IDM - Schleiz

Österreicher feiern Erfolge auf Deutschlands ältester Naturrennstrecke.


6. IDM-Lauf auf dem Schleizer Dreieck


Andreas Meklau ist zurück auf der Siegerstrasse.


IDM Superbike: Martin Bauer und Andreas Meklau teilen sich die Siege


Über 23.000 Zuschauer lockte das herrliche Sommerwetter am vergangenen Wochenende an das Schleizer Dreieck. Der erste Lauf der IDM Superbike begann für den Österreicher Andreas Meklau mit einer bösen Überraschung. Seine Mechaniker machten sich in der Startaufstellung nach dem Erscheinen der 3-Minuten-Tafel noch an seinem Hinterrad zu schaffen. Die Rennleitung verbannte Meklau daraufhin auf die letzte Startposition. Ich kochte vor Wut unter dem Helm, berichtete der Suzuki-Pilot. Doch bereits in der zweiten Runde wurde das Rennen nach mehreren Unfällen abgebrochen. So endete unter anderem für Roman Stamm und Markus Wegscheider (beide Suzuki) das Wochenende im Schleizer Krankenhaus. Wegscheider zog sich Prellungen am Fuß und an der Schulter zu. Stamm brach sich eine Rippe, nachdem er von Wegscheiders Suzuki getroffen wurde. Beide sind aber inzwischen wieder in ihrer Heimat angelangt.

Beim Neustart durfte Andreas Meklau das Rennen wieder von seinem Startplatz in der ersten Reihe aus aufnehmen. Martin Bauer (Honda) setzte sich sofort an die Spitze des Feldes, gefolgt von Kai-Börre Andersen, Werner Daemen (beide Honda), den Suzuki-Piloten Stefan Nebel, Andreas Meklau und Dominic Lammert sowie Michael Schulten (Kawasaki). Im weiteren Rennverlauf konnten Bauer und Andersen die Verfolger abschütteln. Am Ende gewann Bauer knapp vor Andersen und Meklau. Natürlich hatte ich die Gesamtwertung im Hinterkopf, meinte der Eggendorfer in der Pressekonferenz. Ich hätte mich auch mit Sicherheit nicht auf eine dumme Aktion eingelassen. Aber ich merkte, dass ich schneller als Kai fahren konnte und freue mich riesig über meinen sechsten Saisonsieg. Auch Andy Meklau zog ein positives Fazit nach dem ersten Lauf: In der Rennmitte konnte ich einen Highsider gerade noch abfangen. Dadurch verlor ich den Anschluss zu den Führenden, aber es ist natürlich schön, endlich wieder auf dem Podium zurück zu sein.

In Turn 2 sollte es für den Spielberger noch viel besser laufen. Bereits in der Anfangsphase übernahm er die Führung und gab diese nach einem fehlerfreien Rennen nicht mehr ab. Nach dem Rennen in Salzburg war ich ziemlich niedergeschlagen, gestand Meklau. Aber nach ein paar Tagen Urlaub kam ich neu motiviert nach Schleiz. Nun hat endlich wieder alles gepasst. Ich bin sehr glücklich und möchte mich auch bei meinem Team bedanken, das mir dieses erfreuliche Ergebnis hier in Schleiz möglich gemacht hat. Für Kai-Börre Andersen blieb erneut nur der zweite Platz. Ich weiß nicht, was ich noch machen soll, sagte der Norweger. Ich habe wirklich alles versucht, um endlich den ersten Sieg zu holen. In beiden Läufen konnte ich einen neuen Rundenrekord aufstellen. Es hat trotzdem wieder nicht gereicht. Martin Bauer sicherte Platz 3 und zementierte damit seine Führung im Gesamtklassement. Für mich wäre es nur mit erhöhtem Risiko möglich gewesen, den beiden zu folgen, meinte Bauer. Das erste Rennen verlief schon traumhaft. Es war ein genialer Kampf mit Kai-Börre. Beim zweiten Lauf wollte ich einfach nichts mehr riskieren und hielt mich dezent im Hintergrund.

Mit Rang 4 lieferte der 19-Jährige Dominic Lammert erneut eine eindrucksvolle Talentprobe ab. Auf den Plätzen 5 und 6 folgten sein Suzuki-Markenkollege Stefan Nebel sowie der Trainingsschnellste Michael Schulten auf Kawasaki. Doppeltes Pech hatte der Belgier Werner Daemen. In Lauf 1 stürzte er an dritten Position liegend, im zweiten Rennen versagte Motor seiner Honda bereits am Start ihren Dienst. Zu allem Unglück fiel das Motorrad auch noch auf die Seite. Dabei brach der Kupplungshebel ab. Titelverteidiger Jörg Teuchert (MV Agusta) brach sich bei einem Highsider im freien Training am Freitag das Schlüsselbein und wird in den Titelkampf nicht mehr eingreifen können.


Podium Lauf 1 (v.l.): Kai-Börre Andersen, Martin Bauer und Andy Meklau

Podium Lauf 2 (v.l.): Kai-Börre Andersen, Andy Meklau und Martin Bauer

Kai-Börre Andersen und Martin Bauer

Andy Meklau

Martin Bauer kam in Schleiz mit zwei Top-Resultaten dem Titelgewinn ein großes Stück näher.



IDM Supersport: Rico Penzkofer gewinnt beide Rennen


Beim bereits am Samstag ausgetragenen ersten Rennen der IDM Supersport setzte sich zunächst Oldie Herbert Kaufmann (Suzuki) vom zweiten Startplatz an die Spitze des Feldes. Dem 45-jährigen Bayern folgten zunächst Kawasaki-Pilot Sebastien Diss und Philipp Hafeneger (Triumph) auf den Plätzen. Doch schon in der dritten Runde übernahm Polesetter Rico Penzkofer auf seiner Triumph das Zepter, baute seinen Vorsprung bis in das Ziel kontinuierlich aus und gewann letztendlich mit einem Vorsprung von über 4,5 Sekunden vor Kaufmann und Hafeneger. Jeder weiß, dass ich auf dem Schleizer Dreieck sehr gerne Rennen fahre, meinte Penzkofer anschließend. An diesem Wochenende passte wirklich vom ersten Training an alles. Herbert Kaufmann war über Platz 2 keineswegs enttäuscht: Ich habe recht schnell gemerkt, dass ich Rico heute nicht folgen kann. Aber in der Gesamtwertung sieht es durch dieses Ergebnis schon mal richtig gut aus.

Für Günther Knobloch blieb nur der undankbare vierte Platz. Von Position 5 gestartet wurde der Steirer in der ersten Kurve nach außen abgedrängt und musste einige Konkurrenten passieren lassen. Schnell konnte der Voigtsberger den Anschluss an die Spitzengruppe wieder herstellen. Bereits bis auf Rang 3 nach vorne gefahren verpasste Knobi aber nach einer recht harten Attacke von Hafeneger in der letzten Schikane knapp das Podium. In der Startkurve hatte ich einfach nur Pech stellte der Yamaha-Pilot fest. Die Aufholaktion danach hat richtig Spaß gemacht, aber die Sache nicht gerade vereinfacht. Der Drehmomentvorteil der Triumph-Maschinen kam hier in Schleiz sehr zum tragen. Hafeneger konnte ich nur nach einem Fehler von ihm zwei Runden vor Schluss überholen. In der letzten Runde konterte Hafeneger in der letzten Schikane mit einer Harakiri-Aktion. Hätte ich nicht aufgemacht wären wir beide im Kies gelegen. Immerhin habe ich wieder 2 Punkte auf den Gesamtführenden Diss gut gemacht. Für den Sonntag erhoffe ich mir einen Podiumsplatz.

Genau dieser Wunsch ging für Knobi auch in Erfüllung. Hinter dem Doppelsieger Rico Penzkofer konnte er Philipp Hafeneger, Herbert Kaufmann und Kim Phillip (Suzuki) mit einigen sehenswerten Zweikämpfen auf die Plätze 3 bis 5 verweisen. Ein absolut perfekter Tag, freute sich der 30-jährige Österreicher. Zwar war meine Startrunde wieder eher mäßig, dafür gings dann gut nach vorne los. Rico Penzkhofer war nicht zu halten. Nun fighteten Kaufmann, Hafeneger, Philipp und ich um die Podiumsplätze. In einem Überholmanöver hart am Limit jenseits von 200 km/h konnte ich in der letzten Runde den Dänen Philipp und einen Überrundeten auf einmal schnappen. Damit war der Weg auf den zweiten Podiumsplatz frei. Sebastien Diss musste seine Kawasaki bereits nach sechs Runden mit einem Motorschaden abstellen und verlor die Tabellenführung an Herbert Kaufmann. Günther Knobloch hat sich inzwischen bis auf Platz 2 des Gesamtklassements vorgearbeitet, gefolgt von Diss, Ahnendorp und Hafeneger.


Podium Lauf 1 (v.l.): Herbert Kaufmann, Rico Penzkofer und Philipp Hafeneger

Podium Lauf 2 (v.l.): Knobi, Rico Penzkofer und Philipp Hafeneger

Rico Penzkofer

Herbert Kaufmann und Philipp Hafeneger

Günther Knobloch greift nun endgültig in den Titelkampf ein.



Manuel Dattinger bester Österreicher im Yamaha R6-Dunlop-Cup


Dem Dänen Thomas Rebien gelang im Yamaha R6-Dunlpo-Cup bereits sein vierter Saisonsieg. Dominik Vincon belegte den zweiten Platz vor Dominic Hyna und Filip Altendorfer. Erfreulich das Abschneiden des jungen Österreichers Manuel Dattinger auf Rang 5. Nach dem Start ging es ziemlich heiß her, deshalb schaute ich mir das Geschehen zunächst erst einmal an sagte Dattinger. Gegen Rennmitte hat die Kraft in den Armen etwas nachgelasen. Ich hatte mir in der Woche nach dem Rennen auf dem Salzburg das Altmetall von einer früheren Operation entfernen lassen und konnte drei Wochen kein Fitnesstraining machen. Daher bin ich voll zufrieden." Michael Beyer belegte den neunten Platz, Helmut Liendl konnte sich mit Rang 12 ebenfalls in den Punkterängen platzieren. Martin Eder beendete das Rennen auf dem 24. Rang. Thomas Moser wird das Wochenende in Schleiz in keiner guten Erinnerung behalten. Bereits in der ersten Runde stürzte der Ybbsitzer schwer und musste mit einer Lendenwirbelverletzung in das Krankenhaus eingeliefert werden. Damit ist die Saison für den 30-Jährigen gelaufen.

In der IDM Sidecar übernahmen Markus Schlosser und Adolf Hänni mit einem Sieg die Führung im Gesamtklassement. Hinter den WM-Dritten folgten Mike Roscher/Michael Hildebrand und Adrian Kornas/Alexander Stepien. Das Rennen wurde nach mehreren schweren Unfällen, die glücklicherweise alle relativ glimpflich verliefen, abgebrochen. In der Achtelliterlasse musste Tabellenführer Georg Fröhlich die Meisterschaftsfeier verschieben, in Runde 3 stellte der Wechselburger seine Honda mit einem technischen Defekt ab. Es gewann Toni Wirsing vor Marvin Fritz (beide Honda) und Aprilia-Pilot Eric Hübsch.


Manuel Dattinger

Michael Beyer

Helmut Liendl

Thomas Moser

Markus Schlosser und Adolf Hänni übernahmen in Schleiz die Führung im Gesamtklassement der IDM Sidecar.



Gesamtklassement nach 6 von 8 Veranstaltungen


IDM Superbike
1. Bauer, Martin AUT 245
2. Meklau, Andreas AUT 161
3. Andersen, Kai-Borre NOR 148
4. Teuchert, Jörg GER 138
5. Nebel, Stefan GER 133
6. Daemen, Werner BEL 121
7. Stamm, Roman SUI 112
8. Neukirchner, Max GER 101
9. Lammert, Dominic GER 89
10. Schulten, Michael GER 62

IDM Supersport
1. Kaufmann, Herbert GER 158
2. Knobloch, Günther AUT 149
3. Diss, Sebastien FRA 148
4. Ahnendorp, Swen NED 106
5. Hafeneger, Philipp GER 104
6. Penzkofer, Rico GER 91
7. Phillip, Kim DEN 82
8. Michels, Steven GER 61
9. Ivanov, Vladimir RUS 50
10. Hommel, Sascha GER 48

IDM 125
1. Fröhlich, Georg GER 120
2. Unger, Patrick GER 75
3. Wirsing, Toni GER 72
4. Fritz, Marvin GER 68
5. Lässer, Robin GER 54
6. Schrötter, Marcel GER 53
7. Hübsch, Eric GER 53
8. Eckner, Sebastian GER 47
9. Leigh-Smith, Blake AUS 36
10. Reichenwallner, Simon SUI 30

IDM Sidecar
1. Schlosser, Markus SUI 116
2. Hainbucher, Harald AUT 108
3. Roscher, Mike GER 80
4. Kornas, Adrian GER 71
5. Schröder, Peter SUI 71
6. Brändle, Konrad SUI 46
7. Hock, Kurt GER 40
8. Eilers, Dieter GER 40
9. Reuterholt, Johan SWE 38
10. Göttlich, Uwe GER 38

Yamaha R6-Dunlop-Cup
1. Rebien, Thomas DEN 119
2. Jakobsen, Sören DEN 91
3. Götz, Michael GER 87
4. Vincon, Dominik GER 69
5. Altendorfer, Filip GER 63
6. Beyer, Michael AUT 49
7. Dattinger, Manuel AUT 45
8. Kittel, Stefan GER 39
9. Widmann, Steffen GER 33
10. Johansson, Hampus SWE 31



Nach seinem Doppelsieg in der Supersportklasse ließ es Rico Penzkofer gewaltig rauchen.

Kai-Börre Andersen gratuliert Andy Meklau zum Sieg im zweiten Superbike-Lauf.


Die noch ausstehenden IDM-Termine 2007:

31.08.-02.09.2007: Autodrom Most (CZE)
14.09.-16.09.2007: Hockenheimring (D)


Text: Andreas Gemeinhardt
Fotos: Nico Schneider(14) und Uwe Beck(4)

Autor

Bericht vom 06.08.2007 | 3.554 Aufrufe

Du hast eine Neue?

Verkaufe dein Gebrauchtmotorrad im 1000PS Marktplatz.

Inserat erstellen

Empfohlene Berichte

Pfeil links Pfeil rechts