Pirelli Diablo SC

Wenn von den schnellsten 20 Piloten 18 mit dem gleichen Reifen fahren, dürfte eigentlich alles klar sein. Pirelli ist vorne!

Pirelli Diablo Supercorsa

Pirelli Diablo Supercorsa in Action

In der Superbike WM schaltete Pirelli die Gegner mit einem überraschenden Deal aus, in der IDM einfach mit dem besten Reifen. Markentreue ist für Rennfahrer ein Fremdwort und bei Überlegenheit eines Produktes wird rudelweise die Marke gewechselt. So geschehen in der IDM: In der Saison 2007 fuhren jeweils 9 Piloten aus den Top 10 in den Klassen Supersport und Superbike mit dem neuen Reifen von Pirelli. Darunter auch das jeweilige Podest der Gesamtsieger.

   

Die drückende Überlegenheit in der IDM ist Grund genug für uns, sich das Produkt einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Der Vorgängerreifen Pirelli Dragon Supercorsa war im Fahrerlager seit Jahren ein Begriff und wurde heuer in einem fließenden Übergang vom neuen Diablo Supercorsa abgelöst. Freilich ist der neue Reifen teurer als der alte, doch zum Schrecken von Sparefrohs, leider auch schneller. In Österreich wurden die Vorteile des neuen Produktes an den Wochenenden der österreichischen Meisterschaft zelebriert. Klaus Grammer siegte im Kawasaki Cup mit dem Einheitsreifen Dragon Supercorsa. Aus Kostengründen wurde im Markenpokal noch mit dem alten Reifen gefahren. Am jeweils gleichen Wochenende, fuhr der gleiche Pilot am gleichen Motorrad mit dem neuen Diablo Supercorsa dann in der ÖM Klasse Superstock 600 ganz normal eine Sekunde schneller. Hier holte Grammer ebenfalls den Gesamtsieg.

Für Fahrer im Mittelfeld klingt eine Sekunde nicht besonders spektakulär, an der Spitze ist eine ganze Sekunde durch bloßen Reifenwechsel aber eine Sensation. Der Umstieg vom alten auf den neuen Reifen ist somit das billigste Tuning aller Zeiten.

Klaus Grammer: "Vorteile hat der neue Diablo für mich vor allem mit besserem Grip am Hinterrad. Es war für mich im Kopf zwar nicht immer leicht umzusetzen, doch mit dem neuen Reifen konnte ich einfach früher ans Gas gehen als mit dem alten. Eine Sekunde war auf jeder Strecke drinnen! Zusätzlich dazu hält der neue Reifen das hohe Level auch über die gesamte Renndistanz."

 
Pirelli Diablo Supercorsa
 

Entwickelt in der Supersport WM

Der Diablo Supercorsa wurde bereits 2006 in der Supersport WM entwickelt und von den offiziellen Partnerteams auch getestet. Die gesamte Saison 2007 wurde dann vom kompletten Starterfeld geschlossen auf dem neuen Pneu bestritten. Die Vorteile vom neuen Reifen im Überblick:

Beim Einlenken: Der Diablo Supercorsa verfügt über eine im Vergleich zum Vorgängermodell geändert Kontur am Vorderreifen. Die flacheren Reifenschultern sorgen für mehr Aufstandsfläche. Die Rückmeldung soll so direkter sein, was dem Piloten wiederum mehr Vertrauen für noch mehr Schräglage gibt.

Eine Wissenschaft für sich, sind jene dynamischen Vorgänge welche sich innerhalb der Karkasse abspielen. Der Diablo hat gegeneinander verschränkte Karkasslagen mit exakt berechneten Abständen. Verformungen des Reifens während des Einlenkens sind kein notwendiges Übel, sondern ein dynamische Optimierung der Aufstandsfläche. Der Reifen verformt sich also so, wie es der Reifenentwickler möchte und der Pilot es braucht um die Linie äußerst präzise wählen zu können.

In der Kurve: In jenem Bereich der Kurve wo noch nicht beschleunigt wird, profitiert der Pilot ebenfalls von der neuen Kontur des Reifens. Besonders spürbar angeblich bei engen Linien. Insgesamt hat man es geschafft bei großen Schräglagen die Aufstandsfläche zu erhöhen.

HTL-Absolventen wissen zwar, dass rein rechnerisch die zu übertragende Reibungskraft nichts mit der Aufstandsfläche zu tun hat. Doch diese theoretische Aussage trifft nur teilweise zu. In einem langen Rennen muss vor allem verhindert werden, dass der Reifen punktuell überhitzt und somit nicht mehr jenen Reibwert liefern kann um hohe Schräglagen zu fahren. Eine breitere Aufstandsfläche verteilt somit Belastung und Hitze über einen breiteren Bereich und der Reifen kann die theoretische Performance auch praktisch länger umsetzen.

Beim Rausbeschleunigen:

Am einfachsten umzusetzen ist immer noch der Vorteil "mehr Grip beim Rausbeschleunigen". Schlicht und ergreifend mehr Gas als früher verträgt der neue Reifen am Kurvenausgang. Möglich wurde dies durch eine neue Mischung und auch durch die neue Hinterradkarkasse mit einer breiteren Aufstandsfläche.

Für die Saison 2008 steht Pirelli mit dem neuen Reifen nun auf alle Fälle in der Pole Position. Interessierte Beobachter werfen aber einfach immer wieder mal einen Blick auf das Starterfeld der IDM. Wenn die Piloten 2008 zu wechseln beginnen, haben die anderen Marken aufgeschlossen.


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Bericht vom 14.10.2007 | 4.507 Aufrufe

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