Gebrauchtkaufberatung: KTM 1050 & 1090 Adventure

Alt, aber (fast) unverwüstlich

Wenn du auf der Suche nach einer robusten Reiseenduro bist, die dich auch mit sechsstelliger Laufleistung nicht im Stich lässt, dann solltest du die KTM 1050 oder 1090 Adventure im Hinterkopf behalten. Zwar sind die Modelle längst nicht mehr taufrisch - aber genau das macht sie auf dem Gebrauchtmarkt aktuell so spannend. Vor allem, wenn du weißt, worauf du achten musst.

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Zwei Motoren, ein Konzept

Die KTM 1050 Adventure war 2015 und 2016 im Programm, danach kam schon ihre größere Schwester, die 1090 mit satten 125 PS. Beide basieren im Grunde auf der 1190 Adventure, dem Dauerbrenner im Reiseenduro-Regal von KTM. Die 1050 war dabei die Light-Version: keine elektronischen Fahrwerke, ein paar Komfortfeatures weniger - dafür solide Technik und ein leistungsreduzierter, aber bewährter Motor mit 95 PS. Die 1090er hingegen legte in Sachen Power ordentlich zu, behielt dabei aber das grundlegend gleiche, langstreckentaugliche Setup. Wer sich gerne ins intensivere Abenteuer stürzt, kann auch nach einer 1090 Adventure R suchen - die bringt vorne 21 Zoll mit.

Dauerläufer mit langem Atem

Motorisch gibt es wenig zu beanstanden. Egal ob 1050 oder 1090 - das V2-Aggregat gilt als extrem standfest. Berichte über Laufleistungen jenseits der 100.000 Kilometer sind keine Seltenheit. Eine 1090er mit 80.000 auf der Uhr sollte dich also nicht direkt abschrecken - zumindest technisch gesehen. Auf dem österreichischen Gebrauchtmarkt gibts da leider eine Hemmschwelle: Ab 80.000 km wirds zäh, heißt es von Händlern, die das Kaufverhalten der Kunden miterleben. Die meisten dieser Bikes landen eher im Ausland, wo sie noch zu schätzen gewusst werden.

KTM 1090 Adventure (Bj 2017)
KTM 1090 Adventure (Bj 2017)

KTM 1050 und 1090 Adventure - Schwachstellen? Eher nicht!

Große Schwächen? Fehlanzeige. Die 1090er gilt - wie ihre Schwestermodelle - als sehr solide. Einzige Punkte, die im Alltag auffallen können, sind typische Alterserscheinungen wie die Wasserpumpe bei hohen Laufleistungen oder das gelegentliche Versagen der Kraftstoffpumpe. Letzteres betrifft allerdings nicht nur KTM - fast alle Hersteller setzen auf die gleichen In-Tank-Pumpen, die nach vielen Jahren eben mal den Geist aufgeben können.

Ersatzteilversorgung, Servicefreundlichkeit und Preisliga

Die Ausstattung war für die Zeit top - verstellbares Windschild, gute Ergonomie, und ein Setup, das auch heute noch locker mit modernen Maschinen mithalten kann. Und wer sich am mangelhaften Windschutz stört - auch das lässt sich mit Zubehör einfach beheben. Dieses lässt sich im Internet recht einfach finden, vor alle im "Spare Parts Finder" von KTM. Es gestaltet sich auch einfacher, da die Modelle mit den Parts anderer Reihen kompatibel sind (1190 und 1290). Verschleißteile sind dazu wirklich günstig. Teurer wird es erst bei neuer Elektronik oder Spezialteilen für die Optik. We

Eine gepflegte 1090 Adventure bekommt man aktuell ab etwa 6.000 bis 7.000 Euro - je nach Laufleistung und Zustand. Die 1050er taucht seltener auf, da sie nur zwei Jahre lang gebaut wurde. So kann hier der Preis variieren und deutlich weniger wertstabil sein. Beide Bikes haben inzwischen eher Sammlerwert für Fans der alten KTM-Enduros. Leider werden viele der Motorräder geschlachtet und in ihren Einzelteilen verkauft. Wer eine gut erhaltene 1090er ergattert, hat definitiv ein Bike mit Wert - und mit Charakter.

Wenn doch mal ein kleines Wehwehchen auftritt, dann werden sich die Schrauber über den größtenteils zugänglichen Aufbau der Bikes freuen. Pflegearbeiten wie Öl, Kette und Bremsen sind schnell gemacht. Wer sich fragt, welches Motoröl das richtige ist - 10W 50 does the job. Größere Eingriffe und Demontagen wie Software oder Tankabbau können sich schwieriger gestalten und fordern Erfahrung. Ganz normal! Wer sich fragt, welches Motoröl das richtige ist - 10W 50 does the job

Hier ein Tipp: Beim Kauf IMMER nach dem Serviceheft fragen und überprüfen, ob sich kein Würmchen im Apfel versteckt. Hier wird bei Auto und Zweirad gerne mal geschummelt.

KTM 1050 Adventure (Bj 2015)
KTM 1050 Adventure (Bj 2015)

Welches Baujahr solltest du wählen?

Bei beiden war die Produktionsspanne recht kurz - die 1050 Adventure gab es nur 2015-2016 und die 1090 wurde von 2017-2019 gebaut. Zweitere wurde 2020 letztendlich durch die 890 Adventure ersetzt. gab es also in dieser kurzen Zeit große Unterschiede in den Modellen, die der Käufer kennen sollte ? Nein, groß sind sie nicht und einen "schlechten" Jahrgang findet man hier kaum. Es ist allerdings ganz natürlich, dass die älteren Fertigungen kleine Kinderkrankheiten mitbringen können. Zum Ende der Produktion waren die Modelle einfach ausgereifter und wenn man Glück hatte beim Ausverkauf in Aktion. Elektronikprobleme sind beispielsweise kaum dokumentiert, das KTM-typische Menü ist funktional, wenn auch nicht so verspielt wie aktuelle TFTs.

Wer sich zwischen den beiden Modellen nicht entscheiden kann, sollte definitiv zur 1090 greifen - hier wird es später auch leichter, sie für einen guten Preis weiterzuverkaufen.

Wer eine zuverlässige, potente und tourentaugliche Reiseenduro sucht, die auch mit hohen Laufleistungen nicht auseinanderfällt, macht mit der KTM 1090 Adventure wenig falsch. Die 1050 ist ein Geheimtipp für Puristen - schwer zu finden, aber nicht weniger robust. Beide Modelle zeigen eindrucksvoll: Nicht jede KTM muss jung und orangefunkelnd sein, um zu begeistern.

Wer bereit für die Investition ist, kann sich auf unserem Gebrauchtportal umsehen.

Wer die Bikes in Aktion sehen möchte und weitere Informationen braucht, kann sich an unsere Testberichte wenden. Zur KTM 1050 Adventure geht es hier.

Autor

Bericht vom 15.04.2025 | 4.804 Aufrufe

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