Die beliebtesten Motorrad Marken Österreichs - 1. Halbjahr 2025

Wer sind 2025 die Gewinner, wer die Verlierer am Motorradmarkt?

Die ARGE 2Rad hat die Verkaufszahlen für das 1. Halbjahr 2025 veröffentlicht. Manche Hersteller straucheln, andere geben sich auch in schweren Zeiten stoisch. Wir zeigen dir die beliebtesten Motorradmarken, die größten Gewinner und auch Verlierer auf Österreichs Motorradmarkt laut aktueller Statistik.

Es scheint, als würden sich die Nachrichten schon seit Monaten beinahe täglich mit neuen Meldungen zu geopolitischen, gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Krisen melden. Das mag Schwarzmalerei sein, oder auch reine Übertreibung. Aber selbst wer den Blick nicht über den österreichischen Tellerrand hebt, wird gewisse Turbulenzen, wie zum Beispiel KTMs beinahe Konkurs, mitbekommen haben. Diese und weitere Geschehnisse haben natürlich Einfluss auf den heimischen Motorradmarkt. Welche genau, das offenbart nun die von der ARGE 2Rad, dem Dachverband der österreichischen Zweiradimporteure und Zweiradindustrie, veröffentlichte Statistik zum ersten Halbjahr 2025.

Die Top 10 der beliebtesten Motorradmarken sind im Vergleich zum Vorjahr keine Überraschungen. Einige Hersteller, wie vor allem die japanischen Marken, schnitten auch 2025 gut ab, konnten zulegen, oder vermieden zumindest größere Rückgänge. Schwerer hat es die Hersteller von spezialisierten Bikes, wie Rieju oder Beta, getroffen und natürlich litt KTM unter den Kapriolen der letzten Monate. Insgesamt hat der österreichische Motorradmarkt im ersten Halbjahr leider ein Minus von 10,14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr eingefahren.

Top 10 beliebteste Motorradmarken in Österreich - 1. Halbjahr 2025

MarkeStk. 2025Stk. 2024Differenz in %
Gesamt2546428338-10,14%
VESPA40014272-6,34%
HONDA38343836-0,05%
BETA20592319-11,21%
YAMAHA1885161716,57%
KAWASAKI1767143223,39%
BMW167516730,12%
RIEJU13201456-9,34%
KTM8562111-59,45%
TRIUMPH7226619,23%
SUZUKI630656-3,96%

KTM in der Krise - Weitreichende Folgen für mehrere Motorradhersteller

KTMs Insolvenz hat nicht nur medial weite Kreise gezogen, sondern wirkt sich stark auf den Motorradmarkt aus, vor allem in Österreich. Davon ist nicht nur die orange Marke an sich, sondern auch sämtliche Tochtermarken und kooperierende Hersteller betroffen. Die untenstehende Tabelle macht deutlich, wie hart es der Konzern gerade hat. Die hauseigenen Marken KTM, Husqvarna und Gas Gas haben zwischen knapp 60 und knapp 70 % weniger Motorräder an den Mann gebracht. MV Agusta wurde Anfang Februar durch die Sardarov Familie von KTM wieder zurückgekauft, dennoch müssen die Italiener erst wieder Fuß fassen. Auch der chinesische Hersteller CFMoto hat sich inzwischen von KTM als Importeur losgesagt und wird nun seit Juni von Leeb für Deutschland und Österreich importiert, doch die Folgen solch großer Veränderungen verschwinden nicht über Nacht.

MarkeStk. 2025Stk. 2024Differenz in %
KTM8562111-59,45%
HUSQVARNA279647-56,88%
GAS GAS58182-68,13%
CFMOTO136209-34,93%
MV AGUSTA2555-54,55%

KTM hat inzwischen die dringend benötigte Finanzspritze zur Fortführung des Unternehmens erhalten und sogar die Produktion wieder aufgenommen. Auch die heiß erwarteten 390er-Modelle schafften es endlich nach Europa, wie unser kürzlicher Test der KTM 390 Enduro R und 390 SMC R beweist, sodass Hoffnung auf eine baldige Besserung der Situation besteht.

Die größten Gewinner unter den Motorradmarken in Österreich - 1. Halbjahr 2025

Die folgenden Marken haben es geschafft, trotz aller Schwierigkeiten am Markt und in der Welt, sich im letzten Jahr gehörig zu steigern. Zwei Dinge gehören hier angemerkt: Kleine Marken steigern sich tendenziell um mehr Prozentpunkte, da ein verkauftes Motorrad mehr vom Gesamtanteil ausmacht. Dennoch sollte man zum Beispiel den kometenhaften Aufstieg von VOGE mit einer Steigerung von 1656 % nicht kleinreden. Das liegt zum Einen an der heiß erwarteten und gut aufgenommenen Voge 300 Rally, die bis Juni schon 63 mal verkauft wurde. Die Hausmarke vom chinesischen Motorradhersteller Loncin hat aber auch mit dem SR1 125 A1-Roller Erfolg, der sich von zwei auf 59 verkaufte Stück steigern konnte.

Die andere Anmerkung gilt Stark, dem in Barcelona beheimateten Hersteller von Elektro-Offroadern. Die Pioniere des E-Antriebs haben heuer ihre erste straßenzugelassene E-Enduro, die Stark Varg EX, auf den Markt gebracht. Sage und schreibe 80 PS und ein Drehmoment von 1.036 Nm kann diese extreme E-Hardenduro leisten, soll gleichzeitig aber sehr viel Kontrolle ermöglichen. Das Konzept scheint zu überzeugen, denn Stark springt im Ranking aus dem Nichts auf 97 verkaufte Motorräder. Die Prozentrechnung funktioniert mit 0 als Basis zwar nicht, aber Stark katapultierte sich damit auch in absoluten Zahlen an die Spitze der A1-Elektro-Krafträder. Und ja, richtig gelesen, aufgrund eines Graubereichs im Reglement ist dieses Bike mit 80 PS Spitzenleistung tatsächlich für die A1-Führerscheinklasse zugelassen.

Top 20 der Motorradmarken mit dem größten Verkaufs-Zuwachs in Österreich - 1. Halbjahr 2025

MarkeStk. 2025Stk. 2024Differenz in %
VOGE316181655,56%
MOTO MORINI379311,11%
TIANYING8131161,29%
BENDA17883114,46%
VENT1779390,32%
NIU1207266,67%
QJ1258056,25%
MALAGUTI594240,48%
KAWASAKI1767143223,39%
INDIAN967823,08%
ZONTES15712822,66%
UM826820,59%
YAMAHA1885161716,57%
DUCATI45340511,85%
SANYANG-SYM42838511,17%
TRIUMPH7226619,23%
APRILIA5245063,56%
BMW167516730,12%
STARK9700,00%
HONDA38343836-0,05%

Von den großen Herstellern hat Kawasaki das größte Plus zu verzeichnen. Der Erfolg ist nicht nur einem Modell zu verdanken, aber die schon seit langem sehr beliebte Z900, die für 2025 ein großes Update bekommen hat, trägt einiges zum Plus bei. Im ersten Halbjahr 2024 gingen 279 Z900-Modelle der Vorgängergeneration über die Theke, 2025 waren es 31 Stück vom alten Modell und stolze 364 von der neuen Z900. Damit landet sie auch auf Platz 6 der meistverkauften Motorrad- und Rollermodelle Österreichs, wie in der folgenden Tabelle zu sehen ist.

Die 10 meistverkauften Motorräder & Roller Österreichs im 1. Halbjahr 2025

MarkeModellStk. 2025Stk. 2024Differenz in %
VespaGTS 12510301282-19,66%
VespaGTS 310 ABS89400,00%
VespaGTS 300 ABS6721619-58,49%
VespaPRIMAVERA 125 ABS57851113,11%
BMWR 1300 GS440467-5,78%
KawasakiZ 900 202536400,00%
KawasakiZ 6503002768,70%
BMWR 1300 GS ADVENTURE25700,00%
PiaggioMEDLEY 125 ABS256292-12,33%
BetaRR 1252512462,03%

Die größten Verlierer unter den Motorradmarken in Österreich - 1. Halbjahr 2025

Auch abseits des KTM-Konzern haben Motorradhersteller leider Schwierigkeiten, ausreichend Zweiräder an den Mann und die Frau zu bringen. So scheint der schon mehrere Jahre anhaltende Abwärtstrend für Harley-Davidson nicht abzureißen. Mit nur 280 statt im Vorjahr 391 verkauften Bikes, einem Minus von 28,39 %, hat sich der Rückgang sogar noch verstärkt. Ähnlich abgebaut hat auch Moto Guzzi mit einem Minus von 30 Prozent. Das ist jedoch durchaus eine Überraschung, haben die Italiener doch 2025 ihre beliebte V7 Modellreihe überarbeitet und mit der V7 Sport sogar ein neues Modell auf den Markt gebracht. Hoffentlich bekommt die Kultmarke im zweiten Halbjahr noch etwas Aufwind. Weitere Marken mit wenig rosigen Zahlen sind Fantic, die ein Minus von 32,75 % verzeichnen und sich Gerüchten zufolge finanziell in der Bredouille befinden, die österreichische Marke Brixton mit nur 139 statt 371 verkauften Stück und Offroad-Hersteller Sherco, der nach nur 173 verkauften Motorrädern ein Minus von -57,49 % verkraften muss.

Trotz der aktuellen Rückgänge und wirtschaftlichen Herausforderungen bleibt die Leidenschaft für Motorräder ungebrochen. Mit Zuversicht blicken viele in die zweite Jahreshälfte und der Markt hat das Potenzial, sich zu erholen und wieder Fahrt aufzunehmen. Wir drücken die Daumen!

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Bericht vom 29.07.2025 | 1.145 Aufrufe

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