Suzuki V-Strom 800: Alltags- und Reisebegleiter im Test

Wie schlägt sich die Suzuki V-Strom 800 unter 10 Reiseenduros?

Die Suzuki V-Strom 800 steht etwas im Ruf, eine graue Maus zu sein. Was die V-Strom wirklich drauf hat und für wen sie geeignet ist, haben wir beim Test im Alpenvorland herausgefunden.

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Ein Brot-und Butter-Motorrad wie es im Buche steht, die Suzuki V-Strom 800 hat ein etwas biederes Image. Mit einem tüchtigen Zweizylinder-Motor und einem Gewicht von 224 Kilogramm (gemessen auf der 1000PS Viehwaage) bietet sie jedoch eine solide Basis für ein Reisebike. Wir haben sie auf kurvigen und anspruchsvollen Bergstraßen getestet, wobei die Bedingungen von Sonnenschein bis Regen reichten. Was kann sie wirklich?

Motor und Leistungsabgabe - Suzuki V-Strom 800

Der Zweizylinder-Motor der V-Strom 800 hat uns im Test positiv überrascht. Er liefert eine homogene und kraftvolle Leistungsabgabe, besonders im unteren Drehzahlbereich, was gerade auf kurvigen Straßen ein angenehmes, schaltfaules Fahren ermöglicht. Vauli und Gregor beschreiben die Leistung gar als Zitat "beeindruckend", obwohl die PS-Zahl mit 83 recht moderat ausfällt. Ich bin der Ansicht, dass sich das Bike in Aktion stärker anfühlt, fast so, als würde es um die 90 PS bieten. Die drei Fahrmodi (A, B und C) helfen dabei, die Maschine an verschiedene Straßenverhältnisse anzupassen, wobei Modus A die meisten Tester durch seine ausgewogene Leistungsentfaltung überzeugt. Das Drehmoment im unteren Bereich sorgt dafür, dass die Maschine nicht nur schnell aus Kurven heraus beschleunigt, sondern auch entspanntes Fahren im hohen Gang ermöglicht.

Suzuki V-Strom 800 - Getriebe und Quickshifter

Das Getriebe der V-Strom 800 ist typisch japanisch präzise und lässt sich sehr sauber schalten. Besonderheit in dieser Klasse: Der serienmäßige Quickshifter erwies sich als Highlight, da er auch bei niedrigen Drehzahlen zuverlässig funktioniert und sportliches Fahren erleichtert. Ob im Stadtverkehr oder auf Landstraßen, die Gänge lassen sich ohne Ruckeln wechseln, die Schaltvorgänge sind deutlich sportlicher als das Motorrad per se.

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Produkttipps

Zu soft? Fahrwerk der Suzuki V-Strom 800

Das Fahrwerk der V-Strom ist eher weich abgestimmt und bietet viel Komfort, vor allem auf langen Touren. Gregor und Vauli hätten sich jedoch etwas mehr Straffheit gewünscht, um die Maschine auch in schärfer gefahrenen Kurven präziser kontrollieren zu können. Der Federweg ist relativ kurz, was die Maschine für den Offroad-Einsatz einschränkt, jedoch zumindest auf asphaltierten Straßen zu einem ruhigeren Fahrverhalten beiträgt. Wer hauptsächlich auf gut ausgebauten Straßen unterwegs ist und gelegentliche Ausflüge ins Gelände plant, wird mit dem Fahrwerk das Auslangen finden. Die Einstellbarkeit der Federelemente beschränkt sich auf die Vorspannung des hinteren Federbeins, diese lässt sich zumindest per praktischem Handrad erledigen. Für anspruchsvollere Offroad-Fahrten empfiehlt sich jedoch die V-Strom 800 DE, die mit einem offroadtauglicheren Setup ausgestattet ist.

Ergonomie und Langstreckenkomfort auf der Suzuki V-Strom 800

Die Sitzposition der V-Strom 800 ist angenehm und aufrecht, was auf längeren Fahrten den Komfort erhöht. Besonders die Ergonomie erhält viel Lob beim Test; sie macht das Bike sowohl für größere als auch für - bei Reiseenduros nicht selbstverständlich - kleinere Fahrer zugänglich. Amelie, die erst relativ kurz den großen A-Schein besitzt, fühlt sich auf ihr gar am wohlsten unter allen 10 Reiseenduros. Der Windschild bietet ausreichenden Windschutz, ist jedoch nur in drei Positionen verstellbar und das nur mit Werkzeug ein Punkt, der laut allen Testern verbesserungswürdig wäre. Die Sitzhöhe von 825 mm macht das Motorrad auch für weniger erfahrene Fahrer gut handhabbar. Arlo würde sich für die lange Reise noch Heizgriffe dazu konfigurieren. Auch der moderate Verbrauch von rund 5 Litern wurde positiv erwähnt.

Bremsen der Suzuki V-Strom 800

Die Bremsen der V-Strom 800 liefern zuverlässige Bremskraft und gutes Feedback. Sie wurden nicht als übermäßig sportlich empfunden, was jedoch zu einem Reisebike wie der V-Strom gut passt. Für Offroad-Fahrer könnte das nicht abschaltbare ABS eine Einschränkung darstellen. Auf der Straße hingegen bietet es ausreichend Sicherheit und Bremsstabilität, auch bei abrupteren Bremsmanövern vor Kurven. Die Bremsperformance erfüllt also die Anforderungen für ein Motorrad in dieser Kategorie und ist für die meisten Tourenfahrer ausreichend.

Suzuki V-Strom 800: Handling und Fahrverhalten

Optisch polarisiert die V-Strom 800 einige Tester können der Suzuki durchaus etwas abgewinnen, während andere die Optik als gewöhnungsbedürftig empfinden. Die Schalter und Bedienelemente sind an den richtigen Stellen platziert und lassen sich intuitiv bedienen. Der Materialeinsatz ist zweckmäßig und funktional, auch wenn es am Markt noch hochwertigere Lösungen gibt. Das Cockpit und die Anzeigeinstrumente sind übersichtlich gestaltet und bieten alle wichtigen Informationen auf einen Blick. Insgesamt wirkt die V-Strom robust und zuverlässig, was sie zu einem soliden Begleiter für den Alltag und die Langstrecke macht.

Straßen-Fazit: Suzuki V-Strom 800 2024

Die Suzuki V-Strom 800 ist ein bodenständiges Allround-Bike, das für den alltäglichen Gebrauch ebenso geeignet ist wie für längere Touren. Besonders der Motor, das Getriebe und das Handling können im Test überzeugen. Das Fahrwerk mag nicht das sportlichste sein, bietet aber ausreichend Komfort für die meisten Fahrer. Mit ihrer Vielseitigkeit und einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis stellt die V-Strom 800 eine interessante Wahl für Motorradfahrer dar, die eine unkomplizierte Maschine suchen, ohne Abstriche bei der Zuverlässigkeit machen zu müssen. Wer auf der Suche nach einer Mittelklasse-Reiseenduro ist und kein High-End-Modell benötigt, sollte die Suzuki V-Strom 800 unbedingt in Betracht ziehen.

Hinweis: Das Fazit unten stammt aus dem letzten General-Test zur Suzuki V-Strom 800

Einheits-Klapphelm HJC RPHA 91 Carbon im Test

Bei diesem Test setzte die gesamte Crew auf den neuen HJC RPHA 91 Carbon. Dieser stellt sich als hochwertiger Klapphelm vor, der vor allem mit seinem geringen Gewicht im Vergleich zum regulären RPHA 91 punktet. Besonders hervorzuheben ist das große Sichtfeld, das für eine ausgezeichnete Rundumsicht sorgt ein echter Vorteil sowohl im Stadtverkehr als auch bei längeren Touren. Die Belüftungssysteme funktionieren tadellos, und das waschbare, antibakterielle Innenfutter trägt spürbar zum Tragekomfort bei, vor allem bei wärmeren Temperaturen. Der Helm erfüllt selbstverständlich die ECE 22.06 Norm und bietet somit einen aktuellen Sicherheitsstandard, während die Homologation als Jet- und Vollvisierhelm Flexibilität und Vielseitigkeit verspricht.

Das Designangebot ist breit gefächert und deckt unterschiedliche Geschmäcker ab, wobei der serienmäßig enthaltene Pinlock-Einsatz das Beschlagen des Visiers effektiv verhindert. Der Ratschenverschluss ermöglicht ein schnelles und einfaches Schließen und Öffnen, was im Alltag praktisch ist, jedoch nicht ganz das Sicherheitsniveau eines Doppel-D-Ring-Verschlusses bietet. Bei höheren Geschwindigkeiten, insbesondere auf der Autobahn, wird der Helm recht laut, was den Komfort auf langen Fahrten beeinträchtigen kann. Obwohl er leichter ist als der normale RPHA 91, ist er immer noch kein Leichtgewicht im klassischen Sinne. Insgesamt bleibt der HJC RPHA 91 Carbon eine gute Wahl für Motorradfahrer, die auf der Suche nach einem leichten und komfortablen Klapphelm mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten sind. Die Kombination aus gutem Sichtfeld, Belüftung und aktuellen Sicherheitsstandards macht ihn zu einem soliden Begleiter.

SPIDI Textixbekleidung als Austrüstung für den Reiseenduro Alltag

Für diejenigen unter euch, die sich für die beim Test getragene SPIDI Bekleidung interessieren, gibt es in den folgenden Zeilen eine detaillierte Auflistung.

Amelie & Gregor:

  • Net H2Out Jacke & Crossmaster H2Out Hose: Sommerjacke mit Mesh-Anteil und herausnehmbarer Membran für Flexibilität bei verschiedenen Wetterlagen. Die Crossmaster-Hose bietet Belüftungsöffnungen an den Oberschenkeln.
  • Seamless Kompressions-Shirt & Leggings: Nahtlose Funktionswäsche für hohen Tragekomfort unter der Schutzkleidung.
  • Rückenprotektor (Warrior Dame bei Amelie, Compact Warrior 510 bei Gregor): Schützen den Rücken individuell angepasst per Klett.
  • SPIDI NEO-S LADY Schuhe (Amelie) und SPIDI X-GT-Handschuhe (Gregor): Komfortable Tourenausrüstung.

Ewald:

  • SPIDI Frontier Jacke & Hose: Flexible, leichte Sommerbekleidung mit großen Belüftungsöffnungen, aber ohne Wasserdichtigkeit.
  • X-GT-Handschuhe, Kompressionswäsche, Compact Warrior 510 Protektor & Warrior Chest: Schutz und Komfort bei langen Touren.

Patrick & Valentin:

  • Super Net Tex Jacke & Protektoren (Compact Warrior 510 & Warrior Chest): Leichte Schutzschicht mit direkt am Körper befestigten Protektoren für optimalen Sitz.
  • Patrick: Enduro Pro Jacke (mit abnehmbaren Ärmeln); Valentin: 3L Shell H2Out Jacke (wasserdicht, mit Belüftungsöffnungen).

Vauli:

  • Tech Armor Tex Jacke & SoftShell Mission-T Jacke: Die Tech Armor trägt Protektoren direkt am Körper, ergänzt durch die wärmende und flexible Mission-T Softshell-Jacke.
  • Crossmaster H2Out Hose mit großen Belüftungsöffnungen.
  • Kompressionswäsche & G-Warrior Handschuhe: Schutz und Komfort für lange Fahrten.

Als Unterbekleidung trugen alle Tester nahtlose Funktionswäsche für hohen Komfort und angenehmes Körpergefühl.

Fazit: Suzuki V-Strom 800 2024

Die neue 800er ist eine echte V-Strom geworden, die das kann, was eine V-Strom können muss. Ein Alltagsmotorrad im positivsten Sinne, ein Motorrad für den täglichen Gebrauch genauso wie für die große Reise. Das bestimmt auch unter den vielen Fans der V-Strom 650 Anklang finden wird, hat sie doch den deutlich performanteren Motor, bei sonst ähnlichen Attributen.


  • souveräner, durchzugstarker Motor
  • toller Quickshifter up/down serienmäßig
  • gute Bremsen
  • guter Sitzkomfort und Windschutz
  • langstreckentauglich
  • zugängliche Sitzposition
  • Im Gelände wirkt das Fahrwerk unterdämpft und ist auch nicht voll einstellbar
  • Schräglagenfreiheit für sportliche Fahrten zu gering
  • kein Tempomat erhältlich
  • kein Offroad-ABS

Bericht vom 16.11.2024 | 6.264 Aufrufe

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