Harley-Davidson Breakout gebraucht: Historie & Tipps
Breakout im Check: So findest du dein Traum-Bike gebraucht
Seit 2013 begeistert die Harley-Davidson Breakout mit ihrem Dragbike-Look und mächtigem V2-Motor. Doch welche Modelljahre lohnen sich besonders, und worauf solltest du beim Kauf achten? Unsere Gebrauchtberatung liefert dir die Antworten.

Die Historie der Harley-Davidson Breakout
Einführung der Breakout (2013)
Die Harley-Davidson Breakout wurde erstmals 2013 vorgestellt und reiht sich in die lange Tradition der "Factory-Custom"-Modelle ein. Sie basierte ursprünglich auf der Softail-Plattform und war inspiriert von Dragbikes: langer Radstand, breiter Hinterreifen (240 mm) und ein tiefer, gestreckter Look bestimmten ihren Charakter. Zu Beginn gab es sie nur als CVO Modell mit 110B-Motor. Dann folgte das Standardmodell mit dem Twin Cam 103B mit 1.690 cm³, der für satte Beschleunigung aus dem Drehzahlkeller sorgte. Der Look stand klar im Fokus: viel Chrom, wuchtige Proportionen und eine sehr flache Linie.
Modellpflege und erste Detailänderungen (2014-2016)
In den folgenden Jahren erhielt die Breakout nur dezente Modellpflegen. Unter anderem wurden neue Farbvarianten, optionale Sonderlackierungen ("Hard Candy Custom") und Feinschliffe an Fahrwerkskomponenten eingeführt. Das Modell positionierte sich in dieser Phase als Lifestyle-Bike, das weniger für lange Touren als für Show & Shine-Events gedacht war.
2016 brachte Harley-Davidson dann die Breakout CVO (Custom Vehicle Operations) heraus. Sie war mit dem noch stärkeren Twin Cam 110B ausgestattet, der 1.802 cm³ Hubraum bot und die Breakout endgültig zum Power-Cruiser machte.
Wechsel zur Milwaukee-Eight-Ära (2017–2018)
Ein entscheidender Einschnitt kam 2017: Harley-Davidson stellte die neue Milwaukee-Eight-Motorengeneration vor. Ab 2018 wurde die Breakout damit ausgestattet und gleichzeitig komplett neu konzipiert, da die Softail-Baureihe von Grund auf überarbeitet wurde. Der bisherige Twin-Shock-Rahmen wich einem neu konstruierten Monoshock-Softail-Rahmen, der deutlich steifer und leichter war.
Die Breakout bekam in diesem Zuge den Milwaukee-Eight 107 (1.746 cm³) oder optional den Milwaukee-Eight 114 (1.868 cm³). Sie profitierte damit von besserer Leistung, geschmeidigerem Lauf und einer modernen Balance zwischen Kraft und Laufruhe. Optisch blieb der Dragster-Look mit langem Radstand und breitem Hinterreifen erhalten, allerdings wurde das Fahrwerk spürbar fahraktiver.
Technische Modernisierung und Euro-5-Anpassungen (20202022)
In den Jahren 2020 bis 2022 passte Harley-Davidson die Breakout an neue Abgasnormen (Euro 5) an. Der Milwaukee-Eight 114 blieb der Standardmotor, doch durch die strengeren Normen änderte sich das Leistungs- und Drehmomentverhalten leicht. Auch technische Details wie die Elektronik wurden schrittweise modernisiert, etwa mit LED-Lichttechnik und neu gestalteten Instrumenten. Die Breakout entwickelte sich in dieser Phase mehr zum Prestige-Cruiser, blieb aber ihrer Showbike-DNA treu.
Die aktuelle Generation (seit 2023)
Mit dem Modelljahr 2023 stellte Harley-Davidson eine überarbeitete Breakout vor. Wichtigste Neuerung: Der Milwaukee-Eight 117 mit 1.923 cm³ Hubraum ist nun serienmäßig. Damit knüpft die Breakout an die Tradition der kraftvollen CVO-Versionen an, jedoch als reguläres Serienmodell. Hinzu kommen technische Details wie ein größerer 18,9-Liter-Tank (zuvor 13,2 Liter), was die Reichweite deutlich verbessert, und eine neue ergonomische Auslegung mit komfortablerem Lenker.
Optisch bleibt sie ihrem Dragbike-Stil treu: langer Radstand, mächtiger Hinterreifen, flache Sitzposition. Sie verkörpert damit weiterhin die kompromisslose Show-Maschine im Harley-Programm - allerdings technisch moderner und alltagstauglicher als ihre Vorgänger.
Harley-Davidson Breakout Gebrauchtpreise & Marktlage
Die Gebrauchtpreissituation der Harley-Davidson Breakout zeigt sich aktuell stabil auf hohem Niveau. Obwohl Harley über die Jahre hinweg genügend Exemplare absetzen konnte, sodass es heute eine breite Auswahl an Modellen am Markt gibt, verhindert das besondere Image der Breakout ein Absinken der Preise. Ihr markanter Dragbike-Look, die kraftvollen Motoren und ihre Beliebtheit als Basis für Umbauten sorgen dafür, dass gebrauchte Modelle nach wie vor sehr gefragt sind. Wer sich für eine Breakout interessiert, findet also ein gutes Angebot an Maschinen, muss aber auch bereit sein, einen entsprechenden Preis zu zahlen. Eine aktuelle Übersicht an verfügbaren Modellen findest du direkt auf dem 1000PS Motorrad Marktplatz.
Interview mit Experten von Harley-Davidson St. Pölten
Für diese Gebrauchtberatung haben wir mit Karl Schagerl, Geschäftsführer von Harley-Davidson St. Pölten, gesprochen. Als erfahrener Händler und Werkstattprofi kennt er die Harley-Davidson Breakout in- und auswendig. Seine Einschätzungen zu Technik, Zuverlässigkeit und empfehlenswerten Baujahren geben wertvolle Orientierung für potenzielle Käufer.
Die Harley-Davidson Breakout. Gibt es über die Baujahre Probleme mit der Zuverlässigkeit?
Eigentlich nicht. Wenn, dann nur Modelle mit dem 110er Screamin' Eagle Motor. Bei denen ist es immer wieder zu Problemen mit den Hydrostößel gekommen, ab 40.000 bis 50.000 Kilometer. Nicht jede hatte das Klackern, aber es war ein bekanntes Problem des 110er Screamin' Eagle Motors.
Ansonsten zeigt sich die Breakout problemlos?#
Ja, nach wie vor. 2017 kam das Refresh mit dem neuen Rahmen und dem Milwaukee-Eight-Motor. Die Breakout gibt es nur selten mit hoher Kilometerleistung, weil sie für viele ein Zweitbike ist oder als coole Basis für Umbauten dient. Gerade der breite Hinterreifen macht sie dafür ideal.
Gelten ältere Baujahre als wertstabil? Schließlich kann man die Breakout ja noch neu kaufen.
Ja, schon. Mit dem neuen Rahmen fährt sie sportlicher. Früher war es ja so: Du fährst in den Kreisverkehr hinein und sofort hast du mit den Fußrasten den Boden berührt. Aber dennoch sind ältere Modelle beliebt und preisstabil, weil sie klassischer wirken. Die neue wirkt moderner mit LED-Maske.
Ab 2017 fährt sie also sportlicher. Sind Breakouts ab 2017 also deine Empfehlung?
Das ist Geschmackssache. Vom Design her ist die alte Version für Umbauten fast besser, etwa für Heckumbauten mit seitlichem Kennzeichen und Luftfahrwerk. Die schaut bulliger und fetter aus. Die neue ist schlanker geworden. Persönlich würde ich wahrscheinlich nach einer Alten suchen.
Ersatzteilversorgung - ist die gegeben?
Ja, die Versorgung ist grundsätzlich gut. Bei Harley-Davidson bekommst du selbst für alte Modelle noch Teile. Wir haben etwa auch noch immer alte WLRs und Panheads in der Werkstatt, Baujahr 1940 und so. Dichtungen kriegst du nach wie vor. Bestimmte Sachen musst du dir aber selber machen. Einen Motor mit Dichtungen revidieren kannst du immer noch.
1000PS Reifenempfehlung: Für die Harley-Davidson Breakout spielt die Reifenwahl eine wichtige Rolle, da der breite Hinterreifen nicht nur ein zentrales Designelement ist, sondern auch maßgeblich das Fahrverhalten bestimmt. Eine empfehlenswerte Option ist der Metzeler CRUISETEC, der speziell für leistungsstarke Cruiser entwickelt wurde. Er kombiniert hohe Laufleistung mit sehr guter Haftung, sowohl auf trockener als auch auf nasser Fahrbahn. Besonders beim sportlicheren Fahren, wie es die Breakout seit dem Rahmen-Update von 2017 deutlich besser erlaubt, sorgt der CRUISETEC für Stabilität und präzises Handling. Zudem harmoniert sein Profil- und Gummimix mit dem hohen Drehmoment der Milwaukee-Eight-Motoren und unterstützt ein souveränes Fahrgefühl, ohne den klassischen Cruiser-Charakter zu verwässern.
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Alternativen zur Harley-Davidson Breakout
Indian Scout Bobber: Die Indian Scout Bobber gilt als moderne Alternative für Fahrer, die einen kraftvollen Cruiser mit markantem Auftritt suchen, aber gleichzeitig etwas handlicher unterwegs sein wollen. Ihr 1250-ccm-V2 liefert reichlich Leistung und kombiniert diese mit einer niedrigen Sitzhöhe und einem reduzierten Bobber-Design, das bewusst auf Minimalismus setzt. Im Vergleich zur Harley-Davidson Breakout ist die Scout Bobber weniger extrem gestreckt und dadurch alltagstauglicher, bleibt aber ein stylisches Bike für Individualisten.
BMW R 18: Die BMW R 18 geht einen anderen Weg und setzt auf die klassische Linie mit dem größten Boxermotor, den BMW je gebaut hat. Mit 1.802 ccm Hubraum und sattem Drehmoment ist sie ein souveräner Cruiser, der durch sein Retro-Design an die Ursprünge des Motorradfahrens erinnert. Sie ist schwerer und wuchtiger als die Breakout, wirkt aber genauso imposant auf der Straße. Für Liebhaber klassischer Linien und hochwertiger Verarbeitung ist die R 18 eine attraktive Alternative, die zudem viel Raum für Individualisierung bietet.
Ducati XDiavel V4: Mit der Ducati XDiavel V4 präsentiert sich eine besonders sportliche Interpretation des Cruiser-Themas. Ihr V4-Motor liefert deutlich mehr Leistung als die meisten klassischen Cruiser, und das Fahrwerk ist entsprechend auf Dynamik ausgelegt. Die Diavel kombiniert bulligen Auftritt und breite Reifen mit der Agilität eines Sportmotorrads, wodurch sie einen ganz eigenen Charakter entwickelt. Im Vergleich zur Harley-Davidson Breakout bietet sie modernste Technik, mehr Leistung und Fahrspaß in Kurven, richtet sich aber an Fahrer, die bewusst vom traditionellen Cruiser-Image abweichen wollen.
Fazit: Harley-Davidson Breakout Gebrauchtberatung
Die Harley-Davidson Breakout hat sich seit ihrer Einführung 2013 zu einem echten Klassiker innerhalb der Softail-Familie entwickelt. Sie vereint den kompromisslosen Dragster-Look mit kraftvollen Motoren und bietet damit genau jene Mischung aus Showbike und Fahrmaschine, die viele Harley-Fans schätzen. Während die frühen Modelle mit dem Twin Cam vor allem optisch und als Basis für Umbauten beliebt waren, brachte die Überarbeitung ab 2017 mit neuem Rahmen und Milwaukee-Eight-Motor spürbar mehr Fahrdynamik. Auch die jüngsten Versionen mit dem 117er-Triebwerk bleiben dem Konzept treu, sind jedoch technisch moderner und alltagstauglicher geworden.
Auf dem Gebrauchtmarkt erweist sich die Breakout als relativ wertstabil, was ihrer Beliebtheit und der starken Nachfrage geschuldet ist. Da viele Maschinen vergleichsweise geringe Laufleistungen aufweisen, finden Interessenten oftmals gut erhaltene Exemplare. Die solide Ersatzteilversorgung von Harley-Davidson trägt zusätzlich dazu bei, dass auch ältere Modelle problemlos fahrbereit gehalten werden können. Wer sich für eine gebrauchte Breakout entscheidet, bekommt ein Motorrad mit ikonischem Auftritt, starkem Charakter und hohem Begehrlichkeitsfaktor.
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Bericht vom 02.10.2025 | 3.409 Aufrufe