizylinder der Triumph Tiger 1200 legt Wert auf satten Durchzug

Doch eines nach dem anderen, beginnen wir beim Triebwerk. Erwartungsgemäß verwenden alle neuen Tiger 1200 (es gibt nun fünf verschiedene Versionen) den Motor, den wir aus Speed Triple 1200 RS und RR kennen. In der Leistung von 180 auf 150 PS bei 9000 Umdrehungen zurückgenommen, allerdings dafür beim Drehmoment von 125 auf 130 Newtonmeter bereits bei 7000 Touren aufgestockt. Neu ist auch die T-Plane-Kurbelwelle (Zündung in Abständen von 180, 270 und wiederum 270 Grad Kurbelwellenwinkel mit einem kurzen und zwei langen Abständen zwischen den einzelnen Zündungen des Dreizylinders), die für einen satten Durchzug sorgen soll. Abgesehen von 8 PS und 9 Nm mehr gegenüber der Vorgängerin trotz weniger Hubraum (1160 statt 1215 Kubik) ist der neue Motor nun auch sauber nach Euro5.

Die neue Tiger 1200 geht wie eine Tiger 900 auf Steroiden!

Abgerundet wird der Antriebsstrang durch den neuen Kardanantrieb, der nun nicht mehr in einer Einarmschwinge sondern in einer Zweiarm-Konstruktion sitzt. Insgesamt wurden die neuen Tiger 1200-Modelle dennoch viel leichter und sollen neue Maßstäbe für das Handling setzen - was anhand der fahrfertigen Gewichte der fünf Versionen durchaus glaubwürdig klingt. Nach einem umfassenden Programm zur Massenoptimierung des gesamten Motorrads ist die neue Generation nun über 25 Kilo leichter als die vorherige Tiger und der Mitentwickler Ricky Carmichael sagt wohl nicht umsonst, dass sich die neue Tiger 1200 anfühlt wie eine Tiger 900 auf Steroiden!

Die Technik der Tiger 1200 GT-Modelle 2022 im Überblick:

Triumph Tiger 1200GTGT PROGT Explorer
MotorR3 T-Plane, 1160 Kubik, 12 Ventile, DOHC, flüssig gekühlt, Euro5
Leistung150 PS bei 9000 Umdrehungen
Drehmoment130 Nm bei 7000 Umdrehungen
AntriebKardan
RahmenStahlrohr, Alu-Heckrahmen
Lenkkopfwinkel/Nachlauf65,9°/120 mm
Federung vorneUSD 49 mm, semiaktives Showa-Fahrwerk
Federung hintenAlu-Zweiarm Tri-Link, semiaktives Showa-Fahrwerk
Federweg vorne/hinten200 mm / 200 mm
Bremsen vorne320 mm Brembo M4.30 Stylema, 4-Kolben, radial, Monobloc
Bremse hintne282 mm Brembo 1-Kolben
Radstand1560 mm
Sitzhöhe850 / 870 mm
BereifungMetzeler Tourance
Reifen vorne120/70-19
Reifen hinten150/70-18
Gewicht fahrfertig240 kg245 kg255 kg
Tankinhalt20 Liter20 Liter30 Liter

Der große Unterschied zwischen den GT- und Rally-Versionen sind die geänderten Reifendimensionen (21/18 statt 19/18), die längeren Federwege und dadurch die gesteigerte Sitzhöhe. Hinzu kommen die beiden Explorer-Topversionen, die auch noch einen größeren Tank (30 statt 20 Liter) und noch mehr Elektronik-Features besitzen - dazu aber im Elektronik-Teil.

Die Technik der Tiger 1200 Rally-Modelle 2022 im Überblick:

Triumph Tiger1200Rally PRORally Explorer
MotorR3 T-Plane, 1160 Kubik, 12 Ventile, DOHC, flüssig gekühlt, Euro5
Leistung150 PS bei 9000 Umdrehungen
Drehmoment130 Nm bei 7000 Umdrehungen
AntriebKardan
RahmenStahlrohr, Alu-Heckrahmen
Lenkkopfwinkel/Nachlauf66,3°/112 mm
Federung vorneUSD 49 mm, semiaktives Showa-Fahrwerk
Federung hintenAlu-Zweiarm Tri-Link, semiaktives Showa-Fahrwerk
Federweg vorne/hinten220 mm / 220 mm
Bremsen vorne320 mm Brembo M4.30 Stylema, 4-Kolben, radial, Monobloc
Bremse hintne282 mm Brembo 1-Kolben
Radstand1560 mm
Sitzhöhe875 / 895 mm
BereifungMetzlere Karoo Street (wahlweise Michelin Anakee Wild)
Reifen vorne90/90-21
Reifen hinten150/70-18
Gewicht fahrfertig249 kg261 kg
Tankinhalt20 Liter30 Liter

Technologie auf der neuen Triumph Tiger 1200, die keine Wünsche offenlässt

Wie bereits erwähnt hatte bereits die Vorgängerin enorm viel aktuelle Elektronik-Features an Bord, bei den neuen Tiger 1200-Modellen wird nun alles noch weiter verfeinert und ausgebaut. Ganz neu ist (nur an den beiden Explorer-Topversionen) das Blind Spot Radar-System, das in Zusammenarbeit mit Continental entwickelt wurde und gleich zwei Sicherheitsfunktionen bieten wird. Der Totwinkel-Assistent nutzt ein nach hinten gerichtetes Radar, um den Fahrer darauf hinzuweisen, wenn sich ein anderes Fahrzeug in seinem toten Winkel befindet. Der Spurwechselassistent, gibt eine deutlichere Warnung aus, wenn der Fahrer anzeigt, dass er die Spur wechseln möchte und sich ein Fahrzeug nähert. Der Tempomat bekommt hingegen kein Radar-System, bleibt also als herkömmliches System serienmäßig bestehen. Auch die optimierte schräglagenabhängige Traktionskontrolle und das Kurven-ABS sind bei allen neuen Modellen serienmäßig mit dabei. Alle wichtigen Informationen, die der Fahrer benötigt, werden über die größeren 7-Zoll-TFT-Instrumente mit einem optisch verklebten Display angezeigt, das zudem mit einem neuen Grafikdesign aufwarten kann. Die My Triumph-Connectivity ist ebenfalls serienmäßig in allen Modellen enthalten und ermöglicht Telefonate, Pfeil-Navigation und GoPro-Steuerung.

Bis zu sechs Fahrmodi in den neuen Triumph Tiger 1200-Modellen

Je nach Modell stehen bis zu sechs Fahrmodi zur Verfügung, die die Gasannahme, das ABS, die Traktionskontrolle und die Einstellungen des ebenfalls in allen(!) Modellen serienmäßigen elektronischen Showa-Fahrwerks für maximale Kontrolle des Fahrers unter allen Fahrbedingungen anpassen. Der Off-Road Pro Fahrmodus (nur bei den Modellen Rally Pro und Rally Explorer) bietet ein Off-Road-Setup für fortgeschrittene Offroader mit ausgeschaltetem ABS und Traktionskontrolle sowie einer Offroad-Drosselklappensteuerung. Der Regenmodus wurde speziell auf die Bedürfnisse bei ungünstigen Bedingungen zugeschnitten und ist auf 100 PS begrenzt. Die Fahrmodi der jeweiligen Modelle: Tiger 1200 GT (Rain, Road, Sport), GT PRO und GT Explorer zusätzlich Offroad und Rider (frei konfigurierbar), Rally PRO und Rally Explorer nochmals zusätzlich Offroad PRO.

Ist die Triumph Tiger 1200 GT wirklich nur eine Sparversion?

Der neue Voll-LED-Scheinwerfer mit dem markanten neuen Tagfahrlicht (DRL) sorgt für beste Sicht in jeder Fahrsituation, für zusätzliche Sichtbarkeit und Ausleuchtung bei Kurvenfahrten sorgt das neue, schräglagenabhängige adaptive Kurvenlicht, das bei allen Modellen außer der Tiger 1200 GT zur Serienausstattung gehört. Auch der Quickshifter mit Blipper gehört bei allen Modellen zur Serienausstattung, außer bei der Tiger 1200 GT, wo er als Zubehör erhältlich ist. Die Berganfahrhilfe Hill Hold ist ebenfalls bei allen Modellen außer der Tiger 1200 GT serienmäßig. Für nochmals erhöhten Langstreckenkomfort bei jedem Wetter sind alle Modelle mit Ausnahme der Tiger 1200 GT serienmäßig mit beheizbaren Griffen ausgestattet. Die GT Explorer und die Rally Explorer verfügen außerdem über beheizbare Fahrer- und Soziussitze sowie das TPMS Reifendruckkontrollsystem. Für alle anderen Modelle sind Sitzheizung und TPMS als Zubehör erhältlich.

An den Farben sollt ihr die neuen Tiger 1200-Modelle erkennen!

An den Farben kann man die jeweiligen Modelle gut unterscheiden - es sei denn, man will seine Tiger 1200 unbedingt in Weiß haben. Denn nur in dieser Farbe gibt es alle fünf Modelle, während es die Tiger 1200 GT nur in Weiß gibt. Die restlichen vier Modelle gibt es auch in Schwarz und während Lucerne Blue den beiden GT-Modellen Tiger 1200 GT PRO und GT Explorer vorbehalten ist, kann man wiederum nur die beiden Tiger 1200 Rally PRO und Rally Explorer in Matt Khaki samt coolem weißen Rahmen ordern.

Schon die Basis der neuen Triumph Tiger 1200 ist voll ausgestattet!

Wem all die fehlenden Features und Farben bei der Einstiegsversion Tiger 1200 GT zu wenig erscheinen, sollte erst mal die Preisliste checken. Denn da liegt sie mit 17.750 Euro in Deutschland und 20.450 Euro in Österreich ordentliche 2.200, in Österreich gar 2.500 Euro unter der nächsthöheren Tiger 1200 GT PRO. Allerdings sollte man wiederum gut überlegen, was man unbedingt als Zubehör haben möchte und ob es sich dann nicht doch auszahlt, gleich die höhere Tiger 1200 GT PRO um 19.950 Euro in Deutschland und 22.950 Euro in Österreich zu wählen. Wer auf noch größere Tour fahren möchte und dafür den größeren Tank und noch mehr Ausstattung will, ist wohl mit der Tiger 1200 GT Explorer um 21.450 Euro in Deutschland und 24.650 Euro in Österreich bestens bedient. Und falls man das Thema Offroad ernsthaft in die Planung miteinbezieht, kommt man um die, von Haus aus bestens ausgestattete Tiger 1200 Rally PRO um 20.950 Euro in Deutschland und 23.950 Euro in Österreich nicht herum. Den Olymp an Ausstattung und Preis erreicht man dann mit der Tiger 1200 Rally Explorer um stolze 22.450 Euro in Deutschland und 25.700 Euro in Österreich.

Die Preise der neuen Triumph Tiger 1200-Modelle im Überblick:

Triumph Tiger 1200GTGT PROGT ExplorerRally PRORally Explorer
Preise in Euro Deutschland17.750,-19.950,-21.450,-20.950,-22.450,-
Preise in Euro Österreich20.450,-22.950,-24.650,-23.950,-25.700,-
Autor

Bericht vom 07.12.2021 | 63.398 Aufrufe

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