Suzuki GSF600/650 Bandit (1995-2006) Gebrauchtberatung

Ein Klassiker der Gebrauchtbörse

Jeder kennt den Namen Suzuki Bandit. Aber nur wenige wissen, was für ein Wendepunkt diese luftgekühlte, nackte Suzuki war. Worauf muss man also beim Gebrauchtkauf achten und was macht sie so attraktiv? Die Antwort hier!

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Bevor es die Bandit 600 gab, war man, wenn man ein Naked mit ein wenig Charakter haben wollte, im Grunde geliefert. Oder, schlimmer noch, man musste zu einem antiquierten Relikt aus den 1980er Jahren greifen. 1995 kam die Suzuki Bandit und brachte den Bikern eine neue Generation von Muscle Bikes näher. Ein Bike, das nicht nur extrem billig war, sondern auch gut aussah und mit durch und durch moderner Technik gebaut wurde.

Wieso die Suzuki Bandit ein attraktives Gebrauchtmotorrad ist

Angetrieben von einem luftgekühlten Motor aus der Zeit vor den Dinosauriern sah die Bandit 600 nicht nur bullig aus, sondern lieferte auch genug Drehmoment, um sicherzustellen, dass dieses Muskel-Motorrad seinen Bizeps auch tatsächlich zeigen konnte. Mit nur 599 ccm sollte sie nie der nächste Arnie werden (diese Aufgabe wurde ihrem größeren Bruder, der Bandit 1200, überlassen), aber sie war die Königin ihres Segments und das war alles, was sie sein musste. Dazu kam ein Stahlrohrchassis, das ihr ein aggressives Aussehen im Street-Fighter-Stil gab, moderne Federung, ein flacher Lenker und einen coolen Namen, sodass die Bandit sofort ein Hit war. *

Heutzutage ist die Bandit 600 in die Preisklasse der "Schnäppchen" gefallen, mit Exemplaren, die sogar weniger als eintausend Euro kosten, was diesem Motorrad eigentlich nicht gerecht wird. Wenn man jedoch mit einer günstigen Maschine durch den Verkehr brausen, Wheelies üben oder einfach nur den Nervenkitzel auf zwei Rädern genießen will, gibt es kaum ein besseres Motorrad für das Geld als die Bandit 600. Billiges Motorradfahren vom Feinsten - und daran ist überhaupt nichts auszusetzen.

Worauf muss man bei einer gebrauchten Suzuki Bandit achten?

Die Bandit wurde mit einem begrenzten Budget gebaut, weshalb das allgemeine Niveau der Verarbeitung etwas niedrig ist. Obwohl sie mechanisch ziemlich unkaputtbar sind, muss man damit rechnen, dass sie abgeliebt aussehen - besonders nach über zwanzig Jahren! Abgesehen davon ist es ein großartiges Zeichen, wenn Sie ein ordentliches Exemplar finden. Das zeigt, dass der Vorbesitzer sich um die Bandit gekümmert hat und sie nicht einfach in Grund und Boden gefahren ist. Worauf soll man also achten?

Das Alter und Sturzschäden sind der Feind der Bandit

Die Auspuffanlage der Bandit ist ein Schwachpunkt, denn der Sammelkasten rostet und reißt, was eine negative Hauptuntersuchung bedeutet. Der luftgekühlte Motor selbst ist von Grund auf solide, also überprüft einfach die üblichen Bereiche, wie z.B. auf unangenehme Geräusche, die Verarbeitung und ob er irgendwelche Probleme mit der Kupplung/dem Getriebe hat. Es ist unwahrscheinlich, dass er größere Fehler hat, aber ein Mangel an der Vergaserauswuchtung kann dazu führen, dass er ziemlich schlecht läuft und einige Besitzer berichten, dass die Kupplung schwach ist. Die Verwendung von synthetischem Öl kann die Kupplung auch zum Rutschen bringen.

Beim Chassis muss man bei Rost oder Anzeichen von Schäden am Rahmen vorsichtig sein. Der Rahmen ist farblich auf das Motorrad abgestimmt, stellt also sicher, dass die Farbe passt, denn das könnte auf einen reparierten Unfallschaden hindeuten. Die Federung der Bandit ist sehr einfach und es kommt häufig vor, dass die Gabeldichtungen platzen, der Vorspannungseinsteller des Federbeins fest sitzt und die Umlenkung ebenfalls fest sitzt. Während ihr diese überprüft, stellt auch sicher, dass sich alle Lager frei bewegen können (Modelle der zweiten Generation sind anfällig für Lenkkopflager-Schäden) und dass die Bremsen nicht festgefressen oder verzogen sind. Geht ein paar Schritte zurück und prüft auch, ob der Heckrahmen gerade ist, da er sich bei einem Unfall verbiegen kann und danach nur selten gerichtet wird. Prüft auch die Schweißnähte, wo er auf den Rahmen trifft, auf Brüche.

Schließlich sollte die Elektrik gut inspiziert werden, da der Kabelbaum schwach sein kann und die Angewohnheit hat, an seinen Halterungen zu scheuern, was dazu führt, dass das Motorrad einen Kurzschluss produziert. Die Bandit ist ein günstiges, spaßiges und solides Motorrad, das im Allgemeinen ein ziemlich sicherer Gebrauchtkauf ist, aber es gibt auch ziemlich viele faule Eier! Vermeidet außerdem stark modifizierten Maschinen, da diese nur Ärger machen...

Die Suzuki Bandit 600/650 Modellgenerationen

Der Bandit wurde in der nackten N- und halbverkleideten S-Version auf den Markt gebracht und erhielt nur ein kleines Update. Von 1997 bis 2000, als ein neuer Rahmen, eine geänderte Aufhängung und ein überarbeitetes Styling mit einem LED-Tacho neben sehr kleinen Motoranpassungen auf den Markt kamen. Eine Kraftstoffanzeige kam 2002 hinzu, bevor die größere Aktualisierung 2005 erfolgte, als beide Bandit-Modelle durch einen um 56 ccm größeren Motor und eine überarbeitete Aufhängung zur GSF650N und GSF650S wurden. Der neue wassergekühlte Bandit kam 2007 auf den Markt.

Gebrauchte Suzuki Bandit 600 und Bandit 650 Preise

Bei der Suzuki Bandit verliert die Aussage "Motorrad fahren ist zu teuer" jegliche Kraft, denn die Preise als attraktiv zu bezeichnen, wäre eine Untertreibung. Es geht bereits bei unter 1.000 Euro los, wobei man ein Exemplar mit wenig Kilometer bereits für 2.500 Euro bekommt. Hier alle Preise: Gebrauchte Suzuki Bandit kaufen.

Über John Urry

Als begeisterter Motorradfahrer und Weltenbummler, der seit 2001 schon für Motorradmagazine in acht Ländern gearbeitet hat und jährlich über 30.000 Kilometer im Sattel verbringt, behauptet Jon von sich selbst zumindest seit 2003 jedes Modell von jedem (namhaften) Hersteller gefahren zu sein, das er kennt. 1000PS ist es gelungen ihm eine Reihe an Gebraucht-Berichten abzuluchsen, sodass ihr, von unserer Crew auf Deutsch übersetzt und da oder dort erweitert, in den Genuss seiner einzigartigen Erfahrungen kommt.

Autor

Bericht vom 27.09.2020 | 33.632 Aufrufe

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