Wintereinlagerung des Motorrads richtig machen
So überlebt dein Motorrad die kalte Jahreszeit ohne Folgeschäden.
Die Wintersaison steht vor der Tür und mit ihr die Frage nach der richtigen Einlagerung des Motorrads. Wer einige wichtige Grundregeln beachtet, vermeidet teure Reparaturen im Frühjahr und startet problemlos in die neue Saison. Wir zeigen, worauf es wirklich ankommt.
Mit dem Herbst neigt sich die Motorradsaison dem Ende zu, und für viele Biker steht eine entscheidende Aufgabe bevor: die Wintereinlagerung der geliebten Maschine. Während einige Unerschrockene ihr Zweirad das ganze Jahr über bewegen, entscheidet sich die Mehrheit für eine wohlverdiente Winterpause. Doch zwischen ordnungsgemäßer Einlagerung und achtlosem Abstellen liegen Welten und oft auch teure Reparaturen im Frühjahr.
Der richtige Standort entscheidet über Wohl und Wehe
Die Wahl des Überwinterungsplatzes bildet das Fundament einer erfolgreichen Einlagerung. Eine trockene Garage oder ein gut belüfteter Keller bieten ideale Bedingungen für die Winterruhe. Hierbei gilt es, das Motorrad mit einem Bettlaken oder einer dünnen Decke vor Staub zu schützen keinesfalls jedoch mit einer Plane abzudecken. Diese fördert die Ansammlung von Schwitzwasser und begünstigt dadurch Korrosion an Metallteilen sowie Schimmelbildung an Lederelementen. Außer man verwendet atmungsaktive Planen, die genau für die Überwinterung gedacht sind.
Steht kein geschützter Raum zur Verfügung, lohnt sich die Anmietung eines Garagenplatzes. Falls die Überwinterung im Freien unvermeidlich wird, muss eine hochwertige Plane bis zum Boden reichen und regelmäßig gelüftet werden, um Feuchtigkeitsansammlungen zu vermeiden.
Die Batterie als neuralgischer Punkt
Das Herzstück der elektrischen Anlage verlangt besondere Aufmerksamkeit. Für eine optimale Überwinterung sollte die Batterie ausgebaut und frostfrei gelagert werden. Nach gründlicher Reinigung der Pole gehört sie an ein Ladegerät mit Erhaltungsfunktion. Bei konventionellen Batterien muss vor der Einlagerung der Säurestand kontrolliert und gegebenenfalls mit destilliertem Wasser aufgefüllt werden. Wartungsfreie Batterien sind dagegen - wie es der Name schon sagt - einfacher und sorgenfreier im Handling über den Winter.
Moderne Batteriewächter mit Bluetooth-Verbindung erleichtern die Überwachung des Ladezustands erheblich. Diese praktischen Helfer übertragen kontinuierlich Spannungsdaten auf das Smartphone allerdings beschränkt sich die Reichweite auf zwei bis fünf Meter. Die ideale Lagertemperatur liegt bei etwa zehn Grad Celsius in vollgeladenem Zustand.
Gründliche Vorbereitung zahlt sich aus
Vor der Winterruhe steht eine intensive Reinigung auf dem Programm. Besonderes Augenmerk verdienen schwer zugängliche Bereiche unter Sitz, Verkleidung und Tank. Nach der Säuberung müssen alle Komponenten sorgfältig getrocknet werden. Auspuff und Felgen als rostgefährdete Bereiche erhalten einen Korrosionsschutz, bestehende Roststellen werden vor der Einlagerung behandelt.
Bei den Betriebsflüssigkeiten empfiehlt sich ein strategisches Vorgehen: Steht der nächste Ölwechsel bevor, erfolgt dieser bereits vor der Winterpause. Frisches Öl bietet besseren Korrosionsschutz und enthält keine aggressiven Verbrennungsrückstände. Wassergekühlte Maschinen benötigen eine Frostschutzprüfung mittels entsprechender Prüfspindel.
Die Tankbehandlung richtet sich nach dem Material: Metalltanks werden vollgetankt, um Kondenswasser und Rost zu vermeiden. Kunststofftanks hingegen werden komplett geleert, der Kraftstoff in einem separaten Kanister gelagert. Gleichzeitig erhält die Antriebskette eine gründliche Reinigung und frische Schmierung.
Die Reifen vor Standschäden bewahren
Monatelange Standzeiten belasten die Pneus erheblich. Ein einfaches Holzbrett unter den Reifen schützt vor Bodenfrost, während eine Erhöhung des Luftdrucks um 0,5 bar über Herstellervorgabe die Belastung reduziert. Noch eleganter funktioniert die Entlastung mittels Front- und Heckständer, die das gesamte Gewicht von den Reifen nehmen.
Fazit
Die Wintereinlagerung erfordert zwar einen gewissen Zeitaufwand, zahlt sich jedoch durch einen problemlosen Saisonstart aus. Wer die wesentlichen Schritte befolgt von der richtigen Lagerung über die Batteriepflege bis zur Reifenschonung erspart sich teure Überraschungen im Frühjahr und verlängert die Lebensdauer seiner Maschine erheblich.
Bericht vom 01.10.2025 | 1.918 Aufrufe