Interview: "Intermot 2025 mit mehr Event- und Erlebnis-Faktor"
Alexander Wolf, Intermot-Verantwortlicher im Gespräch.
Die Intermot, die legendäre deutsche Motorradmesse, hat sich letztes Jahr neu erfunden: Ab jetzt jährlich, statt alle zwei Jahre. Ein neuer Termin: Jetzt im Dezember, früher im September. Wir sprechen mit Alexander Wolf, Intermot-Verantwortlicher vom Veranstalter Köln Messe, was wir 2025 von der Messe erwarten dürfen, was es zu sehen gibt und ob überhaupt schon alle wissen, was die neue Intermot ist.

Alex, die Intermot 2025 steht bevor. Ganz allgemein: Was dürfen wir erwarten, wer ist alles dabei und welche thematischen Schwerpunkte wird es geben?
Wir setzen dieses Jahr auf mehr Messe, mehr Event und mehr Erlebnis: Thematisch wollen wir - unter anderem mit dem neuen Playground - den Erlebnisfaktor Motorrad steigern, das Treffen der großen Motorrad-Community durch noch mehr Creator und Rennteams fördern und das Thema Reisen in den Fokus rücken. Es wird spannend.
Die letztjährige Ausgabe war für euch ein Neustart nach den Corona-Jahren. Neuer Termin, ab jetzt jährlich glaubst du, dass das schon bei allen angekommen ist?
Ehrlich gesagt nein. Es gibt innerhalb der Community noch Diskussionen über den Termin, obwohl immer mehr unseren Argumenten folgen können, dass es gerade in einer eher motorradfreien Zeit gut ist, sich auf die nächste Saison freuen zu können und die neuen Modelle zu entdecken und auch Probe zu sitzen.
Blickt man auf die Neuzulassungen, ist dieses Jahr eher schwierig für die Branche, vor allem das gesamtwirtschaftliche Umfeld macht es gerade nicht leichter. Doch sind es nicht gerade große Live-Events wie die Intermot, die die Branche braucht, um all die Leidenschaft und die Produktvielfalt zu präsentieren?
Ja, die schwierige gesamtwirtschaftliche Situation bekommen wir natürlich auch zu spüren, aber gerade jetzt ist es wichtig, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern auf der Messe präsent zu sein. Wo trifft man denn sonst seine Zielgruppe so hautnah und in diesem Umfang wie auf einer Messe, die so pur für die Leidenschaft für Motorradfahren steht? Jetzt gilt es mehr denn je, die Fans für seine Marke und das gute alte Bike an sich zu gewinnen.
Kritische Stimmen behaupten immer wieder, dass Messen aus der Zeit gefallen sind, da heutzutage alles digital und jederzeit verfügbar ist. Was entgegnest du solchen Vorurteilen?
Motorräder muss man live erleben. Man muss sich draufsetzen, sie berühren und erleben können. Man muss einfach den Benzingeruch riechen können. Ein Motorrad und das Zubehör sind Produkte, die man anfassen möchte und muss, um am Ende eine Kaufentscheidung treffen zu können.
Welche Rolle spielen Creator auf modernen Messen?
Mit unserem Creator-Marketing können wir vor allem die jüngere Zielgruppe begeistern. Die wichtigste Erkenntnis aus dem letzten Jahr war jedoch, dass wir mit den Creatorn letztendlich alle anvisierten Zielgruppen effektiv und nachhaltig erreichen konnten. Die etablierten Fans begeistern sich für die Internetgrößen genauso wie die jungen Leute, aber auch der Handel kennt sie gut und weiß um ihren Einfluss. Für uns also ein fester Bestandteil der Zukunft der Intermot.
Die Intermot in Köln ist für Motorradfahrende eine Traditionsveranstaltung. Was zeichnet die Messe aus?
Sie ist die Motorradmesse in Deutschland.
Wenn man mit Motorradherstellenden über ihre Produkte spricht, hört man oft: Man muss sich draufsetzen und sie erfahren. Sind Messen also der Steigbügelhalter für die ersten Probefahrten im Frühjahr?
Ja, Messen haben ihren ganz eigenen Zauber, besonders die Intermot, die sich gerade neu erfindet und das Thema Motorrad und Mobilität neu definiert. Hier erreichen die Unternehmen den Nachwuchs genauso wie die etablierten und wecken die Begeisterung für das Thema Motorrad in all seinen Facetten.
Wie muss eine Motorradmesse im Jahr 2025 in einer perfekten Welt aussehen? Spielt viel Fläche heute noch eine große Rolle, oder können Messen auch kompakter ausfallen und trotzdem alles bieten?
Eine Messe definiert sich aus meiner Sicht durch das Angebot, die Inspiration und das Erlebnis. Am Ende sollten alle Besuchenden eine schöne Zeit gehabt haben. Die schiere Größe ist aus meiner Sicht spätestens seit Corona kein Faktor mehr, auch wenn es viele Besuchende gibt, die die Bedeutung einer Messe immer noch über die Anzahl der Hallen definieren.
Alle Infos zur Messe und Tickets kann man sich hier sichern: Intermot
Bericht vom 24.09.2025 | 2.384 Aufrufe