| BMW R 1200 GS Upgrade | 
| Im Test: 
Reifen, Windschilde, Auspuff-Töpfe, Bremsbeläge, Federbeine | 
| Die Zeitschrift 
MOTORRAD 
bringt regelmäßig 
Upgrade Berichte zu beliebten Motorrädern. Dabei testet die Redaktion 
verschiedene Teile aus den Zubehörregalen um gute Motorräder noch besser 
zu machen. 1000PS Newsletter Leser erfahren übrigens alle 2 Wochen vorab 
welches Motorrad in der folgenden MOTORRAD-Ausgabe aufgemotzt wird. 
Besonders interessant war der kürzlich erschienene Bericht zur BMW R 1200 
GS - Der Topseller der letzten Jahre ist in rauen Mengen auf den 
Strassen unterwegs.  | 
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| Auch wenn die R 1200 GS zur 
Familie der Enduros gehört und trotz stattlicher Erscheinung immer 
wieder mit ihren Offroad-Talenten beeindruckt, ist ihr bevorzugter Einsatzbereich klar die 
Straße. Deshalb legt dieses Upgrade den Schwerpunkt darauf, die 
grundsätzlich schon sehr guten Onroad-Qualitäten weiter zu verbessern.Als Testfahrzeuge mussten dafür zwei 2004er-Maschinen herhalten – die 
Ergebnisse gelten also für die weit verbreiteten Modelljahrgänge 2004 
bis 2007, sind teilweise aber auch auf die aktuelle R 1200 GS 
übertragbar.
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| Reifen
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| Wer seine GS weiterhin mit den 
Erstausrüster-Reifen Metzeler Tourance besohlt, macht 
grundsätzlich nichts falsch. Der Tourance bietet ordentlichen Grip, gibt sich angenehm neutral sowie 
spurstabil und passt damit sehr gut zu den unkomplizierten 
Touring-Eigenschaften einer GS. Die Weiterentwicklung aus dem gleichen 
Haus, der noch relativ neue Metzeler Tourance EXP, kann seinen 
Entwicklungsvorsprung hingegen auf der 1200er von 2004 nicht umsetzen. 
Grund: die leichteren Räder des älteren Modells, mit denen der Tourance 
EXP überhandlich, fast kippelig wirkt. Dagegen gefiel er auf der 
aktuellen GS im großen Enduro-Reifentest (MOTORRAD 11/2008) mit 
insgesamt guten Leistungen. Die Stunde des EXP schlägt bei nassem 
Wetter. Da macht ihm keiner was vor.
 
 Für alle, die mit der BMW gerne eine sportliche Gangart anschlagen, 
bietet Continental mit dem Trail Attack einen passenden 
Reifen. Der Conti überzeugte im Reifentest mit den besten Haftungs- und 
erfreulicherweise auch Verschleißwerten. Doch auf dem 2004er-Modell 
vermittelt der Conti nicht die Stabilität und das satte Fahrgefühl, das 
sich vor allem sensiblere und vorsichtigere Fahrernaturen wünschen. 
Wobei wie oben erwähnt der gebotene Grip über alle Zweifel erhaben ist.
 
 Gute Allrounder sind die Bridgestone Battle Wing BW 501/BW 502. 
Nicht von ungefähr gehört die japanische Paarung aktuell zur 
Erstausrüster-Bereifung. Ähnlich unkompliziert im Fahrverhalten wie der 
Tourance, aber noch etwas handlicher und stabiler in Schräglage, ist der 
Bridgestone der ausgewogenste Pneu. Ein Wermutstropfen: Bei der 
Verschleißmessung im Reifentest landete er nur im hinteren Mittelfeld.
 
 Fazit: Der Metzeler Tourance und der noch einen Tick überlegene 
Bridgestone Battle Wing sind für Tourer und Alltagsfahrer
die beste Wahl, der Conti passt für die Sportlerfraktion und der 
Metzeler EXP für alle, die oft im Nassen unterwegs sind.
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| Windschutz | 
| Obwohl die Scheibe der GS alles 
andere als klein und überdies vielfach einstellbar ist, kann sie nur 
bedingt überzeugen. Große Fahrer sind starken Turbulenzen ausgesetzt, 
was die Lautstärke unterm Helm unangenehm in die Höhe treibt. Wer einen besseren Windschutz sucht, kann zur größeren Scheibe der BMW R 
1200 GS Adventure (ca. 450 Euro) greifen. In der niedrigsten Position 
mit leicht geduckter Haltung lässt es sich selbst bei hohen 
Geschwindigkeiten gut aushalten. Maximal aufgestellt, nimmt der 
Winddruck nochmals erheblich ab, allerdings sieht der Fahrer durch die 
gebogene Schildkante dann alles verzerrt.
 Enorm viele Verstellmöglichkeiten bietet die Touratech-Sport-Scheibe 
(157 Euro) dank ihres variablen Spoilers. Doch trotz der vielfältigen 
Möglichkeiten kann die vergleichsweise zierliche Scheibe den Winddruck 
von Helm und Schultern des Fahrers deutlich weniger abhalten. Dafür 
erzeugt sie nur geringe störende Verwirbelungen.
 Kaum Turbulenzen, allerdings auch kaum Windschutz lautet das Ergebnis 
bei der Cockpit-Verkleidung Jararaca (149 Euro) von Wunderlich. Dagegen 
baut sich Wunderlichs Xtreme-Screen (149 Euro) wie ein übergroßer 
Schutzschirm auf und hält mit Bravour die Windgewalten vom Piloten fern. 
Dank fehlender Sicken und Kanten bleibt der Blick aufs Verkehrsgeschehen 
ungetrübt.
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| Auspufftöpfe | 
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| Sehr gut verarbeiteter 
Ovaldämpfer mit prima Passform.Leistung und Drehmoment-Maximum auf Serien-Niveau, dazu gibt es ein kleines Drehmoment-Plus im mittleren Bereich.
 
 Anbieter: AC Schnitzer Motorradtechnik,
 Telefon 02 41/5 68 83 00, 
www.ac-schnitzer.de
 
 Mantel:
 Titan; Gewicht: 3740 Gramm; Preis: 529 Euro
 (429 Euro Alu); Länge: 52 Zentimeter;
 
 Durchmesser:
 13,7 x 10,6 Zentimeter; Standgeräusch: 88 dB (A);
 Fahrgeräusch: 83 dB (A), Grenzwert überschritten*
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| LASER DUO-TECH | 
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| Toll verarbeiteter Ovaldämpfer mit sehr 
guter Passform, der bei mittleren Drehzahlen zu etwas mehr Kraft 
verhilft, bei hohen Leistung und Drehmoment jedoch etwas 
reduziert.
 Import Deutschland: SO Products GmbH,
 Telefon 0 59 24/783 60, 
www.so-products.com
 Import 
Österreich: Müller Importewww.muellerimporte.at
 
 Mantel:
 Karbon; Gewicht: 3620 Gramm; Preis: 499 Euro
 (359 Euro Edelstahl, 499 Euro Titan); Länge: 50 Zentimeter;
 
 Durchmesser:
 14 x 11,1 Zentimeter; Standgeräusch:
 89 dB (A); Fahrgeräusch: 82 dB (A), Grenzwert überschritten*
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| REMUS REVOLUTION | 
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| Sehr gut verarbeiteter 
Ovaldämpfer mit prima Passform. Im Vergleich zur Serie nahezu 
deckungsgleiche Kurvenverläufe, wobei die minimal niedrigere 
Spitzenleistung früher anliegt.
 Anbieter: Remus, www.remus.at
 
 Mantel: Aluminium; Gewicht: 3820 Gramm; Preis: 375
 Euro (465 Euro Karbon, 465 Euro Titan); Länge: 51 Zentimeter;
 
 Durchmesser: 13,8 x 10,6 Zentimeter; Standgeräusch:
 89 dB (A); Fahrgeräusch: 84 dB (A), Grenzwert überschritten*
 
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| Weitere zwölf Zubehör-Schalldämpfer mit jeweiliger 
Leistungsmessung für die R 1200 GS findet man unter
www.motorradonline.de/upgrade. | 
| Bremsbeläge | 
| Zu den sehr teuren 
Original-Bremsbelägen (zirka 150 Euro vorne) gibt es erheblich 
günstigere und bessere Alternativen. Eine kommt vom italienischen 
Hersteller Brembo und kostet gerade mal etwas mehr als die Hälfte 
(zirka 80 Euro). Die Beläge des Typs „07 BB 26 SA“ sprechen spontan an, 
sind sehr exakt zu dosieren, benötigen nur ganz geringe Handkräfte und 
bremsen, egal ob kalt oder warm, was das Zeug hält. Kaum schlechter beißen die Beläge „MCB 748 SV“ von Lucas (zirka 
72 Euro) zu. Sie lassen sich ebenso feinfühlig bedienen, erreichen in 
der Verzögerung allerdings nicht die Spitzenwerte der Brembos, zeigen 
sich aber im Vergleich auch nach der vierten Gewalt-Bremsung noch 
fadingfrei.
 Messwerte: BMW-Beläge: 9,37 m/s² (41,17 Meter aus 100 km/h); Brembo: 
10,28 m/s² (37,53 Meter); Lucas: 9,74 m/s² (39,61 Meter).
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| Federbein | 
| Das Serienfederbein mit der 
hydraulischen Verstellmöglichkeit der Federbasis funktioniert 
ordentlich, allerdings kommt es voll beladen oder bei sportlichem Tempo 
an seine Grenzen. Die Alternative von Öhlins (795 Euro) ist 
straffer abgestimmt, trotzdem spricht das hochwertige Federbein 
feinfühlig an, was für ein satteres und sichereres Fahrgefühl sorgt. Für 
Fahrer unter 85 Kilogramm ist jedoch die eingesetzte 140er- Feder 
deutlich zu hart, der zur Verfügung stehende Einfederweg kommt so im 
wahrsten Sinne des Wortes zu kurz, das Hinterrad verliert auf schlechten 
Straßen öfters den Bodenkontakt. Beim Kauf sollte man von Öhlins eine 
weichere ordern. Der Tipp schlechthin ist das GS-Federbein des 
Jahrgangs 2008. Für etwa 800 Euro begeistert es mit feinem 
Ansprech-verhalten und ausreichend Reserven für schnelles Kurvenräubern 
und/oder die Tour mit Sozius und schwerem Gepäck. Ein deutlicher Gewinn 
in Sachen Fahrkomfort! | 
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| Fazit | 
| Mit nur wenig Aufwand wird aus der R 1200 
GS der Jahrgänge 2004 bis 2007 ein noch besseres Motorrad, das fast 
schon der aktuellen GS Paroli bieten kann. Vor allem wenn Bridgestone 
Battle Wing aufgezogen und Brembo-Bremsbeläge sowie das Serien-Federbein 
der 2008er-GS montiert sind. So gewinnt die „Alte“ deutlich an 
Sicherheit, Fahrdynamik und Komfort.
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| Adressen | 
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| Interessante Links: | Text: Andreas HolzerFotos: Künstle, Holzer, Sdun
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