Capirossi hat noch den Antrieb: Optik egal, Hauptsache schnell
Capirossi hat noch den Antrieb: Optik egal, Hauptsache schnell |
Loris Capirossi mag der älteste Pilot in der MotoGP sein, seine Ziele sind trotzdem nach wie vor hoch. Allerdings war es in der Vergangenheit mit Suzuki nicht unbedingt leicht, die hohen Ziele auch zu erreichen und auch in dieser Saison ist es bislang für ihn nicht unbedingt nach Wunsch gelaufen. Dennoch lobt der Italiener die harte Arbeit von Suzuki. "Wenn man aber einen Schritt hinter dem Rest ist, dann ist es schwierig. Wir haben viel an der Zuverlässigkeit gearbeitet und wir können versuchen, mehr PS zu erreichen, wobei wir dabei die Genauigkeit der Maschine verlieren. So oder so, ich gebe mein Bestes. Ich fühle mich gut und ich fahre die Maschine gerne", sagte Capirossi gegenüber GPWeek. Ein Problem, das die Suzuki nach wie vor hat, ist ihre Sensibilität auf veränderte Bedingungen. Ein paar Grad Celsius unterschied und ein Setup kann schon wieder falsch sein. Laut Capirossi habe sich das aber verbessert. Sei die Sensibilität im Vorjahr noch bei 20 Prozent gelegen, liege sie nun bei zehn Prozent. Dass die Maschine dabei gut aussieht, ist ihm egal. "Wir brauchen eine gute Maschine, egal ob sie gut aussieht oder nicht. Ich hätte gerne die hässlichste Maschine im Paddock, wenn sie auch die schnellste ist", erklärte er. Mit Zweifeln muss man aufhörenDas zeigt, auch nach über 300 Grands Prix ist der Italiener noch voll engagiert. Er betonte, es fühle sich immer noch wie die erste Saison für ihn an. "Ich spüre das Adrenalin, wenn ich auf die Maschine steige. Wenn ich mehr als eine Woche zuhause bin, will ich wieder zurück. Dieses Gefühl ist wichtig, wenn man voll dabei bleiben will. Wenn man Zweifel bekommt, ist es Zeit aufzuhören." Trotz seiner Erfahrung lernt Capirossi auch immer noch dazu. Seiner Meinung nach sei es einfach falsch, wenn man glaube, man wisse alles. "Es ist besser, wenn man einen offenen Geist behält und weiter Dinge entdeckt. Denn die Maschine ist auf jeder Strecke anders. Außerdem denkt man manchmal, man muss die Richtung ändern, geht dann aber einen anderen Weg, um zu sehen, was passiert. Dadurch macht man Fortschritte." Ans Aufhören hat Capirossi dennoch auch zwischendurch gedacht. Sogar bereits 1997, als er die seiner Meinung nach schlechteste Saison erlebte. Er war von den 500ern zu den 250ern zurückgegangen und da die Aprilia so oft den Geist aufgab, wollte er es schon sein lassen, weil er überhaupt keinen Spaß hatte. "Aprilia versprach, dass ich im Jahr darauf das gleiche Team haben würde, das mit Rossi den 125cc-Titel holte. Ich genoss es wieder und gewann dann den Titel", erzählte er - kein Wunder für jemanden, der nichts mehr hasst als Verlieren. Feind wird zu FreundEs gab aber auch Momente, wo er mit den Regelhütern oder Konkurrenten aneckte. So wurde er 1997 nach einem Startunfall in Mugello disqualifiziert oder hatte nach einem harten Duell in Argentinien 1998 Streit mit Tesuya Harada. Erlebt habe er viel, gab Capirossi zu, aber nach so vielen Jahren habe er den Vorteil, dass jeder ihn möge und an ihn glaube. "Die Sache mit Tetsuya... ich habe versucht, zu gewinnen. Damals haben mich alle Magazine kritisiert, aber der Verband sagte, ich hätte es richtig gemacht. Jetzt habe ich eine gute Beziehung zu Tetsuya, der auch in Monaco lebt. Er hat zwei Mädchen und wir sehen uns oft", sagte er. |
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Foto: ©Ronny Lekl |
Bericht vom 11.05.2010 | 1.701 Aufrufe