Suzuki GSX1300R Hayabusa (2008-2019) Gebrauchtberatung

Die zweite Generation im Gebrauchtcheck

Wenn man sich die Frage stellt: "Will ich eine Hayabusa?", dann ist das wahrscheinlich nicht das richtige Motorrad für einen. Es gibt einen ganz einfachen Grund, warum Suzukis mittlerweile legendäre GSX1300R Hayabusa nur eine ausgewählte Gruppe von Fahrern anspricht. Doch worauf muss man beim Gebrauchtkauf achten?

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Nachdem die ursprüngliche Generation der Busa die Messlatte ziemlich hoch gelegt hatte, fügte das aktualisierte Modell, dank eines Motors mit größerem Hubraum, noch mehr Kraft hinzu und verbesserte dann seine sportliche Seite mit verbesserten Bremsen und sogar einem optimierten Fahrwerk. Ein Motorrad, das man erlebt haben muss, um es zu verstehen.

Preis einer gebrauchten Suzuki Hayabusa

Man könnte meinen, die 2. Generation sei nach der Martkeinführung der neuen 2021er Suzuki Hayabusa etwas günstiger geworden, doch der Wanderfalke hat sich als wertstabiles Motorrad bewiesen. Klar gibt es verbastelte oder zu Tode gefahrene Exemplare fürs schmale Geld, doch gut erhaltene Suzuki Hayabusas haben ihren Preis: Gebrauchte und neue Suzuki Hayabusa kaufen.

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Leistung und Drehmoment der Hayabusa

Ein Wort - unglaublich. Der 1340 ccm große Motor der Hayabusa leistet angeblich 195 PS, aber das Drehmoment von 155 Nm ist wirklich beeindruckend. Legt den höchsten Gang ein, gebt ab 30 km/h Gas und die Busa krempelt die Ärmel hoch und schiebt vorwärts, ohne auch nur den Hauch eines Stotterns. Bei Überholmanövern muss nur selten ein Gang zurückgeschaltet werden und selbst das zusätzliche Gewicht eines Sozius macht dem gebotenen Antrieb keinen Abbruch. Wenn ihr euch wirklich die Augen öffnen lassen wollt, nehmt eine Busa mit auf eine private Teststrecke und gebt ihr in jedem Gang Vollgas (naja, in den ersten vier, bis die Höchstgeschwindigkeitsbegrenzung einschreitet) - das ist einfach ein magisches Erlebnis, denn 240 km/h erreicht ihr in weniger als 12 Sekunden, und die 300 km/h sind in weniger als einer Meile erreicht!

Suzuki Hayabusa (2008 - 2019) Zuverlässigkeit und Serviceintervalle

Die Busa hat einen exzellenten Ruf in Sachen Zuverlässigkeit und obwohl der Motor extrem stark ist, wird er ziemlich wenig beansprucht, da es kaum eine Möglichkeit gibt, einen Bruchteil der verfügbaren Leistung (legal) auf der Straße zu entfesseln. Das Einzige, was man in Bezug auf die Zuverlässigkeit beachten sollte, ist der gelegentliche Ausfall eines Sensors (achtet auf Fehlercodes auf dem Armaturenbrett) oder die Wartungsaufzeichnungen, da die Busa alle 1200 Kilometer eine Überprüfung der Ventileinstellungen erfordert, was sehr selten gemacht wird. Fairerweise muss man sagen, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass das Ventilspiel jemals eingestellt werden muss, aber wenn es doch eintritt und dieser Service übersprungen wird, kann die daraus resultierende Reparaturrechnung ziemlich traumatisch sein!

Das Getriebe ist ebenfalls sehr robust und verträgt einen Quickshifter, sofern er von einem Fachmann eingebaut und richtig eingestellt wird. Viele Busa-Besitzer tauschen die Original-Auspuffanlage aus, da sie verdammt schwer ist. Während dies bei den frühen Modellen der ersten Generation zu Problemen mit dem Hilfsrahmen führte (der Auspuff war laut Suzuki ein strukturelles Element), ist dies bei der zweiten Generation nicht der Fall. Für den Straßengebrauch ist ein Re-Map hilfreich, aber nicht unbedingt notwendig. Wenn ihr jedoch vorhabt, die Maschine bei Top-Speed-Events auf privaten Strecken zu fahren, ist ein Re-Map der ECU oder der Einbau eines Powercommanders empfehlenswert. Wenn ihr den Auspuff tauschen wollt, solltet ihr euch nicht die Mühe machen, die Krümmer auszutauschen, da sie ziemlich unrestriktiv sind, sondern die Katalysatoren und Endrohre entfernen und einen frei atmenden Luftfilter einbauen. Wenn ihr eine gebrauchte Maschine kauft, achtet darauf, dass sich die Kupplung beim Anfahren schön weich anfühlt, da ein Austausch ebenfalls ins Geld geht.

Handling und Fahrwerk - ist sie auch eine Kurvenräuberin?

Wegen der extremen Höchstgeschwindigkeit hat Suzuki die Hayabusa so gebaut, dass sie stabil ist und das bedeutet einen langen Radstand. Wenn ihr Viertelmeile-Rennen oder knapp 300 km/h fahrt, werdet ihr dafür sehr dankbar sein, denn die Busa ist bei solch lächerlichen Geschwindigkeiten unerschütterlich, aber in den Kurven kann sie sich etwas schwerfällig und schwer anfühlen. Man muss sich schon ziemlich anstrengen, um sie zum Einlenken zu bringen, aber wenn man sie einmal umgelegt hat, liegt die Busa sehr satt und entspannt in der Kurve. Einige Fahrer nehmen die Hayabusa mit auf die Rennstrecke, aber an diesem Punkt kann die Bodenfreiheit zum Problem werden, da die Doppelrohre ziemlich tief liegen. Für das Fahren auf der Straße ist das Fahrwerk der Busa mehr als ausreichend und kann vollständig eingestellt werden, falls ihr es an eure Größe und euren Fahrstil anpassen möchtet. Wenn ihr eine gebrauchte Hayabusa mit hoher Laufleistung kauft, solltet ihr immer die Umlenkung des Fahrwerks überprüfen, da sie sich festfressen kann, wenn sie nicht regelmäßig neu gefettet werden.

Suzuki GSX1300R Hayabusa (2008-2019) Bremsen

Wenn man bedenkt, dass die Hayabusa ein schweres altes Motorrad mit 221 kg im trockenen (ca. 240 kg im fahrbereiten) Zustand ist und einige ziemlich astronomische Geschwindigkeiten und Beschleunigungszeiten erreichen kann, ist es bemerkenswert, dass Suzuki nie das Bedürfnis hatte, sie mit anständigen Bremsen auszustatten! Obwohl die Modelle der zweiten Generation Vierkolben-Radialbremszangen (von Tokico) bekommen haben, sind sie nicht die besten und selbst das aktualisierte 2013er Modell mit seinen Brembo-Monoblock-Bremszangen und ABS ist nicht gerade wunderbar. Es ist mehr ein Belagsproblem als alles andere. Verwendet nicht die originalen Suzuki-Beläge und suchet stattdessen nach Alternativen mit höherer Reibung, um den dringend benötigten Biss zu erzeugen oder den Hauptzylinder selbst aufzurüsten. Stahlflex-Leitungen gehören zur Standardausstattung (gut), aber wenn ihr eine gebrauchte Maschine kauft, solltet ihr immer auf verzogene Scheiben achten, da das schiere Gewicht der Busa zu Problemen führen kann, wenn sie auf einer Rennstrecke eingesetzt wird.

Komfort auf Langstrecke und Touring

Suzuki hat die Hayabusa schon immer mit allen Fähigkeiten ausgestattet, die man braucht, um hohe Spitzengeschwindigkeiten zu erreichen und das führt dazu, dass der Komfort ein wenig beeinträchtigt wird, denn der niedrige Lenker und die etwas zu kleine Scheibe sollen die Aerodynamik verbessern. Viele Besitzer montieren Lenkererhöhungen und ein höheres Windschild, was den Komfort des Motorrads erheblich verbessert. Zubehör-Touring-Gel-Sitze sind ebenfalls sehr beliebt. Einige wenige Besitzer montieren Heizgriffe und Gepäcksysteme, aber im Allgemeinen sind diese recht selten.

Beliebte Zubehörteile der Suzuki Hayabusa

Die Busa erhielt 2013 ABS, was kein schlechtes System ist und mit dem 2008er Modell wurden auch zum ersten Mal Leistungsmodi eingeführt. Es gibt drei Modi - A, B und C - wobei A der stärkste ist. Einige Besitzer verbauen auch eine Entfernung der Drossel einbauen, die die Beschränkungen in den ersten Gängen aufhebt sowie die Höchstgeschwindigkeit von 299 km/h anhebt. Mann können auch die ECU neu flashen lassen, um das gleiche Ergebnis zu erzielen. Wenn ihr die Höchstgeschwindigkeit erhöhen wollt, könnt ihr theoretisch einen Zahn vom hinteren Ritzel abnehmen und ein Ritzel mit 42 Zähnen einbauen (OE ist 43). Die Busa kann mit diesem geänderten Getriebe problemlos fahren und es hilft auch, den Kraftstoffverbrauch bei höheren (legalen!) Geschwindigkeiten etwas zu verbessern. Einige Fahrer montieren auch einen Zubehör-Kupplungsgeberzylinder, um die Hebelkraft zu reduzieren.

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Suzuki GSX1300R Hayabusa (2008-2019) Gebrauchtfazit

Die Hayabusa hat einfach etwas herrlich Exzessives an sich und ist eines dieser Motorräder, die man einmal in seinem Motorradleben erlebt haben muss. Der Rausch der Beschleunigung ist überwältigend und der Motor ist an sahnigem Vortrieb kaum zu überbieten. Aber abgesehen davon, dass die Busa auf der Geraden einfach ballistisch ist, ist sie ein wirklich guter Kilometerfresser, der mit ein paar Modifikationen zu einem wunderbaren Sporttourer wird. Ja, sie ist ein großes altes Mädchen, aber für größere Fahrer macht die Busa eine Menge Sinn und es hat einen gewissen Reiz, auf dem schnellsten Ding auf den Straßen gesehen zu werden. Und wenn ihr die Chance bekommt, sie bei einem Top-Speed-Event auszuprobieren, könntet ihr sehr wohl süchtig werden nach dem Bedürfnis - dem Bedürfnis nach Geschwindigkeit...

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Bericht vom 29.05.2021 | 29.551 Aufrufe

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