Joie, können Sie etwas über die Dauer des Vertrages erzählen, denn das ist der Schlüssel dazu, die Sache wachsen zu lassen. Joie Chitwood: Die ursprüngliche Dauer des Vertrages sind drei Jahre. Wir fühlen uns recht gut damit. Eine der Sachen, über die wir sprachen, war Gill [Campbell, CEO von Laguna Seca] und seine Veranstaltung drüben an der Westküste. Ich war dort und hab es besucht und die Energie und Begeisterung für den Sport dort, hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht, was wir hier schaffen könnten. Und ich denke, was das betrifft, was die an der Westküste machen, ist das eine großartige Sache, auf die wir uns an der Ostküste konzentrieren können. Man sieht, wie viele Menschen in Amerika Motorräder haben. Wenn man bedenkt, dass es nur zwei MotoGP-Events gibt und es wahrscheinlich viel mehr geben könnte, das ist beeindruckend. Wir hoffen, dass es weiter wächst. Wir werden sicher über die Zukunft reden. Es wird interessant, im kommenden Jahr die Veranstaltung zu sehen, 100 Jahre nach der ersten. Für einen Montagnachmittag um 15:00 Uhr habe ich hier eine Energie gespürt, von der ich mir nicht sicher war, das ich dafür bereit war. Ich würde das Rennen schon gerne diesen September sehen. Es wird eine lange Wartezeit. Bislang bin ich von dem Empfang aber beeindruckt. Mr. Chitwood, könnten Sie bitte über die Bauarbeiten erzählen, die stattfinden werden, damit die Strecke fertig wird und welche Änderungen vorgenommen werden? Und vielleicht noch einen Zeitplan? Joie Chitwood: So bald wie möglich. In der Minute, wenn das NASCAR-Rennen vorbei ist, werden wir beginnen. Unsere größte Herausforderung ist wahrscheinlich die Innenseite von Kurve eins. Für alle, die es nicht wissen, wir haben einen kleinen Bach da unten, den wir berücksichtigen müssen, wir müssen die passenden Genehmigungen bekommen und all das Zeug, damit wir die notwendigen Änderungen machen können. Das wird die größte Änderung, die wir machen müssen. Wir haben schon einige Kurven hinter dem Museum; wir müssen sie nur etwas anders ausrichten, würde ich schätzen. Die Herausforderung für uns wird es sein, die anderen Events unterzubringen, wenn es ins nächste Jahr geht; es hängt vom Wetter im Winter und im Frühling ab, wie viel wir fertig bekommen, bevor es auf die Indy 500 zugeht. Wir haben aber ein gutes Gefühl, da wir eine angemessen Spanne an Zeit haben, um das zu erledigen - auch wenn es ein paar Faktoren gibt, über die wir uns Sorgen machen, das Wetter und andere Dinge. Wir waren aber schon bei ein paar Projekten davor unter Zeitdruck. Wir haben hier großartige Mitarbeiter. Wir haben einen Gentleman mit dem Namen Kevin Forbes, der unser Ingenieurs-Direktor ist. Ich weiß nicht, wie viele Rennstrecken ihre eigenen Ingenieure im Personal haben. Ob es unser Historiker oder unser Ingenieur ist, wir haben alle richtigen Ressourcen. Ich kann euch sagen, am Montag nach dem Brickyard werden wir hart daran arbeiten, alles umzusetzen. Haben Sie Pläne für einen Test? Joie Chitwood: Zu diesem Zeitpunkt hängt das von der Bauzeit ab. Wir werden natürlich mit unserem Partner, der MotoGP, zusammenarbeiten, um abzuwägen, was der nächste Schritt ist und wann der Kurs fertig sein wird. Ich bin mir sicher, dass die Reifenhersteller ein paar Tests werden haben wollen. Wir werden aber mit der MotoGP daran arbeiten, damit sie die nötige Zeit bekommen und sich vorbereiten können. Joie, könnten Sie eine Dollar-Zahl für den Bau der neuen Strecke nennen? Könnten Sie das dann noch in Bezug auf die Ökonomie zwischen der Ausrichtung eines MotoGP-Events im Vergleich zu einem Formel 1-Event weiterführen? Joie Chitwood: Die Investition, von der wir sprechen, ist groß. Wir reden von Millionen von Dollars, um die Streckenverbesserungen für die MotoGP zu machen. Es macht für mich aber keinen Sinn, die beiden zu vergleichen. Für uns geht es darum, Weltklasse-Veranstaltungen in unseren Kalender zu bekommen und wir sind erfreut, dass die MotoGP hier sein wird. Wenn das für uns keinen Sinn machen würde, dann weiß ich nicht, ob wir diese Gespräche führen würden. Wir sind zuversichtlich, dass es gut für die MotoGP und gut für den Indianapolis International Speedway sein wird - sowohl finanziell, als auch für die Stadt Indianapolis. Wir denken, es gibt eine ganz neue Klientel an der Ostseite der Vereinigten Staaten, die nach Indianapolis kommen wird, um sich Motorradrennen anzusehen - die höchste Form von Motorradrennen. Ob man also Fan der Motorräder oder Fan des Speedway ist, ich denke, wir werden die einzigartigen Zutaten haben, die uns speziell machen werden. Am Ende des Tages muss es aber auch finanziell funktionieren, nicht nur für unsere Partner, der MotoGP, sondern auch für uns. Joie, warum hat man sich dazu entschlossen, oder war dazu gezwungen, das Infield umzubauen? Joie Chitwood: Ich bin natürlich kein Sicherheitsexperte. Wir haben unsere Freunde von der FIM [Federation Internationale de Motocyclisme] hier. Aber Motorräder haben andere Anforderungen als Vierräder. Die größte Sache sind wahrscheinlich die Auslaufzonen. Betonmauern sind für Gentlemen auf Motorrädern sicher keine gute Sache. Also nutzen wir die Möglichkeit des Straßenkurses, fahren in die andere Richtung, schaffen Möglichkeiten für bessere Auslauf- und Sicherheitszonen. Einige der Dinge, die wir ändern werden, sieht man auf dem Diagram. Man sieht, was wir bei Kurve 1 machen, um sicherzustellen, dass es genügend Auslaufzone gibt. Eine der Sachen, die wir hier sicher nicht machen, ist es, die Sicherheit zu gefährden. Das ist für uns sehr wichtig. Wir haben eine weltklasse Renneinrichtung. Wir würden nichts tun, was nicht dem höchsten Standard entspricht. Egal ob das der erste je an einem Automobil verwendete Rückspiegel war, der hier auf dem Indianapolis Motor Speedway 1911 verwendet wurde. Die Verwendung von Helmern, der Bau der SAFER-Barriere, wir wollen sicherstellen, dass die Wettkämpfer ihr Erlebnis genießen und sich wohl dabei fühlen, wenn sie ihr volles Potential ausschöpfen. Glauben Sie, dass sich eine Indianapolis Bike Week entwickeln könnte, die im Vorfeld des Rennens stattfindet? Joie Chitwood: Eines der Dinge, auf die wir stolz sind, ist, dass die Veranstaltungen am Speedway über sich hinaus wachsen und mehr Leute in die Gemeinschaft bringen. Und das passiert in der Stadt und an anderen Orten in der Umgebung. Ich bin mir sicher, dass es andere Möglichkeiten geben wird, da es mit Motorrädern zu tun hat. Wer weiß, was auf den Messegeländen und anderen Dingen rund um die Veranstaltung passieren kann. Also ja, ich denke, es wird mehr geben, als nur das, was auf dem Speedway passiert. Joie, wenn die Formel 1 irgendwann zurückkehrt, wird dann der aktuelle Kurs immer noch da sein oder wird auf dem neuen Kurs gefahren oder auf einer Kombination der beiden? Joie Chitwood: Eine dieser Sachen, während wir nach vorne schreiten ist, dass wir eine gemeinsame FIA/FIM Inspektion hatten und ich bin mir nicht sicher, ob das das einzige Mal sein wird. Alle Änderungen, die an dem Kurs gemacht werden, könnten für die Formel 1 verwendet werden, sollte sie jemals zurückkommen Joie, es schien irgendeine Art von Diskussion über das genaue Datum der Austragung der Veranstaltung zu geben. Könnten sie uns die Wahl des 14. September erklären? Joie Chitwood: Naja, wir haben einen ziemlich arbeitsreichen Sommer. Und als wir mit der MotoGP die Möglichkeiten besprachen, gab es ja noch die Formel 1 in unserem Terminkalender. Wir mussten aber auch ihren [MotoGP] Terminplan berücksichtigen und schauen, wo auf der Welt sie sein würden. Wir haben den späten August und den September als Möglichkeiten ins Auge gefasst. Ich denke, eine der Sachen mit September, ist, dass es etwas früher ist. Wir haben hier Ende September Veranstaltungen gehabt und manchmal spielt das Wetter nicht mit. Ich denke, dass wir schon oft recht schönes Wetter Anfang September hatten und glaube, es wird für viele Leute eine tolle Gelegenheit, um nach Indianapolis zu fahren und sich das anzusehen. Joie, wie viele Zuschauer erwarten Sie? Haben Sie irgendwelche Studien und Projektionen gemacht? Joie Chitwood: Ich nehme einfach eine Seite aus dem Buch von den beiden Fahrern hier [Kenny Roberts Jr. und Kevin Schwantz] und ich werde euch einfach sagen, groß! |