5. Lauf BMW Boxercup

Am Sachsenring in Deutschland verpaßte Tom Hinterreiter den Sieg nur knapp und konnte seine Führung im Gesamtklassement weiter ausbauen.
"Uuuuh, das war ein enges Manöver", kommentiert der Italiener Roberto Panichi (99) nach denkbar knappem Finish grinsend das Ergebnis, "aber Thomas Hinterreiter ist hart im Nehmen!" Bis in die Schlussrunde dominierte das Führungstrio Hinterreiter (7), Panichi und Mertens (21) den Sachsenring vor vollbesetzten Rängen. Zu Mitfavorit Markus Barth (6) und VIP-Pilot Jürgen Fuchs klaffte bereits eine Lücke von knapp 9 Sekunden, da fuhr der an zweiter Position liegende Italiener in der vorletzten Runde mit 1:34,378 min. die schnellste Rennrunde. Eine halbe Sekunde schneller als Hinterreiter.
"Da wusste ich, dass ich ihn heute packen kann", erläutert Panichi. "Im Rechtsknick zur langen Gegengraden sah ich meine Chance und schob mich an Hinterreiter vorbei und versuchte bis zur karierten Flagge irgendwie vorne zu bleiben". Der erlebte die Szene aus etwas anderer Perspektive: "Ich war voll am Limit, der Zylinder hat schon mächtig am Boden gekratzt, da kommt mir Panichi immer näher. Eng, eng, eng - aber verdient", beglückwünscht Hinterreiter fair seinen BoxerCup Kollegen zu dessen erstem Saisonsieg. Stéphane Mertens schießt mit einer halben Sekunde Rückstand über die Zielline - Platz 3.
Jürgen Fuchs (88) und Markus Barth (6) erreichen mit 15 Sekunden Vorsprung zum Hauptfeld das Ziel. Mit nun 106 Punkten baut Hinterreiter vom BMW Motorrad Austria-Team Hinterreiter seinen Vorsprung in der Gesamtwertung um 27 Zähler auf Barth (79 Pkt.) weiter aus. Und es bleibt richtig spannend. Panichi (78 Pkt.) rückt mit seinem Sieg auf den dritten Platz vor, dicht gefolgt vom Amerikaner Brian Parriott (76 Pkt.). So finden sich auf den ersten fünf Plätzen Fahrer aus fünf Nationen. Die Fortsetzung der Favoritenjagd gibt es kommendes Wochenende in Donington (UK).
Während des Qualifyings konnte sich der Italiener Roberto Panichi (99) vom Dream Car Team mit einer Rundenzeit von 1:33,872 min. am besten mit den 10 Links- und 4 Rechtskurven anfreunden, die sich auf die 3,767 Kilometer lange Strecke verteilen. Um nur 2 hundertstel Sekunden geschlagen, beansprucht der in der Gesamtführung vorn liegende Thomas Hinterreiter (7) vom BMW Motorrad Austria-Team Hinterreiter den Platz neben Panichi. Gwen Giabbani (71) vom Team Reseau France und Stéphane Mertens (21) sicherten sich mit glänzender Performance die weiteren Startplätze in der ersten Reihe.
Ring frei zur 5. Runde. Ampel auf grün. 32 Boxer jagen auf die Rechtskurve am Ende der Zielgeraden zu. Der Fight um die Ideallinie ist eröffnet. Am besten weggekommen ist Panichi vom Dream Car Team. Der behauptet die Führung durch die lange Rechtskurve des Castrol-Omegas und bleibt bis zur 3. Runde an der Spitze. "Ich setzte alles dran, mich abzusetzen - aber vergeblich. Da ließ ich Mertens in Führung gehen - wichtig ist nur, dass du in der Schlussphase die optimale Angriffsposition hast."
Schon hatte das Führungstrio mit Hinterreiter einen kleinen Vorsprung auf Markus Barth und den auftrumpfenden Franzosen Gwen Giabbani vom Team Reseau France herausgefahren. Hinter den beiden tat sich bereits ebenfalls eine komfortable Lücke auf, als der Franzose zur Halbzeit des Rennens mit leichten Abzügen in der B-Note die Strecke verlassen musste. Down is out, gilt für die Piloten aus Sicherheitsgründen, damit austretendes Öl die anderen nicht gefährdet. Zuvor hatte Jürgen Fuchs mit einem glänzenden und Kräfte zehrenden Zwischensprint wieder Anschluss zur Spitze bekommen.
Auch GP-Veteran Randy Mamola hatte sich kurzfristig auf dem Zylinder rutschend in die labile Seitenlage begeben. Nach kurzem Check ging er wieder ins Rennen. Race is race: Nichts hält einen Randy auf. Im Mittelfeld formierte sich eine starke Gruppe angeführt von Brian Parriott (Auto Sport Busquets). Im einwandfreien Formationsflug zogen der junge IDM-Pilot Arne Tode, YoungStar Cooper sowie Legrelle und Buylinckxs ihre Bahn.
Zur Mitte des Rennens hatte Hinterreiter seinen gewohnt schnellen Rhythmus gefunden und übernahm die Spitze - in stets wechselnder Reihenfolge hefteten sich Panichi und Mertens an seine Schwinge. So wollte sich jeder für die letzte Runde in die beste Ausgangsposition manövrieren. Strategiespiele im Windschatten bei 200 km/h. Nach den ersten Überrundungen zeugten die driftenden Vorder- und Hinterreifen vom sich ankündigenden Grenzbereich. Schräg, schräger, "Panichi". Der Spitzname "Panick" ist Programm. Seine Idealline führte nun voll über die Curbs, dann die Chance zwei Kurven vor der Zielgraden, mit aufsetzendem Zylinder schiebt er sich an Hinterreiter heran - und vorbei. Ziellinie, Sieg! So aufregend kann Rennsport sein!

 

www.bmw-motorrad.htm

www.hinterreiter-racing-team.at

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Bericht vom 19.07.2004 | 4.389 Aufrufe

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