KTM 1290 Super Adventure S im 1000PS Offroad Test 2024

Extrem breiter Einsatzbereich!

In der Geschichte von 1000PS war es die bisher aufwändigste Offroad-Testproduktion: Über drei Tage hinweg stellten sich 13 aktuelle Adventurebikes in selektivem Enduro Gelände einem umfangreichen Vergleichstest. Trotz brütender Hitze von knapp 35 Grad und langer Arbeitstage bewies die Test-Crew unglaubliche Ausdauer und zeigte Engagement. Die harte Arbeit und Hingabe resultierten in detaillierten, aufschlussreichen Testeindrücken sowie natürlich auch leiwandem Bild- und Video-Material. 6 Redakteure waren mit dabei: 3 Offroad-Profis und 3 Allrounder aus der 1000PS Redaktion. Welches Modell hat 2024 abseits der Straßen die Nase vorn? Wir werfen in diesem Bericht einen Blick auf die Performance der KTM 1290 Super Adventure S!

Wo wurde die KTM 1290 Super Adventure S getestet?

Mit der KTM 1290 Super Adventure S waren wir zu Gast im größten Enduropark Europas, dem Red Stag Gelände, in Rohr im Gebirge. Das weitläufige Areal, etwa eine Stunde südwestlich von der Wiener Stadtgrenze entfernt, bot mit 15 Kilometern Forststraßen und 28 unterschiedlichen Offroadtrails eine perfekte Test-Umgebung. Für jedes fahrerische Niveau sind hier ausreichend Möglichkeit vorhanden um sich einen ganzen Tag lang auszutoben. Mit unseren großen Adventure Bikes waren wir mehrheitlich auf den breiteren Waldwegen unterwegs. Doch auch einige grüne Trails (leichte Schwierigkeitsstufe) haben wir in den Test-Ablauf integriert um den großen und edlen Bikes ordentlich auf den Zahn fühlen zu können.

Redakteur Mex zur KTM 1290 Super Adventure S

Die KTM 1290 Super Adventure S ist ein wahrlich mächtiges Gerät! Allem voran wegen dem bärenstarken Motor. Der V2 mit 160 PS und 138 Nm Drehmoment liefert beeindruckenden Vortrieb und giert nach sportlicher Fahrweise. In jedem Drehzahlbereich ist der Antritt eine Wucht. Besonders genießen kann man die Leistung im Rally-Mode, wo sich die Traktionskontrolle während der Fahrt individuell anpassen lässt. So kann der Fahrer in jeder Kehre aufs Neue entscheiden, ob gerade actiongeladene Schotter-Drifts oder einfach nur effizientes Vorankommen angesagt ist. Macht Spaß und ist in jedem Fall nützlich - zumindest wenn man vor hat, die KTM des Öfteren auch abseits der befestigten Wege in die Pflicht zu nehmen. Mit 200 mm Federweg vorne und hinten, sowie dem herausragend arbeitenden semiaktiven Fahrwerk, bietet das Motorrad einen enorm breiten Einsatzbereich, der seines Gleichen sucht. Der breite Lenker und die ergonomisch positionierten Fußrasten ermöglichen eine stabile und sehr kontrollierte Fahrweise im Stehen - auch für großgewachsene Personen. Trotz ihres Gewichts fährt sich die KTM, wohl auch dank des tief nach unten gezogenen Tanks, sehr handlich. Insgesamt bietet die KTM 1290 Super Adventure S eine beeindruckende Kombination aus Kraft, Handling und Vielseitigkeit, die sie sowohl auf der Straße als auch im Gelände zu einer exzellenten Wahl macht.

Offroad Profi Patrick "Arlo" Auer zur KTM 1290 Super Adventure S

Wer so wie ich, die 1290 Super Adventure wegen ihrer mächtigen Eckdaten vorweg in die Straßenenduro Schublade kübelt, tut ihr unrecht. Klar 160 PS machen im Gelände einfach keinen Sinn und sind way too much, aber das Aggregat lässt sich so fein dosieren, dass man auch auf losem Untergrund gut damit zurechtkommt. Großes Lob geht raus an die Techniker von WP - das Fahrwerk lässt sich optimal auf das gewünschte Fahrverhalten einstellen. Gemütliche sanfte Kutschenfahrt über holprigen Untergrund? - Kein Problem. Ebenso wie die Umstellung auf ein knüppelhartes Setting mit ausgezeichneter Rückmeldung. Das Fahrwerk der KTM 1290 Super Adventure S stellt wirklich jeden Fahrer zufrieden. Schwer begeistert hat auch die Menüführung der KTM. Logische Bedienführung unterstützt mit gut verständlichen Grafiken, machen das anpassen der SAS auch die eigenen Bedürfnisse kinderleicht. Insgesamt ist KTM mit der 1290 Super Adventure S ein großer Wurf gelungen, die in dieser Hubraumklasse auf losem Untergründe neue Maßstäbe setzt.

Redakteur Gregor zur KTM 1290 Super Adventure S

Selbst das straßenorientierte Reiseflaggschiff von KTM macht auf unbefestigtem Untergrund eine richtig gute Figur. Hier sieht man eindrucksvoll, was für einen Effekt eine gute Ergonomie, ein stabiles Fahrwerk und eine saubere Motor- bzw. Elektronikabstimmung haben. Als Amateur hat man oftmals Respekt davor, mit solch großen Maschinen ins Grobe zu fahren, doch die Zurückhaltung verfliegt auf der Super Adventure S ziemlich schnell, weil sie trotz erwachsener Abmessungen und massig Motorleistung so angenehm handlich bleibt. Man fühlt, dass sie auch im Gelände nicht deplatziert ist und hat dank der wirklich top abgestimmten, nicht zu restriktiven Elektronik das Gefühl, gerade selbst das Ding heldenhaft und gekonnt durch die Schotterecken zu steuern, wobei das ohne Elektronik vermutlich gar nicht so leicht wäre. Für eine Big-Enduro mit 19-Zoll Vorderrad fühlt sie sich im losen Gelände jedenfalls extrem souverän an. Vertrauen in das Fahrzeug bedeutet nicht zuletzt auch Spaß im Sattel!

Fahrendes Motorrad

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Arai Tour X5 und Leatt ADV Multi Tour
Unser Wohlfühl-Setup beim Test: Arai Tour-X5 und die luftige Leatt ADV FlowTour 7.5 Textilkombi

Arai Tour-X5: unsere Wahl für lange und harte Tage mit den Reiseenduros

Die intensiven Testbedigungen im Gelände waren optimal geeignet um auch unser Equipment auf die Probe zu stellen. In Sachen Helme vertraute die 1000PS-Crew einheitlich auf den neuen Tour-X5 von Arai. Der Helm sitzt perfekt ausbalanciert am Kopf und verhält sich unabhängig vom Tempo sehr neutral im Wind. Der Sitz des Helms generell ist als komfortabel zu bewerten. Über des gesamten Kopfbereich ergibt sich ein sattes Kontaktgefühl. Arai typisch umschließt die Polsterung auch sehr angenehm den Kieferknochen und baut keinen unangenehmen Druck im Bereich der Backen auf. Das verwendete Innenfutter am Tour-X5 liegt auch über einen langen, intensiven und schweißtreibenden Tag hinweg wohlig und hochwertig auf der Haut. Mit vielfältigen Belüftungsöffnungen im Stirn-, Kinn- und Oberkopf-Bereich verschafft man sich bei Bedarf ausreichend Frischluft. Die Verarbeitung ist erstklassig - die Helme sind nicht nur im Neu-Zustand edel und schön anzusehen, sie sind auch nach einigen harten Tagen im Gelände noch absolut top. Belüftungsöffnungen und Visier-Arretierung lassen sich selbst im verschmutzen Zustand perfekt bedienen. Ein toller, vielseitig einsetzbarer Helm für alle Arten von Motorrad-Abenteuer. Wir sprechen unsere vollste Empfehlung aus!

Leatt Adventure Gear im Härtetest beim 1000PS Adventurebike-Vergleich

Während unserem Reiseenduro Test haben wir einheitlich Ausrüstung vom renommierten Hersteller Leatt getragen. Unsere Redakteure waren wahlweise mit der Flow Tour Kombi oder der Multi Tour Kombi ausgestattet. LEATT, bestens bekannt für hochwertigen Motocross- und Hard-Enduro-Bekleidungen, bietet seit kurzem auch für Adventure-Bike-Fahrer robuste und vielseitige Schutzbekleidung in der neuen ADV Kollektion. Die Flow Tour Jacke überzeugte besonders durch ihre herausragende Belüftung, die selbst bei den heißen Bedingungen von bis zu 35 Grad für angenehme Kühlung sorgte. Dank des integrierten Systems für Trinkblasen, blieben unsere Tester auch auf staubigen Wegen gut hydriert. Die großzügigen, wasserdichten Taschen boten ausreichend Stauraum für persönliche Gegenstände und ermöglichten einen komfortablen Zugriff während der Fahrt. Die Multi Tour Kombi hingegen punktete mit ihrer Vielseitigkeit und dem dreilagigen Aufbau, der optimalen Schutz und Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Wetterbedingungen bietet. Beide Modelle sind mit CE-zertifizierten Protektoren an kritischen Stellen ausgestattet, die maximalen Schutz bieten, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Sogar ein LEATT Neck-Brace ist mit den Jacken kompatibel. Besonders gefallen hat uns an beiden Modellen auch der geteilte Brustschutz, der nicht nur für Sicherheit sorgt, sondern bei geöffnetem Reißverschluss auch hohen einen Tragekomfort bietet. Die Ausrüstung von LEATT stellte sich als ideal für unsere intensiven Tests heraus. Robust, sicher und auch der nötige Komfort für lange Fahrtage unter extremen Bedingungen war uns damit gegeben.

Fazit: KTM 1290 Super Adventure S 2024

Die KTM 1290 Super Adventure S ist alles andere als ein altes Eisen. Der Euro5-Motor glänzt nach wie vor unfassbar mit seinen 160 PS und dem argen Drehmoment von 138 Newtonmeter. Die verfeinerte Elektronik sorgt für eine noch geschmeidigere Fahrbarkeit, was aufgrund des herrlich agilen Handlings in sehr viel Spaß beim Kurvenräubern mündet. Doch auch für Komfort-Freaks und all jene, die Wert auf die Reisequalitäten dieser Motorradgattung legen, hat die neue SA S einiges zu bieten. Ein nettes, serienmäßiges Feature ist der adaptive Tempomat ACC, der selbständig den Abstand zum Vordermann einhält - und richtig gut funktioniert. Empfehlenswert ist in jedem Fall der Quickshifter+ oder gleich das allumfassende TechPack - bei dem Grundpreis fallen knapp 1000 Euro Aufpreis dann auch nicht mehr so stark ins Gewicht.


  • sehr sportliches, aber auch kultiviertes V2-Kraftwerk
  • trotz hohem Gewicht äußerst spielerisches Handling
  • bequeme, fahraktive Sitzposition
  • gute Bremsen inklusive Kurven-ABS
  • umfangreiches Elektronik-Paket
  • adaptive Cruisecontrol ACC
  • übersichtliche, gut strukturierte Armaturen mit riesigem 7 Zoll-Display
  • Schaltassistent und andere Features aufpreispflichtig
  • eigenwillige Optik
  • straffe Sitzbank

Bericht vom 14.08.2024 | 12.209 Aufrufe

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