Kove 450 Rally im 1000PS Offroad Test 2024

Wie schlägt sich das Dakar Bike im 1000PS Test?

In der Geschichte von 1000PS war es die bisher aufwändigste Offroad-Testproduktion: Über drei Tage hinweg stellten sich 13 aktuelle Adventurebikes in selektivem Enduro Gelände einem umfangreichen Vergleichstest. Trotz brütender Hitze von knapp 35 Grad und langer Arbeitstage bewies die Test-Crew unglaubliche Ausdauer und zeigte Engagement. Die harte Arbeit und Hingabe resultierten in detaillierten, aufschlussreichen Testeindrücken sowie natürlich auch leiwandem Bild- und Video-Material. 6 Redakteure waren mit dabei: 3 Offroad-Profis und 3 Allrounder aus der 1000PS Redaktion. Welches Modell hat 2024 abseits der Straßen die Nase vorn? Wir werfen in diesem Bericht einen Blick auf die Performance der Kove 450 Rally!

Wo wurde die Kove 450 Rally getestet?

Mit der Kove 450 Rally waren wir zu Gast im größten Enduropark Europas, dem Red Stag Gelände, in Rohr im Gebirge. Das weitläufige Areal, etwa eine Stunde südwestlich von der Wiener Stadtgrenze entfernt, bot mit 15 Kilometern Forststraßen und 28 unterschiedlichen Offroadtrails eine perfekte Test-Umgebung. Für jedes fahrerische Niveau sind hier ausreichend Möglichkeit vorhanden um sich einen ganzen Tag lang auszutoben. Mit unseren großen Adventure Bikes waren wir mehrheitlich auf den breiteren Waldwegen unterwegs. Doch auch einige grüne Trails (leichte Schwierigkeitsstufe) haben wir in den Test-Ablauf integriert um den großen und edlen Bikes ordentlich auf den Zahn fühlen zu können.

Offroad Pro Arlo über die Kove 450 Rally

Auf dieses Bike habe ich mich besonders gefreut. Medial haben die chinesischen Rally Bikes mit ihren beiden Dakar Auftritten große Wellen geschlagen. Allerdings ist das europäische Händlernetz überschaubar bis hin zu nicht existent. Dementsprechend schwer ist es, ein Bike für einen Test aufzustellen.
Die Kove ist mit Abstand das sportlichste Bike in unserem Test und sollte eigentlich mit einer 450 Rally Replica in den Ring steigen. Wobei auch dieser Vergleich hinken würde, denn der Preis der KTM ist etwa 2,5 mal so hoch wie jener der Kove. Die Chinesen haben mit der 450er Rally ein vollwertiges Rally Bike gebaut. Zwar wird sie wahrscheinlich bei einer Dakar nie am Podium ganz oben stehen. Dafür fehlt ihr einfach die Motorleistung. Aber für Hobby Racer und ambitionierte Amateure bietet sie eine sehr gute Basis.

Globetrotter Frankee's Kommentar zur Kove 450 Rally

Ein zu beobachtender Trend - auch bei vielen unserer Testbikes in diesem großen Vergleich: Viele Hersteller setzen auf die Rally-Emotion, um ihre offroadlastigen Modellausführungen zu vermarkten. Nicht so bei der Kove 450 Rally. Dieses Motorrad ist wirklich für Rally und Wettbewerbe gemacht. Obwohl ich selbst genüsslich mit meiner Husqvarna Norden 901 relativ brachial das Gelände attackiere und dadurch auch solide Erfahrungen im Offroad-Bereich sammeln konnte, ist die Kove 450 Rally einfach ein deutlich spürbares Level härter. Die Maschine bedarf einer sehr präzisen und professionellen Kontrolle. Die Kove verzeiht keine Fehler, was sie zwar bei der richtigen Anwendung enorm performen lässt, jedoch eher Unsicherheit und Unwohlsein bei Amateuren erzeugt. Hier schießt für mich die Aussage: Je kleiner und handlicher die Maschine, desto einfacher die Offroad-Fahrt am Ziel vorbei.

Redakteur McGregor über die Kove:

Ein richtiges Sportgerät. Eher keine Reiseenduro, sondern abseits von anderen 450er Rallye-Maschinen am ehesten vergleichbar mit größeren Sportenduros, wie zB die 700er Einzylinder Enduros. Als Amateur am Lenker der Kove 450 Rally muss man es nicht nur wollen flott zu fahren, sondern auch dazu fähig sein, denn die Kove steht nicht auf gemütliches Dahintuckern. Das harte Fahrwerk, der ruppige Motor und die Fahrzeuggeometrie geben dir unwiderruflich zu verstehen, dass du eine Sportenduro unter dir hast. Zwar eine mit 30 Liter Tank und Windschutz, aber dennoch klar für sportliche Offroadfahrer und weniger für gemütliche Reiseenduristen gemacht.

Fahrendes Motorrad

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Arai Tour-X5: unsere Wahl für lange und harte Tage mit den Reiseenduros

Die intensiven Testbedigungen im Gelände waren optimal geeignet um auch unser Equipment auf die Probe zu stellen. In Sachen Helme vertraute die 1000PS-Crew einheitlich auf den neuen Tour-X5 von Arai. Der Helm sitzt perfekt ausbalanciert am Kopf und verhält sich unabhängig vom Tempo sehr neutral im Wind. Der Sitz des Helms generell ist als komfortabel zu bewerten. Über des gesamten Kopfbereich ergibt sich ein sattes Kontaktgefühl. Arai typisch umschließt die Polsterung auch sehr angenehm den Kieferknochen und baut keinen unangenehmen Druck im Bereich der Backen auf. Das verwendete Innenfutter am Tour-X5 liegt auch über einen langen, intensiven und schweißtreibenden Tag hinweg wohlig und hochwertig auf der Haut. Mit vielfältigen Belüftungsöffnungen im Stirn-, Kinn- und Oberkopf-Bereich verschafft man sich bei Bedarf ausreichend Frischluft. Die Verarbeitung ist erstklassig - die Helme sind nicht nur im Neu-Zustand edel und schön anzusehen, sie sind auch nach einigen harten Tagen im Gelände noch absolut top. Belüftungsöffnungen und Visier-Arretierung lassen sich selbst im verschmutzen Zustand perfekt bedienen. Ein toller, vielseitig einsetzbarer Helm für alle Arten von Motorrad-Abenteuer. Wir sprechen unsere vollste Empfehlung aus!

Leatt Adventure Gear im Härtetest beim 1000PS Adventurebike-Vergleich

Während unserem Reiseenduro Test haben wir einheitlich Ausrüstung vom renommierten Hersteller Leatt getragen. Unsere Redakteure waren wahlweise mit der Flow Tour Kombi oder der Multi Tour Kombi ausgestattet. LEATT, bestens bekannt für hochwertigen Motocross- und Hard-Enduro-Bekleidungen, bietet seit kurzem auch für Adventure-Bike-Fahrer robuste und vielseitige Schutzbekleidung in der neuen ADV Kollektion. Die Flow Tour Jacke überzeugte besonders durch ihre herausragende Belüftung, die selbst bei den heißen Bedingungen von bis zu 35 Grad für angenehme Kühlung sorgte. Dank des integrierten Systems für Trinkblasen, blieben unsere Tester auch auf staubigen Wegen gut hydriert. Die großzügigen, wasserdichten Taschen boten ausreichend Stauraum für persönliche Gegenstände und ermöglichten einen komfortablen Zugriff während der Fahrt. Die Multi Tour Kombi hingegen punktete mit ihrer Vielseitigkeit und dem dreilagigen Aufbau, der optimalen Schutz und Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Wetterbedingungen bietet. Beide Modelle sind mit CE-zertifizierten Protektoren an kritischen Stellen ausgestattet, die maximalen Schutz bieten, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Sogar ein LEATT Neck-Brace ist mit den Jacken kompatibel. Besonders gefallen hat uns an beiden Modellen auch der geteilte Brustschutz, der nicht nur für Sicherheit sorgt, sondern bei geöffnetem Reißverschluss auch hohen einen Tragekomfort bietet. Die Ausrüstung von LEATT stellte sich als ideal für unsere intensiven Tests heraus. Robust, sicher und auch der nötige Komfort für lange Fahrtage unter extremen Bedingungen war uns damit gegeben.

Fazit: Kove 450 Rally 2024

Die Kove 450 Rally ist ein echtes Sportgerät, das sich vor allem an ambitionierte Offroad-Fahrer richtet. Sie bietet ein hartes Fahrwerk und einen robusten Motor, die ihre Sportenduro-Qualitäten unterstreichen. Obwohl sie mit großem Tank und Windschutz ausgestattet ist, bleibt sie eher für sportliches Fahren als für gemütliche Touren geeignet. Ihr attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis hebt sie von teureren Modellen wie KTM ab. Dennoch könnten das begrenzte Händlernetz und die etwas geringere Motorleistung Herausforderungen darstellen.


  • Sehr sportliche Fahrwerks- und Motorcharakteristik
  • Vergleichsweise günstiger Preis im Vergleich zu Konkurrenzmodellen
  • Gute Basis für Hobby-Racer und ambitionierte Amateure
  • Nicht ideal für gemütliches Fahren oder lange Reisen
  • Eingeschränktes europäisches Händlernetz

Bericht vom 15.09.2024 | 15.991 Aufrufe