Ducati XDiavel V4 2025 im Test

V4-Feuerkraft trifft Langstreckenkomfort

Zwischen Grasse und der Verdonschlucht wird schnell klar: Die neue XDiavel V4 hat wenig mit einem klassischen Cruiser gemeinsam. Ein irrer Ritt bei Sonne und Starkregen!

Testroute: Südfrankreich als Prüfstand für die neue XDiavel V4

Die Testfahrt rund um Grasse, inmitten der Seealpen, bietet ein realistisches Spektrum: dichter Stadtverkehr, ruppiger Asphalt in engen Serpentinen, lange Bergaufpassagen mit wechselnden Radien und die Verdonschlucht als fahrdynamisches Highlight. Genau die Bedingungen, unter denen ein Sport-Cruiser mit elektronischer Vollausstattung seine Alltagstauglichkeit unter Beweis stellen muss. Die Testroute samt dem Schneiden der Verdonschlucht hab ich euch auf Calimoto zum Nachfahren mitgetrackt.

Optik: Markantes Muskelspiel der XDiavel V4

Die XDiavel V4 bleibt ein visuelles Statement lang, flach, breit, mit klarer Silhouette. Die Proportionen orientieren sich weiterhin am typischen Power-Cruiser-Layout, wirken durch die Überarbeitung aber straffer und technisch aufgeräumter. Der große 20-Liter-Stahltank baut hoch vor dem Fahrer auf und wird von kantig geformten Seitenteilen eingefasst. Die Linienführung zieht sich in einem durchgehenden Schwung bis ins minimalistisch gehaltene Heck. Von oben betrachtet ist die XDiavel ein echtes Cornetto.

Bereits aus der Diavel V4 bekannt ist die Auspuffanlage mit vier Endrohren, ähnlich aber nciht gelich präsentiert sich die elegante Einarmschwinge, die das massive Hinterrad auf der hochwertigen Felge so richtig wirken lässt. Das Heck bildet eindeutig die Schokoladenseite der XDiavel, der cleane Look wird leider durch die etwas lieblos angebrachten Soziusfußrasten gestört, das wurde in der Diavel besser gelöst.

Ducati spricht von einer überarbeitet Lichtsignatur: Vorn sitzt nun ein neu gestalteter LED-Scheinwerfer mit Tagfahrlicht, hinten ein schlankes LED-Band, das je nach Betriebszustand als Positions- oder Bremslicht agiert. Die Blinker sind vorne in die Verkleidung integriert ein Plus für die optische Klarheit, hinten sind die Lauflichtblinker am ausladenden Kennzeichenträger montiert.

Zwei Farbvarianten stehen zur Wahl: Burning Red und Black Lava, beide wurden extra für die neue XDiavel V4 kreiert. Letztere kostet 300 Euro Aufpreis und passt mit ihrer ins Violett gehenden Oberfläche besonders gut zum außergewöhnlichen Look der Maschine. Die Verarbeitung und auch die Materialien sind durchwegs auf hohem Niveau, auch wenn an manchen Stellen, an denen gebürstetes Aluminium vermutet würde, Kunststoffteile mit Aluminiumoptik zum Einsatz kommen.

Produkttipps

XDiavel V4 Motor: Ade V2 – Hallo V4, ungeahnte Performance in einem Cruiser

Der neue V4 Granturismo tritt in große Fußstapfen, schließlich gehören Cruiser und V2 zusammen wie Pech und Schwefel. Der V4 ist in der XDiavel kein glattgebügelter Allrounder. Wer das erwartet, wird enttäuscht. Untenrum, also unterhalb von etwa 2.500 Touren, reagiert der Motor mit wenig Nachdruck. Dazu gesellt sich ein deutlich spürbares Kettenschlagen beim Rollen oder Gaswegnehmen in zu hohem Gang für einen Cruiser ungewohnt und in manchem Moment störend. Besonders beim Gondeln in der Stadt mit niedriger Last und Tempowechseln fällt das auf. Wer schaltfaul im großen Gang durch die Gegend rollen will, ist hier an der falschen Adresse, am ehesten ist es noch im Modus Urban erträglich, der die Leistung auf 115 PS begrenzt und mit dem sanftesten Ansprechverhalten zu Werke geht.

Ganz anders zeigt sich das Bild, wenn man den Motor in mittlere und höhere Drehzahlen bringt: Zwischen 4.000 und 8.000 U/min entfaltet der V4 seine Stärken mit Nachdruck. Das Ansprechverhalten ist direkt, aber durch die Fahrmodi sauber dosierbar. Ab etwa 6.000 Touren wird der Sound kernig, das röchelnde Ansauggeräusch tritt durch die clever positionierte Airbox für den Piloten deutlich, für Außenstehende nicht aufdringlich hervor. Im Sport-Modus röhrt das Triebwerk unüberhörbar nicht laut, aber sehr präsent, und auf eine angenehm mechanische Art, wie sie manch Sound-Affinicado inzwischen vermisst.

Der serienmäßige Quickshifter funktioniert in fast allen Bereichen nahezu perfekt. Nur bei komplett geschlossenem Gas verweigert er das Hochschalten was kein Drama ist, aber in der Stadt zu berücksichtigen ist, außerdem geht beim Schaltvorgang bei niedrigen Touren und Teillast ein deutlich spürbarer Ruck durchs Fahrzeug. Insgesamt liefert der Antrieb eine für diese Fahrzeugklasse außergewöhnlich sportliche, aber nicht nervöse Performance.

Besonders auf offenen Landstraßen mit weiten Radien zeigt sich das Potenzial des Motors: lässt man das Gas am Kurvenausgang auch nur einen Moment stehen und feuert die Gänge durch, steht ein verboten hohes Tempo im neuen 6,9 Zoll Display. Die Leistung ist ab 3.000 Touren jederzeit abrufbar, aber dank der topmodernen Elektronik nie überfordernd.

Fahrendes Motorrad

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Ducatis V4 und der Verbrauch: Display optimistisch, Tankstelle ehrlich

Ducati nennt 6,6 Liter auf 100km als Normverbrauch, dank eines Tankstopps nach knapp 140 (recht flotten) Kilometern, konnten wir nachrechnen: Bei zügiger Fahrweise lag der angezeigte Verbrauch bei 7,6 Litern die tatsächliche Menge beim Nachfüllen waren jedoch 12 Liter, was einen Verbrauch von 8,7 Liter auf 100 Kilometer offenbart. Wer sich im Urban-Modus mit sanfter Gasannahme bewegt, kann den Verbrauch laut Bordcomputer auf etwa 5,7 Liter drücken. In der Praxis realistisch nur auf längeren, flüssig gefahrenen Etappen ohne Beschleunigungsorgien, die auf der XDiavel V4 leider so unheimlich viel Spaß machen.

XDiavel V4 Fahrverhalten: Überraschend agil – souveränes Fahrwerk

Das Fahrverhalten der XDiavel V4 überrascht gleich mehrfach. Zum einen, weil sie sich trotz Radstand von 1.620 mm und vorverlegten Fußrasten leichter in Radien drücken lässt, als erwartet. Zum anderen, weil sie trotz des komfortbetonten Grundsetups auch bei flotter Gangart nicht schwammig oder undefiniert wirkt. Im Gegenteil: Die Front bleibt beim Anbremsen ruhig, das Einlenken erfolgt präzise und mit für diese Fahrzeugklasse sehr gutem Feedback. Unterstützt wird das durch die serienmäßigen Pirelli Diablo Rosso 3, die auch bei niedrigen Temperaturen und feuchtem Asphalt hohen Grip und ein stabiles Verhalten bieten.

Besonders eindrucksvoll: die Schräglagenfreiheit. Trotz entspannter Sitzhaltung lässt sich die XDiavel deutlich weiter abwinkeln, als man ihr optisch zutrauen würde selbst enge Kurvenkombinationen lassen sich mit sportlicher Linie durchziehen, ohne dass die (verstellbaren) Rasten frühzeitig aufsetzen. Gerade bei flotten Bergabpassagen in der Verdonschlucht war das ein wiederkehrender Aha-Moment: "Wann spüre ich denn Asphalt mit meiner Ferse?"

Die Grundabstimmung des Fahrwerks ist komfortabel, aber nicht weich. Die 50-mm-Upside-down-Gabel und das Zentralfederbein mit 145 mm Federweg (hinten) arbeiten souverän, ohne Fehl und Tadel. Spurrillen, Flickstellen und harte Querfugen werden sauber gefiltert. Die zusätzliche Federwegreserve (+ 30 mm im Vergleich zur Vorgängerin) am Heck macht sich positiv bemerkbar die XDiavel V4 bleibt auch auf schlechterem Asphalt satt. Einziger Wermutstropfen: Die Einstellmöglichkeiten sind nur umständlich zu erreichen vorn braucht es außergewöhnliches Werkzeug (mit einem normalen Schraubenzieher sind wegen der Lenkerführung weder Zug- noch Druckstufeneinstellung erreichbar. Hinten benötigt man zur Vorspannungsanpassung einen Hakenschlüssel und muss Rückbank und Fahrersitz entfernen, ein Handrad wäre hier die deutlich praktischere Lösung gewesen.

Hypersport-Bremsen: XDiavel V4 deutlich über dem Klassenniveau

Die Brembo Stylema-Anlage an der Front mit 330-mm-Doppelscheiben bringt das Motorrad jederzeit problemlos zum Stillstand. Die Dosierbarkeit ist feinfühlig, der Druckpunkt klar, das Ansprechverhalten vorhersehbar und die Bedienung mit einem Finger möglich. Auffällig ist auch die Hinterradbremse mit 265 mm Durchmesser trägt sie im Cruiser-Kontext spürbar zur Gesamtverzögerung bei und lässt sich gut dosieren, etwa in Kehren oder beim langsamen Rangieren. Kritik gibts nur für die wenig elegant ausgeführte Lösung des hinteren Ausgleichsbehälters technisch unauffällig, optisch aber kein Ducati-Highlight, wie leider die gesamte rechte Motorseite mit vielen offen verlegten Schläuchen und Kabel.

Ergonomie der XDiavel V4: Entspannt mit Dynamik-Spielraum

Die XDiavel V4 bleibt ein echter Cruiser in Sitzposition und Lenkergeometrie. 770 mm Sitzhöhe ermöglichen sicheren Stand, der Lenker ist breit und vergleichsweise hoch ideal für große Fahrer, kleinere müssen beim Rangieren etwas arbeiten. Die dick gepolsterte Sitzbank (+ 58mm im Vergleich zur Vorgängerin) zeigt Langstreckenambitionen, auch nach mehreren Stunden im Sattel keine Druckstellen. Der Soziusplatz wurde spürbar verbessert und ist dank serienmäßigem (aber auf den Aufnahmen nicht montierten) Haltegriff erstmals ernsthaft nutzbar, wenn man sich die Fahrwerksanpassung antut.

Wer gerne sportlicher sitzt, kann über Zubehör-Kits auch die Rastenposition der Diavel bekommen. Der Vorteil liegt darin, dass man im Sattel aufstehen und die Sitzposition leicht ändern kann. Die serienmäßige deutlich vorverlegte Position, in Kombination mit dem breiten Lenker bietet jedoch das entspanntere Cruiser-Fahrgefühl.

Elektronik & Bedienung: Ducati-typisch komplett

Ducati stattet die XDiavel V4 serienmäßig mit einem vollständigen Elektronikpaket aus, das auf einer 6-Achsen-IMU basiert. Die Systeme arbeiten schräglagenabhängig und greifen fein abgestuft ein spürbar, aber vor allem im Sportmodus nicht bevormundend. Zentraler Baustein sind die vier Fahrmodi: Sport, Touring, Urban und Wet. Alle vier unterscheiden sich nicht nur im Motor-Setup, sondern auch in der Voreinstellung der Assistenzsysteme und lassen sich zusätzlich individuell konfigurieren.

Die Motorcharakteristik ist in drei Stufen einstellbar: "High", "Medium" und "Low" regeln die Gasannahme und die Leistungsentfaltung. Während High im Sport-Modus ein direktes Ansprechen mit voller Leistung liefert, bietet Low im Urban- oder Wet-Modus eine sehr sanfte, gut dosierbare Gasannahme ideal im Stadtverkehr oder auf rutschigem Untergrund mit einer auf 115 PS reduzierten Leistung.

Die Traktionskontrolle (DTC) und die Wheelie-Control (DWC) lassen sich jeweils in vier Intensitätsstufen plus Off einstellen. Auch das ABS ist dreistufig konfigurierbar, wobei in Stufe 1 das Hinterrad-ABS deaktiviert wird ein Punkt, der besonders sportlich orientierten Fahrern entgegenkommt und in der Cruiserklasse wohl einzigartig sein dürfte. Zusätzlich aktivierbar: Ducati Power Launch (DPL) für kontrollierte Ampelstarts mit maximaler Beschleunigung.

Das neue 6,9-Zoll-TFT-Display im 8:3-Format überzeugt durch gute Ablesbarkeit bei allen Lichtverhältnissen, klar gegliederte Menüstruktur und witzige Zusatzinfos etwa grafische Darstellungen der Momentanleistung oder der wirkenden G-Kräfte. Die Bedienung erfolgt über logisch angeordnete, hintergrundbeleuchtete Tasten am Lenker mit spürbarem Druckpunkt und intuitiver Führung. Auch der Tempomat ist einfach zu aktivieren und zu regeln kleine Änderungen der Geschwindigkeit sind über den Wipptaster exakt dosierbar.

Keyless-Go ist serienmäßig, der Schlüssel kann also während der Fahrt in der Tasche bleiben. Wer mehr Konnektivität will, kann über die Ducati Link App das Smartphone koppeln zur Anzeige von Anrufen, Nachrichten oder Musiksteuerung. Selbst eine Turn-by-Turn-Navigation, die im Display visualisiert wird gehört zur Serienausstattung.

In der Summe bietet die XDiavel V4 damit eines der derzeit vollständigsten und gleichzeitig praxisgerechtesten Elektronikpakete im Cruisersegment funktional, übersichtlich, sinnvoll abgestimmt.

Mit der XDiavel bei Nässe - der neue Wetmodus im Härtetest

Nach dem Mittagessen rund 2 Fahrstunden vom Hotel entfernt verdunkelt sich der Himmel und es beginnt zu regnen. Auf ca. 110 km bleibt also mehr als ausreichend Zeit um den neuen Wet-Modus der XDiavel gebührend zu testen. Die Leistungsabgabe erfolgt beinahe zaghaft, es ist überraschend wie zugeschnürt sich ein V4 dieser Größe mit moderner Elektronik anfühlen kann. Die Kastration kommt der Sicherheit zu Gute, alle Assistenzsysteme arbeiten auf höchster Interventionsstufe. In diesem Modus kann man den brachialen Powercruiser auch ungeübten Piloten anvertrauen.

Ein Lob muss ich auch dem eigentlich bereits in die Jahre gekommenen Pirelli Diablo Rosso 3 aussprechen, der 2015 eigens für die erste XDiavel entwickelt wurde. Auch bei einstelligen Temperaturen und feuchten Bedingungen grippt er sehr ordentlich, es konnten annehmbare Schräglagen gefahren werden. Beim Überfahren von Kanaldeckeln und Zebrastreifenist man dann aber doch froh über das Sicherheitsnetz, das einem die Traktionskontrolle liefert.

Vergleich zur Diavel V4: eine Motorbasis, zwei Welten

Die Diavel V4, die wir schon mehrfach testen durften und XDiavel V4 teilen sich Motor und Elektronik, aber sind ansonsten grundverschiedene Bikes, auch das Fahrgefühl unterscheidet sich deutlich. Die Diavel bietet 2,5 cm weniger Radstand (1.593 mm), hat mit 790 mm die höhere Sitzposition und vermittelt ein noch einmal agileres, zentraleres Fahrverhalten. Die XDiavel ist mit 1.620 mm Radstand länger, schwerer, aber auch entspannter. Sie nimmt mehr Raum ein optisch wie fahrdynamisch. Wer eher zwischen Urban- und Performancebike schwankt, wird mit der Diavel glücklicher. Wer das Cruiser-Format schätzt, bekommt mit der XDiavel das stimmigere Paket.

Ducati XDiavel V4 Preise & Verfügbarkeit: Premiumbike zum Premiumpreis

Die Ducati XDiavel V4 positioniert sich preislich klar im oberen Segment. In Österreich liegt der Einstiegspreis bei 37.495 Euro, in Deutschland - ohne NoVA - bei 28.990 Euro. Für die matte Farbvariante Black Lava verlangt Ducati einen moderaten Aufpreis von 300 Euro gegenüber dem serienmäßigen Burning Red. Der Marktstart ist für Mai 2025 angesetzt, die Auslieferung an Vorbesteller dürfte ab diesem Zeitpunkt beginnen.

Im Ducati-Zubehörprogramm stehen bereits zahlreiche Individualisierungsoptionen zur Verfügung darunter Heizgriffe, Design-Gepäcklösungen und alternative Rastenpositionen. Wer das volle Ausstattungspaket nutzt, wird den Grundpreis entsprechend anheben Überraschungen beim Umfang der Serienausstattung gibt es allerdings keine, nur die Heizgriffe hätten Serie sein dürfen, bei 8 Grad und Starkregen am Rückweg.

FAQ – Ducati XDiavel V4 2025

Wie unterscheidet sich die XDiavel V4 von der Diavel V4?

Beide Modelle teilen sich den 1.158 cm³ großen V4 Granturismo-Motor, unterscheiden sich aber deutlich im Konzept. Die XDiavel V4 ist länger (1.620 mm Radstand), tiefer (770 mm Sitzhöhe) und auf entspannteres Fahren ausgelegt. Die Diavel V4 ist kürzer, agiler und wirkt wie ein sportliches Naked Bike mit Cruiser-Optik. Wer Langstrecke und Komfort sucht, ist mit der XDiavel besser beraten.

Wie viel kostet die Ducati XDiavel V4?

In Österreich beträgt der Einstiegspreis 37.495 Euro, in Deutschland liegt der Preis bei 28.990 Euro. Die Farbvariante Black Lava kostet 300 Euro Aufpreis.

Wann ist die Ducati XDiavel V4 verfügbar?

Der Marktstart ist für Mai 2025 vorgesehen.

Wie viel Leistung hat der Motor?

Der V4 Granturismo leistet 168 PS bei 10.750 U/min und 126 Nm bei 7.500 U/min. Die Kraftentfaltung ist im mittleren und oberen Drehzahlbereich besonders dynamisch.

Wie hoch ist der Verbrauch der XDiavel V4?

Ducati nennt 6,6 l/100 km als Normverbrauch. Im Test lag der angezeigte Verbrauch bei zügiger Fahrt bei 7,6 Litern der real gemessene Wert betrug 8,7 l/100 km. Im Urban-Modus sind bei sanfter Fahrweise rund 5,5 l/100 km möglich.

Ist die Ducati XDiavel V4 für kleinere Fahrer geeignet?

Ja. Mit 770 mm Sitzhöhe bietet die XDiavel V4 auch kleineren Fahrerinnen und Fahrern sicheren Stand. Der breite Lenker und das hohe Gewicht erfordern jedoch beim Rangieren etwas Routine.

Welche Fahrmodi bietet die XDiavel V4?

Vier Fahrmodi stehen zur Verfügung:

  • Sport (volle Leistung, direktes Ansprechverhalten)
  • Touring (sanftere Gasannahme, volle Leistung)
  • Urban (115 PS, weiches Mapping)
  • Wet (115 PS, maximale Eingriffe der Assistenzsysteme)

Alle Modi sind individuell konfigurierbar (Gasannahme, ABS, DTC, DWC).

Wie gut funktioniert der Wet-Modus bei Regen?

Sehr gut. Die Leistung wird spürbar zurückgenommen, alle Assistenzsysteme arbeiten auf höchstem Eingriffsniveau. Auch bei Regen und kühleren Temperaturen war kontrolliertes Fahren mit akzeptabler Schräglage problemlos möglich unterstützt vom griffigen Pirelli Diablo Rosso 3.

Welche Schwächen zeigt der V4-Motor im Alltag?

Im unteren Drehzahlbereich (unter 2.500 U/min) fehlt es an Druck, dazu kommt Kettenschlagen beim Rollen oder falschem Gang. Schaltfaules Cruisen ist nicht die Stärke dieses Motors im mittleren und oberen Bereich spielt er hingegen seine Qualitäten aus.

Wie komfortabel ist das Fahrwerk?

Die XDiavel V4 bietet eine überraschend komfortable Grundabstimmung. Der längere Federweg am Heck (145 mm) verbessert die Dämpfung auf schlechten Straßen deutlich. Die Fahrwerkskomponenten sind voll einstellbar, allerdings schlecht zugänglich.

Welche elektronischen Hilfen sind serienmäßig an Bord?

  • 6-Achsen-IMU
  • Kurven-ABS (dreistufig)
  • Traktionskontrolle (vierstufig + Off)
  • Wheelie-Control (vierstufig + Off)
  • Ducati Power Launch
  • Quickshifter 2.0 (Up & Down)
  • Tempomat
  • 6,9-Zoll-TFT-Display mit Smartphone-Konnektivität
  • Keyless-Go

Ist die Ducati XDiavel V4 für Soziusbetrieb geeignet?

Ja, deutlich besser als der Vorgänger. Die Sitzfläche hinten ist breiter, länger und stärker gepolstert. Ein Soziushaltegriff wird serienmäßig mitgeliefert, muss aber separat montiert werden. Ärgerlich ist, dass die Verstellung der Vorspannung mühsam per Hakenschlüssel erfolgt.

Fazit: Ducati XDiavel V4 2025

Die Ducati XDiavel V4 ist kein Motorrad für die Masse. Sie fordert – fahrerisch wie preislich – aber sie liefert auch. Der V4 macht unfassbaren Spaß und bietet massiv Druck, wennauch nicht in jeder Lebenslage. Das Fahrwerk ist tourentauglich, die Bremsen tadellos, die Elektronik auf höchstem Niveau. Das Fahrverhalten ist deutlich sportlicher, als man es dem Format zutrauen würde. Wer sich zwischen Musclebike und Cruiser nicht entscheiden will, bekommt hier beides – mit Ducati-DNA, aber eben auch mit Eigenheiten.


  • Kraftvoller V4-Motor mit hoher Drehfreude und sportlicher Charakteristik
  • Hohe Schräglagenfreiheit trotz entspannter Sitzposition
  • Überraschend agiles Handling für einen Cruiser dieser Größe
  • Komfortable Fahrwerksabstimmung
  • Hochwertige Bremsanlage
  • Vollständiges Elektronikpaket
  • Gute Ergonomie
  • Mächtiger Auftritt
  • Großes, klar lesbares 6,9-Zoll-TFT-Display mit sinnvoller Menüführung
  • Überraschend langstreckentauglich
  • Kettenschlagen unter 2.500 U/min
  • Schaltfaules Fahren kaum möglich, erfordert aktives Schalten
  • Hoher Realverbrauch bei sportlicher Fahrweise
  • Fahrwerk nur umständlich einstellbar
  • Sichtbare Schläuche und Kabel, rechte Motorseite wirkt unaufgeräumt

Bericht vom 12.05.2025 | 348 Aufrufe