Joan Mir baut seine Führung in der MotoGP Saison 2020 weiter aus

37 Zähler vor Alex Rins

Lange hat Joan Mir darauf gewartet, jetzt hat er ihn endlich in der Tasche: Seinen ersten Sieg in der MotoGP Königsklasse. Mit dem Ergebnis in Valencia baut er nicht nur seine Führung in der Meisterschaft aus, das Doppelpodium mit Suzuki Kollege Alex Rins macht den Sonntag perfekt.

Perfektes Rennen für das Suzuki Ecstar Team

Bereits früh im Rennen konnte sich Suzuki Pilot Alex Rins vor den Polesetter Pol Espargaro auf KTM schieben, während kurz darauf auch der zweite Fahrer in Blau, Joan Mir, folgte. Mit einer deutlich schnelleren Rennpace als das restliche Starterfeld setzten sich die Top 3 schnell ab, während im hinteren Feld hart um Punkte gekämpft wurde. Mit perfekter Konstanz und dank eines Fehlers von Teamkollege Alex Rins konnte sich Joan Mir in Runde 17 an die Spitze setzen und das Rennen entspannt nach Hause fahren. Das bedeutet nicht nur seinen ersten Sieg in der MotoGP, sondern auch ein weiterer Ausbau seiner WM-Führung. Mit nur mehr zwei Rennen vor uns liegt er mit 162 Punken 37 Punkte vor Alex Rins und Fabio Quartararo, die sich Platz zwei mit 125 Punkten teilen.

Die Suzuki Fahrer zu dem fantastischen Rennsonntag

Joan Mir: "Ich bin einfach so glücklich, das Team und ich haben ein perfektes Wochenende zusammengestellt! Es ist schwierig, 100 Prozent zu geben, wenn man um einen Titel kämpft, weil man immer etwas vorsichtig sein muss, aber heute sah ich die Chance für meinen Debütsieg und musste sie nutzen. Ich wusste, was ich zu tun hatte, und ich fühlte mich mit meinem Motorrad wirklich gut. Mir fehlen die Worte, um zu beschreiben, wie fantastisch es sich anfühlt, ein MotoGP-Rennsieger zu sein, und es gibt mir einen zusätzlichen Schub, vor allem nach einem verzwickten Wochenende hinsichtlich der Bedingungen. An der Spitze ist es immer noch eng, also muss ich konzentriert bleiben und für das nächste Wochenende weiter arbeiten."

Alex Rins: "Ich lag einen Großteil des Rennens in Führung und hoffte, vom Start bis zum Ziel zu führen, aber in der 17. Runde in Turn 11 verpasste ich einen Gang, ich fuhr weit und Joan kam durch. Als er an der Spitze war, war es sehr schwer, bei ihm zu bleiben, auch wenn ich es versuchte, denn sein Tempo war wirklich gut. Aber auch wenn das Ergebnis für mich nicht perfekt war, war es ein fantastischer Tag für das Team. Joan holte den Sieg, den er sich wirklich wünschte, Suzuki holte einen Doppelsieg, und ich bekam 20 Punkte, die ich meiner Meisterschaftsbilanz hinzufügen konnte! Also, ich bin glücklich! Ich bin bereit, nächste Woche wieder zu fahren und zu sehen, was ich tun kann. Es liegen noch viele Punkte auf dem Tisch."

KTM auf Platz 3, alle Fahrer in den Top 10

Ein weiteres sensationelles Ergebnis erreichte auch das KTM Team. Pol Espargaro holt sich in Valencia erneut P3, nachdem er ja bereits 2018 hier das erste Podest für KTM einfuhr. Auch die zwei weiteren KTM Piloten Miguel Oliveira und Brad Binder konnten mit den Positionen 5 und 7 wertvolle Punkte für den Rennstall aus Mattighofen sammeln. KTM Pilot Nummer 4 Iker Lecuona musste leider Corona-bedingt aussetzen, da er als K1 Kontaktperson eingestuft wurde und sich somit nun in Quarantäne befindet. Das junge Team zeigt eindeutig, mit welcher Motivation sie an diesen Sport herangehen, was wir auch im Interview mit 2 führenden Technikern der KTM MotoGP Abteilung gespürt haben: KTM MotoGP Techniker im 1000PS Interview.

Pol Espargaro: "Es war hart, so hart mit diesen Jungs. Sie waren schnell, aber auf der Bremse konnte ich dranbleiben. Ich verlor ein wenig an Kurvengeschwindigkeit im Scheitelpunkt, aber wir entschieden uns für die harten Vorder- und medium Hinterreifen und das war eine perfekte Wahl. Wir hatten null Daten für diese Auswahl, aber wir haben gezockt und ich habe Zeit gewonnen. Ich bin wirklich zufrieden. Ein weiteres Podium für KTM und mich, ein tolles Gefühl."

Pleite für Yamaha

Nach einem solch erfolgreichen Start in die Saison 2020 fragt man sich wirklich, wie Yamaha so stark vom Pech verfolgt werden kann. Zwar durfte Valentino Rossi nach seiner Corona-Infektion wieder antreten, doch wegen eines Regelverstoßes wurden dem gesamten Team Punkte abgezogen. Der Rennsonntag verlief nicht gerade besser. Weil er bereits seinen sechsten Motor verwendete (fünf sind erlaubt), musste Maverick Vinales als Letzter aus der Boxengasse starten, wo er sich nur kurz später vor Yamaha-Kollege Fabio Quartararo einordnete, der bereits in Runde 1 stürzte. Rossi wurde auch von Pech verfolgt. Nach drei Stürzen und zwei verpassten Rennen ist sein letzter vollständiger Grand Prix knapp zwei Monate her, weshalb er diese 27 Runden echt gebraucht hätte. Doch bereits in Runde 5 muss er seine Yamaha M1 aufgrund technischer Probleme abstellen. Das beste Ergebnis fuhr Franco Morbidelli auf P11 ein.

Bericht vom 09.11.2020 | 4.630 Aufrufe

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