Harley-Davidson Forty-Eight gebraucht: Stärken und Tipps
Worauf muss man beim Kauf achten?
Die Harley-Davidson Forty-Eight gilt als Ikone im Bobber-Stil und fasziniert mit puristischem Design und kräftigem V2-Motor. Doch wie zuverlässig ist sie wirklich, worauf sollte man beim Kauf achten und welche Baujahre sind besonders interessant? Unsere Gebrauchtberatung liefert die Antworten.

Die Harley-Davidson XL1200X Forty-Eight – Historie und Entwicklung
Einführung und Ursprünge (2010):
Die Harley-Davidson Forty-Eight wurde erstmals im Jahr 2010 vorgestellt und gehört zur Sportster-Baureihe. Der Name "Forty-Eight" verweist auf das Jahr 1948, in dem Harley-Davidson erstmals den legendären "Peanut"-Tank anbot - ein kleiner, tropfenförmiger Kraftstofftank, der zum Markenzeichen dieser Baureihe wurde. Mit diesem Retro-Stil griff die Forty-Eight die Essenz klassischer Bobber-Optik auf: minimalistisch, tiefgelegt und auf das Wesentliche reduziert.
Das Motorrad wurde von einem 1200 cm³ Evolution-V2-Motor angetrieben, luftgekühlt und mit sattem Drehmoment in der unteren Drehzahlregion. Charakteristisch waren der 7,9-Liter-Minimal-Tank, die extrem niedrige Sitzhöhe sowie die bulligen 16-Zoll-Räder mit Ballonreifen, die der Forty-Eight einen kraftvollen, gedrungenen Look verliehen.
Erste Modelljahre (20102015):
In den ersten Produktionsjahren blieb die Forty-Eight weitgehend unverändert. Sie war klar auf den Custom-Look ausgerichtet und sprach vor allem Puristen und Fans klassischer Bobber an. Typisch waren das Einzelsitzkissen, die nach vorn gesetzten Fußrasten und die flache Silhouette. Während andere Sportster-Modelle teilweise größere Tanks oder Soziussitze erhielten, blieb die Forty-Eight kompromisslos und betonte ihre Rolle als stilistisches Statement - ein Motorrad für Solisten, die Wert auf Optik und Lifestyle legten.
Facelift und technische Aufwertung (2016)
Eine wesentliche Überarbeitung erfuhr die Forty-Eight im Modelljahr 2016. Harley-Davidson spendierte ihr ein neu abgestimmtes Fahrwerk mit Cartridge-Gabel vorn sowie einstellbaren Emulsionsfederbeinen hinten. Damit wurde das Fahrverhalten deutlich verbessert, ohne den typischen Charakter zu verlieren.
Auch ergonomisch wurde optimiert: ein etwas dicker gepolsterter Sitz, geänderte Gabelbrücken und überarbeitete Fußrastenposition sorgten für spürbar mehr Komfort. Zudem erhielt das Modell ab 2013 ABS und optional auch eine Sicherheitsausstattung wie die H-D Smart Security System.
Optisch fiel das Facelift durch neue Alu-Gussräder und diverse Details wie den breiteren Lenker auf.
Weiterführung bis zum Euro-5-Aus (20172020):
Zwischen 2017 und 2020 wurde die Forty-Eight nur noch in Nuancen verändert, vor allem bei Farben, Dekors und Sondereditionen. Technisch blieb sie weitgehend gleich, da der 1200er Evolution-Motor seine Euro-4-Zulassung behielt.
Nachfolger und Vermächtnis
Die Forty-Eight gilt heute als moderner Klassiker innerhalb der Harley-Davidson-Geschichte. Sie verkörperte das Bobber-Feeling in Reinkultur und verband traditionelle Linienführung mit zeitgemäßer Technik. Zwar brachte Harley-Davidson mit der Sportster Sund später auch weiteren Revolution-Max-Modellen moderne Nachfolger auf den Markt, doch die Forty-Eight bleibt für viele Fans die letzte "echte" Sportster mit luftgekühltem V2 und kompromisslosem Retro-Charme.
Produkttipps
Harley-Davidson Forty Eight Gebrauchtpreise & Marktlage
Der aktuelle Gebrauchtmarkt für die Harley-Davidson Forty-Eight ist grundsätzlich gut bestückt, sodass Interessenten eine ordentliche Auswahl vorfinden. Die Preisspanne reicht dabei von etwa 8.000 bis hin zu 25.000 Euro, wobei die Unterschiede vor allem vom Baujahr und dem Umfang der Umbauten abhängen. Serienmäßige Exemplare sind mittlerweile eine Seltenheit, da die Forty-Eight von vielen Besitzern als Basis für individuelle Custom-Projekte genutzt wurde. Gerade deshalb variieren die Preise stark: Modelle in Originalzustand erzielen oft einen Sammlerbonus, während aufwendig umgebaute Maschinen - je nach Qualität der Arbeiten und verbauter Teile - ebenfalls hoch gehandelt werden können.
Aktuelle Preise und Inserate findet ihr hier: Harley-Davidson XL1200X Forty Eight kaufen.
Interview mit Experten von Harley-Davidson St. Pölten
Für diese Gebrauchtberatung haben wir mit Karl Schagerl, Geschäftsführer von Harley-Davidson St. Pölten, gesprochen. Als erfahrener Händler und Werkstattprofi kennt er die Harley-Davidson Fat Boy in- und auswendig. Seine Einschätzungen zu Technik, Zuverlässigkeit und empfehlenswerten Baujahren geben wertvolle Orientierung für potenzielle Käufer.
Wie sieht es mit der Zuverlässigkeit bei diesem Modell aus?
Eigentlich sehr gut. Der Evolution-Motor war schon lange ausgereift, und als die Forty-Eight 2010 kam, war er sehr standfest. Wir haben Sportster-Modelle mit 60, 70 oder sogar 80.000 Kilometern, die problemlos laufen. Für Harley mit 1200 Kubik vielleicht nicht außergewöhnlich, aber im Motorradbereich ist das viel. Probleme gibt es kaum. Vielleicht schwitzen mal die Rockerboxen, aber das sind normale Verschleißerscheinungen. Sonst ist das ein sehr problemloses Motorrad, genauso wie die Ersatzteilversorgung.
Es gab ja Modellpflegen - welches Baujahr ist empfehlenswert?
Genau, 2013 kam ABS, 2016 dann ein neues Fahrwerk. Empfehlenswert finde ich die Baujahre bis 2016, weil es da noch Speichenfelgen gab. Danach kamen die Gussfelgen mit dem neuen Fahrwerk. Optisch sind die Speichenfelgen meiner Meinung nach schöner.
Wird der Peanut Tank oft umgebaut? Viel Volumen hat er ja nicht.
Ja, manche haben den größeren Tank der 1200er Custom verbaut. Aber der kleine Peanut-Tank gehört einfach zum Look. "Wer schön sein will, muss leiden." Viele fahren sogar mit zusätzlichem Benzin im Kanister oder in Schwingentaschen herum - es gibt spezielles Zubehör dafür.
Wie schätzt du die aktuelle Marktlage ein?
Als sie auslief, sind die Preise extrem nach oben gegangen - teils 15.000 bis 17.000 Euro gebraucht. Inzwischen hat es sich etwas normalisiert, aber der alte Sportster-Markt ist immer noch hochpreisig.
1000PS Reifenempfehlung: Für die Harley-Davidson Forty-Eight bietet sich der Metzeler CRUISETEC als besonders passende Reifenwahl an. Er wurde speziell für kraftvolle V2-Cruiser entwickelt und kombiniert hohen Grip mit stabiler Fahrperformance. Durch seine moderne Gummimischung und die steifere Karkasse liefert er ein präzises Handling und kurze Aufwärmzeiten, was gerade bei der sportlicheren Fahrweise der Forty-Eight Vorteile bringt. Zusätzlich überzeugt er mit hoher Laufleistung und gleichmäßigem Verschleiß, sodass er nicht nur für kurze City-Fahrten, sondern auch für längere Touren bestens geeignet ist. Der Metzeler CRUISETEC unterstreicht damit den Charakter der Forty-Eight und sorgt für ein Plus an Sicherheit und Fahrspaß.
Alle Infos hier: Metzeler CRUISETEC.
YUASA Motorrad-Batterien – die 1000PS Empfehlung für dein gebrauchtes Bike
Gerade bei gebrauchten Motorrädern lohnt sich der Griff zur hochwertigen Batterie: YUASA liefert mit seinen AGM- und Gel-Batterien wartungsfreie, auslaufsichere Kraftpakete "Made in Japan", die mit hoher Startkraft, Vibrationsfestigkeit und langer Lebensdauer überzeugen. Weniger Wartung, mehr Leistung - ideal für alle, die ihr Motorrad zuverlässig auf Touren bringen wollen. Hier findest du die richtige YUASA-Batterie für dein Bike.
Alternativen zur Harley-Davidson XL1200X Forty Eight
Triumph Bonneville Bobber: Die Triumph Bonneville Bobber ist eine spannende Alternative für alle, die klassischen Bobber-Look mit moderner Technik verbinden möchten. Ihr 1200-ccm-Parallel-Twin liefert kräftiges Drehmoment im mittleren Drehzahlbereich und läuft kultivierter als der Harley-V-Twin. Mit hochwertigen Fahrwerkskomponenten, ABS und moderner Ausstattung ist sie alltagstauglicher und komfortabler als die Forty-Eight, bleibt dabei aber optisch sehr nah am klassischen Custom-Stil.
Yamaha XV950: Die Yamaha XV950 ist eine puristische, aber erschwinglichere Option. Mit ihrem luftgekühlten 942-ccm-V-Twin und schlichter Technik ist sie robust, wartungsfreundlich und ein beliebtes Basisbike für Umbauten. Sie bietet den Bobber-Look zu einem günstigeren Preis, bleibt aber leistungsmäßig hinter der Harley zurück und ist insgesamt einfacher ausgestattet.
Indian Scout Bobber: Die Indian Scout Bobber stellt eine besonders starke Konkurrenz dar, wenn es um Leistung und moderne Features geht. Ihr flüssigkeitsgekühlter 1200-plus-ccm-V-Twin leistet über 100 PS und bringt reichlich Drehmoment, während ABS, LED-Beleuchtung und zeitgemäße Technik sie auch für längere Strecken attraktiv machen. Mit einer niedrigen Sitzhöhe und markantem Auftritt verbindet sie den Bobber-Stil mit mehr Performance und Ausstattung als die Forty-Eight.
Fazit: Gebrauchtberatung Harley-Davidson XL1200X Forty Eight
Die Harley-Davidson Forty Eight ist ein Motorrad mit Kultstatus, das kompromisslos auf Optik, Lifestyle und Fahrgefühl setzt. Ihr luftgekühlter 1200er V2 ist ausgereift, zuverlässig und verkörpert den klassischen Harley-Charakter wie kaum ein anderes Modell. Zwar sind Tankinhalt und Alltagstauglichkeit bewusst eingeschränkt, doch genau diese Eigenheiten machen die Forty Eight zu einem echten Statement-Bike. Besonders die Baujahre bis 2016 mit Speichenfelgen gelten unter Kennern als optisch besonders attraktiv, während spätere Modelle durch überarbeitetes Fahrwerk und ABS mehr Fahrkomfort bieten.
Am Gebrauchtmarkt genießt die Forty-Eight nach wie vor hohe Nachfrage, was sich in teils stolzen Preisen niederschlägt. Wer jedoch ein authentisches, puristisches Harley-Erlebnis sucht und mit den Eigenheiten des kleinen Tanks sowie der reduzierten Ausstattung leben kann, findet in der Forty-Eight ein stilprägendes Bike, das nicht nur optisch, sondern auch technisch eine sichere Wahl darstellt.
Weitere Gebrauchtberatungen
Bericht vom 26.09.2025 | 18.801 Aufrufe