Suzuki V-Strom 1000 2019 Test

Angegraut oder immer noch aktuell?

Seit 2002 ist die V-Strom 1000 ein massiver Fels in der Suzuki-Brandung. Egal welche Modelle kamen und gingen - die 1000er V-Strom war immer präsent. Doch über die letzten Jahre gab es hauptsächlich Änderungen in Sachen Elektronik und Sicherheit, während sich andere Komponenten wie der Motor beinahe unverändert treu blieben. Reichen diese Eigenschaften, damit sie sich im heutigen Reiseenduro-Dschungel durchsetzen kann?

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Eigentlich sollte die Suzuki V-Strom 1000 ihren großen Auftritt bereits im Frühjahr, gemeinsam mit weiteren Reiseenduros im großen 2019er Reiseenduro Vergleich haben. Durch einen Transportschaden, der auf unsere Kappe geht, musste sie aber leider ausfallen und bis in den Spätsommer 2019 auf ihre Chance zu glänzen warten. Doch so hatten wir auch die Möglichkeit Andreas Kristiner von Screenix mit seiner V-Strom 1000 XT an Bord zu holen; seine XT seht ihr im Testvideo.

Bewährter V2 sorgt für garantiertes Lächeln

Oft müssen Dinge nicht furchtbar exotisch oder außergewöhnlich sein, um für Begeisterung zu sorgen. Meist reicht es schon, wenn sie problemlos und geschmeidig funktionieren. Beim 1037 ccm großen V2 und dem 6-Gang Getriebe der Suzuki V-Strom 1000 ist das genau der Fall. Auch wenn die Leistung von 101 PS bei 8.000 Umdrehungen und das Drehmoment von 101 Nm bei 4.000 Umdrehungen wahrlich nicht von schlechten Eltern ist, sorgt es nie für Überraschungen oder große 'Aha-Momente'. Kraftvoll drückt das Aggregat den Fahrer in die Sitzmulde, egal ob der Gashahn bei niedriger Drehzahl geöffnet wird, oder man sich knapp vor dem Drehzahlbegrenzer bei circa 9.250 U/min befindet. Schnell und sehr süchtigmachend - aber nie schockierend. Dank der zweistufigen Traktionskontrolle (Stufe 2 - Stufe 1 - AUS) kann man die Leistungsentfaltung zudem auf den Untergrund und die Bedingungen anpassen.

Hier spürt man den reichen Erfahrungsschatz, den Suzuki mit dem V2-Motor über die Jahre gesammelt hat. Kein Holpern oder Verschlucken und jeder Gangwechsel gibt ein zufriedenstellendes Klicken von sich. Auch der Verbrauch des Aggregats überzeugt auf voller Länge. Suzuki verspricht ein Trinkverhalten von 4,9 Liter auf 100 km, welches man sogar bei normaler Fahrweise locker erreichen kann! In Kombination mit dem 20 Liter Tank ist somit eine Reichweite von 400 Kilometer möglich - mehr als genug, um den Wochenendausflug zu genießen.

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Suzuki V-Strom 1000 Ausstattung: modern und alt zugleich

Blickt man auf die Armaturen der Suzuki V-Strom 1000 wird eines klar: auch wenn das letzte Modellupdate erst zwei Jahre zurück liegt, sind die Anzeigen schon deutlich älter. Puristen werden sich am analogen Drehzahlmesser und an der schlichten LC-Einheit erfreuen, doch moderne TFT-Displays von anderen Herstellern machen hier schon einen deutlich hochwertigeren Eindruck. Auch auf den Einsatz von Ride-by-wire wird bisher bei der V-Strom 1000 verzichtet, wodurch sich Komfortfeatures wie ein Tempomat nur schwer realisieren lassen - denn dieser ist selbst gegen Aufpreis nicht erhältlich.

Doch auf Sicherheit wird bei Suzuki hohen Wert gelegt. So ist die Reiseenduro mit Tokico 4-Kolben-Monoblock-Bremszangen mit zwei 310-mm Scheiben, hinten mit einer 260-mm Scheibe ausgestattet, die auf ein Bosch ABS mit integriertem Kurven ABS setzen. Die 5-Achsen-Sensoreinheit misst permanent die Bewegungsdaten der Maschine und gleicht sie mit den Drehzahlen von Vorder- und Hinterrad ab, um einen möglichen Sturz in Schräglage (aufgrund eines zu harten Bremsmanövers) zu verhindern. Die Low-RPM-Assist erleichtert zudem das Anfahren, oder Rangieren der 232 kg schweren Maschine.

Sportliche Enduro für die Straße, Schotterpassagen möglich

Es ist bestimmt kein Geheimnis mehr, dass die Stärke der Suzuki V-Strom 1000 am Asphalt liegt. Ihr 19 Zoll Vorderrad (110/80R19) und das 17 Zoll große Pendant im Heck (150/70R17) liegen stabil in der Spur und finden den perfekten Grad zwischen reiner Straßenmaschine und offroadtauglicher Enduro. Zwar sind Schotterstraßen und leichte Einsätze abseits von befestigten Wegen mit der V-Strom 1000 möglich, die Fahrwerkskomponenten eignen sich aber deutlich besser für eine sportliche Gangart auf der Landstraße. So lässt sich die 43 mm breite Upside-Down-Gabel voll einstellen und auch das Zentralfederbein ist in Federvorspannung und Zugstufe verstellbar.

Das Ergebnis ist ein wahrer Quell der Freude, denn die Linie lässt sich dank dem breiten Lenker leicht korrigieren und durch die stabile Fahrwerksabstimmung wird die Suzuki selbst bei raschen Korrekturen nicht instabil. In Kombination mit dem charaktervollen V2 und einer Traktionskontrolle, die auf Stufe 1 noch ein leichtes Rutschen des Hinterrads zulässt, ergibt aus dem Zusammensetzen mehrerer hochwertiger Teile ein sehr fahraktives Motorrad, das aber auch entspannt dahingleitet, wenn es gewollt ist.

Hoher Komfort im Sattel der Suzuki V-Strom 1000

Egal ob 250, 600 oder 1000 Kubik - eines kann die V-Strom Familie ganz besonders gut: den Fahrer in sich aufnehmen. Dank des hohen Tanks sitzt man auf der 850 mm hohen Sitzbank tief in die Maschine integriert und auch der Lenker befindet sich genau dort, wo man ihn sich erwarten würde. Das Gefühl der Geborgenheit gibt während der Fahrt viel Sicherheit und die V-Strom fühlt sich wie eine Erweiterung des eigenen Körpers an - intensive Ausfahrten sind also garantiert!

Auf Wunsch kann die Sitzbank auch höher (880 mm) oder niedriger (820 mm) bestellt werden. Serienmäßig sind außerdem die Handguards und das mehrfach verstellbare Windschild, die jeweils für Schutz vor Wind und Wetter sorgen, sowie die 12 Volt Steckdose unter dem Drehzahlmesser.

Suzuki V-Strom 1000 Preise

Gebrauchte und neue Suzuki V-Strom 1000 und V-Strom 1000 XT findest du in der 1000PS Gebrauchtbörse!

Fazit: Suzuki V-Strom 1000 2019

Auch wenn Suzuki vielleicht nicht so viel Arbeit in die Entwicklung der V-Strom gesetzt hat, wie die Konkurrenz in Reiseenduros, kann die Suzuki diesen Umstand zu ihrem Vorteil ausnutzen. In einer Welt mit umfangreichen Elektronikpaketen steht sie im Modelljahr 2019 noch sehr puristisch dar, einzig das Kurven-ABS deutet Innovation an. Viele Kunden wünschen sich ein einfaches Motorrad und genau diese Zielgruppe spricht die V-Strom 1000 an. Ihr kerniger V2 versprüht endlosen Charakter und ist dank jahrelanger Erprobung ein kugelsicherer Begleiter. In Kombination mit dem potenten Fahrwerk und der entspannten Sitzposition erhält man mit der Suzuki V-Strom 1000 eine sportlich zu bewegende Reiseenduro, die sich in der heutigen Welt gegen die Digitalisierung von Motorrädern stellt.


  • charaktervoller V2
  • ausgereifte Technik
  • stabiles Fahrverhalten
  • Kurven ABS
  • bequeme Sitzposition
  • gut ablesbare Armaturen
  • für Puristen die perfekte Reiseenduro
  • Technisch nicht am aktuellsten Stand
  • Elektronikpaket kann mit der Konkurrenz nicht mithalten

Bericht vom 04.10.2019 | 93.151 Aufrufe

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