Suzuki GSX-R 1000 K3/K4: Gebrauchtberatung

Die Kilogixxer im Test

Nachdem die GSX-R1000 K1/2 die Sportmotorradwelt mit ihrer brachialen Kraft erschüttert hatte, war die K3/K4, die zum Modelljahr 2003 präsentiert wurde, nicht mehr die große Revolution. Aber eine präzise Verfeinerung der Vorgängerin. Sie überzeugte nicht nur in zahlreichen Tests, sondern gewann sogar Titel in IDM und BSB. Noch heute macht sie auf Landstraße und Rennstrecke eine gute Figur.

Die K3/K4 war das Maß der Dinge unter den Superbikes

2003 ging die GSX-R mit der Einführung von Radialbremssätteln einen entscheidenden Schritt. Obwohl in der heutigen Zeit nicht gerade aufregend, war die K3 (neben der Kawasaki ZX-6R von 2003) eines der ersten Serienmotorräder, die mit dieser GP-Technologie ausgestattet waren. Außerdem bekam sie eine neue Gabel, deren Titan-Nitrit-Beschichtung robuster war als die der Vorgängerin. Ein optimierter Motor, der noch mehr Leistung brachte und ein überarbeitetes Fahrwerk schnürten ein beeindruckendes Paket, das die Konkurrenz von vor 2004 mit Leichtigkeit auf Distanz hielt.

Noch heute gilt: Wer eine Tausender sucht, die mehr als genug Leistung hat, günstig zu haben und robust ist, der sollte einen Blick auf die K3/K4 werfen. Die Sitzposition ist auch auf der Straße erträglich, das Fahrwerk ausgezeichnet und der Motor im Vergleich mit aktuellen Superbikes untenrum kräftig. Eine Überlegung wert? Lies weiter.

Worauf ist beim Kauf einer GSX-R 1000 K3/K4 zu achten?

Alle Suzuki GSX-R1000 Modelle neigen zu einer gewissen mechanischen Lautstärke. Eine Eigenschaft, die nichts mit der Standfestigkeit zu tun hat, die bei regelmäßiger Wartung bestens ist. Bei der Besichtigung einer gebrauchten GSX-R 1000 K3/K4 sollte aber immer genau auf das Getriebe geachtet werden. Besonders bei langem und hartem Rennstreckeneinsatz kann das in die Knie gehen. Das Problem ist die vordere Schaltgabel, die sich abnutzt und dazu führt, dass der zweite und dritte Gang herausspringen können. Passiert das auf der Probefahrt, Finger weg. Weiter geht´s mit der Kupplung. Die K3/4 (und K1/2) haben das Problem, das möglicherweise nicht genügend Öl zu den Kupplungsscheiben gelangt und die Kupplung selbst ruckeln kann, was zum Verschleiß des Korbs führt.

Unanfällig ist die Elektronik - davon gab es damals auch noch nicht viel. Da jegliche Fahrhilfen fehlen, könnte allenfalls der Drosselklappenpositionssensor Probleme machen. Also halte nach einer Warnleuchte einer Warnung im Cockpit Ausschau. Ein unrunder Lauf ist ein Indiz, er kann aber auch durch einen verdreckten Kraftstofffilter ausgelöst werden.

Mit Korrosion müssen sich Gixxer-Interessen wohl oder übel befassen, denn davon sind die wenigsten Modelle befreit. Nicht schlimm, bis eine festkorrodierte Schraube dann gelöst werden muss.

Wie immer gilt natürlich: Achtung bei Bastelbuden. Viele Besitzer haben ihre Gixxer mit Aftermarket-Lösungen äußerlich verschlimmbessert, was oft unter der Verkleidung weitergeht. Je weniger verändert wurde, desto besser.

Neue und gebrauchte GSX-R 1000 in der 1000PS Gebrauchtbörse

Ab dem fulminanten Auftritt der ersten GSX-R 1000 im Jahr 2001 ist die liebevoll "Kilogixxer" genannte Maschine ein echter Dauerbrenner auf dem Gebrauchtmarkt. Alle aktuellen Angebote findest du hier: Suzuki GSX-R 1000 Angebote.

Über Jon Urry

Als begeisterter Motorradfahrer und Weltenbummler, der seit 2001 schon für Motorradmagazine in acht Ländern gearbeitet hat und jährlich über 30.000 Kilometer im Sattel verbringt, behauptet Jon von sich selbst zumindest seit 2003 jedes Modell von jedem (namhaften) Hersteller gefahren zu sein, das er kennt. 1000PS ist es gelungen ihm eine Reihe an Gebraucht-Berichten abzuluchsen, sodass ihr, von unserer Crew auf Deutsch übersetzt und da oder dort erweitert, in den Genuss seiner einzigartigen Erfahrungen kommt.

Autor

Bericht vom 05.09.2020 | 67.498 Aufrufe

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