Poncharal glaubt, dass einige Teams "mogeln": Testzeiten werden nicht aussagekräftig
Poncharal glaubt, dass einige Teams "mogeln": Testzeiten werden nicht aussagekräftig |
Ab dem morgigen Mittwoch stehen weitere Testfahrten für die neue Moto2-Klasse in Valencia auf dem Programm. Mit dabei wird auch das Tech 3-Team mit dem eigenentwickelten Chassis sein. Allerdings warnt Teamchef Herve Poncharal davor, den Rundenzeiten dann zu viel Aufmerksamkeit zu geben. Der Franzose glaubt, dass einige Teams noch mit extra starken Motoren antreten werden, um das Interesse geldkräftiger Sponsoren auf sich zu ziehen. "Der offizielle Moto2-Motor, gestellt von der Meisterschaft, wird eine Benzinpumpe haben und viele Dinge, die anders als an einem Supersport-Rennmotor sein werden. Aber ich denke, dass im Moment einige Moto2-Teams Supersportbasierende Motoren verwenden und dass einige andere, wie wir, einen CBR-Motor mit einem HRC-Kit, den an in jedem Laden kaufen kann, benutzen - und eine Benzinpumpe", analysierte Poncharal im Vorfeld der Testfahrten auf Crash.net. Der Leistungsunterschied der derzeit eingesetzten Triebwerke und der späteren Einheitsmotoren sei dabei schon gravierend, wie Poncharal zu bedenken gibt. "Laut den Experten, die mit 600ccm-Motoren und speziell mit den CBR-Aggregaten arbeiten, könnte dies einen Unterscheid von bis zu 15 PS ausmachen. Unser Motor sollte um die 115-120 PS haben." Damit sei man ganz klar etwas leistungsschwächer als die Konkurrenz ausgerüstet, doch wolle man lieber einen verlässlichen Motor haben und sich voll auf die Vorbereitung des Chassis konzentrieren. "Daher denke ich, dass wir uns nicht allzu sehr auf die Rundenzeiten konzentrieren sollten, denn niemand weiß genau, welchen Typ Motor jeder fährt." "Wenn du zu sehr an einem Supersport 600-Motor arbeitest, hält er nur maximal 400 Kilometer und ich werde dieses Spielchen nicht mitspielen", stellte der Teamchef klar, dass er nicht sinnlos finanzielle Ressourcen verbrennen wird. "Für mich wäre es einfach dumm, unter diesen wirtschaftlichen Voraussetzungen viel Geld in die Motorentwicklung zu stecken, wenn doch die Grundbasis derselbe Motor für alle sein wird, wenn wir in die Rennen gehen. Wir müssen uns daran erinnern, dass wir alle für einen Einheitsmotor waren. Es war eine einstimmige Entscheidung. Wir sollten darüber stehen, Zeit, Geld und Energie in die Entwicklung eines speziellen Motors zu stecken, den wir im Februar wegschmeißen." Poncharal bereitet aber auch Sorgen, dass manche Teams derzeit noch andere Reifen benutzen als die, die letzten Endes von Dunlop einheitsmäßig zum Einsatz kommen werden. "Ich habe auch schon gehört, dass einige Leute 'andere' Reifen benutz haben. Wir aber wollen nur mit Dunlop und nur mit Rennreifen arbeiten. Das Ziel der Testfahrten sollte sein, bereit für die Rennen mit Dunlop und dem offiziellen Motor im nächsten Jahr zu werden. Es ist nicht, einen speziellen Reifen und einen speziellen Motor für eine Super-Schnelle Runde, die nichts bedeutet, zu haben, außer eine positive Message an potenzielle Sponsoren über die Medien zu senden." Allerdings solle man Poncharal nicht falsch verstehen und ihn würde es natürlich erfreuen, sollten seine Fahrer Yuki Takahashi und Raffaele de Rosa ganz oben in den Zeitenlisten stehen. "Aber du kannst dir sicher sein, dass wir beim Valencia-Test so nah wie möglich am finalen Moto2-Format dran sein werden, wie es nur irgendwie möglich ist." Vor dem ersten Test, an dem das Tech 3-Team offiziell teilnehmen wird, ist Poncharal ungewöhnlich nervös. "Ich bin schon ganz gespannt zu hören, was Raffaele uns sagen wird. Ich bin gespannt und besorgt - wenn dein Baby zum ersten Mal raus geht, ist das ein ganz besonderer Moment", frohlockte der Franzose. "Ich bin zuversichtlich, aber ich will nicht vermessen sein. Wir müssen die Kapazitäten haben, ruhig zu bleiben und effizient zu arbeiten. Wir müssen uns daran erinnern, dass es im Winter die Mission ist, am Chassis, am Fahrwerk, etc. zu arbeiten und den Motor prinzipiell zu vergessen." |
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Foto: ©Monster Yamaha Tech 3 |
Bericht vom 09.12.2009 | 1.925 Aufrufe