Weltreisestory 6.Teil

Felix Bergmeister erobert die Welt. In Teil 6 seines Berichtes gehen Kindheitsträume in Erfüllung, neue Untersuchungsmethoden werden entwickelt und die Zeit scheint an manchen Tagen still zu stehen.
 

Weltreise 6.Teil

Mittwoch, 31. Januar 07

Die kleine Grenzstadt Ekok scheint im Licht der Morgensonne beinahe noch etwas trostloser als im Staub und Rauch der Nacht. Überall stehen zurückgelassene Autowracks und dazwischen klingen die Rufe der Geldwechsler, die ihr großes Geschäft bei jedem weißen Mann vermuten.
Heute steht eine der anspruchsvollsten und angeblich schwierigsten Pisten Afrikas auf dem Programm. Es geht von Ekok nach Mamfe und dann weiter nach Bamenda. Diese Strecke hat eine Länge von rund 200 Kilometern und führt durch den Regenwald. Sie stellt die einzige Verbindung zwischen Nigeria und Kamerun im Süden dar.
Teilweise erinnert die Piste, mit ihren metertiefen Löchern und Spurrillen, schlicht und einfach an eine Baugrube. Die Götter müssen mir mehr als nur gnädig sein, dass die Regenzeit noch auf sich warten läst. Bei einem richtigen Tropenregen hört sich nämlich bei solchen Passagen der Spaß auf. Da gibt es für ein Motorrad kaum mehr ein Fortkommen.
In diesem Teil von Kamerun leben die Menschen nach vor in einsamen Buschdörfern und ernähren sich zum Großteil von dem was ihnen der Urwald bietet.
 
Fahrende Händler stellen die Verbindung zwischen den einzelnen Dörfern dar und ihre Autos erinnern mich irgendwie an eine frühe Episode von Starwars.
Gegen Abend und nach 10 Stunden harter Arbeit ist dieser Abschnitt dann endlich bewältigt.
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wir die Stadt Bamenda. So sieht man dann aus, wenn man den ganzen Tag nichts anderes tut als im Dschungel Motorrad zu fahren.
 


Donnerstag, 1. Februar 2007

In Bamend geht es sogleich zur Versicherung. Die Card Brune, welche für die westafrikanischen Länder gegolten hat, gilt in Zentralafrika nicht mehr und wir müssen eine neue Kfz Versicherung abschließen. Diese gilt bis einschließlich Kongo. Somit sind wir also wieder legal unterwegs und können weiterfahren.
Die Strasse führt heute durch wunderschön bewaldetes Bergland. Durch die Höhe spürt man die Nähe zum Äquator kaum und die Fahrt ist irrsinnig schön. 


Freitag, 2. Februar 07

Nach einer kühlen Nacht in den Bergen brechen wir auf im Schein der schon recht warmen Morgensonne. Die Fahrt geht heute über die Ausläufer der zentralen Gebirgskette bis zur Hafenstadt Duala. Je näher wir dem Meer kommen, desto schwüler und feuchter wird auch das Klima.

Gegen Nachmittag fahren wir dann in das kleine Fischerdorf Limbe. Dieser Ort liegt in einer wunderschönen und einsamen Bucht.

Die Einheimischen treiben ihr Vieh durch die Strassen und die Schwüle drückt einem bei jeder Fahrtpause den Schweiß heraus.


 

Wir finden ein kleines Hotel am Meer und werden hier einige Tage verbringen. Am Abend treffen wir andere Reisende und auch eine Kolumbianerin, die wie ich für UNICEF tätig ist. Wir sprechen, wie so oft wenn man in Afrika zusammen sitzt, über Entwicklungshilfe und das Missmanagement der Afrikanischen Staaten.
 

Samstag, 3. Februar 2007

Heute geht es zuerst einmal auf die Laufstrecke. Durch wunderschöne Buschpfade laufe ich heute fast zwei Stunden durch die Hitze. Sehr zum Vergnügen der Kinder, die mich wie überall, ein Stück begleiten.Später steht heute noch etwas Arbeit an der Maschine an. Ich führe einige routinemäßige Wartungsarbeiten durch und muss erfreut bemerken, dass die Klingelgeräusche in meinem rechten Zylinder nun verschwunden sind. Offenbar ist hier der Sprit besser und die Maschine läuft wieder normal. Durch den schlechten und vermischten Benzin in Nigeria, hatte ich teilweise schon Sorge knapp an einem Motorschaden zu sein.

Am Abend geht es in ein tolles Fischrestaurant welches direkt am Strand von Limbe steht.
Für rund 4 Euro gibt es einen ganzen Baracuda und der schmeckt mehr als nur gut!


Sonntag, 4. Februar 2007 bis Dienstag, 6. Februar 2007


Only three words: The big Chillout!

 


Mittwoch, 7. Februar 2007

Heute geht es weiter nach Yaounde, in die Hauptstadt Kameruns. Als wir in der Früh losfahren bemerke ich, dass meine Augenentzündung scheinbar wieder zurückgekehrt ist.
Die Sache entwickelt sich scheinbar zu einem ernsthaften Problem. Im Laufe des Nachmittags muss ich feststellen, dass mein rechtes Auge im Vergleich zum Linken um rund 30 bis 40 % ! weniger Sehleistung hat!

Gegen Abend kann ich mit dem rechten Auge nicht einmal mehr normal lesen. Ich nehme an, dass es sich um eine Viren- oder Bakterieninfektion handelt und werde morgen das Spital aufsuchen. Ich muss sagen, wenn sich die eigene Sehleistung plötzlich so verschlechtert ist das kein angenehmes Erlebnis. Besonders nicht auf einer Motorradreise mitten in Afrika.
 

Den Abend verbringen wir heute in der Presbitarien Mission von Yaounde in einem wunderschönem alten Haus.
Mit all den Ziegeln und dem Holz erinnert es mich sehr stark an mein Haus in Österreich.


Donnerstag, 8. Februar 2007

Heute morgen geht es gleich in Krankenhaus von Yaounde. Ich werde den dortigen Augenarzt aufsuchen und mein Auge untersuchen lassen. Meine Sehleistung hat sich bis jetzt nicht gebessert und ich hoffe, die Erkrankung ist mit Antibiotika in den Griff zu bekommen.
Ein Krankenhaus in Kamerun ist natürlich etwas anders als ein Krankenhaus in Europa.
Da es kein Gesundheitssystem gibt, muss man gleich am Eingang eine Konsultationsgebühr bezahlen. Das macht umgerechnet 5 Euro. Danach wird man zur Patientenaufnahme vorgelassen und berichtet von seinen Erkrankungen.
Zusätzlich wird noch ein Personenblatt ausgefüllt, welches Angaben über die Person enthält. Als mich die Krankenschwester nach meinem Heimatdorf fragt und ich darauf Vienna/Austria sage, fragt sie mich allen Ernstes nach meiner Stammeszugehörigkeit.
Ich entgegne darauf, dass es in Österreich keine Stämme wie in Kamerun gibt und sie ist einigermaßen erstaunt.

In der Praxis des Augenarztes muss ich zuerst einmal einen Sehtest machen. Mit meinem entzündeten rechten Auge scheitere ich schon bei den größeren Buchstaben kläglich. Die anderen Patienten lachen und versuchen mir mit Zeichen einzusagen.
Wenig später komme ich zum Doktor. Der durchleuchtet meine Augen mit einem Gerät, dass seinen Ursprung wohl in den 60er Jahren haben muss und stellt fest, dass mein Auge entzündet ist.
Ich frage nach dem Ausmaß der Entzündung und ob sich die Netzhaut abgelöst hat. Darauf antwortet er, die Entzündung ist deutlich erkennbar und ich soll mit einer Antibiotika Therapie beginnen.
Das hätte ich selber auch gesagt, ich hoffe nur, dass keine Netzhautablösung im Gange ist, die meine Sehleistung weiter verschlechtert.

Morgen werde ich zur Kontrolle wiederkommen, hoffentlich ist bis dahin zumindest die Entzündung besser.

Später fahren wir heute noch auf die Botschaft von der Demokratische Republik Kongo, dem ehemaligen Zaire.
Wir werden den Kongo auf dem Weg nach Angola durchqueren und das Visum kostet unglaubliche 90 Euro!!

Den Rest des Tages verbringe ich mit der Anwendung von Augentropfen und mache zur Ablenkung ein paar Fotos von Yaounde. Dabei werde ich vom lokalen Pfarrer erwischt und der meint sogleich ich sei ein Spion. Er droht mir damit die Gendarmen zu verständigen, den eines der Gebäude im Hintergrund soll angeblich den Regierungssitz darstellen.
Als ich ihm aber von meinen redlichen Absichten erzähle und ihm versichere, dass ich auf meiner Afrikadurchquerung auch nicht vom Pfad des Gerechten abweiche lässt er sich noch einmal umstimmen. Zusätzlich zitiere ich auf englisch fehlerfrei Ezechiel 25/17 aus dem alten Testament, den betreffenden Vers vom path of the rightous man. Auch bekannt aus Pulp Fiction.

 
 


Freitag, 9. Februar 2007

In der Früh geht es gleich wieder in die Klinik. Für heute habe ich bereits einen Privattermin beim Doktor zur Kontrolle und zum Glück hat sich meine Entzündung verbessert. Die Sehleistung ist zwar immer noch nicht ganz da, die Antibiotika Tropfen haben aber ihre Wirkung getan. Zum Motorradfahren reicht die Sicht auf jeden Fall und die Reise geht weiter.

Die Strassen im Süden von Kamerun sind die besten Asphaltstrassen, die ich seit Spanien gesehen habe.
Nach wenigen Kilometern vergisst man fast völlig, dass man eigentlich in Afrika ist und einzig der Grenzposten zu Gabon stoppt unsere flotte Fahrt. Die Ausreise aus Kamerun sowie die Einreise nach Gabon verlaufen absolut unproblematisch und freundlich. Hier im Süden kann man sich gar nicht vorstellen, wie katastrophal die Pisten im Grenzgebiet zu Nigeria sein können.

Die Einreise nach Gabon verläuft absolut freundlich und problemlos. Die Straßenqualität ist hervorragend und auch die Beschilderung ist erstmals wieder so gut wie in Europa.Einzig der Einreisestempel erweist sich als etwas schwer zu bekommen. Den gibt es nämlich erst in der nächsten größeren Stadt, 30km nach dem Grenzübertritt.
Das ist ja an und für sich für Afrika keine Seltenheit. Hier braucht man jedoch, um diesen Stempel zu bekommen erst einmal Kopien von Reisepass und Einreisevisum.
Zum Glück gibt es nahe der Polizeistation einen Copyshop und alles geht klar.
Den Abend verbringen wir im Hotel der Stadt und das Motorrad parke ich ganz einfach am Dancefloor der hauseigenen Diskothek.

Meine Augenprobleme haben sich gegen Abend noch weiter gebessert. Mittlerweile habe ich sogar eine eigene Untersuchungsmethode entwickelt. Mit der 10 Megapixelkamera wird einfach ein Foto des Auges gemacht und die Vergrößerung dann am Laptop dargestellt. Wenn man die Bilder der einzelnen Tage vergleicht kann man den Heilungsfortschritt gut beobachten. Zusätzlich absolviere ich zweimal am Tag einen improvisierten Sehtest mit dem Windows Word Programm und einem 2 Meter Seil.


Samstag, 10. Februar 07

Heute geht es weiter in Richtung Libreville. Die Strassen in Gabon scheinen von Kilometer zu Kilometer besser zu werden, und ich kann mir teilweise kaum vorstellen, dass ich in Zentralafrika bin.
Manchmal erlaubt die flotte Kurvenfahrt sogar ein leichtes Kratzen mit der Alubox. Der Wahnsinnsasphalt hat bei über 30 Grad ein Haftvermögen wie auf einer Formel 1 Piste.

Nach hunderten von Kilometern Fahrt auf kurvenreiche Traumstrecken holt mich plötzlich ein nicht alltägliches Straßenschild zurück in die Realität.

Ich habe soeben den Equator überquert und bin offiziell in die südliche Hemisphäre eingereist. Umringt von Tropenwäldern und auf einer Straße, die sogar in Italien nach Ihresgleichen sucht!

Damit ist ein langersehnter Traum für mich wahrgeworden. Ich habe mit dem Motorrad die Südhalbkugel auf dem Landweg erreicht. Schon als kleiner Junge bin ich oft mit dem Finger auf der Landkarte bis hierher gefahren.

Zugegeben, nicht nur als kleiner Junge;)

 


Sonntag, 11. Februar 2007

Nach flotter Fahrt durch wunderschönen und feuchten Tropenwald treffen wir auf den Gabonfluss. Mächtig erstreckt sich der breite Fluss durch sein Tal und die Morgennebel brechen sich im Sonnenlicht.

Gegen Nachmittag erreichen wir dann Libreville, die Hauptstadt von Gabon.
Libreville ist gut mit einer europäischen Stadt zu vergleichen. Es gibt eine ausgezeichnete Infrastruktur und die Preise sind eigentlich gleich wie bei uns. Gabon war und ist das Vorzeigeland Afrikas für erfolgreiche Exkolonialpolitik. Durch die unermüdliche Beratertätigkeit Frankreichs und die sinnvolle Nutzung der Rohstoffe stand das Land am Ende der 80er Jahre am Rande eines Wirtschaftswunders.
Ganz so gut geht es heute natürlich nicht mehr, die Preise für Rohstoffe sinken am Weltmarkt und die Steuern für Gewerbetreibende betragen in Gabun knapp 65! Prozent.
Weiters stellt Libreville nach wie vor den Stützpunkt der Französischen Eingreiftruppe für Afrika dar und das Stadtbild ist geprägt von Militärs.
 

Montag, 12. Februar 2007

In Libreville gilt es während der nächsten Tage einige Dinge zu erledigen. Ich werde versuchen neue Reifen mit gröberen Stollen zu bekommen um die schlammigen Pisten im Kongo besser bewältigen zu können.
Besonders beeindruckend ist aber die Stadt selber, mit ihren breiten Allen glaubt man sich an der Cote Azur. Die meisten Autos sind Oberklasse, und so manches Kennzeichen kommt aus den Arabischen Emiraten.
Ich muss sagen, ich fühle mich hier ausgesprochen wohl. Wenn die Preise nicht ebenfalls ständig an die Emirate erinnern würden, könnte man hier sehr gut leben.
Und natürlich trainieren. Wie hier am Strand, der einer Postkarte gleicht.


Dienstag, 13. Februar 07

Heute verbringe ich den ganzen Tag damit sämtliche Motorradgeschäfte Librevilles zu besuchen um neue Reifen für meine Maschine zu finden. Im Kongo, meinem nächsten Reiseland, ist die Regenzeit bereits voll im Gange und ohne genügend Profil auf den Pneus sind die Pisten kein besonderes Vergnügen. Die berüchtigte Ekok-Mamfe Piste in Kamerun hat mir das, mit ihren teilweise metertiefen Spurrillen, bereits eindrucksvoll bewiesen.
Im wortwörtlich letzten Geschäft und schon etwas verzweifelt werde ich dann fündig.
Die Reifen sind zwar vorne und hinten nicht die Gleichen aber sie haben wenigstens wieder genügend Profil. Ich fahre jetzt vorne einen grobstolligen Michelin T63 und hinten einen Michelin Sirac Enduroreifen. Auch wenns lustig aussieht, die Kombination wird mich nach Süd Afrika bringen.


Mittwoch, 14. Februar 2007

Heute fahre ich zum letzten Mal auf meiner Afrikareise auf eine Botschaft um ein Visum zu besorgen. Das Kongovisum fehlt noch in meiner Sammlung und ein paar Seiten habe ich ja noch frei im Pass.

Als ich zur Botschaft komme, wird mir sofort freundlich die Türe geöffnet. Ich trete ein und im Laufe des darauffolgenden Gespräches fragt mich der Botschaftssekretär nach einem Einladungsschreiben für Österreich. Er würde nämlich gerne dort leben und meine Hilfe sehr begrüßen.
Mein Französisch wird, wie immer in solchen Situationen, schlagartig schlechter und ich verstehe auf einmal nur mehr sehr wenig. Was kann man da machen, auf jeden Fall bekomme ich mein Visum und verabschiede mich sehr freundlich.

Am Abend geht es wieder auf die Laufstrecke und danach schaue ich mir den wunderschönen Sonnenuntergang am Strand an. Leider etwas einsam, das ist der Nachteil wenn man alleine unterwegs ist.
 


Donnerstag, 15. Februar 07

Libreville entwickelt sich für mich immer mehr zum Trainingslager. So einen schönen Strand zum Laufen habe ich sonst noch nirgends gesehen. Nicht einmal auf Hawaii!

Am Nachmittag treffe ich noch die letzten Vorbereitungen am Motorrad, ich wechsle das Öl und mache alles für die Abreise von diesem schönen Ort fertig.
In zwei Tagen habe ich Gabon verlassen und werde die Grenze in den Kongo überqueren.
Der Kongo wird kein einfach zu durchfahrendes Land sein. Die Regenzeit ist bereits voll im Gange, die Pisten sind verschlammt und die Route National 1, die Hauptstrasse nach Brazzaville führt durch Rebellengebiet und ist wegen bewaffneten Auseinandersetzungen zerstört und gesperrt.

Ich muss also über Point Noir, der Küste entlang in die Angolanische Exklave Cabinda fahren. Von dort gibt es dann zwei Möglichkeiten, entweder man fährt auf schlammigen und eventuell fast unpassierbaren Pisten über die Sandbänke des Kongodeltas in die Demokratische Republik Kongo und reist dann von dort weiter nach Angola, oder man nimmt ein Schiff von Cabinda direkt nach Angola.
In Angola selber gilt es dann rund 1500km Pisten und schrecklich zerstörte Strassen zu bewältigen. Das wird voraussichtlich den schwierigsten Teil der ganzen Reise darstellen. Nach dem fast 30 Jährigen! Bürgerkrieg, der erst kürzlich beendet wurde, sind immer noch weite Teile des Landes vermint und man darf keine Fehler in der Navigation machen.

Wenn alles gut geht, überquere ich in rund 15-20 Tagen die Grenze zu Namibia, wo mein nächstes UNICEF Projekt darauf wartet besucht zu werden.
 

Freitag, 16. Februar 2007

Heute geht es weiter nach Lambarene. Unser kleine Reisegruppe hat sich mittlerweile schon  vergrößert.
Sarah und Steve sind mit ihrem Toyota Landcruiser ebenfalls nach Capetown unterwegs und wir beschließen gemeinsam zu fahren. Die Beiden sind so nett und bieten uns an, einige Dinge wie Essen, Wasser und Benzin für uns in ihrem Wagen mitzunehmen. Ebenso Martin ist neu im Team, er ist Engländer und fährt eine BMW F650 Dakar.

Nach kurvenreicher Fahrt durch wunderschöne Landschaft erreichen wir gegen Nachmittag Lambarene.
Wir schlagen unsere Zelte auf dem Rasen der evangelischen Mission auf, umgeben von Backsteinbauten, zwischen denen die Schwestern in der Nachmittagssonne verträumt ihre Wege gehen.
 

Samstag, 17. Februar 2007

Heute besuchen wir das berühmte Albert Schweitzer Hospital. Albert Schweitzer, ein Arzt aus dem Alsass, kam 1913 mit seiner Frau nach Lambarene und gründete auf dem Gelände der evangelischen Mission sein erstes Spital. Dieses bestand zunächst aus einfachen Bambushütten und wurde erst im Laufe der Jahre Stück für Stück vergrößert.


Zu den wichtigsten Stationen seines Schaffens zählte seine Theorie über den Respekt gegenüber jeder Form des Lebens, der Friedensnobelpreis 1952 und natürlich auch sein Einsatz gegen die Entwicklung und den Einsatz von Atomwaffen.

Heute gibt es das Spital immer noch, und es stellt eine der besten medizinischen Versorgungsmöglichkeiten in Zentralafrika dar. Ebenso wurde auf dem Gelände ein Museum eingerichtet, welches einen interessanten Einblick in die Arbeit Albert Schweitzers gibt.

Die Behandlung von Leprakranken

Erste Immunisierungsmaßnahmen durch Schutzimpfungen

Das Spital wird heute hauptsächlich von europäischen Ärzten betrieben, die freiwillig und gegen ein geringes Entgeld ihren Dienst versehen.
Es ist sehr schön zu sehen, dass der Gedanke dieses berühmten Mannes hier immer noch weiterlebt.
 

Sonntag, 18. Februar 2007

Die Piste in Richtung Kongo beginnt in Lambarene. Endlos weit zieht sich das schmale Band der Lateritpiste in Richtung Horizont. Der Untergrund ist noch trocken und griffig, am Horizont konnte ich heute Nacht aber bereits die ersten Blitze sehen. Wetterleuchten im Süden, ein sicherer Beweis, dass die Regenzeit bereits begonnen hat.

Jetzt ist es nur mehr eine Frage von Stunden bis wir in die ersten Regenfälle kommen und bis die Pisten wirklich schwierig werden.
Den Abend verbringen wir heute in der kleinen Stadt Mouila, in der Herberge eines französischen Auswanderers, der ständig mit sich selber spricht und sich dabei gerne neben einen stellt. Von hier sind es noch 100km bis zur Grenze zum Kongo.


Montag, 20. Feb. 2007

Als wir am Morgen in Mouila aufbrechen, verdunkelt sich der Himmel. Schwarze Wolken ziehen über den Horizont und schwere Gewitter ziehen auf.

Die Lehmpiste versinkt teilweise im Regen und die unbefestigten Holzbrücken sind spiegelblank. Hier ist wirklich höchste Vorsicht gefragt, ein falscher Dreh am Gasgriff und die Maschine ist nicht mehr zu halten.

Zum Glück hört gegen Nachmittag der Regen etwas auf und wir erreichen auf besserer Piste die Grenze.
Der letzte Grenzposten von Gabon ist eine kleine Kaserne. Die Soldaten sitzen gelangweilt in der Sonne und rauchen ihre Zigaretten. Allmählich erhebt sich einer der Männer um für uns den Schranken zu öffnen.

Wir verlassen Gabon und reisen in den Kongo ein.

 

Interessante Links:

http://www.felix-bergmeister.at/

Weltreisestory Teil 1-5

Text und Fotos: Felix Bergmeister

Autor
karolettaLambretta

KAROLETTALAMBRETTA

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Bericht vom 30.05.2007 | 4.331 Aufrufe

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