CB1000 Hornet SP vs. Z1100 SE vs. GSX-S1000 im Daten-Vergleich
Datencheck: Drei Naked Bikes im Japan-Duell 2026
Honda CB1000 Hornet SP, Kawasaki Z1100 SE und Suzuki GSX-S1000 treten 2026 zum großen Naked Bike Vergleich an. Im Vorfeld beleuchten wir die technischen Daten - der Praxistest folgt.
Theoretisches Kräftemessen vor dem Straßentest
Der direkte Vergleich auf Straße (und vielleicht Rennstrecke) steht noch aus - der 1000PS-Test erfolgt im Laufe der Saison 2026. Dieser Bericht beleuchtet daher ausschließlich die technischen Eckdaten auf dem Papier. Ein echter Eindruck vom Fahrverhalten, der Abstimmung oder Ergonomie kann damit nicht ersetzt werden. Im Datenvergleich treten von Honda und Kawasaki die jeweiligen Top-Modelle auf: die CB1000 Hornet SP und die Z1100 SE. Suzuki bietet die GSX-S1000 in nur einer Variante an, die jedoch dank ihrer hochwertigen Ausstattung auf dem Niveau der Top-Modelle der Kontrahenten spielt und somit einen fairen Vergleich zulässt.
Auffällig ist bereits im Vorfeld, dass alle drei Kandidaten dem klassischen Naked-Konzept treu bleiben: Vierzylinder-Reihenmotoren, sportliche Fahrwerke und umfassende Elektronikpakete sind gesetzt. Unterschiede zeigen sich bei Motorcharakteristik, Ausstattung und Gewicht.
Motoren im Datencheck - Leistung vs. Drehmoment
Bei der Spitzenleistung liegt die Honda CB1000 Hornet SP mit 157 PS bei 11.000 U/min an erster Stelle. Dicht dahinter rangiert die Suzuki GSX-S1000 mit 152 PS, während sich die Kawasaki Z1100 SE mit 136 PS eher auf den Drehmomentbereich konzentriert. Die Z1100 SE holt ihr maximales Drehmoment von 113 Nm bereits bei 7.600 U/min, was auf einen bauchigeren Verlauf schließen lässt als bei der Suzuki (106 Nm bei 9.250 U/min) oder Honda (107 Nm bei 9.000 U/min).
Ein weiterer Hinweis auf das unterschiedliche Motor-Setup findet sich im Bohrung-Hub-Verhältnis: Die Kawasaki fährt den längsten Hub mit 59 mm bei 77 mm Bohrung. Bei Honda (76 x 55,1 mm) und Suzuki (73,4 x 59 mm) sind die Layouts stärker auf Drehzahl ausgelegt. Die Verdichtung liegt bei allen knapp unter 12:1, mit einem leichten Vorteil für Suzuki (12,2).
Fahrwerk und Bremsen - hochwertige Hardware auf Augenhöhe
Alle drei Maschinen setzen auf Upside-Down-Gabeln und Monofederbeine an Aluminium-Zweiarmschwingen. Die Honda Hornet SP verwendet vorne eine Showa Big Piston Fork mit 41 mm Durchmesser, die Suzuki geht mit 43 mm leicht in Führung. Kawasaki setzt ebenfalls auf Showa-Komponenten in der Front mit ebenfalls 41 mm Durchmesser. In Sachen Einstellbarkeit bieten alle drei Modelle vollständige Justagemöglichkeiten für Druckstufe, Zugstufe und Federvorspannung.
Die Bremsanlagen fallen auf dem Papier ebenfalls hochwertig aus. Alle drei Naked Bikes vertrauen auf 310 mm große Doppelscheiben mit radial montierten Brembo-Sätteln. Monoblock-Zangen von Brembo stammen gelten hier als Standard. Die Hinterradbremsen liegen zwischen 240 mm (Honda), 250 mm (Suzuki) und 260 mm (Kawasaki), wobei alle auf Einkolben-Systeme setzen.
Produkttipps
Assistenzsysteme - Kawasaki mit größtem Elektronikpaket
Bei den elektronischen Helferlein geht Kawasaki in die Vollen. Die Z1100 SE bringt unter anderem Kurven-ABS, IMU, Ride-by-Wire, Tempomat, Kurven-Traktionskontrolle und zahlreiche proprietäre Systeme wie KQS, KIBS und KLCM mit. Die Hornet SP und GSX-S1000 konzentrieren sich auf das Kernpaket mit Traktionskontrolle, Ride-by-Wire, Schaltassistent mit Blipper, ABS und Fahrmodi. Die Bedienung der Fahrhilfen passiert inzwischen bei allen Motorrädern via TFT-Farbdisplay.
Maße, Ergonomie und Gewicht - Unterschiede in der Praxis entscheidend
Beim Gewicht liegt die Kawasaki Z1100 SE mit 221 kg fahrbereit am oberen Ende. Die Honda CB1000 Hornet SP bleibt bei 212 kg, die Suzuki GSX-S1000 bringt 214 kg auf die Waage. Die Unterschiede sind überschaubar, könnten in Verbindung mit Sitzhöhe und Lenkerposition aber spürbar sein. Letztere liegt bei Honda bei 809 mm, bei Kawasaki bei 815 mm und bei Suzuki bei 810 mm.
Auch in Sachen Abmessungen bleiben die Unterschiede geringfügig. Die Suzuki streckt sich mit 2.115 mm etwas mehr in die Länge als die kompaktere Kawasaki (2.055 mm), während Honda mit 2.140 mm in der Mitte liegt. Beim Radstand herrscht Gleichstand: alle liegen um die 1450 mm.
Verbrauch und Reichweite - klare Werte, kleine Unterschiede
Der kombinierte Verbrauch ist bei der Suzuki mit 6,1 l/100 km am höchsten, gefolgt von der Honda mit 5,9 l/100 km. Die Kawasaki verspricht mit 5,6 l/100 km den niedrigsten Wert. Interessanterweise ergibt sich daraus dennoch kein klarer Reichweitenvorteil: die GSX-S1000 kommt rein rechnerisch mit 19-Liter-Tank auf 311 km, während die Hornet SP mit 17 Litern auf 288 km und die Z1100 SE bei ebenfalls 17 Litern auf 303 km Reichweite kommt.
Preisvergleich - ein klarer Trend
Auch beim Preis zeigen sich Unterschiede. Die Honda CB1000 Hornet SP ist in Deutschland mit 12.299 Euro und Österreich mit 14.090 Euro das günstigste Bike. Die Suzuki GSX-S1000 liegt in Deutschland bei 13.400 Euro, während in Österreich 15.990 Euro fällig werden. Die Kawasaki ist mit 14.270 Euro in Deutschland und 15.199 Euro in Österreich durchgehend am oberen Ende angesiedelt.
Aktuelle Preise findet ihr hier: Japanische Power Naked Bikes neu und gebraucht kaufen.
Fazit - Papierform schafft Erwartungen, der Test folgt
Auch wenn der echte Vergleich erst 2026 auf der Straße stattfindet, zeigen die Daten bereits klar, wie unterschiedlich die Hersteller ihre Naked Bikes auslegen.
Die Honda CB1000 Hornet SP wirkt wie der sportlichste Allrounder im Trio. Sie vereint ein leichtes Chassis mit einer drehfreudigen Spitzenleistung und hochwertigen Komponenten. In Sachen Elektronik bleibt sie überschaubar, liefert aber alles, was für sportliches Kurvenräubern nötig ist.
Die Kawasaki Z1100 SE setzt auf ein breites Drehmomentband und das umfangreichste Assistenzpaket. Mit IMU und Kurven-ABS adressiert sie Fahrer, die Technik auf höchstem Niveau schätzen - sei es für Landstraße oder Trackday. Ihr kräftiger Motor liefert früh Druck, der Aufbau ist hochwertig und spürbar auf Kontrolle ausgelegt.
Die Suzuki GSX-S1000 bleibt ihrer Linie treu: viel Motor, solide Technik, aber ohne Schnickschnack. Sie könnte laut Datenblatt das Preis-Leistungs-Motorrad im Trio sein - für alle, die ein klassisches Naked Bike mit sportlichem Herz und hohem Nutzwert suchen.
Wer am Ende am meisten Spaß auf der Straße bringt, wird der große 1000PS-Vergleich 2026 zeigen. Doch eines steht bereits fest: Für Fans der japanischen Vierzylinder Power Naked Bikes sind das goldene Zeiten.
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Bericht vom 04.10.2025 | 8.909 Aufrufe