Poncharal will Edwards für immer behalten: Edwards ist DER Top-Entwickler

Poncharal will Edwards für immer behalten: Edwards ist DER Top-Entwickler

Colin Edwards lässt seinen Teamchef Herve Poncharal ins Schwärmen geraten. Nicht nur, dass sich der US-Amerikaner dieses Jahr den besten Abschlussrang hinter den "großen Vier" sicherte und damit "Best of the Rest" war, sondern auch, weil der ehemalige Superbike-Weltmeister einer der besten Entwicklungsfahrer im Grand Prix-Zirkus ist. "Ich bin mehr als glücklich, Colin ein weiteres Jahr bei mir zu haben und er ist jetzt definitiv ein Teil der Tech 3-Familie. Hoffentlich für immer", sagte Poncharal gegenüber Crash.net und unterstrich damit, dass er darüber nachdenkt, Edwards auch nach seiner aktiven Karriere weiterzubeschäftigen. "Yamaha hat gesagt, dass sie Valentino gern bis zum Ende seiner Karriere halten und dann auch als Botschafter behalten wollen. Okay, Tech 3 ist verglichen mit Yamaha eine winzigkleine Firma, aber wir würden gleichermaßen Colin gern für immer als Teil der Tech 3-Familie behalten." Edwards könnte dabei die Rolle des Test- und Entwicklungsfahrers bei Poncharal übernehmen.

Der Franzose schielt dabei vor allem auf die neue Moto2-Klasse, für welche seine Firma ein eigenes Chassis entwickelt und auf die anstehenden Regeländerungen in der MotoGP, welche eine Rückkehr zu 1000ccm und mehr Freiheiten für die Satelliten-Teams vorsehen. "Wenn man an die Zukunft denkt, wird es für uns in der MotoGP wie in der Moto2 etwas mehr Entwicklungsmöglichkeiten geben. Warum sollten wir also nicht darüber nachdenken, dass Colin uns hilft? Es ist ein wenig zu früh, um darüber zu sprechen, aber warum nicht? Er hat noch immer sehr viel Enthusiasmus und wir haben sehr viel Respekt für ihn." Poncharal denkt sogar schon über diesen Punkt hinaus. "Alles könnte passieren. Und Colin hat jetzt einen Sohn, so… [lacht]. Vielleicht bin ich schon in Rente, wenn die nächste Edwards-Generation bereit ist, für Tech 3 zu fahren, aber warum nicht? Man weiß ja nie!"

Edwards hilft unbeteiligt

In die aktuell laufende Entwicklung der Moto2-Maschine von Poncharal ist Edwards nicht eingebunden und trotzdem hilft der Texaner. "Colin hat bei der Moto2 ein kleinwenig geholfen. In Valencia brachten wir das Bike mit, welches noch nicht komplett fertig war, aber wir zeigten es in unserer Hospitality. Colin hat sich draufgesetzt und Guy sehr viele Informationen gegeben, wie zum Beispiel die Form des Tanks zu ändern, etc.", schwärmte der Tech 3-Chef weiter. "Es gibt einige Fahrer, die ich nie fragen würde [die Moto2 zu probieren], aber Colin liebt Motorräder, liebt Racing und liebt die technische Seite. Er liebt es, seine Meinung und Kommentare zu geben." Weiterhin ist sich Poncharal sicher, dass Edwards das Bike sofort probieren würde, wenn er ihn darum bitten würde. "Aber wir haben nur begrenzte Streckenzeit und Colin ist schon wieder in den USA und hat viele Dinge zu tun. Das Hauptding ist eh, dass sich unsere Moto2-Rennfahrer Yuki [Takahashi] und Raffaele [de Rosa] auf dem Motorrad zuhause fühlen."

Eine Rolle dabei spiele auch, dass die Weltwirtschaft in der Krise stecke, wie es Poncharal kommentierte. "Wenn es 2006-7-8 gewesen wäre, als es keine Probleme mit der Wirtschaft gab, vielleicht hätte ich Colin gefragt, es zu fahren - schon allein aus Sicht der Medien wäre das sehr spannend gewesen. Leider haben wir dieses Szenario nicht. Aber wenn sich die Chance bietet, Colin auf dieses Bike zu setzen, werde ich sie nutzen. Und ich bin mir sicher, dass Colins Kommentare und sein Feedback sehr sehr sorgfältig wären. Du kannst dich auf Colins Kommentare verlassen. Immer. Du musst nur einmal Yamaha, Öhlins, Brembo und gerade Bridgestone fragen, wie gut Colin als ein Testfahrer ist und wie gut er sich gegenüber den Technikern in jeder Abteilung erklären kann, was er fühlt. Für mich ist er der Top-Mann dafür. Vielleicht DER Top-Mann."