Testing Time in Barcelona: Fast alles auf die Reifen
Testing Time in Barcelona: Fast alles auf die Reifen |
Reifen, Reifen, Reifen. Fast alles drehte sich um den schwarzen Gummi, als die Teams der MotoGP am Montag in Barcelona zum ersten von zwei Testtagen ausrückten. Die einzigen Abwesenden waren das Team Roberts, dafür kamen mit den Testfahrern Nobuatso Aoki, Andrew Pitt, Anthony West - als Ersatz für den verletzten Olivier Jacque - und Shinichi Itoh vier Piloten dazu, die sich allerdings am Ende der inoffiziellen Zeitenliste einordneten. Ganz vorne stand John Hopkins, der allerdings wie der Zweitschnellste, Toni Elias, und Alex Barros, der die fünftbeste Zeit fuhr, zwischenzeitlich mit Qualifyiern unterwegs war. Hopkins fuhr mit den besonders gut haftenden Reifen einen neuen Streckenrekord und war um vier Zehntel schneller als Valentino Rossi im Qualifying am Samstag. Seine 1,2 Sekunden Vorsprung auf Elias ließen auch einige Augenbrauen nach oben wandern. Bei der Rangliste für Rennreifen hatte Casey Stoner um vier Hundertstel die Oberhand gegenüber Valentino Rossi. Die beiden reihten sich in der Gesamtabrechnung auf den Plätzen zwei und drei ein. Wichtiger als die Zeiten waren für die Teams aber wieder die Erkenntnisse, die sich aus der Ausfahrt gewinnen ließen. So arbeitete die Ducati Crew vornehmlich an den Reifen, wobei sich Loris Capirossi - am Ende mit der sechstbesten Zeit - auch auf das Setup der Maschine konzentrierte. Bei Yamaha lag der Fokus komplett auf den Reifen, da Michelin anscheinend nach wie vor einiges aufzuholen hat. "Le Mans war schon ein sehr wichtiger Test und hat uns für Mugello in eine gute Ausgangsposition gebracht, aber es gibt immer Platz für Verbesserungen und das war das Ziel des heutigen Tests. Wir haben versucht, mit beiden Fahrern in eine etwas andere Richtung zu arbeiten und das schien gut zu funktionieren, wir sind zufrieden mit der Arbeit heute", meinte Team Manager Davide Brivio danach. Er musste aber auch eingestehen, dass sich die Verbesserungen auf dem hohen Leistungslevel, das die MotoGP darstellt, nur im minimalen Rahmen bewegten. Die Anwesenheit von Andrew Pitt, der auf einer Yamaha ebenfalls die Reifen testete, wurde genutzt, um weitere Daten zu sammeln. Bei Repsol Honda, wo Dani Pedrosa und Nicky Hayden sich auf den Plätzen zehn und elf einreihten, ging es neben den Pneus auch um Arbeiten an der Abstimmung. Pedrosa hatte allerdings auch einen leichten Sturz, was seine Testzeit ebenso einschränkte wie die von Hayden, der mit ein paar mechanische Probleme hatte. Pedrosa berichtete nachher: "Wir haben heute verschiedene Aspekte der Maschine getestet, basierend auf dem, was wir im Rennen gelernt haben - hauptsächlich grundlegende Dinge - und wir haben einige Verbesserungen erreicht. Neben dem überarbeiteten Chassis haben wir auch Reifen mit Michelin getestet. Mein Sturz war nicht außergewöhnlich. Ich kam von der Strecke, als ich Kurve fünf angebremst habe und fuhr auf die Mauer zu; also musste ich die Maschine umlegen - es war kein großer Unfall." Nicky Hayden empfand den Tag als äußerst nützlich. So testete er das neue Chassis, das Pedrosa bereits am Wochenende im Einsatz hatte und fand einige gute Aspekte daran, was es ihm auch ermöglichte, etwas schneller zu fahren. Zudem probierte er noch eine neue Kupplung. "Wir haben am Nachmittag etwas Zeit mit Maschinen-Problemen verloren, aber wir haben heute einige Verbesserungen gefunden, die unsere Zeit definitiv wert waren. Wir werden auch morgen hier sein, die Köpfe unten halten und weitermachen", sagte Hayden. Auch beim D'Antin Rennstall war man mit der geleisteten Arbeit zufrieden. So konnte Alex Barros einige Setup-Ideen ausprobieren, die ihm gut gefielen, bevor er am Nachmittag dann, so wie die meisten, mit den Reifen arbeitete. "Der Bridgestone, den wir heute verwendet haben, war wirklich gut und hat zu meinem Fahrstil gepasst, wodurch ich meine Rundenzeit verbessern konnte. Ich freue mich bereits auf das nächste Rennen in Donington, wo wir mit dem richtigen Training ankommen", meinte der Brasilianer. Alex Hofmann, am Ende auf Rang 14, zeigte sich mit den Resultaten auch zufrieden, nachdem es für ihn im Rennen nicht so gut gelaufen war. "Es war bei diesem Test sehr wichtig, zu wissen, was unser Problem sein könnte; das Ziel war vor allem, die richtige Reifenlösung für einen heißen Untergrund zu finden. Wir haben den Tag damit verbracht, uns auf die Rennreifen und ein paar kleine Setup-Änderungen zu konzentrieren, die uns helfen, eine gute Rennpace zu erreichen", erzählte der Deutsche. Wegen des Rennens war er allerdings noch immer etwas säuerlich, glaubt nun aber, für die kommenden Aufgaben besser gerüstet zu sein. Davon geht auch Shinya Nakano aus, der sich direkt vor Hofmann platzierte. Der Japaner hatte allerdings, so wie Pedrosa und auch Makoto Tamada, einen leichten Unfall, der ihm aber kein Kopfzerbrechen bereitete. "Der Sturz am Ende war kein großes Problem. Ich habe einfach die Front verloren und bin abgeflogen. Mir geht es gut, keine Verletzungen", beruhigte Nakano. Im nächsten Satz lobte er dann auch gleich die Verbesserungen, die er während des Tages eben mit jener Front erzielen konnte. Denn durch eine andere Spezifikation bei den Vorderradgabeln fand er ein besseres Gefühl. "Wir haben auch einen anderen Heck-Stoßdämpfer probiert und ich denke, die Balance zwischen Front und Heck war besser als im Rennen gestern. Außerdem haben wir sechs verschiedene Hinterreifen getestet, die uns beim kommenden Rennen in Donington helfen sollten", sagte Nakano und freute sich darüber, dass er eine bessere Rundenzeit als am Sonntag gefahren hatte. Am Dienstag steht in Barcelona noch ein zweiter Testtag auf dem Programm, bei dem aber wohl nicht mehr alle Teams im Einsatz sein werden. Die inoffiziellen Zeiten vom Testmontag in Barcelona1 John Hopkins Rizla Suzuki MotoGP 1m 41.4s Q |
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Foto: ©Rizla Suzuki |
Bericht vom 12.06.2007 | 1.414 Aufrufe