Neue Steuer für Elektro-Motorräder: Was sich ab April 2025 ändert
Steuerfreie Zeiten sind vorbei
Die Besteuerung der einspurigen Elektrofahrzeuge ist beschlossene Sache: Ab dem 1. April 2025 müssen E-Motorräder und E-Roller erstmals eine motorbezogene Versicherungssteuer zahlen.

Bislang waren diese Fahrzeuge von der Steuer befreit, doch nun werden sie in das bestehende System integriert. Dies betrifft nicht nur Neuzulassungen, sondern auch bereits zugelassene Fahrzeuge, deren Besitzer bis zum 1. Oktober 2025 von ihrer Versicherung informiert werden.
So wird die Steuer berechnet
Die Berechnung der Steuer erfolgt anhand der Motornennleistung. Die Formel lautet:
kW (Zulassungsschein/Motornennleistung kW) - 5 x 0,50 Euro = Steuersatz (monatlich)
Dabei gilt ein Mindestbetrag von 2 Euro pro Monat. Besteuert werden alle Fahrzeuge mit einer Leistung ab 4 kW.
Auswirkungen auf die gängigen Fahrzeugklassen
Die Regelung betrifft in erster Linie die beiden wichtigsten Segmente der elektrischen Zweiradmobilität:
- L1e-Kategorie (Moped-Äquivalent)
- L3e-Kategorie (125er-Äquivalent, A1-Klasse)
Für diese Fahrzeuge bedeutet die neue Steuer eine zusätzliche finanzielle Belastung von 24 bis 36 Euro pro Jahr. Branchenkenner erwarten jedoch keine großen Auswirkungen auf die Verkaufszahlen, da die zusätzlichen Kosten für die meisten Kunden verkraftbar sein dürften.
Internationale Perspektive: Österreich als Vorreiter
Im europäischen Vergleich nimmt Österreich mit dieser Besteuerung eine Vorreiterrolle ein. In den meisten EU-Ländern sind elektrische Zweiräder bislang von solchen Abgaben ausgenommen oder profitieren von steuerlichen Vergünstigungen. Besonders kritisch wird die Besteuerung leistungsstärkerer Elektromotorräder der A2- und A-Kategorie gesehen, da sie in Österreich nun auf dem Niveau der Verbrennermodelle liegt. Dies könnte die Entwicklung dieses noch jungen Marktes ausbremsen.
Zukunft der E-Förderungen ungewiss
Eine entscheidende Rolle könnten staatliche Förderungen spielen, die Anfang Februar 2025 ausgelaufen sind. Sollte es keine neue Förderperiode geben, könnte dies den Anreiz für den Umstieg auf Elektrofahrzeuge weiter schädigen. Experten hoffen auf eine Fortführung der finanziellen Unterstützung, um die Mehrkosten der neuen Steuer zumindest teilweise auszugleichen.
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Bericht vom 11.03.2025 | 7.917 Aufrufe