Suzuki B-King
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Wie schlimm reißt die B-King wirklich an?
Die ursprüngliche Designstudie der B-King wäre ja mit einem Kompressor Motor 
und über 200 PS geplant gewesen. Damals glaubte natürlich niemand an eine 
Realisierung und schon gar nicht an deutlich über 200 Pferde. Die B-King steht 
nun in den Schauräumen zu kaufen und wird mit zulassungskonformen 184 PS 
ausgeliefert. Das ist zwar deutlich weniger als die Designstudie in unseren 
Phantasien hatte, aber offen gesagt deutlich mehr als wir uns erhofft haben. Denn 
Naked Bikes kommen meist mit abgespeckten Supersport Motoren mit optimierter 
Drehmomentkurve, günstigeren Motorenteilen und deutlich weniger Leistung. Nicht 
so bei der B-King. Das Aggregat aus der Hayabusa wurde zwar ebenfalls Drehmoment 
optimiert aber in Sachen Spitzenleistung bleiben trotzdem üppige 184 PS übrig. 
Selbst der bisherige Spitzenreiter in der Klasse, die BMW K 1200 R mit ihren 163 
PS wirkt dann richtig seriös.  
Im Fahrbetrieb fühlen sich die 184 PS tatsächlich deutlich anders an als 180 
PS aus aktuellen 1000er Supersportlern und natürlich auch als 150 PS aus einer 
FZ1 oder 163PS aus einer K 1200 R. Beeindruckend und atemberaubend ist die 
Leichtigkeit mit der die B-King die gewaltige Power aus dem Ärmel schüttelt. 
Möglicherweise ein wenig nachzuvollziehen im B-King Video. Raus aus den Kurven 
wird bei 3.000 U/min der Gasgriff umgelegt und ohne viel Änderungen an der 
Geräuschkulisse, der Vibrationen oder der Stabilität des Fahrzeuges wird 
vehementer Vortrieb generiert. Der Motor atmet trotzdem ruhig, der Auspuff 
spricht mit tiefer und ernster Stimmer aber niemals angestrengt oder kreischend 
wie eine GSX-R. Man muss beim Beschleunigen nicht warten bis die Drehzahlnadel 
steigt um die Arme zu dehnen. Egal in welcher Lebenslage der Motor sich gerade 
befindet wird beim Umlegen vom Gasgriff sofort, verzögerungslos und direkt 
grimmigst beschleunigt.  
  
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Suzuki B-King - Das Video
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 Eh klar! Cimple Moritz wird im Prolo-S4 von der B-King grandios hergebrannt. Aus Frust hockte er sich vorm PC und schnitt das Video schneller als NastyNils schreiben konnte. B-King Wheely, B-King Autostrada, B-King Winkelwerk, B-King S-4 Duell. 
Wer sich das Video auf seinen Computer 
downloaden möchte, klickt mit der rechten Maustaste 
hier und wählt "Ziel speichern unter". 
Schnitt: S4 Cimple Moritz 
Videodreh: Cimple Moritz  | 
 
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Wie fühlen sich 184 PS nackt an?
Es gibt für die meisten Motorradfahrer unter uns viele gute Gründe die B-King 
NICHT zu kaufen. Zum Beispiel der Preis oder aber die Kosten für die 
Versicherung. Freunde von Gitterrohrahmen und eleganter Technik im zierlichen 
Kleid werden mit der wuchtigen Tankpartie nix anfangen können und andere wieder 
finden die Fanfaren im Heck zu aufdringlich. Es gibt aber einen äußerst 
triftigen Grund dieses Motorrad zu kaufen und somit erleben zu dürfen. Das 
Gefühl der brachialen Beschleunigungsgewalt im nackten Sattel. Ein Gefühl, dass 
man so zur Zeit auf keinem anderen Motorrad erleben kann. Man sitzt ganz 
entspannt in äußerst komfortabler Sitzposition, hat die Hände locker um die 
Griffe gewickelt, genießt die herrliche Strecke, den Fahrtwind und die Ruhe und 
Stabilität von Motor und Fahrwerk. Dann der Juckreiz im rechten Gelenk welcher 
sofort für Adrenalin und Freude sorgt. Anders als bei Supersportlern stützt man 
sich nicht an den Fußrasten ab oder klammert sich mit den Knien an den Tank. Der 
Vortrieb fühlt sich viel direkter und härter an als auf Sportlern und die 
perfekte Sitzbank sorgt dafür, dass man den Vortrieb sogar ohne dicke Oberarme 
erleben darf.  
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| Dicke Schwinge, dicker Reifen, 
dicke Angststreifen. Das Photo wurde VOR der Testfahrt aufgenommen - 
ehrlich! | 
Am Motor finden sich einige nette 
Details. Ein wenig Chrom hier, ein bisserl Glanz da.  | 
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Was passiert auf der Autobahn?
Am schlimmsten dann natürlich die Euphorie auf der Autobahn. Wo andere 
Nakedbikes am Zenit angelangt sind, schaltet man bei der B-King noch einmal 
hoch. Bei Tempo 200 beschleunigt die B-King genauso locker als hätte man gerade 
erst die Erste eingelegt. Die breite Front und die Lichtmaske sorgen bis Tempo 
150 für relativ stabile Windverhältnisse im Sattel. Darüber dann der übliche 
Naked-Bike Tornado, welcher bei Tempo 250 klarerweise grausam an den Ärmeln 
zieht. Ein wichtiger Vorteil im Vergleich zu Supersportlern. 
Gesetzesübertretungen schmerzen sehr und werden daher nicht über längere 
Distanzen durchgehalten. Die Stabilität jedoch würde auch in hohen Temporegionen 
noch passen. Auch wenn man fest am Lenker klammert und die Bodenwellen hart 
einsetzen bleibt die B-King ruhig und gelassen. Jene Unruhen welche selbst der 
voluminösen Schwinge samt Rahmen und hochwertigem Fahrwerk zu viel sind, werden 
vom serienmäßigen Lenkungsdämpfer unterdrückt  | 
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Bringt die B-King die Kraft auf den Boden?
Eigentlich schon! Nur muss man sich daran gewöhnen, dass die Kraft 
eben sehr viel früher einsetzt als bei anderen Bikes. Den Gasgriff schon 
am Scheitel voll umlegen und darauf warten dass die Leistungskurve am 
Kurvenausgang in bedrohliche Gegend kommt ist der falsche Weg. Man muss 
in starken Schräglagen vorsichtig dosieren, dann fährt sich das Naked 
Bike mit 1340 ccm auch nicht anders als eine 750er. Kein Problem gibt es 
auf der Geraden. Der 200er Hinterreifen liegt mit langem Radstand und 
viel Gewicht satt auf der Fahrbahn. Klar wird das Vorderrad leicht, doch 
man muss den Gasgriff nicht dramatisch lupfen. Man bringt auf Anhieb 
brachiale Beschleunigungswerte zu Stande.  
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Wie fährt sich die B-King auf engen Strassen?
Das Erscheinungsbild und die technischen Eckdaten machen Angst vor 
der Ausfahrt auf den Pass. Breiter 200er Hinterreifen, Lenkungsdämpfer, 
langer Radstand und doch recht viel Gewicht. Unangenehm wirken sich 
diese Parameter aber nur beim Rangieren aus. In den engen Kehren macht 
die B-King viel mit dem super abgestimmten Motor wett. Merkwürdige 
Logik? Lasst mich erklären: Die B-King hat wie auch die GSX-R Modelle 
das ausgereifte Motorsteuerungssystem mit zwei Drosselklappen pro 
Zylinder. Eine Drosselklappe wird direkt mit dem Gasgriff angesteuert 
und die zweite Drosselklappe befehligt die Motorsteuerung. Besonders in 
Kombination mit dem voluminösen Hubraum kann man ohne Kupplung ganz easy 
auch mit 2.000 oder 3.000 Touren um die Ecke tuckern. Kein Ruckeln, 
keine Unsicherheit und völlige Transparenz. So gelingen selbst die 
engsten Kehren mit dem dicken PS-Monster. Nur in schnellen Wechselkurven 
kann keine Technik der Welt die oben erwähnten Parameter wegzaubern. 
Hier ist man kleineren Nakedbikes wie zum Beispiel einer GSR deutlich 
unterlegen.  
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Wie komfortabel ist das 184 PS Monster bei der Ausfahrt?
Schon im vorigen Abschnitt lobte ich das gelungene Motoransprechverhalten. 
Nicht nur deshalb strahlt der Motor immer viel Ruhe und Gelassenheit aus. Auch 
wenn man gerade kräftig andrückt, wirkt die B-King niemals gestresst und dies 
überträgt sich auch in den Sattel. Nur der fehlende Windschutz trennt das 
laufruhige und stabile Gefährt von der Liga der Reisemotorräder. Eh klar. 
Hayabusa Piloten schätzen ihr Motorrad seit Jahren als Kilometerfresser bei 
langen Touren. Störend wirkte bei meiner Körpergröße und bei meiner Sitzposition 
jedoch nur der Druck am Knie durch die Verkleidungsteile am Tank. Vor allem beim 
Schalten war es unangenehm den Fuß richtig am Motorrad zu platzieren. Bei der 
Probefahrt sollte darauf Acht gegeben werden. Möglicherweise liegt es an meinem 
entstellten Körper und für euch passt es perfekt, doch möglicherweise auch 
nicht. 
Auch im Regen muss man vor der Bestie keine Angst haben. Wer möchte 
kann mit dem Knopferl am Tank die B-King auf ca. 100 PS drosseln. In 
Wahrheit unnötig, aber trotzdem notwendig. Denn ohne diese 
Sicherheitsmaßnahme hätten uns die Japaner niemals mit gutem Gewissen 
eine solche Waffe liefern können.   
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Wie fährt sich die B-King am Pannonia?
Ich hätte euch gerne davon berichtet. Doch es schüttete in Strömen. 
Es hat sich auch sonst niemand auf die B-King getraut der mir danach 
davon berichten könnte. Doch ich glaube der Wheely hinaus auf die 
Start-Ziel geht sich auch ohne Kupplung aus. Den Beweis ist mir die 
B-King allerdings noch schuldig. Antwort demnächst!  | 
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| Nette Armaturen mit B-King 
Animation beim Start. | 
Der breite Motor erfordert 
eine breite Front.  | 
Sozia willkommen. Sie wird 
Dich lieben wie nie zuvor, wenn Du am Gasgriff wütest. | 
 
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| Chrom auch auf der anderen 
Seite des Motors. | 
Einstellbare 
Gabel und Bremse auf aktuellem Supersport Standard. | 
 
 
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| Gute Wahl: Anstelle 
der Sozia wird die Sitzbankabdeckung montiert. | 
Wird nicht viele 
geben, die diesen Auspuff lieben. Doch wer auf den Rest vom Bike steht, 
sollte sich davon nicht abschrecken lassen. Sie ist es wert. Yoshimura 
und Akrapovic werden sicherlich für Abhilfe sorgen. | 
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