Yamaha XJ6 Diversion
Yamaha XJ6 und Yamaha XJ6 Diversion |
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Von wegen Pausenfüller! Eigentlich waren wir wegen der neuen Yamaha R1 ins sommerliche Australien gekommen, doch erst morgen stehen unsere Rennstrecken-Sessions in Eastern-Creak am Programm. Nun haben wir schon mehr als 100km im Sattel der neuen XJ6 abgespult, einen mächtigen Burger eingeworfen und befinden uns mitten in einer überdimensionalen Hochschaubahn. Ca. 50km lang windet sich die fast unbefahrene Strasse hier ins Hügelland nördlich von Sydney und die XJ6 sowie die Diversion entpuppten sich als Freudenspender. Die Kurven vertrugen problemlos 150 km/h und die XJ6 ebenso. Der Asphalt war nicht immer makellos, doch das komfortable Fahrwerk behütete uns vor Qualen aber auch vor Stress im Sattel. Auch die ansonsten von Leistung verwöhnten Supersport-Journalisten wurden wieder einmal daran erinnert, wie viel Spaß die 80PS Liga so bereitet. |
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XJ6 Historie |
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Es war nicht einfach in den letzten Jahren den Überblick zu behalten. Aus der ehemaligen Fazer 600 wurde eine FZ6. Diese FZ6 gab es dann als nackte "N" und als halbverkleidete "S" Variante. Die Maschinen hatten rund 100 PS und die FZ6 war vergleichbar mit Hondas Hornet oder mit Suzukis GSR 600. Danach tauchte die FZ6 Spec II in den Preislisten auf. Deutlich teurer als die normalen FZ6 Modelle, ebenfalls mit rund 100 PS und hochwertigeren Details und ebenfalls as "N" und "S" Variante. Die herkömmliche FZ6 blieb im Programm, hatte zwar nur mehr 78 PS, ließ sich aber problemlos auf 100 PS entdrosseln. Die FZ6 sollte ein Gegenstück zur Bandit von Suzuki oder zur erfolgreichen CBF 600 von Honda werden. In Österreich wirbelte die FZ6 mit einem Kampfpreis von 5.990 Euro den Gebrauchtmarkt wie auch die Zulassungszahlen gehörig durcheinander. Doch die FZ6 begeisterte nicht restlos. Der Motor mit sportlichern Genen wurde einfach nur in Sachen Spitzenleistung kastriert, die Drehmomentkurve aber nicht an die Bedürfnisse eines Sporttourers angepasst. Scheinbar waren es ein paar altgediente Yamaha-Mitarbeiter, die sich an die beliebten XJ Modelle zurückerinnern konnten. Die XJ gab es mal mit Motoren zwischen 500 und 900 ccm. Diese Motorräder waren niemals die stärksten ihrer Klasse, aber trotzdem sehr beliebt. Sie waren einfach zu fahren und zählten zu den zuverlässigsten Motorrädern überhaupt. Immer wieder tauchen Modelle mit über 100.000 km in der 1000PS Gebrauchtbörse auf. Dieses Jahr bringt Yamaha eine neue XJ6 und eine XJ6 Diversion. Beide Motorräder werden von einem 600ccm Motor angetrieben. Als Basis dient zwar wieder der bekannte Fazer Motor mit 78 PS, vor allem der Zylinderkopf wurde aber gründlich überarbeitet und auf die Bedürfnisse der XJ-Käufer angepasst. Es stehen mit der XJ6 nun ein cooles Nakedbike und mit der XJ6 Diversion ein universeller Sporttourer zur Verfügung. Beide Motorräder werden auch mit ABS Bremssystemen angeboten. Nach wie vor weiter im Programm, quasi als nackte sportliche Speerspitze, hat Yamaha die FZ6-Spec II Modelle mit 98 PS und sportlicherer Ausstattung. |
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Gut, dass bei Yamaha 08/15 Bikes wie die Diversion beim Design trotzdem nach mehr als 08/15 aussehen. |
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Die Technik |
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Der Motor stammt grundsätzlich aus der FZ6, auch das Bohrungs-Hubverhältnis blieb gleich. Ansonsten sind alle wesentlichen Komponenten aber neu. Zylinderkopf, Kurbelwelle, Einlass- und Auslassystem sowie Kupplung und Schaltung wurden angepasst. Bei den Nockenwellen wurde der Ventilhub geändert, Zylinder und oberes Kurbelgehäuse sind einteilig ausgelegt. Wie auch bei den sportlichen R1 und R6 Modellen sind die Kolben aus geschmiedetem Aluminium. Auch bei der Elektronik wurde aufgerüstet. Die Einspritzanlage hat eine neue Software und sensiblere Sensoren. Gut gelungen ist auch der neue Schalldämpfer. Dezent unterm Motor versteckt, hatten die Designer viel Platz für Schadstoff- und Lärmreduktion.
Nicht zufrieden waren die Yamaha Techniker mit der bisherigen Schaltung samt Kupplung. Von außen merkt man nicht viel, doch der Ausrückmechanismus ist nun innenliegend und auch der Schaltmechanismus wurde verfeinert. Insgesamt sind sämtliche Bedienelemente der XJ6 nun absolut Stadt- und Anfängertauglich. Unspektakulär präsentiert sich das Chassis. Konventionelle Gabel, Monocross Federbein, spartanische Schwinge und Stahlrohrrahmen. Auch die Chassis-Abmessungen kommen ohne spektakuläre Werte aus. Man fühlt sich schnell wohl auf der XJ6, beinahe egal wie groß man ist. Yamaha positioniert das Motorrad in der Mitteklasse und da ist kein Platz für Alurahmen, Upsidedown und voll einstellbarem Fahrwerk. Viel Spaß hatten wir aber trotzdem auch auf den flotten Streckenteilen. Die XJ6 blieb stabil, was bei früheren Einsteigermotorräder nicht selbstverständlich war. Die Dämpferelemente sind komfortabel und für den flotten Solobetrieb ausreichend dimensioniert. Die XJ6 protzt also nicht mit Hightech-Werten wie R6 oder R1 sondern ist ein normales Motorrad für normale Motorradfahrer an dem man fast nichts vermisst. Eine Ganganzeige wäre noch nett gewesen, besonders in Hinblick auf die Einsteigertauglichkeit. |
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XJ6 im Praxistest |
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Der nackte Ableger, die XJ6, sieht in gelb nicht nur flott aus - sie fährt auch so. |
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Die Unterschiede - Diversion / XJ6 |
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Wer die technischen Daten studiert, könnte meinen die Motorräder sind fast identisch. Doch ein wenig Farbe und ein gutes Windschild machen einen großen Unterschied aus. Die XJ wirkt trotz gemeinsamer Basis deutlich jünger und aggressiver. Ein Mittelkassemotorrad mit dem man sich auf keinen Fall mittelklassig fühlt. Bis auf die Schwinge wirkt das Motorrad recht hochwertig und cool. Das Motorrad fährt sich ein klein wenig handlicher als die Diversion. Die XJ6 Diversion bietet zusätzlich zur Halbschale auch noch einen Hauptständer. Insgesamt macht sie einen gediegenen Eindruck. Die Farben stehen ihr gut und auch längeren Touren steht nichts im Wege. Der Fahrkomfort ist durch den Windschutz natürlich höher als auf der XJ6. Zu Tragen kommt das besonders bei höheren Geschwindigkeiten. |
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Die XJ6 ist ein quirliges Nakedbike für den Weg zur Arbeit, den Großstadtdschungel und nette Ausfahrten. | Anderes Design, Hauptständer und Halbschale machen aus dem Naked Bike ein echt gutes Tourenmotorrad. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wheelyübungen in der Großstadt sind mit der XJ6 kein Problem. Im 1. Gang schaffen es auch Anfänger, beim Schalten in den 2er ist jedoch gutes Timing nötig. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Tour muss euch nicht wie uns bis nach Australien führen, doch weite Touren machen mit der XJ6 Diversion sehr viel Spaß. |
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Anders als bei der alten XJ 600 aus den 90ern, sieht die XJ6 nicht wie ein Schnorrereisen aus. | Im Mitteklasse-Vergleich zu Bandit und CBF macht die Diversion optisch den modernsten Eindruck. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Slideshow - Diversion / XJ6 |
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Fazit: Yamaha XJ6 Diversion 2009
Die XJ6 Diversion bietet zusätzlich zur Halbschale auch noch einen Hauptständer. Insgesamt macht sie einen gediegenen Eindruck. Die Farben stehen ihr gut und auch längeren Touren steht nichts im Wege. Der Fahrkomfort ist durch den Windschutz natürlich höher als auf der XJ6. Zu Tragen kommt das besonders bei höheren Geschwindigkeiten.- fahrerfreundliche Leistungscharakteristik
- optimale Kupplung
- spielerisches Handling
- Sitzkomfort
- individuelle Optik
- Hauptständer
- erhöhter Fahrkomfort.
- Designkomponenten nicht allzu anspruchsvoll
- Drehmomententwicklung
Fazit: Yamaha XJ6 2009
Die XJ wirkt trotz gemeinsamer Basis deutlich jünger und aggressiver. Ein Mittelkassemotorrad mit dem man sich auf keinen Fall mittelklassig fühlt. Bis auf die Schwinge wirkt das Motorrad recht hochwertig und cool. Das Motorrad fährt sich ein klein wenig handlicher als die Diversion.- fahrerfreundliche Leistungscharakteristik
- optimale Kupplung
- spielerisches, leichteres Handling
- Sitzkomfort
- individuelle Optik
- jung
- aggressiv
- hochwertig.
- Designkomponenten nicht allzu anspruchsvoll
- Drehmomententwicklung
Bericht vom 29.01.2009 | 65.187 Aufrufe