Sardinien Tour

Franz und seine Kumpels erlebten mit Manfreds Motorradreisen eine geniale Motorradtour in Sardinien. Sein Bericht gewährt uns tolle Eindrücke in die schöne Landschaft und die kurvigen Straßen Sardiniens.
Es ist der 3. März 2005 an dem ich mich nach meinem Schiurlaub endgültig entschließe an der Sardinien Tour von Manfreds Motorradreisen teilzunehmen. Rechtzeitig zu Saisonbeginn hole ich meine 1150er Adventure - meine Dicke - von BMW Bierbaum vom großen Service ab. Dabei entdecke ich den neuen Systemhelm 5, den ich sofort mitnehme, um ihn schon in Sardinien testen zu können. Die 4 Wochen bis zum Tourbeginn am 9. April, schürt meine Neugier auf die wundervolle Insel im Mittelmeer. Es ist soweit. Am 7. April bringe ich mein Gepäck und meine Dicke zu Manfred, der sie sicher auf den geschlossenen Anhänger verlädt. Mit meinem Handgepäck steige ich am Samstag, dem 9. April in den Flieger nach Cagliari.

Bei 19,3 Grad im Schatten übernehme ich, wie alle anderen Tourteilnehmer, mein Motorrad.. Es ist nur eine kurze Strecke bis ins ****Hotel Sighientu in Marina di Capitana Nähe Cagliari. Wirklich tolle Zimmer mit guter Aussicht auf das Meer.

Am Sonntag den 10. bin ich schon um 7:30 beim Frühstück und um 8:40 beim Motorrad. Auch Sabine, Kurt, Lisy, Franz, Wolfgang, Toni, Klaudia, Hannes und Erich sind kurz vor Manfred bei den Bikes. Um 8:50 kommt unser Tourguide. Manfred hat auch die begehrten Leuchtstifte dabei mit denen wir unsere erste Route einzeichnen. Keine 15 Kilometer und die Kurvenorgie geht los. Über den Passo Arcu'e Tidu legen wir unsere Motorräder fast im Sekundentakt von links auf rechts und wieder auf links. Es ist die legendäre SS125, die wir an der Ostküste entlang bis Muravera genießen. Von dort zieht es uns über die 387er durchs Landesinnere. Escalaplano und Perdasdefogu nach Jerzu. Kurt, ein alter Sardinien Fuchs, empfiehlt uns ein kleines unscheinbares Gasthaus im Ort. Ich nehme mir Culurgones - das sind Teigtaschen gefüllt mit Kartoffeln und Kräutern und mit Tomatensause und Parmesan darüber. Es schmeckt hervorragend, ähnlich der Kärntner Käsnudeln.

Gestärkt besteigen wir wieder unsere Tourenbikes. Es sind fast nur BMW Boxer. Eine Varadero aus 2004 und eine XJ 600 ist noch dabei.

Die SS125 hat uns für kurze Zeit wieder, um dann den unbeschreiblichen Gripp und Kurven der SS198 unter die Räder zu nehmen. Im Kurvenrausch legen wir in kurzer Zeit über 150 Kilometer zurück. Jetzt sei uns ein guter Espresso gegönnt, der uns in die Normalität zurückholt.

Ab 20:00 gibt es Abendessen. Dazu passend drinken wir sardischen Rotwein. Die Stimmung in der Runde ist einmalig gut. Ein Thema dominiert allerdings - wo wird am nächsten Tag gefahren und welche Sehenswürdigkeiten wollen besichtigt werden. Die meisten wollen einfach nur die Strassen Sardiniens genießen. Auf dem Programm stehen die Costa del Sud, die Costa Verde und Sant' Antioco. Jeden Tag verzaubert uns die Insel aufs neue.

Nach der 3. Nacht wechseln wir unser Hotel. Es liegt in Pittulongu, nordöstlich von Olbia. Die Strecke dorthin ist perfekt. Su Nuraxi besuchen wir. Es ist die größte Nuraghe (historische Festung)auf Sardinien. Ca. 2000 v. Chr. wird mit dem Bau begonnen. Darauf folgten Monti del Gennargentu, Gavoi und Orani. Auf der 389er von Nuoro nach Bitti fühle ich wieder diesen ganz speziellen Kurvenrausch. Ich habe noch keine vergleichbaren Strecken in Europa gefunden, die sich so harmonisch in die Landschaft fügen wie hier. Ich fühle richtig die Freude meiner Dicken Adventure. Am Abend wächst die "kleine Familie", die bei Manfred gebucht hat, wieder mehr zusammen. Bei einem Mirto, ein typisch sardinischer Likör, lassen wir den gemütlichen Abend ausklingen.

Der nächste Morgen weckt mich mit einem Sonnenstrahl durch die Terrassentür. Das Wetter verspricht 23 Grad im Schatten und Sonnenschein den ganzen Tag. Die Costa Smeralda, wo auch Aga Kahn eine Villa besitzt, verführt uns, viele Fotos wie aus dem Bilderbuch zu machen. Danach gibt es endlich auch ein Stück Schotterstrasse. Da fast nur Endurofahrer dabei sind, ist das für alle eine tolle Abwechslung. Nach ca. 25 Kilometer Schotterstrasse hat uns der Asphalt wieder. Kurz darauf fährt Manfred direkt an den Strand ca. 9 Kilometer südlich von Santa Teresa. Er breitet zwei Decken aus, auf denen er ein komplettes Picknick zubereitet. Wie im Film genießen wir das tolle Essen und faulenzen am Sandstrand.

Nach weiteren Kilometer im Landesinneren ist ein Besuch in Castelsardo angesagt. Ein Traumhafter Panoramablick auf die Küste und Teile des Dorfes.

Eine scheinbar an Menschen gewöhnte Möwe lässt sich fotografieren wie ein Modell - richtig eitel. Perfugas, Tempio, Luras und Calangianus liegen auf dem Heimweg.

Auch am Donnerstag dem 14. begrüßt uns die Sonne am Morgen. Kurt hat für diesen Tag eine ganz spezielle Route für uns geplant. Nur Nebenstrassen, menschenleer - traumhaft. So etwas gibt es sehr selten anderswo.

In der Nähe von Lode - liegt etwa 20 Kilometer
östlich von Siniscola - legen wir einen Halt bei einer Käserei ein. Pecorinio wird von allen gekauft. Dieser Käse ist wiederum eine sardische Spezialität. Er wird aus Schafs und Ziegenmilch hergestellt - einfach köstlich. Mit großer Freude beginnt der letzte Fahrtag. Die gesamte Küstenstrasse SS125 liegt vor uns. Sie verbindet die Orte Olbia , Budoni, Siniscola, Dorgali, Baunei, Bari Sardo, Villaputzu, Villasimius und Marina di Capitana, wo wir unsere letzten gemeinsamen Abend verbringen. Über die nächsten Touren von Manfreds Motorradreisen wird auch schon gesprochen. Toscana, Norwegen oder die Pyrenäen?


Nach dieser wundervollen Tour kann ich nur sehr positiv über meinen neuen Systemhelm 5 sprechen. Es gibt fast keinen Luftzug bei geschlossenem Visier und der Tragekomfort ist auch um einiges besser als sein Vorgänger. Kann ich sehr empfehlen.

 

 


Hardfacts Sardinien:
- Größe der Insel 24089 Km2
- Länge 270 km Nord - Süd
- Breite 145 km Ost - West
- 180 Km bis zur Tunesischen Küste
- Höchster Berg 1834 m
- ca. 6 - 7 Regentage im April
- Temperaturen im Durchschnitt ca. 15 - 20 Grad im Schatten
- sehr antike Besonderheiten auf der Insel, die Geschichte sollte man sich vor einer Reise dorthin in einem Reiseführer durchlesen, sehr interessant
- Sehr gutes Essen, meist Fisch
- Hotels und Unterkünfte gibt es in jeder Kategorie. Am besten in der Nebensaison buchen, dann ist es wesentlich günstiger
- Werkstätten & Reifenhändler sind sowie ein gutes Tankstellen Netz vorhanden.

Wichtigste Fährverbindungen:

- Livorno - Olbia
- Civitavecchia - Olbia
- Bonifacio (Korsika) - Santa Teresa (Sardinien)
- Moby Lines und Corsica Ferrys sind die zwei großen Unternehmen.

 

Autor

Bericht vom 06.07.2005 | 6.890 Aufrufe

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