Honda Hornet damals und heute - Die Wiedergeburt einer Legende
Und was sie so besonders macht
1996 summte die erste Hornisse in Japan, 1998 eroberte sie mit der CB600F Europa - und wurde für viele zum ersten großen Motorrad. Die Honda Hornet war immer mehr als nur ein Naked Bike: Sie war unkompliziert, sportlich und ein verlässlicher Begleiter für Alltag und Abenteuer. Heute, fast drei Jahrzehnte später, ist sie zurück - in Form der CB500, CB750 und CB1000 SP. Drei Modelle, ein Spirit: die Hornet, wie wir sie kennen und lieben, aber fit für 2025.
Vom Klassiker zur Neuauflage - der Hornet-Werdegang
Der Name Hornet, zu Deutsch Hornisse, tauchte erstmals 1996 als Beiname der CB250F in Japan auf. Bereits damals verband sich mit diesem Namen ein Image von Wendigkeit, Leichtigkeit und Alltagstauglichkeit. Doch erst 1998, mit der Einführung der CB600F Hornet in Europa, begann der internationale Siegeszug dieser Modellreihe. Die CB600F basierte technisch auf dem Motor der CBR600F, der auf etwa 95 PS gedrosselt und für den Alltagsbetrieb abgestimmt wurde. Kombiniert mit einem simplen, robusten Fahrwerk, entstand so ein Motorrad, das Einsteigern ebenso wie fortgeschrittenen Fahrern gerecht wurde. Die Hornet wurde schnell zum Inbegriff eines agilen, bezahlbaren und dennoch sportlichen Naked Bikes.
Besonders ihr Konzept, Technik aus der Supersport-Welt mit der Ergonomie und dem Komfort eines Alltagsmotorrads zu verbinden, traf den Nerv der Zeit. Die aufrechte Sitzposition, der breite Lenker und das intuitive Fahrverhalten machten sie zur idealen Begleiterin für Stadtverkehr, Wochenendtouren und die ein oder andere sportliche Ausfahrt in die Berge. Die 600er Hornet wurde kontinuierlich weiterentwickelt: 2000 ersetzte Honda das 16-Zoll-Vorderrad durch ein stabileres 17-Zoll-Modell, was das Fahrverhalten deutlich verbesserte. Mit dem Modelljahr 2007 folgte ein umfassendes Facelift inklusive neuem Cockpit, modernisiertem Design, ABS, mehr Drehmoment und einer Leistungssteigerung auf 106 PS. Bis zum Produktionsende 2013 blieb die Hornet ihrem Charakter treu - ein ehrliches, robustes Motorrad ohne viel Schnickschnack, das auf dem Gebrauchtmarkt bis heute geschätzt wird.
Neben der CB600F wurde ab 2002 auch die größere CB900F Hornet - auch bekannt als Hornet 900 - produziert. Sie setzte mit rund 109 PS auf eine stärkere Performance und nutzte einen Motor, der vom Aggregat der FireBlade abgeleitet war. Trotz etwas mehr Gewicht und einem verstärkten Backbone-Rahmen blieb auch die 900er ihrer Linie treu: kraftvoll, zuverlässig, alltagstauglich. Besonders auf dem italienischen Markt wurde sie sehr beliebt, während sie in Deutschland ein eher nischiges Dasein führte. Doch auch sie gilt als technisch solide, langlebig und pflegeleicht - typische Honda-Tugenden.
Nach einer elfjährigen Pause kündigte Honda 2023 schließlich die Rückkehr der Hornet an - mit der CB750 Hornet. Es war ein Neustart im mittleren Segment mit einem komplett neuen Konzept: leichter, stärker, moderner. Die neue Hornet verzichtete auf den Vierzylindermotor der Vorgänger und setzte auf einen lebhaften Reihenzweizylinder mit 92 PS. Ihre Markteinführung markierte zugleich den Auftakt zu einer neuen Hornet-Familie, die sich 2024 mit der Umbenennung der CB500F in CB500 Hornet und 2025 mit der Vorstellung der CB1000 Hornet SP komplettierte. Damit bietet Honda heute wieder eine vollständige Hornet-Palette an - von der A2-tauglichen Einsteigerin bis zur leistungsstarken Flaggschiffmaschine.
Wie diese neuen Modelle an die Tradition anknüpfen, was sie besonders macht und wie sie sich voneinander unterscheiden, sehen wir uns im Folgenden genauer an.
CB500 Hornet - Der unkomplizierte Einstieg
Die CB500 Hornet übernimmt eine zentrale Rolle im aktuellen Line-up, denn sie bildet die Brücke zwischen Einsteigerfreundlichkeit und der gewachsenen Hornet-DNA. Mit ihrem 48 PS starken Parallel-Twin richtet sie sich klar an A2-Führerscheininhaber und all jene, die ein stressfreies, zugängliches Motorrad suchen. Klar, sie ist nicht die schnellste oder spektakulärste Maschine - aber genau darin liegt ihr Reiz. Denn sie verkörpert das Prinzip weniger ist mehr: Durch ihr leichtes Handling, die angenehme Ergonomie und das zuverlässige, kultivierte Aggregat vermittelt sie Sicherheit, Kontrolle und Vertrauen. Kurven lassen sich spielerisch meistern. Zum Gewicht: die A-2 Maschine wiegt mit ihren 188kg nicht gerade wenig, verhält sich aber auch in komplizierten Parksituationen oder Wendemanövern gutmütig. Die CB500 ist durch ihre Zugänglichkeit also im besten Sinne das perfekte "Fahrschulmotorrad". Wer in Körpergröße zwei Meter misst, sollte vor Antritt der Fahrstunde jedoch mal probesitzen.
Der Motor selbst ist für seine unfassbare Robustheit bekannt. Werkstätten und Händler berichten uns von CB500-Modellen mit hohen Laufleistungen und minimalem Wartungsaufwand. Rückrufe bzw. motorspezifische Probleme sind bei der CB500 seit jeher eine Rarität. Für das Modelljahr 2025 wurde die Maschine nicht nur namentlich zur Hornet, sondern auch optisch weiterentwickelt: Eine markantere Linienführung, LED-Beleuchtung, modernes TFT-Farbdisplay, ABS und Traktionskontrolle bringen sie technisch auf aktuellen Stand. Ihr geringer Verbrauch und die niedrigen Versicherungskosten machen sie darüber hinaus zu einem glänzenden Kandidaten für Fahranfänger und Pendler. Wer ein zuverlässiges!!, alltagstaugliches und unkompliziertes Motorrad sucht, findet in der CB500 Hornet eine ehrliche Partnerin. Zuletzt muss jedoch gesagt werden, dass sie mit ihren 7.290 Euro im Vergleich zur drosselbaren CB750 Hornet nicht zu günstig ist. Käufer sollten sich also bewusst sein, ob sie ein reines A2 Bike suchen - oder den Aufstieg zur A-Lizenz vor Augen haben und so von einer Umrüstung profitieren würden.
Produkttipps
CB750 Hornet - Die goldene Mitte mit Grinsefaktor
Mit der CB750 Hornet spricht Honda all jene Fahrerinnen und Fahrer an, die ein bisschen mehr wollen - mehr Leistung, mehr Dynamik, mehr Ausstattung. Aber Moment, nicht beirren lassen - da die Drosselung möglich ist, dürfen hier auch die A2-Fahrer zuschlagen später, nach einem kurzen Besuch beim Mechaniker, direkt mit voller Leistung weiter düsen. Für mich wäre diese Option damals mit 18 Jahren der absolute Jackpot gewesen. Warum? Dazu kommen wir jetzt!.
Der 755-Kubik-Zweizylindermotor leistet offen 92 PS und überzeugt durch ein breites, nutzbares Drehzahlband. Bereits aus dem Drehzahlkeller liefert er kräftigen Durchzug, was die Maschine besonders auf kurviger Landstraße zu einem echten Spaßgerät macht. Für mich persönlich bringt die CB750 genau das Fahrgefühl mit, das ich mir von einem Privatbike wünsche. Hier gibt es kein zickiges Temperament, sondern ausgewogene Sportlichkeit, die Vertrauen schafft. So spannt die Hornet erfolgreich den Bogen zwischen ambitioniertem Einsteiger-Motorrad und Alltagsflitzer mit Biss.
Im direkten Vergleich mit ihrer Vorgängerin aus den 1990ern fällt auf: Die neue 750er ist nicht nur technisch deutlich moderner, sondern auch preislich erstaunlich attraktiv positioniert - inflationsbereinigt sogar günstiger als die originale CB600F. In Österreich liegt sie bei knapp 8.900 Euro - in Deutschland sind es 1000 weniger. Sie bietet alles, was man 2025 erwarten darf: verschiedene Fahrmodi, eine fein abgestimmte Traktionskontrolle, vollfarbiges TFT-Display, USB-Anschluss, hochwertige Bremskomponenten und ein markantes Design, das hochwertig und sportlich wirkt.
Fassen wir zusammen: Die CB750 Hornet eignet sich sowohl für den täglichen Weg zur Arbeit, sportliche Kurvenjagd, als auch für lange Wochenendausfahrten. Sie ist komfortabel, dabei handlich und agil - Pluspunkt auch im Stadtverkehr. Kurz gesagt: ein Motorrad für nahezu jeden Zweck. Kein Blender, kein Hochglanz-Imagebike, sondern ein tatsächlicher Allrounder mit viel Herz und Charakter - und dem gewissen Grinsen unterm Helm.
CB1000 Hornet SP - Hornet auf Steroiden
Die neue CB1000 Hornet SP stellt die Speerspitze der Modellreihe dar. Sie ist für ambitionierte Fahrer gemacht, die das Maximum aus einem Naked Bike herausholen wollen - dabei aber nicht auf Alltagstauglichkeit und Kontrolle verzichten möchten. Herzstück der Maschine ist ein 999 cm³ großer Reihenvierzylindermotor, der 157 PS leistet. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Hyper-Nakeds, die vor allem mit schierer Gewalt beeindrucken wollen, setzt Honda bei der CB1000 SP auf ausgereifte Fahrbarkeit. Die Leistung ist jederzeit abrufbar, doch das Bike überfordert nicht mit brachialem Ansprechverhalten oder überspitztem, aggressivem Handling. Die Brems- und Fahrwerks-Komponenten? Liefern strahlende Leistung!. Auch wenn diese 1000er optisch wie ein Biest wirkt, bleibt sie fahrerisch stets berechenbar. Selbst im Stadtverkehr lässt sie sich angenehm bewegen - auf der Landstraße entfaltet sie dann ihr volles Potenzial, wenn gewollt.
Besonders in der SP-Version zeigt sich die CB1000 Hornet von ihrer besten Seite: Öhlins-Federbein und Showa-Gabel federn je nach Einstellung sportlich-straff, lassen den Hintern jedoch nicht grün und blau werden. Ein serienmäßiger Quickshifter erlaubt blitzschnelle Gangwechsel und die edel wirkende Lackierung unterstreicht den sportlichen Anspruch schon im Stand. Das Design ist aggressiv, kantig und modern - ohne dabei übertrieben zu wirken. Natürlich ist diese CB1000 auch in der "Basisvariante" erhältlich - hier verzichtet man auf 5 PS, 3 Nm Drehmoment und das Öhlins Federbein. Dafür steht die CB1000 Hornet in drei Farben zur Verfügung - weiß, rot und schwarz. Die SP-Version bekommt man bisher nur in Matt Ballistic Black Metallic (schwarz/gold).
Mit einem Einstiegspreis der Grundversion von rund 12.000 Euro positioniert Honda die CB1000 Hornet SP unschlagbar günstig im Vergleich zur Konkurrenz. Damit bleibt sie nicht nur eine würdige Nachfolgerin der alten CB900F, sondern setzt ein Statement im Segment leistungsstarker Naked Bikes mit Allround-Gen. Wer viel Wumms für "wenig" Geld in elegantem Mantel sucht, sollte seinem Honda- Händler einen Besuch abstatten. Für weitere Informationen vor der Testfahrt, geht es hier direkt zur Website.
Drei Wege, ein Spirit
Mit der Rückkehr der Hornet-Familie bringt Honda nicht einfach drei neue Motorräder auf den Markt - sie bringen eine Philosophie zurück. Die Hornet steht für unkompliziertes, ehrliches, spaßorientiertes Motorradfahren. Sie war nie das schnellste oder teuerste Bike aber oft das, mit dem man am liebsten gefahren ist. Dieses Gefühl transportieren auch die Modelle für 2025.
Die CB500 Hornet bietet einen optimalen Einstieg in die Motorradwelt: zuverlässig und intuitiv. Die CB750 Hornet bildet die vielseitige Mitte: dynamisch, alltagstauglich und voller Fahrspaß. Die CB1000 Hornet (SP) schließlich ist für alle, die reine Sportlichkeit wollen ohne dabei den Bezug zur Straße zu verlieren. Zusammen ergeben sie eine Modellfamilie, die sowohl emotional als auch rational überzeugen kann. Sie vereinen Technik, Tradition und modernen Anspruch zu einem Gesamtpaket, das dem legendären Namen Hornet gerecht wird.
Fazit: Honda CB750 Hornet
Die Honda CB750 Hornet 2025 zeigt, dass gezielte technische Überarbeitungen mehr bewirken können als große optische Änderungen. Das neue Fahrwerks-Setup hebt das Modell deutlich an, der bewährte Zweizylindermotor überzeugt weiterhin mit Fahrfreude und Alltagstauglichkeit. Wer ein vielseitiges, stabiles und günstiges Naked Bike sucht, erhält mit der Hornet ein ausgereiftes Gesamtpaket mit nur wenigen Schwächen.- Stabil überarbeitetes Fahrwerk mit sehr gutem Fahrverhalten
- Leistungsstarker und kultivierter Zweizylindermotor mit breitem nutzbarem Drehzahlband
- Gute Ergonomie und vertrauensbildende Sitzposition
- Umfangreiche Serienausstattung inklusive TFT-Display, Fahrmodi, Traktionskontrolle
- Geringer Verbrauch und gute Wartungsfreundlichkeit
- A2-drosselbar
- Honda-typische Zuverlässigkeit und solide Verarbeitung
- Einfache Verarbeitungsdetails (z. B. Schwinge) teils sichtbar dem Preis geschuldet
Fazit: Honda CB500 Hornet
Die Honda CB500 Hornet erweist sich als erwachsenes und gut ausbalanciertes Naked Bike, das in der A2-Klasse eine hervorragende Wahl darstellt.- Sanfte aber wirklich ausreichende Motorleistung
- gute Drehfreudigkeit auch bei niedrigen Drehzahlen
- präzise und leichtgängige Kupplung und Schaltung
- vibrationsfreies Fahrverhalten
- stabile und angenehme Fahrwerksdämpfung
- hervorragendes Einlenkverhalten
- leistungsstarke Bremsen mit Doppelscheibe vorne
- hohe Verarbeitungsqualität
- übersichtliches und informatives Display
- gutes Handling und Agilität, benutzerfreundliche elektronische Assistenzsysteme
- komfortable Sitzposition
- ausgewogene Balance zwischen Fahrspaß und Sicherheit.
- höheres Gewicht im Vergleich zu einigen Mitbewerbern könnte für sehr leichte Piloten störend sein
- Fahrwerk kann bei sportlicher Fahrweise oder höherem Fahrergewicht überfordert sein
- für größere Fahrer möglicherweise weniger bequem
Fazit: Honda CB1000 Hornet SP
Die Honda CB1000 Hornet SP ist mehr als nur ein neues Motorrad – sie ist ein Statement. Honda beweist, dass sie es immer noch können. Sie haben ein Motorrad geschaffen, das in jeder Hinsicht überzeugt: Motor, Fahrwerk, Bremsen, Preis-Leistung. Man setzt sich drauf und weiß sofort, wie man mit diesem Ding fahren muss. Es gibt keine Rätsel, keine bösen Überraschungen. Nur pure, ehrliche Performance zu einem Preis, der die Konkurrenz alt aussehen lässt. Das ist nicht nur ein gutes Motorrad – das ist ein Wendepunkt. Honda ist zurück, und wie sie zurück sind.- Unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis
- Top Federbein der höchsten Spezifikation
- hochwertige Brembo Stylema Bremsen
- kultivierter Vierzylinder mit gutem Laufverhalten
- exzellente Verarbeitung und Honda-Zuverlässigkeit
- einfaches, intuitives Handling
- komfortable Ergonomie für lange Fahrten
- Motor unter 6.000 U/min etwas träge im Antritt
- konservative ABS-Regelung ohne IMU limitiert Bremsperformance
- schwieriger Lastwechsel bei niedrigen Drehzahlen
- zu lange Übersetzung im ersten Gang
Bericht vom 22.08.2025 | 368 Aufrufe