Stoner über Sachsenring-Marshalls verärgert: Sie wollten mir nicht helfen

Casey Stoner machte sein Sturz am Sachsenring zwar keine Freude, viel mehr ärgerte ihn aber, dass ihm die Marshalls danach nicht halfen.

Stoner über Sachsenring-Marshalls verärgert: Sie wollten mir nicht helfen

Casey Stoner musste sich nach seinem Ausfall auf dem Sachsenring ärgern. Der Ärger bezog sich aber weniger auf seinen Sturz in der letzten Runde, den er auf die eigene Kappe nahm, sondern darauf, dass ihm die Marshalls nach seinem Abflug nicht helfen wollten, wieder weiterzufahren, obwohl die Maschine noch in Takt war. "Sie haben mir gesagt, sie werden mir nicht helfen", erinnerte sich Stoner. "Für mich waren die Marshalls am enttäuschendsten. Ich habe gesehen, wie sie viele verschiedene Maschinen aufgehoben haben und beim Weiterfahren halfen. Es war an meiner Maschine nichts kaputt, aber es gab keine Chance, dass sie mir helfen würden. Damit haben mir deutsche Marshalls wieder einmal ein ordentliches Ergebnis vorenthalten."

Wieder keine Hilfe

Er erinnerte sich noch daran, als er 2006 nicht am Rennen teilnehmen durfte, weil ihm gesagt wurde, er habe eine Gehirnerschütterung, obwohl er selbst keine Beschwerden hatte. Die Scans hatten damals auch nichts gezeigt, die Entscheidung war aber schon davor gefallen. "Hier und heute waren sie wieder keine Hilfe. Viele Marshalls haben schon Maschinen aufgehoben und geholfen. Mit meiner Maschine war alles in Ordnung, aber wieder einmal gab es keine Hilfe. Es muss da eine klare Ansage geben, was Marshalls tun können und dürfen. Es sollte für alle fair sein", betonte Stoner.

Und über noch etwas musste er sich ärgern. Sein Motor war im Kiesbett ausgegangen, weil die Elektronik automatisch abschaltet, wenn die Maschine liegt, um das Triebwerk zu schonen und nicht zu beschädigen. Immerhin müssen die Fahrer mit sechs Motoren pro Saison auskommen. "Der Motor war wegen der Motorenregel aus. Eine weitere tolle Idee der Dorna", meinte er mit jeder Menge Sarkasmus in der Stimme. "Mehr Leute würden Rennen beenden, wenn wir diese Regel nicht hätten."

Siegen oder Fliegen

Abgesehen davon fasste sich Stoner aber an die eigene Nase, was den Ausfall betraf, denn in der letzten Runde wollte er durchaus etwas riskieren, allerdings nicht in der Kurve, wo er stürzte. "Ich war zufrieden, wo ich lag. Ich war zuversichtlich, dass ich gegen Dani genug Pace habe. Ich war in vielen Bereichen schneller und habe das ganze Rennen nie voll gepusht. Ich fühlte mich sehr wohl, wo ich war und war zuversichtlich, dass ich an einigen Punkten überholen kann. Ich machte aber einen Fehler in Kurve eins der letzten Runde und habe danach in einigen Bereichen mehr gepusht, als ich wollte. Dann ging es den Wasserfall runter und in die Kurve hinein fühlte ich mich sicher, dass ich in der letzten Kurve überholen kann. Ich war auf der Bremse viel stärker und hatte einen besseren Ausgang. Als ich aber unten einlenken wollte, hatte ich die Siegen-oder-Fliegen-Aktion eigentlich für die letzte Ecke und nicht diese geplant. Ich kam nicht weit genug", erzählte er.

Geschehen war, dass ihm einfach die Front wegging, als er die Bremse löste. Stoner glaubte, dass dadurch nicht mehr genug Last am Vorderreifen war und er deswegen den Grip verlor. Damit kamen ihm im WM-Kampf wieder einige Punkte abhanden, nachdem er in Assen aufgrund von Jorge Lorenzos Ausfall wieder gleich gezogen hatte. Das sah er aber nicht so eng. "Wir haben es voriges Mal nicht verdient, so viele Punkte aufzuholen, aber mir ist voriges Jahr in Jerez ähnliches passiert. Wir müssen einfach weitermachen. Dani und ich haben gezeigt, dass wir hier einen grossen Pace-Vorteil haben. Dani ist hier immer schnell und wir waren definitiv stark."

Am Ende wird zusammengezählt

Dass viel über die Auswirkungen seines Ausfalls auf den WM-Kampf gesprochen wurde, verstand Stoner nicht so ganz. "Zu viele Leute sprechen zu früh über die WM. Erst am Ende der Saison fällt dort die Entscheidung, bis dahin muss sich jeder beruhigen und die Dinge sich entwickeln lassen", meinte er. Deswegen hielt sich seine Enttäuschung aufgrund der Punkte-Entwicklung auch in Grenzen. "Es ist enttäuschend, ja und nein. Am Wichtigsten ist es, am Ende Erster zu sein. Enttäuschend ist heute, dass der Sieg ausser Reichweite gelangte. Ich bin für Siege hier und die Weltmeisterschaften kommen, wenn man oft genug gewinnt." Die Pace vom Sachsenring hatte ihn ermutigt, dass es mit den Siegen dieses Jahr noch öfter klappen kann.

©adrivo Sportpresse GmbH
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Foto: ©Honda

Bericht vom 09.07.2012 | 1.779 Aufrufe

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