Pedrosa ist schwerer geworden: Aggressivität ist nichts Neues
Pedrosa ist schwerer geworden: Aggressivität ist nichts Neues |
Dani Pedrosa galt nie als der große Kämpfer, der es bei Rad-an-Rad-Duellen richtig krachen lässt, sondern eher als derjenige, der Rennen einsam und alleine mit großem Vorsprung gewinnt und in Zweikämpfen eher den Kürzeren zieht. Zwar war er in Jerez vor zwei Wochen auch der Verlierer, aber er kämpfte und bekam in Spanien viel Anerkennung, davor galt sein Stil eher als langweilig. Warum das so war, wusste Pedrosa selbst nicht, aggressiver als sonst hatte er sich nicht erlebt. "Es waren die letzten Runden und ich fuhr um den Sieg. Ich musste mein Bestes geben und es lief dann so. Manchmal ist es wohl nicht so gut, dieses Manöver in der zweiten Rennrunde zu zeigen, aber ich denke auch nicht, dass dies der richtige Moment ist, vielleicht mache ich es deswegen nicht so oft", sagte Pedrosa gegenüber GPWeek. In der MotoGP konnte er sich aber ohnehin nicht an ein so hartes Rennen erinnern. In der 250er-Klasse hatte er schon eher Duelle bis zur letzten Runde gehabt, danach weniger. Dennoch sah er sich nicht als neuer Pedrosa. "Ich habe solche Rennen auch in der 250er und 125er gemacht. Dort ist das normal. Aber in der MotoGP kam ich nie in die letzte Runde und habe so um den Sieg gekämpft. Vielleicht gibt es dort andere Umstände", sagte er. Pedrosa war nach dem Rennen in Jerez jedenfalls froh, denn nach dem harten Winter, den schlechten Testzeiten und dem schwachen Auftakt in Katar freute ihn sein gutes Rennen. Jerez als EntwicklungshilfeJerez half ihm auch bei der weiteren Arbeit mit der Maschine. "Wenn man ein gutes Rennen fährt, auch wenn die Maschine nicht so läuft wie man das will... wenn man schnell ist, dann bekommt man viel bessere Informationen darüber, was man tun muss, was man ändern muss, wo die Schwachpunkte und wo die guten Punkte sind. Das Einzige, was nicht so perfekt am Rennen war, war die Tatsache, dass ich lange alleine fuhr, dadurch konnte ich mich nicht mit anderen Fahrern vergleichen", sagte der Spanier. Dank Jerez konnte für Le Mans an der Elektronik, dem Chassis, der Aufhängung und der Fahrposition umgebaut werden, wobei das Chassis das gleiche blieb wie in Jerez. Eines der Hauptprobleme von Pedrosa ist nach wie vor die unruhige Front der Maschine. In Katar wackelte der Vorderreifen noch stark auf der Geraden, in Jerez konnte dieses Problem etwas beruhigt werden. In Le Mans wollte er noch weitere Umstellungen ausprobieren, aber eine definitive Lösung sah er noch nicht. Mit diesem Problem ist Pedrosa auch nicht alleine. Zwar hat Andrea Dovizioso weniger damit zu kämpfen, doch Marco Melandri und Hiroshi Aoyama klagten im Winter auch darüber. "Deswegen hatte ich ein paar Treffen mit Honda und wir planten ein paar Schritte. Es sieht so aus, als würden wir jetzt einen Weg finden. Daher haben wir das andere Chassis und die andere Steifheit probiert, damit wir das stabiler hinbekommen." Mehr GewichtNicht verbessern muss Pedrosa seine Starts, die für gewöhnlich sehr gut sind. Allerdings wollte er mit der Geschichte aufräumen, dass sein niedriges Gewicht ihm dabei hilft. "Es hängt eher mit der Technik zusammen und dem Gefühl, das der Fahrer mit der Kupplung hat. Bei diesen Maschinen ist es wichtig, einen guten Kompromiss zwischen Kraft und Wheelie zu finden. Deswegen habe ich oft Probleme weil ich leicht bin. Dadurch kann ich nicht so viel Druck auf den Reifen machen, damit er Grip hat, vor allem wenn es nass und kalt ist - und wenn die Reifen nachlassen." Deswegen hat Pedrosa auch ein wenig zugenommen, er ist diese Saison drei Kilogramm schwerer. Das Thema Vertrag 2011 ist für ihn übrigens momentan noch schnell abgehakt. "Meine Geschichte ist einfach. Ich fahre jetzt für 2010." |
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Bericht vom 24.05.2010 | 1.847 Aufrufe